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Was bedeutet es wenn die EZB die Zinsen erhöht?

Gefragt von: Fredi Sturm  |  Letzte Aktualisierung: 6. Juli 2023
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Was passiert, wenn der Leitzins steigt? Wenn der Leitzins steigt, wird es für Banken teurer, sich Geld von einer Zentralbank zu leihen. Um diese Kosten auszugleichen, erhöhen die Banken im Gegenzug die Kosten für die Kredite, die sie ihren KundInnen anbieten. Das führt dazu, dass weniger Kredite abgeschlossen werden.

Was bedeutet eine Zinserhöhung der EZB?

Sparen. Als Sparer darfst Du Dich ein bisschen freuen: Die Zinserhöhung beendet die Zeit der Negativzinsen, Du musst also nicht mehr bezahlen, wenn Du viel Geld auf Deinen Konten parkst. Viele dieser Gebühren dürften in den nächsten Monaten wegfallen.

Was würde passieren wenn die Zinsen wieder steigen?

Der Leitzins definiert, zu welchem Zinssatz Banken sich Geld bei der Notenbank leihen können. Höhere Zinsen geben Banken entsprechend bei Krediten an Firmen oder Privatkunden weiter. Eine Leitzinserhöhung wirkt sich deshalb deutlich auf das Kreditgeschäft zwischen Banken und ihren Kunden aus.

Was steigt bei steigenden Zinsen?

Die Höhe des Leitzinses hat Auswirkungen auf die Bau-, Kredit- und Sparzinsen. Vereinfacht gesagt führen niedrigere Zinsen zu steigender Kreditvergabe. In der Folge wird mehr Geld ausgegeben, wodurch die Inflation steigt. Steigen die Zinsen, wird mehr gespart.

Sind hohe Zinsen gut oder schlecht?

Durch höhere Zinsen dämpft die Notenbank die Nachfrage. Sie verteuert die Kredite. Folglich nehmen weniger Privatpersonen Kredite für Anschaffungen auf. Auch Unternehmen investieren weniger.

Leitzins der EZB in 3 Minuten erklärt

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Was passiert wenn EZB Leitzins erhöht Immobilien?

Leitzins-Erhöhung der EZB macht Baufinanzierung teurer

Genau davon gehen Experten aus. „In der Folge werden jetzt wohl Zinsen für Immobilienkredite weiter steigen und den Druck auf den Wohnimmobilienmarkt erneut erhöhen“, sagte Oliver Wittke, Hauptgeschäftsführer des Zentralen Immobilien-Ausschusses (ZIA) der Immowelt.

Wer profitiert von höheren Zinsen?

Für die meisten Unternehmen bedeuten steigende Zinsen unwillkommene höhere Kreditkosten. Banken hingegen verdienen ihr Geld in der Regel mit der Differenz zwischen dem, was sie von Kreditnehmern für Darlehen verlangen, und dem, was sie Sparern für Einlagen zahlen – d.h. ihrem Erfolg aus dem Zinsgeschäft.

Werden die Zinsen für Immobilien steigen?

Die Bauzinsen​​​​​​​​​​​​​​ haben sich in 2022 mehr als vervierfacht. Die Top-Zinsen für Immobilienkredite liegen aktuell zwischen 3,29 bis 3,94 % (25.1.2023). Michael Neumann, Zinsexperte von Dr. Klein, erwartet steigende Bauzinsen in 2023.

In was investieren wenn die Zinsen steigen?

Steigen die Zinsen, steigen damit auch die Zinsen für Anleger, die Unternehmen und Staaten mit Anleihen Geld leihen. Das ist positiv für Anleger, die in Anleihen investieren möchten. Problematisch sind Zinsen hingegen für Anleger, die bereits in Anleihen investiert sind.

Was bedeutet Leitzinserhöhung für Immobilien?

Die Erhöhung des Leitzinses wirkt sich nicht direkt auf die Höhe der Bauzinsen aus. Da die Banken jedoch mehr Geld zahlen müssen, wenn sie es sich bei der EZB leihen, können sie dies mit höheren Zinsen auf die Kunden abwälzen. Mit der Leitzinserhöhung sind somit auch die Bauzinsen seit Anfang des Jahres gestiegen.

Warum Zinserhöhung gegen Inflation?

Hintergrund sind die derzeit hohen Preise an den internationalen Rohstoffmärkten – auf diese hat die EZB aber keinen Einfluss. Im klassischen Fall wird Inflation nicht durch knappes Angebot, sondern durch hohe Nachfrage angetrieben. Da kann die EZB dann mit einer Erhöhung des Leitzins wirksam gegensteuern.

Wann kommt Zinserhöhung für Sparer?

Falls Du gerade überlegst, Geld anzulegen (etwa als Festgeld), so wirst Du bereits wieder viele gute Angebote finden. Nach der Zinserhöhung durch die EZB am 2. Februar 2023 werden die Sparzinsen weiter steigen. Die Bauzinsen sind im Januar 2023 zunächst um 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte gesunken.

Warum sind hohe Zinsen schlecht für Aktien?

Sprunghaft steigende Zinsen sind aber generell Gift für die Aktienmärkte, weil sie auf zwei Wegen Aktien unattraktiver machen. Zum einen werden zinstragende Anlagen vergleichsweise attraktiver. Zum anderen wird es für Unternehmen teurer, sich zu refinanzieren.

Wie reagieren Aktien auf Zinserhöhung?

Steigende Zinsen machen Anleihen relativ zu Aktien attraktiver. Hinzu kommt, dass die Bewertungen von Aktien fallen, weil zukünftige Gewinne stärker abdiskontiert werden und deshalb einen geringeren Gegenwartswert haben.

Warum profitieren Banken von höheren Zinsen?

Und steigende Zinsen helfen den Banken, zumindest mittel- bis langfristig. Denn einen großen Teil ihrer Erträge erwirtschaften Banken über das Zinsgeschäft. Entsprechend haben sie in der langen Phase sehr niedriger Zinsen gelitten und profitieren nun von steigenden Zinsen.

Werden Häuser günstiger wenn die Zinsen steigen?

Werden Immobilien durch höhere Zinsen und höhere Kreditraten unerschwinglich, dann könnte das zusätzliche Angebot auf eine fallende Nachfrage treffen. Gibt es deutlich mehr angebotene Immobilien als Käufer:innen, dann sinken die Preise.

Wer kann sich heutzutage noch ein Haus leisten?

Wer kann sich den Immobilienkauf noch leisten? Entscheidend ist das Haushaltsnettoeinkommen. Die Modellrechnungen des Abendblatts (siehe Grafik) zeigen, dass es mindestens zwischen 5000 und 6000 Euro pro Monat sein sollten, um im Hamburger Umland ein Einfamilienhaus kaufen zu können.

Wird Eigentum wieder günstiger?

Für die Deutsche Bank ist 2024 das Jahr, in dem die die Preise für Immobilien mit großer Wahrscheinlichkeit sinken werden. Diese Phase soll für rund drei Jahre anhalten. Man erwartet hier einen Rückgang der Immobilienkaufpreise um etwa fünf Prozent.

Wie wirkt Leitzinserhöhung gegen Inflation?

Die EZB möchte so die Inflation bekämpfen. Vereinfacht gesprochen geht das so: Wenn Zinsen steigen, werden Kredite teurer. Unternehmen investieren weniger und Verbraucher:innen kaufen weniger ein. Wenn die Habenzinsen steigen, sparen sie auch wieder mehr.

Was passiert mit dem Kredit bei einer Inflation?

Generell gesprochen profitieren Kreditnehmer von der Inflation: Der nominale Betrag ihres Kredits bleibt gleich, aber das Geld ist weniger wert. Somit sinkt die reale Schuldensumme. Kredite lassen sich somit leichter zurückzahlen, man kann sie „weginflationieren“.

Wie lange kann man sich Zinsen sichern?

Zins früh sichern

Bei einem Forward-Darlehen können Sie bis zu 66 Monate im Voraus die Konditionen für die Anschlussfinanzierung festschreiben. 5,5 Jahre bis 1 Jahr vor Ende der Laufzeit ist der Abschluss möglich. 3 Jahre bis 1 Jahr vor Ende der Zinsbindung sollten Sie den Abschluss in Erwägung ziehen.

Wie sicher sind Aktien bei Inflation?

Während einer Inflationsphase (Anstieg der Preise deutlich über 2%) können sowohl Qualitätsaktien als auch Immobilien inflationsbereinigt gute Renditen bringen. Im Unterschied zu Gold schaffen Immobilien genauso wie Aktien einen Mehrwert.

Werden die Zinsen 2023 sinken?

Halbjahr 2023 fallende Zinssätze antizipiert. Die Bandbreite der Erwartungen ist derzeit sehr groß. Sie reichen von 2,35 bis 3,05 %. Eine ähnlich große Abweichung zeigt sich bei der erwarteten Inflationsrate, die für die EU zwischen 5,3 und 7,5 % liegt.

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