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Was bewirkt Hüttensand im Beton?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Joachim Straub MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Beim Einsatz von Hüttensand läuft die Hydratation des Zementes langsamer und unter einer geringeren Wärmeentwicklung ab88. Die geringere Gesamtwärmeent- wicklung bei der Reaktion kann bei hüttensandhaltigen Zementen auf den gerin- geren Anteil an Portlandzementklinker zurückgeführt werden89.

Was bewirkt Hüttensand?

Brückenpfeilern, Talsperren, Großfundamenten, Schleusen etc. vorteilhaft ist, da einer Rissbildung durch Zwangsspannungen in Folge der Wärmedehnung vorgebeugt wird.

Was versteht man unter Hüttensand?

Der Hütten- oder Schlackensand entsteht durch Granulation von flüssiger Hochofenschlacke mit Wasser und/oder Luft. Er ist ein feinkörniges (< 5 mm), glasiges Nebenprodukt der Roheisenherstellung im Hochofen.

Was ist Schlacke Beton?

Rückstände von Schmelzprozessen (z. B. Roheisengewinnung), die bei Eignung u. a. für die Herstellung von Hüttenzementen und im Straßenbau verwendet werden.

Wie entsteht die Schlacke?

Schlacke bezeichnet in der Metallurgie die glasig oder kristallin erstarrten nichtmetallischen Begleitphasen. Es handelt sich dabei um ein Stoffgemisch, das sich aus basischen und sauren Oxiden zusammensetzt. Es entsteht bei der Gewinnung von Metallen in der Erzverhüttung.

Umweltbedingungen und Schädigung von Beton

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Wie gefährlich ist Schlacke?

Zudem kann Schlacke mit Teerbestandteilen verseucht sein, die allenfalls polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe aussondern. Diese sind unter Umständen krebserregend. Schlacke wurde im späten 19. Jahrhundert und bis weit ins 20.

Welche nützliche Funktion hat die Schlacke?

Die spezifisch leichtere Hochofenschlacke schwimmt unten im Hochofen auf dem flüssigen Roheisen und verhindert so, dass es durch die direkt oberhalb eingeblasene heiße Luft wieder zu Eisenoxiden oxidiert wird.

Warum Flugasche im Beton?

Denn im Beton wirken die feinen, runden Partikel der Flugasche wie kleine Kugellager. Dadurch verbessert sich der Wasseranspruch, der Beton lässt sich leichter verarbeiten und – etwa im Falle von Spritzbeton oder Hochleistungsbeton – besser verdichten.

Wie wird Schlacke entsorgt?

Schlacke kann potenziell umweltschädliche und wassergefährdende Stoffe enthalten. Ist das nicht der Fall, kann Schlacke als gewöhnlicher Bauschutt entsorgt werden. Bei einer sicher festgestellten Belastung mit Schadstoffen muss die Schlacke als Sonderabfall entsorgt werden.

Wie Schlacke entfernen?

Es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten, mit denen man Schlacke entfernen kann. Zum einen kann dies mit einem Schleifprozess verwirklicht werden. Dann kommen sehr grobe Schleifmittelkörnungen K24/K36 zum Einsatz und die (häufig mehreren) Kontaktwalzen werden sehr weich ausgeführt.

Welche Auswirkungen hat der Einsatz von Silikastaub im Beton?

Durch seine geringe Korngröße erhöht sich bei einem Einsatz von Silikastaub die Dichtigkeit eines Betons. Der Silikastaub wirkt dabei als sogenannter „Füller“, der eine Verringerung des Porenvolumens (bzw. des Kapillarporenraums) und, bei richtiger Konzentration, gleichzeitig eine Erhöhung der Packungsdichte bewirkt.

Was bewirkt Flugasche im Zement?

Seit Jahrzehnten hat sich Flugasche als Betonzusatzstoff bei der Herstellung und Verarbeitung von Beton bewährt. Verbesserungen der Verarbeitbarkeit, des Gefüges und der Dauerhaftigkeit von Beton werden mit Flugasche erzielt. Flugasche ist ganzjährig und flächendeckend verfügbar.

Was ist Kompositzement?

Kompositzement: Ein Großteil der heute produzierten Zemente sind Kompositzemente, in denen Klinker durch andere Zumahlstoffe teilweise ersetzt wird. Dadurch werden natürliche Rohstoffe geschont.

Was ist CEM 3?

Hochofenzement hat nach der Norm DIN EN 197-1:2014 die Kurzbezeichnung CEM III. Er ist unterteilt in: CEM III/A mit 36 bis 65 Prozent Hüttensand und 35 bis 64 Prozent Portlandzementklinker. CEM III/B mit 66 bis 80 Prozent Hüttensand und 20 bis 34 Prozent Portlandzementklinker.

Woher kommt Portlandzement?

Portlandzement besteht aus überwiegend natürlichen Rohmaterialien wie Kalkstein, Ton, Sand und Eisenerz, die zu Klinker gebrannt und dann mit Gips zum fertigen Zement vermahlen werden. Beim Schmelzen von Eisenerz im Hochofen fällt Hochofenschlacke an. Die Schlacke wird mit Wasser angeschreckt (granuliert).

Was versteht man unter dem Begriff Zementklinker?

Zementklinker (Portlandzementklinker, kurz: Klinker) ist der gebrannte Bestandteil des Zements, der für die Aushärtung unter Beimengung von Wasser zuständig ist. Die Bezeichnung Klinker stammt von der Ähnlichkeit zu gebrannten Backsteinen (Klinkern).

Sind Schlackensteine radioaktiv?

Die Schlackesteine mit einer Durchschnittsstrahlung von 700 Becquerel pro Kilogramm sind auch im Westen zu Tausenden verpflastert worden. Bis 1977 deckten sich westdeutsche Straßenbauer mit den radioaktiven Klötzen aus dem Osten ein.

Was passiert mit der Schlacke?

Der Hauptteil der Schlacke wird zu Hüttensand verarbeitet und dient, mit Kalk vermischt, als Rohstoff für die Zementherstellung. Deshalb enthält auch Beton oft Hochofenschlacke. Hochofenstückschlacke wird im Straßenbau als Schotter bzw. als Splitt verwendet.

Wann schmilzt Schlacke?

Der Erweichungspunkt liegt je nach Zusammensetzung der Asche zwischen etwa 900 und 1400 °C, der Sinterpunkt etwa 100 bis 200 K darunter, der Fließpunkt etwa 100 bis 200 K darüber.

Wann sollte keine Flugasche verwendet werden?

Ihr Glasanteil kann bei normaler Temperatur mit gelöstem Calciumhydroxid, z. B. dem Zementklinker, chemisch reagieren und erhärtungsfähige Verbindungen bilden. Flugaschen aus anderen Feuerungsverfahren als Kohlekraftwerken dürfen zur Herstellung von Zementen nach DIN EN 197-1 nicht verwendet werden.

Wo fällt Flugasche an?

Flugasche entsteht in großen Mengen in Wärmekraftwerken und Müllverbrennungsanlagen und muss dort durch Entstauber aus den Rauchgasen abgeschieden werden. Die Partikelgröße reicht von etwa 1 µm bis 1 mm.

Was sind Betonzusatzstoffe?

Betonzusatzstoffe sind feine anorganische oder organische Stoffe, die im Beton verwendet werden, um Eigenschaften gezielt zu verbessern oder zu erreichen. Sie sind als Volumenbestandteile in der Stoffraumrechnung zu berücksichtigen.

Warum ist Schlacke blau?

Die für Bodeachat typisch blaugraue, blaue, grünblaue bis grüne Farbe wird ursächlich mit den Eisen- und Kupfergehalten der Schlacke begründet.

Wie erkennt man Schlacke?

Schlacken sind gewöhnlich dunkelgrau bis schwarz, mit teilweise hohem Fe-Anteil. Die Oberfläche mancher Schlacken kann blau-irisierend sein; wenn Schlacke oxidiert, geht die Farbe in braunrot über. Die Zusammensetzung ist meist basaltisch bis andesitisch.

Was ist Schlacke im Boden?

Unter dem Überbegriff «Schlacken» werden Rückstände aus industrieller Produktion (vor allem der metallverarbeitenden und gasproduzierenden Industrie) und der Abfallverbrennung bezeichnet, die aus Schmelz-, Giess- und Verbrennungsprozessen hervorgehen. Sie bestehen meist aus einer (künstlichen) Gesteinsschmelze.

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