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Warum verstummen die Glocken am Gründonnerstag?

Gefragt von: Konrad Brunner  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Ab Gründonnerstag wird sogar klang-gefastet. An diesem Tag – nach der Feier des „Letzten Abendmahls“ in der Kirche – „fliegen die Glocken nach Rom“, heißt es. Das Glockengeläut schweigt von nun an bis zur Auferstehungfeier, um die Grabesruhe Jesu Christi zu würdigen.

Warum läuten die Glocken am Gründonnerstag?

Bei der Abendmahlmesse am Gründonnerstag läuten nach katholischer Tradition alle verfügbaren Glocken der Kirche. Dann verstummen sie aus Trauer um den Tod Jesu am Kreuz bis zur Osternachtsfeier, wenn die Auferstehung Christi gefeiert wird.

Warum fliegen die Glocken am Gründonnerstag nach Rom?

Jesus bereitet sich darauf im Gebet vor. Im Gedenken daran finden sich am Gründonnerstag nach der Messe die Gläubigen zur Anbetung in den Kirchen zusammen. Während der Messfeier "fliegen" die Kirchenglocken nach Rom. Sie kommen erst wieder zum Gloria in der Osternacht zurück.

Warum läuten die Glocken am Karfreitag nicht?

Im Gedenken an Jesus' Tod verbringen die Katholiken den Karfreitag in Stille. "An dem Tag, an dem Jesus gestorben ist, können wir keine Glocken läuten", erklärt Julia Weldemann.

In welchem Land bleiben von Gründonnerstag bis Karsamstag die Glocken stumm?

Frankreich. Während in Frankreich das ganze Jahr über die Kirchenglocken läuten, bleiben die Glocken von Gründonnerstag bis Karsamstag im ganzen Lande stumm, um den Tod Jesu zu betrauern. Erst am Ostersonntag läuten die Glocken wieder aus Freude über die Auferstehung Christi.

Gründonnerstag erklärt von Pater Stefan Maria Huppertz

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Warum läuten die Glocken um 22 Uhr Ostern?

Zu Beginn unserer Osternachtsfeiern um 21.30 Uhr am Karsamstag werden dann erneut zum Entzünden der Osterkerzen unser Glocken läuten, nicht wie sonst in der Feier der Osternacht üblich erst zum Gloria. So wird die Botschaft von Ostern verkündet: „Christus ist glorreich auferstanden vom Tod.

Warum läutet die Kirche um 15 Uhr?

Das 11-Uhr- oder das 15-Uhr-Läuten kann zur Erinnerung an das Heilsgeschehen des Karfreitags geschehen. Hierbei ertönt bei kleineren Geläuten (bis vier Glocken) das Vollgeläut, bei größeren Geläuten ein Teilmotiv. Diese Art des Läutens ist eher im süddeutschen Raum sowie in Österreich und in der Schweiz verbreitet.

Warum läutet es um 12 Uhr?

Zweck. Aus kirchlicher Sicht erklingt die Mittagsglocke zur Passion Christi am Kreuz (Sext) und ruft zu Gebet und Wachsamkeit. In der römisch-katholischen Kirche wird seit dem ausgehenden Mittelalter am Mittag der Engel des Herrn gebetet.

Warum klappert man an Ostern?

Klappern ersetzen Kirchenglocken

Mit „Klappern“ werden verschiedene Holzgegenstände bezeichnet, die durch Bewegung einen einschneidenden Ton erzeugen können. Das Geläut soll nach einer alten Überlieferung zum Ablegen der Beichte rufen sowie an den Tod Christi erinnern.

Wann wurde das erste Osterfeuer entfacht?

Schon seit vielen Jahrhunderten wird an Ostern von Christen und Nichtchristen das Osterfeuer angezündet. Ursprünglich ist es ein germanischer beziehungsweise heidnischer Brauch. Es soll zum ersten Mal im Jahre 751 in einem Briefwechsel zwischen dem Papst Zacharias und dem Missionar Bonifatius erwähnt worden sein.

Wann fliegen Glocken weg?

Die Glocken "fliegen nach Rom" und erklingen erst wieder in der Osternacht. Bis dahin begleiten die Ratschen die Liturgie. In katholischen Messen wird heute Brot und Wein gereicht.

Wohin fliegen die Glocken an Ostern?

"Die Glocken fliegen nach Rom. Dort werden sie vom Papst gesegnet", wurde den Kindern in früheren Zeiten erzählt. Auch an Karfreitag und Karsamstag schweigen die Glocken, in der Osternacht erst erklingen sie im triumphalen Fest-Geläut zur Erinnerung an Jesu Auferstehung.

Warum sind die Glocken in Rom?

Zum stillen Gedenken gehört vor allem in der katholischen Kirche, dass ab dem Gloria in der Messe am Gründonnerstag bis zum Ostersonntag auf Glockengeläut und Orgelspiel im Gottesdienst verzichtet wird. Dem Volksglauben nach fliegen die Glocken nach Rom, um sich dort den Ostersegen des Papstes zu holen.

Woher kommt der Begriff Gründonnerstag?

Möglicherweise leitet sich der Name Gründonnerstag vom mittelhochdeutschen Wort "grînen" ab, was Greinen oder Weinen bedeutet. Am Tag vor Karfreitag feierte Jesus Christus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl. Am Abend wurde er dann von Judas Iskariot verraten. Deshalb wurde an diesem Tag viel geweint.

Warum wird Geklappert?

Am Karsamstag sammeln die Klapperjungen und -mädchen dann mit Gesängen wie „Wir haben geklappert fürs heilige Grab, drum wollen wir auch unsern Lohn dafür hab“, Eier, Süßigkeiten und Geld ein.

Warum läuten in der Osternacht die Glocken?

In der römisch-katholischen Kirche wird die Feier der hochheiligen Osternacht mit einer Liturgie begangen, die den Durchgang durch den Tod zum Leben sakramental nachvollzieht.

Was rufen die Klapperkinder?

Beim letzten Klappern vor der Osternacht klingeln die Klapperkinder an allen Haustüren, um für ihren Einsatz Süßigkeiten, Ostereier oder Geld zu sammeln.

Was ruft man beim rappeln?

In der Osternacht gingen die Größeren dann mitten in der Nacht noch einmal klappernd durch den Ort und riefen: „stitt opp, stitt opp, et as Uusderdaach“ (steht auf, steht auf, es ist Ostern!). Und „das ist das letzte Mal – für dieses Jahr“. Und am Ostersonntag wurden dann bei allen Häusern Eier als Lohn eingesammelt.

Was sagen die Ratschenkinder?

Schulpflichtige Kinder ziehen damit von Haus zu Haus und sagen ein Ratschersprüchlein auf. „Wir ratschen, wir ratschen zum englischen Gruß, den jeder gläubige Christ beten muaß. Fallt nieder, fallt nieder auf eure Knie, bets ein Vaterunser und drei Ave Marie.

Wie läutet die Totenglocke?

Geläutet wird zumeist am Folgetag des Sterbetages, nachdem die Todesnachricht im Pfarrbüro angezeigt wurde. Gemäß der Läuteordnung wird diese Glocke zu einem festen Zeitpunkt des Tages (zumeist mittags oder abends) oder beim sogenannten Scheidungsgebet im nächsten Gottesdienst geläutet.

Warum läuten die Glocken um 5 Uhr morgens?

Gelübde geht in die Zeit der Pestepidemie zurück

Jahrhundert. Dort feiern wir um 5.20 Uhr die Heilige Eucharistie und kehren dann mit Rosenkranzgebet zur Stadtkirche Altstätten zurück.»

Warum läuten die Glocken täglich um 18 Uhr?

Um 18 Uhr läuten in vielen Kirchen in Deutschland die Glocken, um der Opfer der Todesflut zu gedenken. Die evangelischen Landeskirchen haben gemeinsam mit katholischen Bistümern zum Geläut mit anschließender Andacht aufgerufen.

Wie oft darf eine Kirche läuten?

Rechtsprechung. Liturgisches Glockengeläute (hier: dreimal tägliches Angelusläuten) stellt im herkömmlichen Rahmen regelmäßig keine erhebliche Belästigung, sondern eine zumutbare, sozialadäquate Einrichtung dar (BVerwG 02.09.1996 - 4 B 152/96).

Warum läutet die Kirche um 6 Uhr?

In vielen Gemeinden läuten die Kirchenglocken am Morgen um 6 Uhr. Dieser Ruf zum Morgengebet ist eine alte christliche Tradition.

Warum läuten die Glocken Samstag um 17 Uhr?

Damit laden sie alle Bürger der Stadt ein, für einen Moment innezuhalten. Ein Gebet oder einfach ein Gedenken für die von der Corona-Pandemie Betroffenen, die Erkrankten, die Verstorbenen und für alle Menschen, die in diesen Tagen in besonderer Weise für andere da sind.