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Warum will Vermieter Kaution in bar?

Gefragt von: Henry Schröter  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Der Vermieter ist verpflichtet, die Kaution verzinslich und getrennt von seinem Vermögen anzulegen. Die Antwort auf die Frage, ob der Vermieter eine Barzahlung der Kaution verlangen kann, ergibt sich aus dem Sinn und Zweck des § 551 Abs. 3 BGB.

Sollte man die Kaution bar bezahlen?

In den meisten Fällen vereinbaren Mieter und Vermieter eine so genannte Barkaution. Hier bekommt der Vermieter den Kautionsbetrag bar ausgehändigt oder im Regelfall überwiesen. Er muss ihn dann auf einem Sonderkonto, getrennt von seinem übrigen Vermögen, insolvenzfest anlegen.

Warum Barkaution?

Mit der Kaution sichert sich der Vermieter ab. Beispielsweise für den Fall, dass der Mieter die Miete nicht mehr bezahlen kann, Schäden in der Wohnung verursacht, oder Nebenkosten schuldig bleibt.

Wie muss eine Kaution vom Vermieter angelegt werden?

Mieter dürfen die Kaution in bis zu drei Raten bezahlen und mitentscheiden, wie sie zahlen. Wenn der Vermieter einverstanden ist, kann der Mieter das Geld selbst in einem Mietkautionssparbuch anlegen und an den Vermieter verpfänden. Der Vermieter eröffnet ein verzinstes Treuhandkonto getrennt von seinem Vermögen.

Was passiert wenn der Vermieter die Kaution nicht angelegt hat?

Die Nichtanlage ist eine Pflichtverletzung, die den Vermieter zum Schadensersatz verpflichtet, §§ 280 Abs. 1, 551 Abs. 3 BGB. Der Mieter hat Anspruch auf Ersatz des fiktiven Zinsschadens.

10 Dinge, die euer Vermieter nicht darf, aber trotzdem macht! | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Ist der Vermieter verpflichtet die Kaution zu verzinsen?

Nach § 551 Abs. 3 BGB ist der Vermieter verpflichtet, eine Mietkaution "bei einem Kreditinstitut zu dem für Spareinlagen mit 3-monatiger Kündigungsfrist üblichen Zinssatz anzulegen". Abweichende Vereinbarungen sind unwirksam (§ 551 Abs. 4 BGB); dies gilt auch für den Ausschluss der Verzinsungspflicht.

Ist der Vermieter verpflichtet die Kaution anzulegen?

Als Vermieter musst Du die Kaution anlegen. Dafür darfst Du allerdings nicht Dein eigenes Privatkonto nutzen (§ 551 Abs. 3 BGB). Eine mögliche Variante ist ein Mietkautionskonto.

Wo muss die Kaution hinterlegt werden?

Ein Vermieter hat die Mietkaution bei einem Kreditinstitut zu dem für Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist üblichen Zinssatz anzulegen. Zulässig ist die Anlage bei sämtlichen Kreditinstituten im Bereich der europäischen Union. Die Anlage muss nicht notwendigerweise auf einem Sparbuch erfolgen.

Wohin Kaution überweisen?

Allgemein gibt es drei Möglichkeiten, die Kaution zu zahlen: Man kann dem Vermieter das Geld überweisen, und er legt es auf ein Kautionskonto. Das kann zum Beispiel ein Sparbuch oder ein Tagesgeldkonto sein.

Wo wird die Mietkaution hinterlegt?

Egal ob Barkaution, Bürgschaft oder Privatkredit: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten eine Mietkaution zu hinterlegen. Am gängigsten ist hierbei die Barkaution, bei der der Mieter die vereinbarte Mietkaution auf das Konto des Vermieters überweist oder ihm den Betrag bar gibt.

Kann der Vermieter die Kaution in einer Summe verlangen?

Der erste Absatz besagt, dass Ihr Vermieter höchstens eine Kautionszahlung von drei Nettokaltmieten von Ihnen verlangen darf. Das bedeutet, dass weder Nebenkosten noch Betriebskosten enthalten sein dürfen. Diese Vorschrift regelt nur einen Höchstbetrag, weshalb auch eine niedrige Summe erlaubt ist.

Kann Vermieter Barkaution ablehnen?

Einfach erklärt: Die Anlage der Kaution auf einem herkömmlichen Sparkonto bei der Bank muss der Vermieter akzeptieren. Andere Kautionsformen wie z.B. eine Mietkautionsbürgschaft darf er ablehnen. Umgekehrt darf auch der Hausherr nur mit dem Einverständnis des Mieters eine Bürgschaft verlangen.

Wann muss man die Kaution überweisen?

In der Regel muss die erste Monatsmiete 60 Tage vor Einzug überwiesen werden. Falls der Mietvertrag weniger als 60 Tage vor Einzug geschlossen wird, ist die erste Monatsmiete direkt nach der Unterzeichnung des Mietvertrags fällig.

Sind 3 Monatsmieten Kaution zulässig?

Grundsätzlich ist die Höhe der Kaution Vereinbarungssache. Marktüblich sind drei Bruttomonatsmieten. Bis zu sechs Monatsmieten wären jedoch auch zulässig.

Wie lange hat man Zeit die Mietkaution zu zahlen?

Fälligkeit und Zahlung der Mietkaution

Wenn eine Barkaution vereinbart ist, ist der Mieter berechtigt, die Kaution in drei Monatsraten zu bezahlen. Die erste Rate ist zu Beginn des Mietverhältnisses fällig, die weiteren Raten zu Anfang des 2. und 3. Mietmonats, jedenfalls aber mit der Miete für diese Monate.

Wie ist die Mietkaution zu zahlen?

Zahlung: Die Mietkaution kann in bar gezahlt werden. Der Mieter kann auch selbst ein Sparkonto eröffnen, und dem Vermieter übergeben. Auch Tagesgeld oder Fonds auf einem Mietkautionsdepot sind mit dem Einverständnis des Hausherrn möglich. Die Anlage muss immer getrennt von anderen Geldern erfolgen.

Wem gehört die Mietkaution?

Die Mietkaution ist nach wie vor das Geld des Mieters. Dieses hat der Vermieter getrennt von seinem Vermögen insolvenzfest zu einem üblichen Zins anzulegen.

Wem gehört das Geld auf Mietkautionskonto?

In Deutschland legt in der Regel der Vermieter das Kautionskonto an. Dabei gilt: Er darf die Kaution nicht auf seinem Privatkonto lagern. Stattdessen muss er die gezahlte Mietsicherheit auf einem separaten Konto hinterlegen.

Wer muss nachweisen dass Mietkaution gezahlt wurde?

Hat der Mieter dem Vermieter gegen Quittung einen Scheck über den Kautionsbetrag ausgehändigt, muss er (z. B. anhand von Bankbelegen) die Einlösung des Schecks durch den Vermieter nachweisen (so bereits LG Hamburg, WuM 1996, 766).

Was kann von der Mietkaution abgezogen werden?

Der Vermieter kann die Mietkaution einbehalten, wenn nach Beendigung des Mietvertrages offene Forderungen aus dem Mietverhältnis noch nicht beglichen sind. Das können Nachzahlungen aus offenen Betriebskostenabrechnungen sein oder auch Instandsetzungskosten für Mängel oder Schäden an der Wohnung.

Wer bekommt die Zinsen der Mietkaution?

Wer hat Anspruch auf die Zinsen, die eine Mietkaution abwirft? Hinsichtlich der Mietkaution gilt: Die Zinsen gehören dem Mieter. Der Vermieter ist gesetzlich verpflichtet bei Ende des Mietverhältnisses die gesamte Mietkaution inklusive Zinsen an den Mieter zu überweisen.

Was muss der Vermieter mit der Mietkaution machen?

Die übliche Form, die Mietkaution zu verwalten, ist das Anlegen des Geldes in einem Mietkautionskonto. Während der Laufzeit durch Zinsen gewonnene Zinserträge sind Eigentum des Mieters und müssen ihm nach Beendigung des Mietverhältnisses ausgezahlt werden.

Warum werden Kautionen verlangt?

Die Mietkaution dient dem Vermieter als Sicherheit für die vermietete Wohnung. Im Bürgerlichen Gesetzbuch heißt sie deswegen auch „Mietsicherheit“. Zahlt ein Mieter beispielsweise nicht die Miete, kann der Vermieter dann unter gewissen Umständen fristlos kündigen und den Fehlbetrag aus der Kaution verrechnen.

Wie hoch muss die Mietkaution verzinst werden?

Der Zinssatz der Mietkaution muss laut BGB mindestens dem marktüblichen Zinsniveau eines Sparkontos mit dreimonatigem Kündigungsrecht entsprechen. Höhere Erträge können dann entstehen, wenn der Vermieter einwilligt (oder sich sogar auf eigene Faust darum kümmert), das Geld anderweitig anzulegen.

Was passiert wenn man die Kaution nicht bezahlt?

Seit der Mietrechtsänderung 2013 ist die Nichtzahlung der Kaution ausdrücklich als Grund vorgesehen, der den Mieter zur fristlosen Kündigung berechtigt. Demnach können Vermieter ohne Abmahnung fristlos kündigen, wenn der Mieter mit der Zahlung der Kaution in einer Höhe in Verzug ist, die zwei Kaltmieten entspricht.

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