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Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden?

Gefragt von: Ewa Klemm-Reichel  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.9/5 (22 sternebewertungen)

„Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden, oder: Die Abschaffung der Kindheit“ heißt das Buch des Bonner Kinderpsychiaters Michael Winterhoff, in dem er eine regelrechte Horrorvision von diesen Kindern und ihrer düsteren Zukunft zeichnet in einer Gesellschaft, die ihre Kinder, diese kleinen Despoten, zu hassen gelernt ...

Warum Kinder Tyrannen werden und Eltern daran schuld sind?

Die Vorstellung, dass Kinder kaum etwas Wichtigeres lernen müssen als Selbstvertrauen und Durchsetzungskraft, hat eben auch ihre Kehrseite. Sie schürt die Angst, durch Grenzensetzen zu schaden. Und deshalb versuchen es viele Eltern gar nicht erst. Manchmal ist es auch übertriebene Sorge, die Erziehung erschwert.

Warum wir Tyrannen erziehen?

Wenn aus Kindern keine Erwachsenen werden, weil Eltern sie wie Partner behandeln, droht ihnen der soziale Absturz, den die neue Elterngeneration gerade verhindern will. Der Bonner Facharzt Michael Winterhoff setzt dem ein Minimalprogramm für die frühe Psyche entgegen.

Wie Kinder nicht zu Tyrannen werden?

Ein Kind darf wütend sein, heulen, herumzappeln, ohne dass Mama und Papa ausrasten. Umgekehrt lassen sie sich davon aber auch nicht unter Druck setzen, dem Kind seinen Willen zu geben. Damit das Kind nicht zum Tyrannen wird, bleiben sie geduldig, bis das Gefühlsgewitter vorbei ist.

Wann ist ein Kind ein Tyrann?

Was Tyrannen-Kinder auszeichnet. Auch Eltern, die ihr Kind fürsorglich und mit klaren Vorgaben erziehen, treibt die Angst um, ihr Kind könne zu einem Tyrannen aufwachsen. Damit ist eine Person gemeint, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist und keinerlei Empfindungen für ihre Mitmenschen aufbringt.

Warum Kinder keine Tyrannen sind | Doku

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Was kann man gegen Tyrannen tun?

Die erste Option sollte sein, dem ungeliebten Chef die aktuelle Situation zu schildern. Viele Studien zeigen, dass man sich besser fühlt, wenn man soziale Kontrolle über sein Umfeld ausüben kann, selbst wenn diese nur gefühlt ist. Ergreift man die Initiative, übernimmt man auch wieder ein Stück weit Kontrolle.

Was sollte man nie zu seinem Kind sagen?

Deshalb sollten Eltern folgende Sätze nicht zu ihrem Kind sagen:
  • „Das klappt sowieso nicht! ...
  • „Das hab ich dir doch gleich gesagt! ...
  • „Aus dir wird nie etwas! ...
  • „Du bist selbst schuld! ...
  • „Das (negatives Verhalten) hast du von deinem Vater/ deiner Mutter“
  • „Ich sehe es kommen: Du fällst da runter/ tust dir weh!

Warum gute Eltern anstrengende Kinder haben?

Das „gute Kind“ geht in seinem zukünftigen Leben knallhart auf die anstehenden Probleme im Erwachsenenleben zu. Typischerweise mit übermäßiger Regeltreue, Starrheit, Mangel an Kreativität und einem unerträglich harten Gewissen, das schlussendlich sogar Selbstzweifel auslösen kann.

Warum haben Kinder keinen Respekt mehr?

Viele Kinder und Jugendliche sind nach Einschätzung des Psychiaters Michael Winterhoff in ihrer geistigen Entwicklung auf dem Stand eines Kleinkindes stehengeblieben. Grund dafür sei unter anderem ein partnerschaftliches Erziehungsmodell, so dass den Kindern oft der Respekt vor Erwachsenen fehle.

Was passiert wenn Eltern ihre Kinder anschreien?

Eltern, denen regelmäßig die Sicherung durchbrennt, richten offenbar mehr als nur emotionale Schäden an. So kommt eine neue Studie zu dem Ergebnis, dass häufiges Anschreien von Kindern deren Gehirnentwicklung massiv beeinträchtigt.

Was man als Eltern falsch machen kann?

Irrtum Nr.
  1. Grenzen. Grenzen und eine klare Haltung traumatisieren Kinder. «Eltern sind oft unglaublich hilflos, wenn es darum geht, Grenzen zu setzen», sagt Susy Signer. ...
  2. Erklärungen. Wenn man Kindern erklärt, wieso sie etwas tun müssen, gehorchen sie (besser). ...
  3. Vom Kind darf man keine Mithilfe im Haushalt fordern.

Warum bin ich so genervt von meinen Kindern?

Frau Allebes, viele Eltern sind gereizt – sie haben das Gefühl, dass ihre Kinder sie nerven. Woran liegt das? Rochelle Allebes: Genervt zu sein, ist in der Regel ein Zeichen für Überforderung. Es gibt Situationen im Leben, die für die ganze Familie schwierig sind und in denen Kinder besonders anstrengend werden können.

Was tun wenn das Kind respektlos ist?

Erkläre ihm, warum sein Verhalten andere verletzt. Die Frage "Wie würdest du dich fühlen, wenn ..." ist dabei der beste Ansatz, um deinem Kind zu erklären, warum sein Verhalten nicht richtig ist. Sei ein gutes Vorbild: Lebe deinem Kind das richtige Verhalten vor. Verhalte dich so, wie du es von deinem Kind erwartest.

Warum bin ich als Mutter immer schuld?

Die Entwicklung der Kinder hängt stark von der Mutter ab.

Mütter sind schuld. Und zwar an so ziemlich allem, wenn es um die Entwicklung von Kindern geht. Dahinter steckt eine durchdringende Ideologie, die mit ihren mächtigen Schlagworten sogar selbstbewusste Mütter unter Druck setzt.

Kann meine Kinder nicht mehr ertragen?

Wenn du nur noch genervt bist und dein Kind nicht mehr ertragen kannst, dann schau erst mal für dich, wenn möglich. Manchmal gibt es Situationen, da musst du für dein Kind da sein, auch wenn es kaum mehr geht. Doch stelle dich schon darauf ein, dass du in der nächsten Möglichkeit etwas für dich tust und Energie tankst.

Wie bekomme ich Respekt von meinem Kind?

Wie können Sie Ihr Kind zu einem respektvollen Benehmen erziehen?
  1. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Zeigen Sie Ihrem Kind den Respekt, den Sie umgekehrt auch von ihm erwarten. ...
  2. Höfliche Antworten. ...
  3. Bleiben Sie gelassen. ...
  4. Rechnen Sie mit Widerstand. ...
  5. Setzen Sie Grenzen. ...
  6. Besprechen Sie es später. ...
  7. Loben Sie respektvolles Betragen.

Warum ist mein Kind so aggressiv zu mir?

Kinder mit aggressivem Verhalten weisen meist eine mangelnde Impulskontrolle und niedrige Frustrationstoleranz auf. Kinder mit ADHS haben ein höheres Risiko für oppositionelles Trotzverhalten. So zeigen zwei von drei Kindern mit hyperkinetischer Störung auch aggressives Verhalten.

Welche Strafen sind bei Kindern sinnvoll?

Es gibt auch sinnvolle Strafen, die Erwachsene guten Gewissens einsetzen dürfen. Diese Strafen müssen angemessen, so gerecht wie möglich, gewaltfrei, für das Kind nachvollziehbar und umsetzbar sein. Dafür müssen die Eltern in der Lage sein, flexibel und feinfühlig zu reagieren.

Wie zeigt sich eine schlechte Bindung?

Häufige emotionale Auffälligkeiten sind Furchtsamkeit, Übervorsichtigkeit, Unglücklichsein, Mangel an emotionaler Ansprechbarkeit, Verlust oder Mangel an emotionalen Reaktionen und Apathie.

Was ist das anstrengendste Alter bei Kindern?

«Das erste Jahr ist am anstrengendsten. Zwar schlafen die Babys viel, aber bis sich die Verdauung reguliert und man das Baby besser kennt, vergehen ein paar Monate.

Was ist das Schwierigste Alter bei Kindern?

Die Faktoren, aufgrund derer die befragten Eltern das Alter von fünf Jahren als „das Schwierigste“ einstufen, stehen in deutlicher Relation zum Eintritt in die Schule. Bei den 2000 Befragten handelt es sich nämlich um Eltern von in Großbritannien lebenden Kindern, die bereits im fünften Lebensjahr eingeschult werden.

Was ist eine toxische Mutter?

Toxische Mütter können keine echte Empathie für ihre Kinder aufbringen, dabei brauchen diese es so sehr, wirklich als sie selbst gesehen und geliebt zu werden. Alles andere kann das Selbstwertgefühl und die Selbstwahrnehmung stark beschädigen – und zwar nachhaltig.

Was Eltern ihren Kindern nie verzeihen?

11 Dinge, die ein Kind seinen Eltern nie verzeihen wird
  • Schweigen als Strafe.
  • Kinder zu anderen "abschieben"
  • Vernachlässigung der Kinder.
  • Schuld für scheiternde Ehe geben.
  • Die Ängste des Kindes auslachen.
  • Lieblingsspielzeug einfach entsorgen.
  • Zu religiösem Glauben zwingen.
  • Kindern den Mund verbieten.

Was ist eine schlechte Erziehung?

Ein Kind zu unterfordern ist genauso schlecht wie es zu überfordern. Wenn man gar nichts mit dem Kind unternimmt, ihm nichts von der Welt um es herum zeigt und erklärt, ihm nicht hilft, seinen Weg zu finden, dann ignoriert man die kindlichen Bedürfnisse.

Wie erkenne ich eine gute Mutter Kind Bindung?

Mütter mit einer guten Mutter-Kind-Bindung tragen ihre Babys öfter, schlafen oft auch mit ihnen zusammen im Bett, sie sprechen in der Ammensprache, in der intuitiven Sprachmelodie, und haben oft Blickkontakt mit dem Baby. Das Kind kuschelt sich gern an die Mutter an, bleibt ihr zugewandt, wenn es Fremde sieht.

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