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Warum zählt der Arbeitsweg nicht zur Arbeitszeit?

Gefragt von: Julian Rohde  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Die tägliche An- und Abreise zur Arbeit, also die Wegezeit, ist nicht als Arbeitszeit einzuordnen, da diese zum Privatbereich des Mitarbeiters zählt und keinen direkten Zusammenhang mit einer dienstlichen Tätigkeit aufweist. Fahrzeit hingegen ist die Zeit, die für dienstliche Reisen aufgewendet wird.

Wird die Fahrzeit als Arbeitszeit gerechnet?

Es müssen die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes eingehalten werden. Die Fahrzeit gilt dann als Arbeitszeit, wenn der Arbeitgeber das Lenken eines Kfz oder die Wahrnehmung bestimmter Aufgaben anordnet. Von der am Zielort verbrachten Zeit ist das Arbeitszeit, was für geschäftliche Angelegenheiten aufgewendet wird.

Was gilt nicht als Arbeitszeit?

Nach sechs Stunden ununterbrochener Arbeit ist aber in jedem Fall die Arbeit für eine Pause zu unterbrechen. Wenn ein Arbeitnehmer mehr als neun Stunden an einem Tag arbeiten muss, ist die Pausenzeit auf 45 Minuten auszudehnen. Doch auch wenn das Gesetz solche Mindestpausen vorsieht, zählen sie nicht zur Arbeitszeit.

Wann muss der Arbeitsweg bezahlt werden?

Normalerweise ist eine Erstattung der Fahrtkosten durch den Arbeitgeber keine Pflicht, wenn es um die täglichen Fahrten von der Wohnung des Arbeitnehmers zur Arbeitsstätte geht. Einige Vorgesetzte zahlen dennoch – es handelt sich demnach um eine freiwillige Gefälligkeit vonseiten der Chefetage.

Ist Arbeitsweg Freizeit?

Der Arbeitsweg ist weder Teil der Arbeitszeit noch gehört er zur Freizeit, sondern er zählt zur Obligationszeit, in der außerdem „Aktivitäten wie Haushalts- und Reparaturarbeiten, Behördengänge…“ erledigt werden. Die Länge des Arbeitswegs entscheidet meist auch über die Wahl des Verkehrsmittels.

AR 5 2 1 Begriff der Arbeitszeit ⭐ Wann beginnt die Arbeitszeit und wann endet sie?

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Was zählt alles unter Arbeitszeit?

Wie definiert sich die Arbeitszeit? Die Arbeitszeit wird im Arbeitszeitgesetz § 2 Abs. 1 ArbZG definiert als „die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne die Ruhepausen. “ Arbeitnehmer im Sinne dieses Gesetzes sind Arbeiter und Angestellte sowie die zu ihrer Berufsbildung Beschäftigten.

Was wird als Arbeitszeit angerechnet?

Nach § 2 Absatz 1 ArbZG wird die Arbeitszeit als ein Zeitraum definiert, der vom Beginn der Arbeit bis zu dessen Ende andauert. Die Ruhepausen werden nicht berücksichtigt. Wie lange ein Arbeitstag dauert, entscheidet sich zusätzlich durch die Beanspruchung, die ein Arbeitgeber vom Arbeitnehmer fordert.

Wo endet die Arbeitszeit?

Die Arbeitszeit endet, sobald der Arbeitnehmer die Arbeitsstätte bzw. das Firmengelände verlässt. Das Ausschalten des PCs ist wiederum Bestandteil der Arbeitszeit und als sogenannte Rüstzeit bekannt.

Wo beginnt und wo endet die Arbeitszeit?

§ 2 Abs. 1 ArbZG definiert die Arbeitszeit als die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne die Ruhepausen. Arbeit in diesem Sinne ist jede Tätigkeit, die als solche der Befriedigung eines fremden Bedürfnisses dient.

Ist Kaffee holen Arbeitszeit?

Generell gilt, dass Pausen nicht zur Arbeitszeit gerechnet werden, da in dieser Zeit der Mitarbeiter schließlich keine Arbeitsleistung erbringt. Wer seinen Kaffee in der Küche holt und dann die Tasse am Arbeitsplatz während des Arbeitens trinkt, hat keine Pause im eigentlichen Sinne gemacht.

Was zählt als Arbeitsbeginn?

Denn die eigentliche Arbeitszeit beginnt formal mit dem Betreten des Firmengeländes. Das heißt: Der Gang vom Eingang bis zum konkreten Arbeitsplatz zählt ge nauso dazu wie die Zeit, bis alle Arbeitsgeräte einsatzbereit sind, zum Beispiel das Hochfahren des Computers oder das Einräumen ei ner Auslage.

Wie lange darf der Arbeitsweg sein?

bis zu zwei Stunden bei einer Arbeitszeit von sechs Stunden (oder weniger), bis zu zweieinhalb Stunden bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden oder. wenn in der betroffenen Region längere Wegzeiten üblich sind, gelten diese als zumutbare Pendelzeiten.

Welche Strecke zur Arbeit ist zumutbar?

Wieviel Fahrzeit zur Arbeit ist zumutbar? Laut einem Urteil vom Landesarbeitsgericht in Nürnberg ist eine Strecke von 180 Kilometern als zumutbarer Arbeitsweg zu bezeichnen. Allerdings ist in jedem Einzelfall zu prüfen, ob nicht eine nähergelegene Beschäftigungsmöglichkeit für den Arbeitnehmer besteht.

Wie lange pendeln ist zumutbar?

Wie lange pendeln ist also zumutbar? Per Gesetz gibt es leider keine feste Grenze, was zumutbar ist oder nicht. Hier heißt es lediglich, dass die täglichen Pendelzeiten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte im Vergleich zur Arbeitszeit nicht unverhältnismäßig lange sein dürfen.

Wie wichtig ist der Arbeitsweg?

Je länger der Arbeitsweg ist, desto mehr Faktoren können einer reibungslosen Anfahrt im Weg stehen. Stau auf der Autobahn oder Zugverspätungen müssen immer eingeplant werden. Dies führt dazu, dass Pendler bei wichtigen Terminen oft noch früher losfahren, als es ohnehin nötig ist.

Kann der Chef Kaffee trinken verbieten?

Fazit: Es ist durchaus erlaubt während der Arbeitszeit ein paar Tässchen Kaffee zu trinken. Nicht erlaubt ist hingegen eine Kaffeepause während der eigentlichen Arbeitszeit einzuschieben. Diese darf nur in den geregelten Pausenzeiten stattfinden.

Ist alkoholfreies Bier auf Arbeit erlaubt?

Und kann der Chef das Trinken im Job verbieten? Eine Expertin gibt Auskunft. Eines vorab: Es gibt kein Gesetz, das ein generelles Alkoholverbot für Arbeitsstätten enthält. Jeder Arbeitgeber kann selbst bestimmen, wie er den Umgang mit alkoholischen Getränken im Betrieb regelt.

Kann man trinken am Arbeitsplatz verbieten?

Will der Arbeitgeber den Arbeitnehmern verbieten, am Arbeitsplatz zu essen und zu trinken, hat der Betriebsrat gemäß § 87 Abs. 1 Nr. 1 BetrVG mitzubestimmen. Denn es geht um das Verhalten der Arbeitnehmer in Bezug auf die betriebliche Ordnung und um das betriebliche Zusammenleben.

Warum nicht am Arbeitsplatz essen?

Neben häufigem Kundenkontakt gibt es noch weitere Gründe, die deine Nahrungsaufnahme direkt am Arbeitsplatz einschränken können. Arbeitsschutz: Vor allem in Produktionsbetrieben kommen potenziell gefährliche Maschinen zum Einsatz.

Was gilt als langer Arbeitsweg?

Die allgemeine Meinung über die Länge der Fahrtzeit besagt, dass 60 Minuten in Ordnung sind. Hierbei spielt die Wohnungssituation eine große Rolle – denn je zufriedener der Pendler mit seiner Wohnung ist, desto höher ist die Bereitschaft zu pendeln. Zudem pendeln mehr Männer als Frauen.

Was ist ein langer Arbeitsweg?

Die Länge des Arbeitsweges variiert dabei: Die einen müssen vom Land in die nächstgrößere Stadt fahren, andere legen Strecken wie Hamburg-Berlin tagtäglich zurück. Und auch Personen, die quer durch ihre eigene Stadt fahren müssen und dafür 40 Minuten und mehr benötigen, kann man sicherlich zu den Pendlern zählen.

Wie viele Stunden Pendeln?

Als sinnvolle Zeitgrenze gelten inzwischen 90 Minuten für beide Wege. Was aber nicht unterschätzt werden darf, sind die Heimfahrten nach langen 24-Stunden-Schichtdiensten. Wenn Sie hierbei hochkonzentriert arbeiten mussten, kann die Verkehrstüchtigkeit eingeschränkt sein.

Wie viel Pendeln ist zu viel?

Ab 45 Minuten Fahrtzeit wird es kritisch

"Kritisch wird es, wenn der einfache Arbeitsweg mehr als 45 Minuten beträgt", sagt Dr. Häfner. Pendeln sei deswegen so anstrengend, weil nicht nur die Fahrten an sich stressig seien, sondern auch, weil die sozialen Folgen stressten.

Welche Fahrten muss der Arbeitgeber bezahlen?

Unternehmen können ihren Arbeitnehmern für die Entfernung zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte 30 Cent pro Kilometer und Arbeitstag zurückerstatten. Dabei wird immer die einfache und kürzeste Strecke berücksichtigt. Von diesem Betrag werden pauschal 15 Prozent Lohnsteuer abgeführt. Sozialabgaben fallen weg.

Bis wann muss ich mein Geld nach Kündigung ausgezahlt bekommen?

Ist die Vergütung nach Zeitabschnitten bemessen, so ist sie nach dem Ablauf der einzelnen Zeitabschnitte zu entrichten. Wenn sie also nach Monaten vereinbart ist, muss der Arbeitgeber das Entgelt nach Ablauf des Monats zahlen. Grundsätzlich ist das Gehalt damit am ersten Tag des folgenden Monats fällig (§ 614 BGB).