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Warum sind Streuobstwiesen so wichtig?

Gefragt von: Maik Mack  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Im Unterschied zu Obstplantagen wird Streuobst nur extensiv, also sehr pfleglich bewirtschaftet, das heißt, chemische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger kommen kaum zum Einsatz. Dadurch sind Streuobstwiesen besonders wertvoll als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Was bringt eine Streuobstwiese?

Auf Streuobstwiesen werden bevorzugt alte Obstsorten kultiviert, die robust gegen Krankheiten und Parasiten sind und zwar oft weniger Ertrag als moderne Sorten, aber qualitativ bessere Früchte liefern. Streuobstwiesen gehören zu den landwirtschaftlichen Nutzwiesen.

Warum sollten Streuobstwiesen geschützt werden?

Sonst kann es durch den Tierkot zu einem Überangebot an Nährstoffen kommen. Die meisten Weidetiere machen auch vor Obstbäumen nicht halt. Deshalb müssen die Bäume der Streuobstwiese vor Verbiss geschützt werden. Je nach Tierart kann ein Stammschutz ausreichen oder ein richtiger Zaun um die Bäume nötig sein.

Warum gehen Streuobstwiesen ohne Pflege verloren?

Streuobst – ein bedrohtes Kulturgut

„Streuobstbestände“ sind in ihrer Existenz zwingend an die Kulturtätigkeit des Menschen gebunden. Daher führt die Aufgabe der Kulturtätigkeit (Pflanzung, Pflege) zwangsläufig zum Verschwinden dieses Biotops.

Wie viele Tierarten auf Streuobstwiese?

Streuobstwiesen sind „Hotspots“ der Biodiversität. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben hier. Je nach Bodentyp kommen unterschiedliche Pflanzengesellschaften vor.

Warum Streuobstwiesen so wertvoll sind

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Was lebt auf der Streuobstwiese?

Streuobstwiesen weisen eine hohe Vielfalt von Gliederfüßern auf. Dazu gehören Insekten wie Bienen oder Käfer, Krebstiere wie die Assel, Tausendfüßer und Kieferklauenträger wie Spinnen und Weberknechte. Mehr als 1000 Arten von Gliederfüßern kommen in diesen Wiesen teilweise vor.

Was wächst auf der Streuobstwiese?

Klassischer Weise werden auf der Streuobstwiese die Obst-Arten Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume und Süsskirsche als Hochstamm kombiniert. Der Begriff der Streuobstwiese kann aus verschiedenen Sachverhalten hergeleitet werden.

Wie pflegt man eine Streuobstwiese?

Wiese zweimal jährlich mähen

Streuobstwiesen sollten etwa zwei- bis dreimal pro Jahr gemäht werden, wobei die Schnitttermine möglichst außerhalb der Brutzeiten von Vögeln gelegt werden sollten. Schließlich sind Streuobstwiesen gern genutzte Brutplätze für seltene Vögel.

Wie kann man Streuobstwiesen schützen?

Größere Höhlen können durch Ausfaulen des Holzes nach Astabbrüchen oder durch verletzte Rinde entstehen. Das Höhlenangebot stellt in der Regel einen wichtigen begrenzenden Faktor für die Besiedlung von Streuobstwiesen dar. Es sollten pro Hektar ca. 10 bis 15 Höhlen unterschiedlicher Form und Größe zur Verfügung stehen.

Wie oft mäht man Streuobstwiesen?

Zur Erhaltung der Streuobstwiesen sollten Wiesen mindestens einmal im Jahr gemäht werden.

Was kostet 1 ha Streuobstwiese?

In einigen Regionen liegt der Preis für Streuobstwiesen mit einer Gesamtfläche von 1000 Quadratmeter zwischen 400 und 600 Euro. Während die Preise vor etwa sieben Jahren durchschnittlich bei zwei bis drei Euro pro Quadratmeter lagen, erstreckt sich die Preisspanne heute zwischen 40 und 60 Cent.

Sind Streuobstwiesen Grünland?

Standort und Größe der Streuobstwiese

Sehr gut kann eine Streuobstwiese auf Grünland angelegt werden, Sie können aber auch Obstbäume entlang eines Feldwegs oder sogar einer kleinen Straße anpflanzen (bei der Straße müssen Sie dann aber einen Mindestabstand von 3 Metern zum Rand der Fahrbahn einhalten).

Was darf ich alles auf einer Streuobstwiese machen?

Bei der Streuobstwiese ist das Anlegen eines Zier-, Spiel- oder Sportrasens sowie das Pflanzen von Büschen, Hecken, Stauden, Ziergehölzen und fremdländischen Bäumen nicht zulässig. Beim Obstgarten darf zum Erhalt der bestehenden Vegetation keine Änderung der Nutzung vorgenommen werden. Siehe auch I.

Wann ist eine Wiese eine Streuobstwiese?

Die Streuobstwiese. Streuobstwiesen sind Kulturlandschaften, die vom Menschen geschaffen wurden – eine Form des Obstbaus, die auf Mehrfachnutzung angelegt ist. In der Regel werden dabei kaum Dünger und Pesitizide eingesetzt.

Wem gehört die Streuobstwiese?

Wald, Felder, Wege – alles hat einen Besitzer, einen Mieter oder einen Pächter – jemanden, der für das Grundstück verantwortlich ist. Zwar gehen die Meisten mit dem Aufsammeln von Streuobst gelassen um, die Rechtslage ist aber eindeutig, sagt Rechtsanwalt Volkmar Kölzsch.

Wie viele Streuobstwiesen gibt es in Deutschland?

Nach NABU-Schätzungen existieren bundesweit rund 300.000 Hektar Streuobstbestände, davon über 95 Prozent Streuobstwiesen. Andere Streuobstbestände sind flächenhafte Anpflanzungen von Hochstamm-Obstbäumen auf ackerbaulich oder gärtnerisch genutzten Flächen, sogenannte Streuobstäcker.

Wie lege ich eine Streuobstwiese an?

Für eine Streuobstwiese benötigt man zunächst einen geeigneten Standort. Ein humusreicher, durchlässiger Lehmboden in einer sonnigen Lage, gerne an einem Hang, ist ein guter Platz. Im besten Fall ist der Standort etwas windgeschützt, allerdings nicht am Hangfuß oder in einer Mulde.

Wie viele Obstsorten für Streuobstwiesen?

Heute sind etwa 3.000 Obstsorten bekannt, die auf Streuobstwiesen wachsen. Viele davon sind selten, oder nur regional vertreten. Äpfel, Birnen, Kirschen, Walnüsse, Zwetschgen und Pflaumen finden sich in den unterschiedlichsten Variationen wieder. Sie sind ein wertvolles Naturgut, das es zu erhalten gilt.

Wie viele Bäume auf einer Streuobstwiese?

Die Baumdichte auf Streuobstwiesen beträgt in Abhängigkeit von den Obstarten 60 bis 120 Bäume pro Hektar. Das ist wenig im Vergleich zu Obstplantagen, wo bis zu 3000 Bäume pro Hektar üblich sind.

Woher kommt der Begriff Streuobstwiese?

Die Herkunft der Bezeichnung Streuobstwiese stammt von dem Begriff „Obstbau in Streulage“ ab, der nach derzeitigen Erkenntnissen erstmals 1940 für den nicht-gewerblichen, hochstämmigen Obstbau in Schleswig-Holstein verwendet wurde.

Wo gibt es Streuobstwiesen in Deutschland?

Die Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar bilden mit rund 26.000 ha eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas.

Welche Tiere benötigt eine Streuobstwiese damit dort Früchte entstehen?

Streuobstwiese
  • Bienen und Imkerei.
  • Wildbienen.
  • Höhlenbrüter (Steinkauz)
  • Honig- und Wildbienen.

Welcher Vogel fühlt sich auf Streuobstwiesen wohl?

Eine Vielzahl an Vogelarten wohnt auf Streuobstwiesen. Einige davon sind sogenannte Höhlenbrüter. Halsbandschnäpper, Gartenrotschwanz, Steinkauz, Wendehals, Grün-, Grau- und Mittelspecht gehören dazu.

Was tun bei wildverbiss an Obstbäumen?

Ein Weißanstrich als Winterpflege tut der Rinde von Obstbäumen doppelt gut. Die helle Farbe schützt vor Frostrissen und mit zwei Zusatzstoffen auch vor Wildverbiss. Die zuverlässigste Möglichkeit, Obstbäume vor Frostrissen zu schützen, ist ein Weißanstrich.

Was kann man mit einem Wiesengrundstück machen?

Dauergrünland heißt, dass Du es nicht in eine andere Nutzung als Grünland (also gemähte Wiese oder Weide) überführen darfst. Bäume pflanzen geht, wenn sie einzeln stehen und zwischen den Baumen weiter Wiese wächst. Streuobstwiese ist weiter Grünland.