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Warum sollte man einen Gentest machen?

Gefragt von: Dimitri Ludwig B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 20. Juni 2023
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Bei einem Gentest wird das Erbgut eines Menschen untersucht. Das kann zum Beispiel dabei helfen, das Risiko für eine Erkrankung abzuschätzen oder erblich bedingte Krankheiten festzustellen. Für die Untersuchung wird in der Regel eine Blutprobe oder kleine Menge Speichel verwendet.

Wann sollte man einen Gentest machen?

Ein Gentest sei deshalb nur dann sinnvoll, wenn die Familienanamnese auf ein stark erhöhtes Brust- oder Eierstockkrebsrisiko schließen lasse. Dafür, wann diese Voraussetzung erfüllt ist, hat das Deutsche Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs Kriterien festgelegt (siehe Kasten).

Welche Krankheiten sind genetisch bedingt?

Erkrankungen bedingt durch Genmutationen (monogenetische od. polygenetische Erkrankung)
  • Zystische Fibrose (Mukoviszidose)
  • Phenylketonurie.
  • Neurofibromatose.
  • Chorea Huntington.
  • Muskeldystrophie Duchenne.
  • Hämophilie A.
  • Polyzystische Nierenerkrankung.
  • Spinale Muskelatrophie.

Was ist das Ziel einer genetischen Beratung?

Eine genetische Beratung kann jeder in Anspruch nehmen, der Fragen zu genetisch bedingten Erkrankungen bei sich oder in der Familie hat oder eine solche Erkrankung befürchtet. Die genetische Beratung soll helfen, medizinische Sachverhalte zu verstehen und eine individuelle Entscheidung zu treffen.

Wie teuer ist ein Gentest beim Arzt?

Gentest kostet bis zu 6000 Euro

Patientinnen können bei Bedarf nach einer umfassenden Beratung einen Gentest auch privat in Auftrag geben. Er kostet aber je nach Umfang zwischen 3000 Euro und 6000 Euro, so Hahne. Für eine vorsorgliche Amputation gesunder Brüste sind zwischen 15.000 Euro und 30.000 Euro fällig.

Trend Gentest – was DNA-Tests über das Krankheitsrisiko aussagen | Medizin | Einstein | SRF

15 verwandte Fragen gefunden

Was erfährt man bei einem Gentest?

Prädiktive Gentests

Paare mit Kinderwunsch und einer erblich bedingten Erkrankung erfahren anhand vorhersagender Gentests, ob bzw. wie wahrscheinlich sie diese an ihre Kinder weitervererben.

Welche Krebsarten sind genetisch bedingt?

Welche Krebsarten können erblich bedingt sein?
  • Brust- und Eierstockkrebs. Bei fünf bis zehn Prozent der Betroffenen entsteht der Brustkrebs infolge einer erblichen Veranlagung. ...
  • Prostatakrebs. ...
  • Dickdarm- oder Enddarmkrebs. ...
  • Schwarzer Hautkrebs (Melanom) ...
  • Früherkennung. ...
  • Vorbeugende Massnahmen. ...
  • Risikoarmer Lebensstil.

Was bringt eine genetische Untersuchung?

Bei einem Gentest wird das Erbgut eines Menschen untersucht. Das kann zum Beispiel dabei helfen, das Risiko für eine Erkrankung abzuschätzen oder erblich bedingte Krankheiten festzustellen. Für die Untersuchung wird in der Regel eine Blutprobe oder kleine Menge Speichel verwendet.

Wann ist die Durchführung einer genetischen Beratung sinnvoll und notwendig?

Wenn in Ihrer Familie eine erbliche Erkrankung bekannt ist oder Sie unsicher sind, kann eine humangenetische Beratung sinnvoll sein. Auch wenn Sie sich sorgen, dass Sie ein krankes oder behindertes Kind bekommen könnten, können Ihnen Humangenetik-Expertinnen und ‑Experten zur Seite stehen.

Wie lange dauert gentechnische Untersuchung?

Das genetische Beratungsgespräch dauert in der Regel ca. eine Stunde.

Ist Alter genetisch bedingt?

Unabhängig davon, dass das Altern genetisch festgelegt ist, wird die Geschwindigkeit des Alterns in erheblichem Ausmaß von der Lebensgeschichte und dem Lebensstil des Einzelnen beeinflusst. Das chronologische Alter – also die Anzahl an Lebensjahren – sagt deshalb nur bedingt etwas über unseren körperlichen Zustand aus.

Kann man ein Gendefekt heilen?

Genetische Erkrankungen sind meist nicht heilbar. Jedoch lässt sich oft die Entwicklung der Kinder begünstigen durch Therapien wie Physiotherapie oder Logopädie. Wir können - auch bei seltenen Erkrankungen - häufig Kontakte zu anderen Betroffenen und Selbsthilfegruppen herstellen.

Werden Gentest von der Krankenkasse bezahlt?

Die Kosten für die genetische Beratung trägt Ihre Krankenkasse. Wer trägt die Kosten für einen Gentest? Wenn bestimmte Verdachtskriterien erfüllt sind, werden die Kosten für den Gentest und meist auch auf Basis des Testergebnisses empfohlene Früherkennungsmaßnahmen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Kann der Hausarzt einen Gentest machen?

Vielleicht braucht der Arzt auch Proben von Ihren Verwandten. Der Arzt darf nur einen Gentest machen, wenn Sie das wollen. Sie müssen vorher unterschreiben, dass Sie den Gentest machen wollen. Der Arzt muss Ihnen vorher genug Infos über den Gentest geben.

Wie lange dauert ein Gentest Ergebnis?

Die meisten Genuntersuchungen haben in unserem Labor eine Bearbeitungszeit von etwa 3 Werktagen. Vereinzelt können Gentests mehrere Wochen in Anspruch nehmen, insbesondere, wenn wir auf Partnerlabore zurückgreifen müssen. Untersuchungen zur Abstammung dauern in der Regel etwa 2 Wochen.

Wie viel kostet eine humangenetische Untersuchung?

Die Kosten für humangenetische Beratungen und genetische Laboruntersuchungen werden in vollem Umfang von den Gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Wie lange dauert eine Genetische Beratung?

In der Regel dauert eine genetische Beratung etwa 2–3 Stunden. Zu Beginn werden offene Fragen und das Ziel der Beratung geklärt. Im Verlauf werden vorliegende Arztberichte besprochen, gegebenenfalls genetische Untersuchungen (z.B. DNA-Analyse aus einer Blutprobe) durchgeführt und die Ergebnisse bewertet.

Welche Möglichkeiten gibt es wenn der Verdacht besteht dass es in der Familie eine erblich bedingte Krankheit gibt?

Bei Hinweisen auf eine genetisch (mit)bedingte Erkrankung beim Patienten und/oder in seiner Familie werden die Kosten der Beratung üblicherweise von den Krankenkassen übernommen. Eine genetische Beratung kann prinzipiell von jedem Arzt veranlasst werden.

Was sind genetische Auffälligkeiten?

Viele Auffälligkeiten und Erkrankungen, die sich schon vor der Geburt, bei der Geburt oder im Kindesalter zeigen, ha- ben eine genetische Ursache. Hierzu gehören beispielswei- se ein angeborener Herzfehler, eine Gaumenspalte, eine Entwicklungsverzögerung oder ein Kleinwuchs.

Ist ein DNA Test sinnvoll?

Firmen versprechen Gewissheit über die Herkunft der eigenen Familie. Doch Mediziner warnen vor den DNA-Tests – und auch rechtlich ist das eine Grauzone. Rund 100 Millionen Menschen weltweit sind mit DNA-Selbsttests auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit und Zukunft.

Welcher Gentest ist der beste?

Zusammenfassung. AncestryDNA (Ancestry) war eines der ersten Direkt-zu-Verbraucher-DNA-Testunternehmen und wurde oft als der beste DNA-Test für Vorfahren angesehen. Es bleibt eines der beliebtesten. Ihr Flaggschiff, AncestryDNA, kombiniert Gentests mit der Erforschung der Familiengeschichte.

Was sind die 3 häufigsten Krebsarten?

Derzeit ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern der Prostatakrebs, gefolgt vom Lungen- und Darmkrebs, bei Frauen der Brustkrebs, gefolgt vom Darm- und Lungenkrebs.

Wer darf Gentest veranlassen?

prädiktiven genetischen Untersuchungen dürfen nur von Fachärztinnen und Fachärzten für Humangenetik und solchen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden, die sich beim Erwerb einer Facharzt-, Schwerpunkt- oder Zusatzbezeichnung für genetische Untersuchungen im Rahmen ihres Fachgebietes qualifiziert haben.

Hat jeder Mensch ein Gendefekt?

Fast jeder Mensch trägt Gendefekte in sich. Dass diese nicht automatisch zu einer Krankheit führen liegt daran, dass es in unserem Erbgut immer zwei Versionen von einem Gen gibt und sich die gesunde durchsetzt.

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