Zum Inhalt springen

Warum wurde in der DDR so viel Alkohol getrunken?

Gefragt von: Hermine Bruns-Rau  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (34 sternebewertungen)

Schnaps gab es in der DDR immer
So lautet sein Fazit: "Ursächlich waren die Erfahrung einer konkurrenzarmen Kollektivgesellschaft, ein wenig gefördertes Leistungsdenken, gemeinschaftliche Verantwortungsfreiheit, existentielle Sorglosigkeit und das Leben in einer räumlich begrenzten, dafür an Zeit umso reicheren Welt."

Wie viel Alkohol wurde in der DDR getrunken?

Statistisch ermittelt, nimmt jeder Ostdeutsche 1988 im Schnitt 143 Liter Bier, 12,1 Liter Wein/Sekt und 16,1 Liter Spirituosen zu sich. [41] Damit ist 1988 das Jahr mit dem historisch höchsten Gesamtkonsum an Alkoholika in der DDR. [42] Umgerechnet werden demnach pro DDR-Bürger 11 Liter Reinalkohol konsumiert.

Welcher Alkohol wurde in der DDR getrunken?

Gängig waren unter anderem Kristall Wodka, im Volksmund »Blauer Würger« genannt, Nordhäuser Doppelkorn, Goldbrand und Kirsch Whisky. Der Verbrauch von Schnaps war so hoch, dass der VEB Nordbrand zum größten Hersteller von Schnaps in Europa wurde.

Was hat man zu DDR Zeiten getrunken?

Statistisch trank jeder DDR-Bürger im Schnitt 16 Liter oder 23 Flaschen Weinbrand, Klaren oder Likör, mehr als dreimal so viel wie noch in den Fünfzigerjahren. Hinzu kamen 143 Liter Bier. Damit übertrumpfte der deutsche Arbeiter-und-Bauern-Staat sogar Ungarn und Polen.

Was haben die Ossis früher getrunken?

„Kristall Wodka“ genannt „Blauer Würger“ („Schöntrinkt die DDR sich jeder Bürger mit 'ner Flasche Blauer Würger“), „Goldbrand“ genannt „1450“ (der Einzelhandelsverkaufspreis), „Egri Bikarer“ („Erlauer Stierblut“), ein ungarischer Rotwein, der den Ossis zu trocken war und deswegen in die Ochsenschwanzsuppe gekippt wurde ...

So war der Alltag in der DDR | Geschichte

32 verwandte Fragen gefunden

Wie sind Ossis im Bett?

Sexualität in Ost und West: Haben „Ossis“ mehr Spaß im Bett als „Wessis“? Magdeburg - FKK und freie Liebe: Ostdeutsche sind in Sachen Sex aufgeschlossener und lockerer als Westdeutsche, lautet ein Klischee. Der Professor für Sexualwissenschaft an der Hochschule Merseburg, Konrad Weller, kann das so nicht bestätigen.

Was kostete ein Brötchen in der DDR?

Ein Mischbrot kostete 78 bzw. 93 Pfennig, das Brötchen fünf Pfennig, 250 Gramm "gute" Markenbutter 2,50 Mark, ein Würfel Bratmargarine 50 Pfennig, 100 Gramm Jagdwurst 68 Pfennig, 250 Gramm Marmelade 54 Pfennig.

Was hat Rotkäppchen Sekt in der DDR gekostet?

Der Preis von 22 DDR-Mark pro Flasche war nach der Währungsunion Vergangenheit. Die Wettbewerber aus dem Westen verlangten für vergleichbare Produkte fünf bis sechs D-Mark, und das bei wesentlich geringeren Produktionskosten aufgrund moderner Fertigungslinien und viel geringerer Personalkosten.

Was war der blaue Würger in der DDR?

"Blauer Würger war der ironisch liebevolle Spitzname für den ""Kristall"" Korn und den ""Juwel-Klaren"". Dabei war der Ausstoß zu DDR-Zeiten sehr hoch und man konnte dem blauen Würger faktisch nicht entgehen.

Was kostet ein Bier in der DDR?

Eine Flasche Bier (Helles, 0,33 Liter) kostete im Laden 48 Pfennige. Gern wurden Preise daher in Bier umgerechnet: „Zwanzig Mark, das sind 40 Bier. “ Beliebt, aber schwer zu kriegen waren Wernesgrüner oder Radeberger Pilsner in der Halbliterflasche.

Was hat der Friseur in der DDR gekostet?

Eine DDR-Mark für einen Herrenharschnitt

Früher, zu DDR-Zeiten, war es günstiger: Da zahlten Herren eine Mark, sagt Ingrid Herrmann. Die „Lockwelle“, Lockenwickler in den Haaren, gab es für 4,65 Mark, die Dauerwelle für 16,50. Die Preise hat die resolute Frau noch immer im Kopf.

Was hat ein Ei in der DDR gekostet?

DDR Museum - "köstlich - immer - marktfrisch" - 12 Eier kosteten in der DDR stolze 4,08Mark.

Welches Bier hat man in der DDR getrunken?

Die Ostler haben gesoffen, was das Zeug hielt, vor allem Schnäpse mit lustigen Namen: Goldbrand, Klosterbruder, Blauer Würger, Samba, Klarer Juwel oder Lunikoff. Die eingesperrten DDR-Bürger haben sich ihr tristes Leben schön getrunken.

Wie hieß der Wermut in der DDR?

Was in der DDR schlicht Wermut hieß, ist heute zum Beispiel als Martini angesagt. Was macht ihn so besonders?

Wie teuer war die Goldkrone zu DDR Zeiten?

Der Einzelhandelsverkaufspreis für die 0,7-l-Flasche betrug einheitlich 27 Mark. Nach der Wende gab es Streitigkeiten um das Recht, Goldkrone zu produzieren. Ab Mitte 1997 durften das nur noch die Brennereien Wilthen, Berliner Bären Siegel und Nordbrand Nordhausen.

Wie hoch war der Alkoholgehalt vom Bier in der DDR?

Nach vielen Versuchen hatte das ostdeutsche Brau-Team 1972 den ersten erfolgreichen Sud angesetzt und das Patent angemeldet. Das Bier hatte 7% Stammwürze und enthielt weniger als ein halbes Prozent Alkohol.

Wie teuer war der blaue Würger?

Das kleine Bier in der Kneipe kostete 48 Pfennig. In geselliger Runde wurden gern harte Sachen gebechert – Doppelkorn etwa oder „Blauer Würger“, der Spitzname für eine Wodka-Sorte mit blauem Etikett.

Warum bekommen Bergleute Schnaps?

Die steuerfreie Abgabe von Spirituosen an Bergarbeiter in der DDR gehörte zu einer Reihe von Vergünstigungen (daneben u. a. mehr Urlaub, früherer Renteneintritt), die die schwere Arbeit honorieren und das Berufsbild attraktiver machen sollte. Die steuerfreie Abgabe von Trinkbranntwein war eine geldwerte Leistung.

Welches Getränk ist Blauer Würger?

In der DDR war der Blaue Würger ein preisgünstiger Wodka, der seinen Spitznamen dem blauen Etikett und dem Halskratzen beim Trinken verdankte. Ein beliebter Witz war der, dass man beim Einsenden von hundert Würger-Etiketten bei der Krankenkasse einen kostenlosen Blindenhund bekomme.

Was verdiente ein Arbeiter in der DDR?

Im Jahr 1989 verdiente ein Arbeitnehmer in der DDR im Durchschnitt 1.300 DDR-Mark im Monat. Damit stieg das durchschnittliche, monatliche Bruttoarbeitseinkommen während des Bestehens der DDR deutlich - trotz wirtschaftlicher Probleme: 1949 waren noch rund 290 DDR-Mark bezahlt worden.

Was kostete ein Liter Milch in der DDR?

10 Pfennig

Einige Grundnahrungsmittel wurden in der DDR hoch subventioniert und waren deutlich billiger als im Westen. Das galt auch für Milch (34 Pfennig je Halbliterflasche), Brot (52 Pfennig für 2 Pfund) und Kartoffeln (85 Pfennig für 5 Kilogramm). Für ein Stück Butter musste man damals jedoch 2,40 Mark bezahlen.

Wie teuer war der Kaffee in der DDR?

Kaffee kostete damals zwischen 7,50 und 10 DDR-Mark pro 125 Gramm. Trotz des niedrigen Preises von vier DDR-Mark für die gleiche Menge „Kaffee-Mix“ ließen sich die DDR-Bürger davon nicht überzeugen. Das von vielen nur als „Gesöff“ bezeichnete Getränk hatte aber nicht nur einen merkwürdigen Geschmack.

Was hat ein Arzt in der DDR verdient?

So verdiente ein Arzt beim Berufseinstieg um die 830 DDR-Mark. Das durchschnittliche Arbeitseinkommen lag Mitte der 1980er-Jahre mit 1.140 DDR-Mark deutlich höher. In Westdeutschland konnten Ärzte locker mit einigen tausend D-Mark rechnen.

Wie hieß die Butter zu DDR Zeiten?

Frische Rahmbutter (Kurzzeichen FRB) war der Markenname einer in der DDR von ca. 1970 bis 1990 produzierten kalorienreduzierten Buttersorte.

Was hat Bambina zu DDR Zeiten gekostet?

Demnach war ein Milchbrötchen damals für 6 Pfennige zu haben, ein Schoko-Milcheis kostete 20 Pfennige und ein Fruchteis 15 Pfennige. Brausepulver gab es bereits für 10 Pfennige, Cottbusser Butterkekse 50 Pfennige… und eine Schokoladentafel der Sorte Bambina kostete immerhin 2 Mark.

Vorheriger Artikel
Sind 4 ETFs zu viel?