Zum Inhalt springen

Was bedeutet es für jemanden zu Bürgen?

Gefragt von: Hans-Josef Albert  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
sternezahl: 5/5 (8 sternebewertungen)

Das Wichtigste in Kürze
Als Bürge stehst Du für einen anderen Menschen finanziell gerade, wenn der nicht mehr zahlen kann. Mit einer Bürgschaft bekommt Dein Partner, Kind oder Freund einfacher einen Kredit oder eine Wohnung.

Welche Nachteile hat eine Bürgschaft?

Gibt es auch Nachteile?
  • Eine Avalbürgschaft ist nicht kostenfrei, es müssen jährliche oder monatliche Beiträge gezahlt werden.
  • Die Inanspruchnahme einer solchen Bürgschaft kann zu einer schlechteren Liquidität oder Bonität des eigenen Kontos führen.

Ist eine Bürgschaft gut?

Der Gläubiger hat nämlich nun die Gewissheit, dass er auf zwei Personen zur Begleichung der Schulden zurückgreifen kann. Aus diesem Grund ist ein Bürge für einen Gläubiger immer von Vorteil, da er den möglichen Zahlungsausfall einer Person mit dem Vermögen einer anderen Person kompensieren kann.

Warum muss man Bürgen?

Ganz einfach: Der Bürge ist im Schadensfall zur Schadensregulierung verpflichtet. Das bedeutet: Hat der Mieter seine Miete oder Nebenkosten nicht gezahlt oder etwas in der Wohnung kaputt gemacht, muss der Bürge dem Vermieter das Geld dafür zahlen. Das ist für Privatbürgen natürlich ein hohes Risiko.

Was braucht man um zu Bürgen?

Zwei wichtige Voraussetzungen für eine Bürgschaft sind zum einen die Schriftform und zum anderen, dass der Bank die Originalurkunde der Bürgschaft vorliegt. Dass das Bürgschaftsversprechen (nicht zwingend der Bürgschaftsvertrag) in schriftlicher Form gegeben werden muss, ist im Paragraphen 766 BGB festgehalten.

Was bedeutet Bürgschaft? Einfach erklärt (Immobilien Definitionen)

15 verwandte Fragen gefunden

Wie sicher ist eine Bürgschaft?

Die Bürgschaftsurkunde bekommt der Gläubiger. Sie ist eine Art Schuldschein für die Bürgschaft, die der Bürge nach Erfüllung der Schuld zurückbekommt. Durch eine Bürgschaft erhält der Gläubiger Sicherheit, denn so kann er sich vor möglichen Zahlungsausfällen schützen. Auch der Schuldner profitiert.

Wie lange dauert eine Bürgschaft?

Für die Verjährung einer Bürgschaft gilt die dreijährige Regelverjährung nach § 199 BGB. Die Verjährungsfrist von drei Jahren beginnt mit Ende des Jahres, in dem der Anspruch des Bürgen entstanden ist.

Was passiert wenn man für jemanden bürgt?

* Was kann mir dann passieren? Wenn derjenige, für dessen Schuld Sie bürgen, nicht zahlt oder zahlen kann, werden Sie zur Kasse gebeten – mit Ihrem gesamten Vermögen und Einkommen, ggf. bis zur Lohnpfändung.

Warum sollte man nicht Bürgen?

Lieber nicht! Eine Bürgschaft ist keine kleine Gefälligkeit, sondern ein knallharter Vertrag - und kann gar in die Pleite führen, warnt die Verbraucherzentrale. Banken lieben Bürgschaften - oft sind sie die Grundvoraussetzung für einen Kredit.

Was passiert beim Bürgen?

Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch ist eine Bürgschaft ein einseitig verpflichtender Vertrag. Dieser muss in Schriftform erfolgen. Der Bürge verpflichtet sich gegenüber dem Gläubiger eines Dritten, mit seinem pfändbaren Vermögen und Einkommen zu haften, falls der eigentliche Schuldner nicht mehr zahlen kann.

Was hat ein Bürge für Rechte?

Der Bürge kann sämtliche Einreden des Hauptschuldners, z.B. die Einrede der Verjährung, geltend machen (§ 768 BGB). Solange der Hauptschuldner das Recht besitzt, das der Verbindlichkeit zugrunde liegende Rechtsgeschäft anzufechten, muss der Bürge die Forderung dem Gläubiger gegenüber nicht begleichen (§ 770 BGB).

Wer zahlt Bürgschaft?

Wenn ein Mieter einen Mietaval mit seiner Bank abschließt, erhält er dafür eine Bürgschaftsurkunde. Diese Urkunde wird dem Vermieter vorgelegt. Er behält sie ein, so lange das Mietverhältnis besteht. In der Regel zahlt die Bank als Bürge bereits bei der ersten Anforderung.

Was passiert wenn man als Bürge nicht zahlen kann?

Wurde die Bürgschaft nicht beschränkt, haftet der Bürge in voller Summe. Ist ein Bürge bei Vertragsabschluss voraussichtlich nicht einmal in der Lage anfallende Zinsen aufzubringen, ist die Bürgschaft unwirksam.

Wie wirkt sich eine Bürgschaft auf die Schufa aus?

Eine Bürgschaft wird in die jeweilige SCHUFA-Auskunft des Bürgen eingetragen. Zwar beeinflusst dieser Eintrag den SCHUFA-Score des Bürgen nicht negativ. Allerdings kann allein ein Eintrag an sich schon dafür sorgen, dass der Bürge von einigen Banken abgelehnt wird, wenn er selbst mal einen Kredit braucht.

Wie viel kostet eine Bürgschaft?

Für Bürgschaften berechnen Banken eine Provision. Die Kosten variieren zwischen 1,5 % und 3 %. Wird also beispielsweise ein Avalkredit von 1.000 € aufgenommen, liegt die Summe bei 15 bis 30 €. Der ermittelte Betrag muss bis zum Ablauf der Bürgschaft gezahlt werden.

Welche Vorteile hat eine Bürgschaft?

In Hinblick auf diese Alternativlösung weisen Bürgschaften folgende Vorteile auf: Liquiditätssteigerung, da Sie sofort über die gesamte Auftragssumme verfügen können. Reduktion des Risikos, da bei einer möglichen Insolvenz Ihres Partners zurückgehaltene Rechnungsbeträge nicht verloren gehen.

Wann kommt man aus einer Bürgschaft raus?

Die ordentliche Kündigung einer Bürgschaft kommt in der Regel nur dann infrage, wenn die Bürgschaftsverpflichtung auf unbestimmte Zeit besteht. Hier greift insbesondere Paragraph 242 BGB, denn nach diesem hat der Bürge auf Grundlage von Treu und Glauben das Recht einer Kündigung.

Wird ein Bürge überprüft?

Auch als Bürge werden Sie dabei auf Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft, damit sichergestellt ist, dass Sie im Fall Ihrer Inanspruchnahme auch tatsächlich in der Lage sind, die Forderung der Bank zu bezahlen.

Welche 3 Arten der Bürgschaft gibt es?

Folgende Arten von Bürgschaften können vereinbart werden:
  • Einfache Bürgschaft. ...
  • Schadlos- oder Ausfallbürgschaft. ...
  • Solidarbürgschaft. ...
  • Nachbürgschaft. ...
  • Rückbürgschaft. ...
  • Mitbürgschaft.

Kann man eine Bürgschaft wieder rückgängig machen?

Will ein Bürge seine Bürgschaft widerrufen, kann er das in der Regel nicht, da kein entgeltliches Vertragsverhältnis vorliegt und damit kein Widerrufsrecht im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches besteht.

Wird Bürge Eigentümer?

Eine Kündigung der Bürgschaft ist nur dann möglich, wenn im Bürgschaftsvertrag ausdrücklich ein Kündigungsrecht vereinbart wurde. Andernfalls gilt eine Bürgschaft unbefristet, sofern keine Frist bestimmt ist. Sie erlischt also normalerweise erst dann, wenn die Schuld gegenüber dem Gläubiger vollständig beglichen ist.

Was ist besser Bürgschaft oder Kaution?

„Generell kann eine Mietbürgschaft dann sinnvoll sein, wenn der Mieter den Kautionsbetrag nicht flüssig hat, wenn er die Kaution aus dem alten Mietverhältnis noch nicht zurückerhalten hat oder wenn er den eigentlichen Kautionsbetrag für andere Ausgaben verwenden will“, so Hartmann.

Was passiert wenn der Bürge stirbt?

Tod des Bürgen

Die Bürgschaft erlischt grundsätzlich nicht durch den Tod des Bürgen, vielmehr rücken der Erbe bzw. die Erben in die Bürgschaftsverpflichtung des Erblassers ein.

Kann ein Bürge die Bürgschaft kündigen?

Ein Bürge, der sich zugunsten des Vermieters auf unbestimmte Zeit für die Verpflichtungen des Mieters aus dem Mietvertrag verbürgt hat, kann den Bürgschaftsvertrag kündigen, jedoch erst zu einem Zeitpunkt, zu dem der Vermieter den Mietvertrag – nach Ablauf einer Überlegungsfrist – ordentlich kündigen kann.

Wie endet eine Bürgschaft?

Die Bürgschaft erlischt unter anderem, wenn der Gläubiger auf die Bürgschaft verzichtet, die Hauptforderung getilgt (§ 767 Absatz 1 BGB) oder der Bürge in Anspruch genommen wird, ein zusätzlich sicherndes Recht ohne Zustimmung des Bürgen aufgegeben wird oder der Bürge von einem vertragsmäßigen Kündigungsrecht Gebrauch ...

Vorheriger Artikel
Wann stoppen Geheimratsecken?