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Was bedeutet vom Hausrecht Gebrauch machen?

Gefragt von: Juliane Neumann-Müller  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Recht des Wohnungsbesitzers
Oder eine Wohnungsbesitzerin verlangt von einem Gast, ihre Wohnung zu verlassen. "Hausrecht" zu haben bedeutet also, dass jeder selbst bestimmen kann, wer in seine Wohnung kommt oder wer sein Haus betreten darf.

Wann darf man vom Hausrecht Gebrauch machen?

Das Hausrecht bzw. Hausverbot umfasst die Befugnis des Rechtsinhabers frei darüber zu entscheiden, wer Eintritt in seine Wohnung, in seine Geschäftsräume oder in einem sonstigen befriedeten Besitztum erhalten darf.

Wie funktioniert Hausrecht?

(dmb) Das Hausrecht an der gemieteten Wohnung hat ausschließlich der Mieter. Er entscheidet nach Darstellung des Deutschen Mieterbundes (DMB), wer die Wohnung betreten darf und wer nicht. Er darf Dritte – notfalls mit Gewalt – hindern, in die Mietwohnung zu gelangen.

Wer übt Hausrecht aus?

Hausrecht übt aus, wer der rechtmäßige Nutzer einer Wohnung, eines Büros oder einer sonstigen umfriedeten Einheit ist. Ein Verstoß gegen das Hausrecht, der Hausfriedensbruch, stellt eine Straftat dar, die zum Eigenschutz auch mit Gewalt beendet werden darf.

Wie darf man Hausrecht durchsetzen?

Es basiert auf Artikel 13 des Grundgesetzes (GG), in dem verfassungsrechtlich die „Unverletzlichkeit der Wohnung“ festgehalten ist. Das bedeutet etwa, dass Durchsuchungen nur nach richterlicher Anordnung oder bei einer so genannten „Gefahr im Verzug“ von der Polizei nach vorgegebenen Regeln durchgeführt werden dürfen.

Hausrecht, Hausfriedensbruch, Hausverbot - Hausrecht durchgesetzt?!

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Wo endet das Hausrecht?

Dauer des Hausverbots

Wenn man das Hausverbot erteilt und keine Frist nennt, gilt es als unbefristet erteilt. Allerdings endet das Hausverbot in Fällen, wo der Inhaber/Pächter/Mieter wechselt. Der neue „Hausherr“ kann dann jedoch erneut ein Hausverbot (ohne Grund) erteilen.

Ist das Hausrecht ein Jedermannsrecht?

Mit Ausnahme des Hausrechts stehen einem privaten Sicherheitsdienst keine weiteren Sonderrechte zu. Dies hat die Konsequenz, dass der Handlungsrahmen einer Sicherheitskraft durch die Jedermannsrechte definiert und zugleich beschränkt wird. Die Jedermannsrechte gehen einerseits aus dem Zivilen Recht (Notwehr gem.

Welches Recht ist das Hausrecht?

Das Hausrecht ist ein Grundrecht. In Artikel 13 des Grundgesetzes heißt es: „Die Wohnung ist unverletzlich“. Das Hausrecht schützt aber den Besitzer oder Bewohner eines Gebäudes nicht nur vor unerwünschten Besuchern.

Wie lange kann ein Hausverbot ausgesprochen werden?

Ein Hausverbot unterliegt generell keiner Befristung und gilt daher bei einer Erteilung ohne Fristnennung ein Leben lang. Es wird allerdings als beendet angesehen, wenn der Inhaber, der Pächter oder der Mieter wechselt. Dann muss der neue Hausherr ein erneutes Hausverbot, auch grundlos möglich, aussprechen.

Wie kann ich jemanden verbieten mein Grundstück zu betreten?

Ausnahmsweise darf Nachbars Grundstück ohne Erlaubnis betreten werden, wenn „eine konkrete Gefahr“ droht oder wenn ein „Betretungsrecht“ besteht. Sonst gilt: Wer das Grundstück gegen den Willen des Nachbarn betritt, macht sich des Hausfriedensbruchs strafbar.

Kann Eigentümer Hausverbot erteilen?

Grundsätzlich steht das Hausrecht dem Eigentümer der Wohnung zu. Allerdings geht das Vermieterrecht, ein Hausverbot zu erteilen, bei vermieteten Wohnungen auf den Mieter über. Er ist Besitzer der Wohnung und kann sich nach § 859 BGB gegen Störungen wehren.

Kann man jemanden ohne Grund Hausverbot geben?

Das Hausrecht ausüben und damit Hausverbote aussprechen kann der Eigentümer, der Mieter oder Pächter jederzeit und auch ohne Begründung (Fehlverhalten) aussprechen. Die private Betreiberin einer Therme benötigt etwa keinen sachlichen Grund (BGH V ZR 275/18).

Wann ist ein Hausverbot unwirksam?

Der Vermieter kann deshalb Besuchern, die von dem Mieter ausdrücklich eingeladen wurden, kein Hausverbot für den Hausflur erteilen, weil ein Besuch dadurch nicht möglich wäre. Ein Hausverbot ist ebenfalls unwirksam, wenn es einem Mieter den Zugang zu seinem eigenen Hausrechtsraum unmöglich macht.

Warum bekommt man Hausverbot?

Ein Hausverbot erteilen können Supermarkt, Einzelhandel und Co. also nur, wenn ein sachlicher Grund vorliegt. Hierbei möglich ist dies zum Beispiel bei der Belästigung anderer Kunden oder wegen Straftaten. So kann ein Hausverbot wegen der Beleidigung der Angestellten oder Diebstahl gerechtfertigt sein.

Was passiert wenn man Hausverbot hat?

Ein Verstoß gegen die Tatbestände der strafrechtlichen Norm kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft werden (§ 123 StGB). Gem. § 1004 BGB bzw. § 862 BGB kann der im Hausrecht Verletzte den Unterlassungsanspruch auf zivilrechtlichem Weg durchsetzen.

Was muss ein Hausverbot beinhalten?

Maßgeblich sind vor allem die §§ 858 ff., § 903 sowie § 1004 BGB. Das Hausrecht umfasst insbesondere: den Hausfrieden, also das Grundrecht auf den Schutz des Wohnbereichs. das Zutrittsrecht, also das Recht zu entscheiden, wer den Wohnbereich betreten darf.

Was tun wenn man Hausverbot bricht?

Zunächst muss der Geschädigte einen Strafantrag auf Hausfriedensbruch stellen. Ein Hausfriedensbruch ist kein Offizialdelikt, also muss der Strafantrag vom Geschädigten gestellt werden. Bei einem Offizialdelikt wird automatisch ein Strafantrag von der Polizei erstellt.

Wie muss ein Hausverbot ausgesprochen werden?

Ein Wohnungseigentümer sollte einem seiner Besucher ein Hausverbot stets nur unter Hinzuziehung eines Zeugen erteilen. Ist ein Zeuge nicht greifbar, sollte der Eigentümer das Hausverbot schriftlich bestätigen und dem unliebsamen Besucher dieses durch einen Gerichtsvollzieher zustellen lassen.

Kann man bei der Polizei Hausverbot bekommen?

Diese Unterlagen legen Sie der Polizei in Kopie vor. Sie können Hausverbot auch erteilen, ohne einen besonderen Grund hierfür zu haben. Sie müssen dies nur der betroffenen Person unmissverständlich mitteilen. Die schriftliche Form ist keineswegs vorgeschrieben, dient aber der erleichterten Beweisführung.

Kann ein Hausverbot wieder aufgehoben werden?

Wehren gegen Hausverbot

Hierauf sollte er am besten per Brief hingewiesen werden und ihm zur Aufhebung des Hausverbotes eine bestimmte Frist gesetzt werden. Am besten begeben Sie sich hierzu nicht in das Geschäft usw., weil dann eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs gem. § 123 StGB in Betracht kommt.

Wer darf mein Haus betreten?

Der Eigentümer bestimmt, wer sein Grundstück betreten darf!

Grundsätzlich ist zum Betreten eines Nachbargrundstücks die Einwilligung des Besitzers erforderlich. Ansonsten liegt der Tatbestand des Hausfriedensbruches nach § 123 Abs. 1 StGB vor.

Wen muss ich in mein Haus lassen?

Das Hausrecht erlaubt es dem Mieter, ganz alleine darüber zu entscheiden, wen er in seine Wohnung lässt – und wen nicht. Wen muss der Mieter auf Verlangen in seine Wohnung oder sein Haus lassen? Im Prinzip lautet die Antwort: niemanden. Denn allein der Mieter übt das Hausrecht aus.

Was für eine Strafe bekommt man bei Hausfriedensbruch?

Das Strafmaß für Hausfriedensbruch beträgt bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe. Es handelt sich um ein Antragsdelikt, das nur im Falle einer Strafanzeige verfolgt wird.

Was muss ich als Nachbar dulden?

Regelmäßig dulden müssen Nachbarn Geräusche von Kindern und Säuglingen (draußen wie drinnen) sowie Gerüche von Landwirtschaftsbetrieben. Hier sind die Anforderungen an unzulässige Störungen relativ hoch (vgl. zuletzt VG Trier, 5 K 1542; OVG Nordrhein-Westfalen, 8 A 1760/13).

Wann ist das Betreten eines Grundstücks Hausfriedensbruch?

Wer das Grundstück des Nachbarn nicht zur Abwendung einer Gefahr, sondern in Ausübung eines anderen Rechts ohne bzw. gegen den Willen des Nachbarn betritt, erfüllt regelmäßig den Tatbestand des Hausfriedensbruchs und muss ggf. mit einem entsprechenden Strafantrag des Nachbarn rechnen.

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