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Warum zittert man nach der Narkose?

Gefragt von: Hanne Eckert-Heller  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Lässt die Wirkung der Narkotika (nach dem Erwachen) nach, wird der Temperaturabfall vom Körper registriert, der versucht, diesen auszugleichen. Das geschieht durch Zittern, wobei durch vermehrte Aktivität der Skelettmuskulatur Wärme erzeugt wird, sowie durch Gefäßverengung (Vasokonstriktion) in der Körperperipherie.

Warum Zittern nach OP?

Nach dem Abklingen der Narkose registriert der "wache" Hypothalamus den Wärmeverlust und induziert zwecks Wärmegewinnung das Zittern der Skelettmuskulatur.

Wie lange dauert es bis eine Narkose aus dem Körper ist?

Dieser Zustand dauert in der Regel einige Tage, kann in Einzelfällen aber auch Monate anhalten. Wissenschaftler machen hierfür eine Entzündungsreaktion durch das operative Trauma und Narkotika verantwortlich.

Welche Symptome können nach einer Narkose auftreten?

Allgemeine und leichte Nebenwirkungen wie Heiserkeit, Halsschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können nach jeder Allgemeinanästhesie auftreten. In sehr seltenen Fällen kann es durch das Einatmen (Aspiration) von Mageninhalt während der Narkose zu einer Lungenentzündung kommen.

Welche Nachwirkungen nach Vollnarkose?

Grundsätzlich halten die Nachwirkungen eine Vollnarkose länger an als die einer Teilnarkose.
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Etwas häufiger auftretende Nachwirkungen der Narkose sind hingegen:
  • Übelkeit und Erbrechen.
  • Heiserkeit und Halsschmerzen.
  • Kältegefühl / Zittern.
  • Zahnschäden.
  • Schmerzen.

Angst während einer OP aufzuwachen? Übelkeit nach der Narkose? Ab wann Essen, Trinken, Autofahren?

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Warum ist Stuhlgang nach OP wichtig?

«Nach der Operation ist der Darm quasi gelähmt und braucht lange, bis er wieder mit normalem Stuhlgang funktioniert», erläutert die Spezialärztin für Erkrankungen des Dick- und Enddarmes.

Wie fühlt sich das Einschlafen bei einer Vollnarkose an?

Es fühlt sich an wie Karussell fahren, nur ohne Karussell. Ich stelle mir vor, wie gleich ein Beatmungsschlauch durch meinen Mund in die Luftröhre vorgeschoben wird. Der ist notwendig, weil ich im Tiefschlaf, in den mich die Medikamente versetzen werden, nicht mehr alleine atmen kann.

Ist eine Vollnarkose schädlich für das Gehirn?

Nervenzellen können dadurch irreversibel geschädigt werden und absterben. „Ähnlich wie ein Alkoholexzess kann eine Operation mit Vollnarkose Spuren im Gehirn hinterlassen“, sagt Michael Bauer. Wie gut sich das Gehirn regenerieren kann, hängt dabei vom Gesundheitszustand des Patienten ab.

Was passiert nach dem Aufwachraum?

Der Aufwachraum dient zur unmittelbaren Überwachung nach einer Operation. Dort gibt es Überwachungsmöglichkeiten wie im Operationssaal oder auf einer Intensivstation. Das Pflegepersonal kontrolliert mittels Monitoren die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Atmung und den Bewusstseinszustand.

Ist eine Narkose wie schlafen?

Bei der Narkose (Allgemeinanästhesie) schlafen Sie sehr tief. Dazu wird meist eine Kombination von Narkosegas und/oder Narkosemedikamenten verabreicht. Die Narkose wird durch Einspritzen von Narkosemedikamenten über einen Tropf (Infusion) begonnen, der vor Narkosebeginn gelegt wird.

Ist man nach Vollnarkose müde?

Vollnarkose: Dein Körper braucht nun Erholung

Und das auch noch für einige Zeit nach dem Aufwachen. Selbst bei einer kleineren ambulanten OP, trübt die Narkose deine Wahrnehmung und ist oft mit Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Müdigkeit verbunden.

Was kann eine Narkose auslösen?

Nach einer Operation unter Narkose leiden etwa fünf bis 15 Prozent aller Betroffenen an einem sogenannten postoperativen Delir.
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Gestört sind bei einem Delir zum Beispiel:
  • Bewusstsein, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Denken und Gedächtnis.
  • Psychomotorik und Emotionalität.
  • Schlaf-Wach-Rhythmus.

Wie lange dauert es bis man sich von einer OP erholt?

Eine Operation ist äußerst anstrengend für Deinen Körper, weshalb Du ihm gerade in der ersten Zeit danach unbedingt schonen solltest. Körperliche Anstrengung ist nach den meisten Eingriffen generell zu vermeiden, da es zu Wundheilungsstörungen kommen kann. Auf Sport musst Du in der Regel rund vier Wochen verzichten.

Ist man im Aufwachraum alleine?

Sofern Sie nach der Operation nach Hause gehen, ist eine Begleitung durch eine erwachsene Person notwendig. Auch sollte zuhause eine Betreuung für Sie in den ersten 24 Stunden nach der OP sichergestellt sein. Wichtige Verhaltensregeln direkt vor der Narkose! Nichts essen: Mindestens 6 Stunden vor der Narkose.

Wie viele Menschen wachen nicht aus der Narkose auf?

Unter den geschätzten acht bis zehn Millionen durchgeführten Vollnarkosen pro Jahr gibt es etwa 43.000 Patienten, die nicht mehr aufwachen. Dies hat eine Studie der Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (DGAI) im Jahr 2014 ergeben.

Wie lange muss man im Aufwachraum bleiben?

Vom Aufwachraum ins eigene Zimmer

Die Erholung im Aufwachraum trifft übrigens nicht nur für Patienten mit Vollnarkose zu: Auch nach einer Teilanästhesie muss eine gewisse Erholungszeit abgewartet werden. Die Aufenthaltsdauer im Aufwachraum ist sehr individuell, dauert aber in der Regel zwei bis vier Stunden.

Was atmet man bei einer Narkose ein?

Wie atmet der Patient? Während der Vollnarkose wird der Patient meist über ein Beatmungsrohr in der Luftröhre oder über eine Maske beatmet, die direkt vor dem Kehlkopf oder über Mund und Nase liegt. Bei sehr kurzen Eingriffen und relativ flacher Narkose können Patienten auch durchgehend selbst einatmen.

Warum soll man nach einer Narkose nicht alleine sein?

Gerade die Aufwachphase sei besonders gefährlich. Deshalb dürfe ein Patient gerade nach einer OP nicht allein gelassen werden. Schuld sei eine "Billigstruktur" bei ambulanten Operationen, die "vorhersehbar zu Katastrophen führt".

Warum darf man vor einer OP kein Wasser trinken?

Patienten in Deutschland müssen nüchtern sein, wenn sie operiert werden. Sie dürfen sechs Stunden vor dem Eingriff nichts mehr essen und trinken. Um die Gefahr des Erbrechens – und damit eine Verätzung der Lunge – während der Narkose zu minimieren.

Wie lange nach OP kein Stuhlgang?

Nach einer OP – insbesondere im Bauchraum – dauert es meist einige Tage, bis die Verdauung wieder einsetzt. Eine neue Meta-Studie zeigt: Kaugummikauen kann dazu beitragen, dass der Darm bald wieder in Schwung kommt und Patienten früher aus dem Krankenhaus nach Hause kommen.

Wie geht die Luft aus dem Bauch nach einer OP?

Kaugummi-Therapie

Besser schneidet dagegen das von vielen Chirurgen empfohlene Kaugummikauen ab. Dies wird dem Patienten vielerorts nach Abklingen der Narkose richtiggehend verordnet – so viel und so lange er kann.

Wie lange dauert es bis Luft aus dem Bauch ist nach OP?

Diese sind harmlos und auf eine Reizung des Zwerchfells (Muskel zwischen Bauchraum und Lungen) durch das CO2-Gas zurückzuführen. In der Regel verschwinden diese Symptome innerhalb der ersten drei postoperativen Tage.

Was macht Narkose mit dem Gehirn?

Als Wirkmechanismus wird eine „positive Modulation“ der Rezeptoren von GABA-Typ-A-Rezeptoren im Hippocampus vermutet, der Gedächtniszentrale des Gehirns. Die GABA-Typ-A-Rezeptoren haben eine inhibitorische Wirkung. Ihre Verstärkung hat in der Narkose eine akute Gedächtnisblockade zur Folge.

Was träumt man bei einer Vollnarkose?

Was man von Traumberichten weiß: Sie kommen sowohl nach REM- als auch nach Non-REM-Schlaf vor. Bei Narkose gibt es häufig keine Traumberichte, man hat das Gefühl, zwischen Wirkung der Narkose und Aufwachen ist nichts. Bei uns würde wohl keine Ethikkommission eine Vollnarkose nur für die Traumforschung zulassen.

Kann man in der Narkose Husten?

Während einer Vollnarkose ist Ihr Bewusstsein vollständig ausgeschaltet, d. h. Sie können bewusst nicht husten, schlucken oder würgen. Es besteht daher das Risiko, dass der Mageninhalt in die Luftröhre gelangen könnte. Dieses Risiko ist um so höher, je mehr Inhalt im Magen vorhanden ist.