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Warum wollte Deutschland ein Platz an der Sonne?

Gefragt von: Rosel Hirsch B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Das Deutsche Kaiserreich wollte sicherstellen, dass es im Angesicht der anderen Weltmächte vor allem wirtschaftlich und militärisch konkurrenzfähig blieb und sich soeben auch seinen "Platz an der Sonne" sicherte.

Wer wollte den Platz an der Sonne?

Unter Kaiser Wilhelm II. strebte das Kaiserreich nach "Weltgeltung" und verlangte seinen "Platz an der Sonne". Wilhelms II. leidenschaftlich betriebener Flottenausbau und die von ihm tatkräftig unterstützte Kolonialpolitik waren eine deutliche Abkehr von den bisherigen Maximen deutscher Politik.

Warum hat Deutschland erst so spät mit dem Erwerb von Kolonien begonnen?

Ein weiterer Grund für die Verspätung Deutschlands in der Kolonialpolitik war die späte Industrialisierung. Denn wichtige Aspekte für den Erwerb von Kolonien waren Rohstoffressourcen und Absatzmärkte in diesen Gebieten, die der Industrie nützten. Ein weitere Grund war die Massenarmut und die sozialen Not.

Was wollte Bülow?

Bülow war wie sein Berater Friedrich August von Holstein (1837–1909) überzeugt, dass das Deutsche Reich sich eine seiner Wirtschaftskraft entsprechende Außenpolitik der „freien Hand“ erarbeiten sollte, und unterstützte die von Alfred von Tirpitz vorgelegten Flottengesetze.

Warum wollte Wilhelm II Kolonien?

Nach der Entlassung Bismarcks 1890 betrieb Kaiser Wilhelm II. eine imperialistische Kolonialpolitik und trat damit in scharfe Konkurrenz zu den anderen Großmächten. Der Besitz von Kolonien sollte jetzt der deutschen "Weltgeltung" dienen.

Kaiser Wilhelm II. und der Platz an der Sonne

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Warum braucht Deutschland Kolonien?

Für den Erwerb von Kolonien wurden in der Hauptsache vier Argumente angeführt: Kolonien würden nach ihrer Erschließung Absatzmärkte für deutsche Industriewaren bieten und so einen Ersatz für die nach dem Gründerkrach 1873 schwächelnde Nachfrage in Deutschland selbst bieten.

Wann hat Deutschland seine Kolonien verloren?

Vor 100 Jahren, mit dem Abschluss des Versailler Vertrages, verlor Deutschland alle »seine« Kolonien. Der Friedensvertrag zwischen dem Deutschen Reich und den Alliierten wurde am 28. Juni 1919 unterzeichnet und trat am 10. Januar 1920 in Kraft.

Was meint Bülow mit einem Platz an der Sonne?

Sie gilt als anschauliche Metapher des deutschen Weltmachtstrebens in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, als die bismarcksche Bündnispolitik aufgegeben wurde und die Außenpolitik des wilhelminischen Reiches das Flottenwettrüsten mit Großbritannien begünstigte.

Was beklagt von Bülow was fordert er?

Bismarcks Nachfolger von Bülow fordert im Reichstag eine neue Kolonial politik: „Die Zeiten, wo der Deutsche dem einen seiner Nachbarn die Erde überließ, dem anderen das Meer und sich selbst den Himmel reservierte – diese Zeiten sind vorü- ber.

Wer war Reichskanzler 1945?

April 1945. Hitler besaß verfassungsrechtlich nicht das Recht, auf einfachem testamentarischen Wege seine Nachfolge zu bestimmen, doch hatte er auf diese Weise am 29. April 1945 seinen engen Gefolgsmann Joseph Goebbels zu seinem Nachfolger als Reichskanzler bestimmt.

Hatte Deutschland Kolonien in China?

“ Das Deutsche Kaiserreich hat das Gebiet um die Bucht von Kiaotschou im Jahr 1898 für 99 Jahre gepachtet. Man wollte einen Stützpunkt an der chinesischen Ostküste, sowohl für die eigene Flotte als auch für den Chinahandel. Es entstand eine ethnisch und ständisch gegliederte Siedlung.

Warum lehnte Bismarck den Kolonialerwerb ab?

Bismarcks Gründe sich vorerst vehement gegen eine deutsche Kolonialpolitik zu entscheiden sind recht eindeutig. Die Lage des Deutschen Reiches in Europa verbot eine Provokation neuer Konfliktfelder und auch der ökonomische Zweck staatlicher Kolonien erschloss sich dem Reichskanzler nicht.

Wie heißen die vier deutschen Kolonien in Afrika?

Deutsch-Ostafrika, heute Tansania, Burundi und Ruanda.

Was waren die außenpolitischen Ziele Bismarcks?

1881 wurde dann das Dreikaiserbündnis zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland geschlossen. Die Staaten versicherten sich, bei dem Angriff einer vierten Macht den anderen Staaten beizustehen. Bismarck erreichte somit sein Ziel, nicht zwischen einen Krieg von zwei Fronten zu geraten.

War Bismarcks Politik erfolgreich?

In die Ära von Reichskanzler Otto von Bismarck fallen große Erfolge, wegweisende Entscheidungen, Kriege und Krisen. Einige Reformen wirken bis heute nach. Die undatierte historische Aufnahme zeigt den deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck.

Welche Folgen hatte der neue Kurs für das Deutsche Reich?

Ein zentraler Grund für die Abkehr Wilhelms II. vom Neuen Kurs war, dass diese Politik damit gescheitert war, die Legitimation der Monarchie zu erhöhen. Im Gegenteil hat sie dazu beigetragen, die Konservativen in die Opposition zu treiben.

Was bedeutet die Formulierung Deutschland muss seinen Platz an der Sonne haben?

Mit dem "Platz an der Sonne" ist ein Platz für das Deutsche Kaiserreich auf Augenhöhe mit den anderen Weltmächten gemeint. Die Konkurrenzfähigkeit des Deutschen Reichs sollte damals vor allem durch eine aggressivere Expansions- und Kolonialpolitik erreicht werden.

Was ist Imperialismus Geschichte?

Als Zeitalter des Imperialismus gilt der Zeitraum zwischen 1880 und 1918. Damals teilten die Kolonialmächte die Gebiete Afrikas und Asiens, die noch keine Kolonien waren, unter sich auf. Zu den alten europäischen Kolonialmächten kamen jetzt auch Deutschland und Italien sowie die USA und Japan hinzu.

Welcher Partei gehörte Bernhard von Bülow an?

Wegen Differenzen mit der Zentrumspartei hinsichtlich der Kolonialpolitik löst Bülow den Reichstag auf. Er stützt fortan seine Politik auf Konservative, Nationalliberale und Linksliberale (Bülow-Block).

Was versteht man unter dem Begriff Kolonien?

Eine Kolonie ist ein Gebiet, dass von fremden Menschen eingenommen wurden. Dies diente meist zum Zweck der Macht- und Ressourcenerweiterung. Vor allem die europäischen Großmächte besetzen bis ins 20 Jahrhundert noch sehr viele Gebiete der Erde.

Was war der Kolonialismus?

Unterwerfung anderer Länder. Im Laufe der letzten 200 Jahre haben viele europäische Staaten Länder in anderen Erdteilen unterworfen. Diese Länder konnten sich gegen die Übermacht der Europäer nicht wehren und wurden zu sogenannten Kolonien. Diese Eroberungspolitik bezeichnet man als "Kolonialismus".

Wie heißt die deutsche Kolonie in Afrika?

Deutsch-Ostafrika war ab 1885 Kolonie des Deutschen Reichs. Vor allem der für sein rassistisches Gedankengut bekannte Kolonialpolitiker Carl Peters hatte sich im Osten des afrikanischen Kontinents um den Erwerb von Gebieten hervorgetan.

Wie heißt die erste deutsche Kolonie in Afrika?

Südwestafrika wird erste deutsche Kolonie (am 24.04.1884)

Welche Gebiete musste Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg abtreten?

Durch den Versailler Vertrag verlor Deutschland große Teile seines Staatsgebiets, unter anderem Elsass-Lothringen, Westpreußen und Posen, sowie seine Kolonien. Das Deutsche Reich musste sich zu Reparations- (Wiedergutmachungs-) zahlungen verpflichten.

Wann war Deutschland Kolonialmacht?

Die deutsche Kolonialpolitik begann im Jahr 1884 auf Druck deutscher Kaufleute. 1884/1885 fand die Kongokonferenz in Berlin statt, in der sich Bismarck an der Aufteilung Afrikas beteiligte und Deutschland Kolonien zusicherte.

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