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Warum muss Rotwein lüften?

Gefragt von: Mareike Wendt-Kurz  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Das Atmen eines Weins ist der Vorgang, bei dem Wein vor dem Servieren einige Zeit der Luft ausgesetzt wird. Durch den Sauerstoffkontakt kann man sowohl Aromen mildern als auch zusätzliche Aromen freisetzen.

Warum braucht Rotwein Luft?

Sauerstoff verändert den Geschmack

Der schwenkt das Glas, damit möglichst viel von dessen Inhalt der Luft ausgesetzt wird und sich dadurch der Geschmack des Weins entfalten kann. Das macht man übrigens in erster Linie mit Rotwein, aber mitunter auch mit anderen Weinen.

Soll Rotwein Atmen?

Auch Weine, die im Holzfass ausgebaut wurden, sollten etwas Zeit zum Atmen bekommen. Älteren Rotweinen kann der Kontakt mit Sauerstoff hingegen sogar schaden. Denn je älter ein Rotwein ist, desto schneller kann er oxidieren und wird so ungenießbar.

Was passiert wenn man Wein an der Luft stehen lässt?

Sauerstoff bindet sich im Wein an:

Hefen und bindet nach der Gärung Gäraromen. freien Schwefel und zugefügtes Schwefeldioxid. Farbstoffe (Anthocyane) Weinaromen (Kohlenwasserstoffe)

Warum wird Wein belüftet?

Grundsätzlich wird durch das Belüften der Wein Sauerstoff ausgesetzt, wodurch eine Art beschleunigter Reifeprozess ausgelöst wird. Somit gilt als Faustregel: Je jünger der Wein und je langlebiger dieser ist, umso länger kann und soll dieser dekantiert werden um das maximale Potential zur Geltung zu bringen.

Weinschule Folge 18: Trinktemperatur und Belüftung

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Welche Weine sollte man belüften?

Belüftet werden können sowohl Rot- als auch Weißweine. Gleiches gilt auch für das Dekantieren.

Wann soll man Rotwein öffnen?

Denn manche Weine erfordern ein rechtzeitiges Öffnen und Umfüllen in ein Dekantiergefäss. Bietet man dagegen gute durchschnittliche Weine an, genügt es, wenn man rote Gewächse zwei bis drei Stunden vor dem Einschenken öffnet, damit sich das Bukett bereits durch Lufteinfluss etwas entfalten kann.

Warum sollte man Rotwein Dekantieren?

Erster Vorteil: Die Trennung vom Depot bei Wein optimiert die Qualität. Durch das Dekantieren von Wein trennen Genießer den Bodensatz von Flüssigkeit. Der Bodensatz besteht aus natürlichen Schwebstoffen, welche sich im Laufe der Lagerung am Boden anlagern. Rotweine enthalten solche Sedimente in besonderem Maße.

Warum Wein vorher öffnen?

Junge Weine, die dekantiert werden, um zu atmen, sollten zwei bis vier Stunden vor dem Servieren in die Karaffe umgefüllt werden. Wer auf das Dekantieren verzichten will, sollte die Weinflaschen wenigstens ein bis zwei Stunden vorher öffnen, damit der Wein Luft bekommt.

Warum muss Rotwein Atmen und Weißwein nicht?

„Atmen“ muss lange gereifter Wein ebenfalls nicht. Im Gegenteil: Durch den plötzlichen Kontakt mit dem Sauerstoff in der Luft kann der Wein oxidieren oder "umkippen". Je älter der Rebensaft ist, desto schneller läuft diese chemische Reaktion ab. Alter Wein sollte daher möglichst direkt nach dem Öffnen getrunken werden.

Welche Weine müssen dekantiert werden?

Das Dekantieren ist normalerweise nur bei Rotweinen notwendig, die einen Bodensatz, auch Weinstein genannt, aufweisen und das ist in der Regel nur bei älteren Weinen der Fall. Dekantieren ist der Begriff für das vorsichtige Umfüllen des Weins in eine Karaffe.

Wie lange kann der Wein im Dekanter bleiben?

Ist der Wein jedoch dekantiert worden, ist es nahezu unmöglich, ihn noch tagelang aufzuheben. Zu groß ist bereits die Sättigung mit Sauerstoff. „Dekantieren Sie die ganze Flasche nur, wenn Sie sie auch am selben Abend austrinken möchten“, sagt daher der Münchner Sommelier Tobias Klaas.

Was bewirkt Dekantieren?

Ältere Weine werden dekantiert, um sie vom Bodensatz zu befreien. Dazu dient eine schlanke, hohe Karaffe. Ältere, extraktreiche Weine werden dekantiert, um sie vom Bodensatz (Depot oder Weinstein) zu befreien. Dabei wird der Wein vorsichtig von der Flasche in eine schlanke, hohe Karaffe umgefüllt.

Was ist Tanninhaltig?

Tannine geben Struktur und wirken antioxidativ

Was wir am Gaumen stattdessen wahrnehmen, ist eine andere Textur: Tannine machen einen Wein (im Idealfall) komplexer, dichter und griffiger. Ab und zu ist ein Rotwein so stark tanninhaltig, dass es uns beim Trinken den Gaumen zusammenzieht und sich der Mund pelzig anfühlt.

Was kostet ein guter Barolo?

Normal sind Barolos nicht unter 30 Euro zu haben. Spitzen-Erzeuger wie Altare, Aldo Conterno, Vietti, Clerico, Parusso und Pira kosten zwischen 45 und 70 Euro. Die Lagen-Riserve von Bruno Giacosa und Giacomo Conterno liegen um die 200 Euro pro Flasche – für gewöhnliche Weintrinker unerschwinglich.

Wie wird Rotwein getrunken?

Eine Faustregel, die jedem bekannt ist: Weißwein trinkt man kalt und Rotwein trinkt man bei Zimmertemperatur.

Was ist der Unterschied zwischen Karaffieren und Dekantieren?

Was ist der Unterschied zwischen Dekantieren und Karaffieren? Während das Ziel beim Dekantieren die Trennung des Depots vom Wein ist, steht beim Karaffieren die Belüftung des Weines mit Sauerstoff im Vordergrund.

Warum ein Dekanter?

Es gibt dafür zwei unterschiedliche Gründe: Erstens, den Wein vom Depot zu trennen, also von den Ablagerungen, die sich in der Flasche gesammelt haben und die man ungerne im Glas haben möchte. Und zweitens, ihn in Kontakt mit Sauerstoff zu bringen, ihn „atmen“ zu lassen.

Wie wird ein Rotwein serviert?

Je wärmer der Rotwein serviert wird, desto besser kann er sein Aroma entfalten und der edle Geschmack kommt noch besser zur Geltung. Zu warm darf die Trinktemperatur jedoch keinesfalls sein. Die optimale Trinktemperatur für die meisten Rotweine liegt zwischen 15 und 18 Grad.

Ist Dekantieren sinnvoll?

Darüber, ob man einen Wein dekantieren soll, wird in der Weinwelt gestritten. Oftmals gibt es divergierende Meinungen darüber, ob dieser Vorgang sinnvoll ist. Es ist tatsächlich so, dass das Dekantieren bei vielen Weinen keine Auswirkungen hat und demnach nichts bringt.

Wie tut man Dekantieren?

Beim Dekantieren wird gereifter Wein sorgfältig in eine Karaffe umgefüllt, damit das Depot nicht ins Glas gelangt. Junger Wein gewinnt an Sauerstoff und damit an Aromatik, wenn Sie ihn karaffieren.

Wann ist ein Wein zu alt?

Fast auf magische Art hält sich die Meinung, Wein werde mit zunehmendem Alter besser. Dabei wissen wir: Nur etwa 10% der Rotweine und höchstens 5% der Weissweine schmecken nach fünf Jahren besser als im ersten Jahr nach der Flaschenfüllung. Und höchstens 1% aller Weine entfalten sich über noch längere Zeit vorteilhaft.

Wie oft sollte man Rotwein trinken?

Das berühmte Glas Rotwein am Abend: Immer wieder werden mit Studien die positiven Effekte von Alkohol auf die Herzgesundheit belegt. Ein täglich mäßiger Alkoholkonsum soll das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen nachweislich senken.

Was passiert wenn Rotwein zu kalt gelagert wird?

Wie schaut es generell aus, wenn ein Wein zu kalt kriegt? Temperaturen unter Null Grad sind Gift für den Wein, vor allem dann, wenn er während einer längeren Zeit unter diesen Umständen lagert. Es können sich extrem starke Ablagerungen an Weinstein und Phenolen bilden.

Wie lange kann man geöffneten Rotwein im Kühlschrank aufbewahren?

Als Daumenregel gilt: Angebrochener Rotwein lässt sich 2 bis 7 Tage lagern, während Weißwein nur 1 bis 5 Tage nach dem Öffnen genießbar bleibt. Rosé sollte innerhalb von 2 bis 6 Tagen nach dem Entkorken getrunken werden.

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