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Was bewirkt einstweilige Verfügung?

Gefragt von: Steffen Wetzel  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Mit einer einstweiligen Verfügung sorgen Sie für vorläufigen Rechtsschutz – und zwar immer dann, wenn besondere Eilbedürftigkeit besteht. „Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Sie gerade erst von einer Rechtsverletzung Kenntnis erlangt haben“, erklärt der Freiburger Rechtsanwalt Dr. Lukas Kalkbrenner.

Was bringt eine einstweilige Verfügung?

Durch eine einstweilige Verfügung oder Anordnung wird dem potenziellen Täter untersagt, sich dem Opfer zu nähern. Dazu wird gerichtlich genau bestimmt, wie weit sich der Täter fernhalten muss. Ziel ist es, das Opfer vor (weiteren) Übergriffen zu schützen. der anderen Person angegriffen hat oder er damit gedroht hat.

Was passiert nach einer einstweiligen Verfügung?

Die einstweilige Verfügung erlangt mit der Zustellung Gültigkeit. Daher muss sich der Antragsgegner sofort an sie halten. Wegen dieser weitreichenden Verpflichtung kann er gegenüber dem Antragsteller jedoch später nach § 945 ZPO Schadensersatz fordern, falls die einstweilige Verfügung aufgehoben werden sollte.

Wie geht es nach einstweiliger Verfügung weiter?

Wird die einstweilige Verfügung aufgehoben, so tritt sie sogleich außer Kraft. Wird das Urteil in der Berufungsinstanz wieder aufgehoben, so muss das Berufungsgericht die einstweilige Verfügung erneut erlassen. Die Vollziehung der einstweiligen Verfügung wird durch den Widerspruch nicht gehemmt, § 924 III 1 ZPO.

Wann wird eine einstweilige Verfügung wirksam?

Zustellung der einstweiligen Verfügung

Damit eine einstweilige Verfügung wirksam werden kann, muss sie vollzogen werden. Kommt es zur einstweiligen Verfügung durch Beschluss und ohne mündliche Verhandlung, ist dem Antragsgegner zunächst weder der Antrag noch der Erlass der einstweiligen Verfügung bekannt.

Wie Sie auf eine einstweilige Verfügung richtig reagieren

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Wer trägt die Kosten für eine einstweilige Verfügung?

Bei einer erfolgreichen einstweiligen Verfügung hat der Antragsgegner die Kosten des Verfahrens zu tragen. Die Kosten richten sich nach dem Streitwert. Rechtsmittel und weitere Reaktionsmöglichkeiten. Häufig erfolgt die Zustellung einer einstweiligen Verfügung für den Antragsgegner überraschend.

Wie viel kostet eine einstweilige Verfügung?

Die Höhe der Gebühren ist auch hier abhängig von jeweiligen Streitwert. Kosten in Höhe von 1.000 € – 2.000 € sind zu erwarten. Der Versender des Abschlussschreibens wird nun verlangen, dass Sie neben der Abschlusserklärung auch die Kosten erstatten.

Wann wird einstweilige Verfügung abgelehnt?

Das Gericht kann den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung durch Beschluss zurückweisen oder ihm in dringenden Fällen durch Beschluss stattgeben (§ 937 Abs. 2 ZPO). Keine Entscheidung über den Verfügungsantrag ergeht, wenn der Antragsteller ihn vorher zurückgenommen oder für erledigt erklärt hat.

Wie lange wirkt eine einstweilige Verfügung?

Gültigkeit der Verfügung: Die einstweilige Verfügung ist 6 Monate gültig – Betroffene können sie aber verlängern, wenn der Beschuldigte gegen die Verfügung verstoßen hat oder das Recht des Betroffenen weiter schutzbedürftig ist.

Was kann man gegen Verfügung machen?

Es gibt daher die Möglichkeit, gegen eine einstweilige Verfügung Widerspruch einzulegen. Auch dieser Widerspruch muss durch einen Rechtsanwalt eingelegt werden. Eine Frist für den Widerspruch gibt es nicht, man sollte jedoch mit dem Widerspruch nicht zu lange warten. Widerspruch ist jedoch nicht gleich Widerspruch!

Was passiert wenn man gegen eine einstweilige Verfügung verstößt?

Der Verstoß gegen die einstweilige Anordnung stellt eine Straftat dar und wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet (vgl. § 4 GewSchG).

Wie bekomme ich eine einstweilige Verfügung gegen eine Person?

Um eine einstweilige Verfügung zu erhalten, muss man beim zuständigen Gericht einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung stellen. Örtlich zuständig ist das Gericht, welches in der Hauptsache (also bei einer „normalen“ Klage) zuständig wäre (§ 937 ZPO).

Was ist ein Verfügungsgrund?

Der Begriff „Verfügungsgrund“ bezeichnet das besondere Rechtschutzbedürfnis der klagenden Partei an der Erlangung eines Vollstreckungstitels im summarischen Verfahren der einstweiligen Verfügung.

Was passiert nach Widerspruch gegen einstweilige Verfügung?

Ist ein Widerspruch eingelegt, wird das Gericht einen Termin zur mündlichen Verhandlung festsetzen. Dies geschieht in der Regel sehr zeitnah. Wird die einstweilige Verfügung im Nachgang bestätigt, trägt der Antragsgegner auch die weiteren Kosten des Verfahrens.

Wie schnell wird ein Eilantrag bei Gericht bearbeitet?

Deshalb gibt es Eilverfahren, im Juristendeutsch „Einstweilige Anordnung“ genannt, die dem Gericht die Möglichkeit geben, eine vorläufige Entscheidung zu treffen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Binnen weniger Tage oder Wochen erhält man eine Entscheidung und damit hoffentlich die gewünschte Leistung.

Was kostet ein Kontaktverbot?

Für das Hauptsacheverfahren beträgt der Verfahrenswert 3.000 €, daraus errechnen sich 178 € Gerichtskosten und 586,08 € Anwaltskosten. Bei einem einstweiligen Anordnungsverfahren ist der Verfahrenswert auf 1.500 € halbiert, so dass 97,50 € Gerichts- und 336,18 € Anwaltskosten entstehen.

Kann man Kontakt verbieten?

Ein Kontaktverbot kann ein Amtsgericht auf Antrag des Klägers nach § 1 und § 2 Gewaltschutzgesetz erlassen. Des Weiteren kann die Polizei im Rahmen der Gefahrenabwehr ein vorläufiges Kontaktverbot aussprechen. Es gilt nur im Verhältnis zwischen natürlichen Personen und ist in der Regel zeitlich befristet.

Was braucht man für ein Kontaktverbot?

Unter welchen Voraussetzungen wird ein Kontaktverbot erlassen?
  • Der Täter verletzt das Opfer an Körper, Leben oder seiner Freiheit. ...
  • Der Täter droht eine der oben genannten Verletzungen glaubhaft und ernsthaft an.
  • Der Täter dringt widerrechtlich in die Wohnung des Opfers ein.
  • Der Täter stalkt das Opfer.

Wer entscheidet über einen Eilantrag?

Das Gericht ist – anders als in normalen Verfahren, § 308 ZPO – nicht an den Antrag gebunden. Es kann nach freiem Ermessen bestimmen, welche Anordnungen erforderlich sind, § 938 Abs. 1 ZPO .

Was ist eine einstweilige Verfügung Einfach erklärt?

Definition: Was ist "einstweilige Verfügung"? 1. Zivilprozess: vorläufige gerichtliche Anordnung (1) zur Sicherung von Ansprüchen sowie (2) zur Regelung eines streitigen Rechtsverhältnisses.

Kann man eine einstweilige Verfügung wieder zurückziehen?

Kann man eine einstweilige Verfügung zurücknehmen? Ja, und zwar jederzeit. Im Gegensatz zu einer normalen Klage (Hauptsacheverfahren) kann der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung jederzeit zurück genommen werden.

Wie lange dauert eine einstweilige Verfügung beim Familiengericht?

Dauer der einstweiligen Anordnung. (1) 1Die einstweilige Anordnung darf die Dauer von sechs Wochen nicht überschreiten. 2Reicht dieser Zeitraum nicht aus, kann sie nach Anhörung eines Sachverständigen durch eine weitere einstweilige Anordnung verlängert werden.

Wann kann man ein Kontaktverbot erwirken?

Wird jemand wiederholt belästigt, bedroht oder hat die Person mit Übergriffen zu rechnen, kann sie ein Kontaktverbot beantragen. Das Kontaktverbot kann schon dann erreicht werden, wenn eine Gefahr besteht und nicht nur, wenn die Person bereits verletzt wurde. So kann auch gegen einen Stalker vorgegangen werden.

Was kostet ein Eilantrag vor Gericht?

Der Grundbetrag richtet sich nach dem Streitwert, den das Verwaltungsgericht festgesetzt hat. Bis zu einem Streitwert von 500 € wird eine Grundgebühr von 38 € angesetzt, bei einem Streitwert von 501 bis 1.000 € eine Grundgebühr von 58 € und bei einem Streitwert von 1.001 bis 1.500 € eine Grundgebühr von 78 €.

Wie kann ich einen Eilantrag stellen?

Sie möchten mündlich Klage erheben oder einen Eilantrag stellen? Das können Sie bei der Rechtsantragstelle des Verwaltungsgerichts erledigen. Sie haben auch die Möglichkeit, eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt oder eine sonstige Person mit der Klageerhebung bzw. Antragsstellung zu beauftragen.

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