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Warum sind Unfallwagen günstiger?

Gefragt von: Marian Mayr-Schreiner  |  Letzte Aktualisierung: 15. März 2023
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Preisersparnis mit Tücken. Der Preis eines professionell reparierten Unfallfahrzeuges unterscheidet sich bei weitem nicht so stark von dem eines unfallfreien Autos, wie oft vermutet wird. In der Regel erlöst der Verkäufer etwa 10 – 12 % weniger, was allein der Psychologie geschuldet ist.

Warum ist ein Unfallwagen weniger wert?

Hat ein Auto beispielsweise nach einem Auffahrunfall jedoch einen Schaden davon getragen, der eine Reparatur nach sich zog, gilt es als Unfallwagen. Folglich kann bei einem Verkauf weniger Geld verlangt werden als für ein ähnliches Fahrzeug, welches als unfallfrei gilt – dies wird Wertminderung genannt.

Warum sollte man einen Unfallwagen kaufen?

Fazit: Ein Unfallauto zu kaufen, kann sich lohnen

Ein potenzieller Käufer, der sich sich nach längerer Überlegung immer noch unschlüssig ist, ob ein günstigerer Preis einen Unfallschaden ausgleichen kann, sind gegebenenfalls besser mit einem unfallfreien Gebrauchtwagen beraten.

Ist es schlimm einen Unfallwagen zu kaufen?

Ist vom Kauf eines Unfallwagens per se abzuraten? Nein, nicht unbedingt. Reparierte Unfallwagen sind zwar weniger wert, müssen aber nicht unbedingt mängelbehaftet sein. Vielmehr ist die Schwere des behobenen Schadens ausschlaggebend.

Wie viel Wert verliert ein Unfallwagen?

Allgemein ist davon auszugehen, dass bei einem Unfall die Wertminderung um 10 Prozent der Reparaturkosten im Regelfall als angemessen beurteilt wird.

Der rechtssichere Kauf & Verkauf von Unfallwagen

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Kann man ein Unfallauto verkaufen?

Einen Unfallwagen kannst du verkaufen wie jeden anderen Gebrauchtwagen auch. Achte aber unbedingt darauf, die Schäden genau in den Kaufvertrag aufzunehmen und zu dokumentieren.

Wie erkenne ich ein Unfallauto?

Unfallwagen erkennen: Checkliste

Ungleichmäßige Abstände zwischen Karosseriekanten, an Türen und Hauben weisen auf eine verzogene Karosserie oder Nacharbeiten hin. Verwerfungen im Bereich der Unterboden-Bleche, Dellen am Schweller und an den Holmen deuten auf Krafteinwirkungen hin – oft durch einen Unfall.

Was bedeutet unfallfrei beim Autoverkauf?

Wann gilt ein Fahrzeug als unfallfrei? Ein Auto kann trotz Schadensereignis weiter unfallfrei sein, wenn der Schaden nicht erheblich ist und die Reparaturkosten deutlich unter der Bagatellgrenze von 750 Euro liegen. Nicht jeder Kratzer oder Blechschaden führt automatisch zum Verlust der Unfallfreiheit.

Kann man mit Unfallauto fahren?

Zunächst ist wichtig, dass Sie anhalten und nicht einfach weiterfahren. Dies gilt nämlich immer, also sowohl bei einem kleinen Kratzer als auch bei einem schwerwiegenden Unfall. Halten Sie hingegen nicht an, begehen Sie Unfallflucht (§ 142 StGB) und Ihnen droht ein Strafverfahren.

Wann ist ein Auto nicht mehr unfallfrei?

Ein Fahrzeug darf als unfallfrei bezeichnet werden, solange dieses im Zuge einer Kollision keinen erheblichen Schaden erlitten hat. Entstand durch einen Unfall nur ein Bagatellschaden, gilt das Fahrzeug also in der Regel weiterhin als unfallfrei.

Ist ein reparierter Unfallschaden ein Sachmangel?

Ein Fahrzeug, das einen Unfallschaden erlitten hat, bei dem es zu mehr als "Bagatellschäden" gekommen ist, ist auch dann nicht frei von Sachmängeln i.S.d. § 434 I S. 2 Nr. 2 BGB, wenn es nach dem Unfall fachgerecht repariert wurde.

Was passiert mit einem Unfallauto?

Der BGH hat schon im Jahre 1983 (A.Z.: VI ZR 213/81) entschieden, dass der Geschädigte die Verwertung zulässigerweise ganz dem Schädiger (bzw. dessen Versicherer) überlassen kann. Dies entspricht der Wahlfreiheit des Geschädigten, die von § 249 BGB umfasst wird und nicht beschnitten werden darf.

Wann lohnt es sich einen Unfallschaden selbst zu zahlen?

Wir bei Finanztip empfehlen in der Regel einen Wechsel in die Teilkasko ab spätestens fünf Jahren. Bei mittleren SF-Klassen hingegen zahlt es sich aus, einen Schaden selbst zu bezahlen, wenn die Schadenhöhe maximal den jährlichen Beitrag beträgt (SF-Klasse 7 bis etwa SF-Klasse 40).

Wann spricht man von einem Unfallauto?

Nach grober Definition ist ein Unfallfahrzeug jeder Wagen, der mindestens einmal durch äußere Einwirkung beschädigt worden ist, unabhängig davon, wie groß der Schaden ausfällt. Solche Fahrzeuge werden auch als “nicht unfallfrei” bezeichnet.

Was tun nach Unfall Totalschaden?

Behältst du das Auto nach dem Totalschaden, kannst du es selbst reparieren oder fachmännisch reparieren lassen und die Kosten nach der 130-Prozent-Regel geltend machen. Ist die Haftpflichtversicherung des Gegenübers für deinen Schaden verantwortlich, können mehrere weitere Kostenpunkte geltend gemacht werden.

Wie viel bekommt man bei einem wirtschaftlichen Totalschaden?

Die Entschädigung setzt sich zusammen aus der Leistung der Versicherung plus dem vom Kfz-Gutachter ermittelten Wert des Unfallwagens. Die Versicherung muss also maximal 130% des Wiederbeschaffungswertes (9.100 Euro) zahlen. Der vom Gutachter ermittelte Restwert (3.000 Euro) wird nicht vom Versicherer ausgezahlt.

Was ist schlimmer Auto gegen Wand oder Auto gegen Auto?

Die Wucht des Aufpralls ist gleich!

Für den Unfall auf der Landstraße gilt das gleiche: Wenn das entgegenkommende Fahrzeug gleich schnell ist und genauso schwer wie der eigene Wagen, dann spielt es aus physikalischer Sicht keine Rolle, für welche Art der Kollision man sich entscheidet.

Warum berührt die Polizei immer das Auto?

Warum legt die amerikanische Polizei ihre Hand auf die Rückseite von Autos, wenn sie sich Ihnen nähert? Wegen dem Fingerabdruck. Damit kann vor Gericht der Beweiß erbracht werden, dass der Polizist vor Ort war.

Ist jeder Sturz ein Unfall?

Bei einem Sturz liegt per Definition meist ein Unfall vor, denn er passiert plötzlich, ist von außen bedingt und unfreiwillig. Wie in allen anderen Fällen gilt natürlich auch hier: Die Schäden, die durch den Sturz entstehen, müssen dauerhaft sein, damit die Police umfangreiche Leistungen zahlt.

Ist ein Kratzer ein Unfallschaden?

Zu Bagatellschäden am Auto zählen kleine Unfallschäden wie Kratzer im Lack oder Dellen im Blech, die eine bestimmte Schadenshöhe nicht überschreiten. Als grober Richtwert gilt: bis 750 Euro Reparaturkosten. Bei diesen kleinen Blechschäden ist in der Regel kein Sachverständigengutachten nötig.

Ist ein parkrempler ein Unfall?

Ein Parkrempler gilt als kleiner Unfallschaden. Daher sollte man sich gewissenhaft verhalten und 30 bis 60 Minuten am Unfallort warten. Zusätzlich muss die Polizei informiert werden. Lediglich einen Zettel mit Telefonnummer zu hinterlegen, reicht als Unfallverursacher nicht aus.

Wer haftet bei Unfall nach Verkauf?

Grundsätzlich ist der Verkäufer für das Fahrzeug während der Phase zwischen An- und Abmeldung verantwortlich. Das bedeutet, wenn der Käufer nun einen Unfall verursacht oder Verkehrsregeln missachtet, dann haftet der Verkäufer vollumfänglich.

Werden Unfallschäden gespeichert?

Wenn ein Fahrzeughalter einen Unfallschaden fiktiv abrechnet, darf die beteiligte Versicherung sein Autokennzeichen sowie die Fahrzeugidentifikationsnummer im Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft (HIS) speichern. So urteilte das Landgericht Kassel.

Was bedeutet unfallfrei im Kaufvertrag?

Die Angabe unfallfrei ohne eine Einschränkung ist verbindlich. Sobald im Kaufvertrag steht, das Auto ist unfallfrei, wird zugesichert, dass der Wagen auch wirklich unfallfrei ist. Stellt sich später heraus, dass das gar nicht stimmt, liegt ein Sachmangel vor. Als Käufer können Sie Ihre Mängelansprüche geltend machen.

Was zählt als reparierter Unfallschaden?

Der Käufer darf die Angabe eines gewerblichen Gebrauchtwagenverkäufers, ein Fahrzeug weise einen reparierten Unfallschaden auf, jedenfalls dann so verstehen, dass es sich um einen fachgerecht reparierten Vorschaden handelt, wenn das Fahrzeug zugleich als „sehr gepflegt“ und „lückenlos scheckheftgepflegt“ beworben wird.