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Warum muss Fukushima gekühlt werden?

Gefragt von: Ulf Herrmann B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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In Deutschland berichtet die Tagesschau: Zwei Reaktorblöcke werden mit Meerwasser gekühlt, um die Gefahr einer Kernschmelze einzudämmen, eine Explosion zerstörte Teile der Anlage. „Nach dem schweren Beben und dem Tsunami in Japan hat sich die Situation im beschädigten Kernkraftwerk Fukushima zugespitzt.

Warum muss Fukushima immer noch gekühlt werden?

Im Jahr 2011 hat ein Tsunami infolge eines Erdbebens das japanische Atomkraftwerk (AKW) Fukushima Daiichi in Trümmer gelegt. Um eine Kernschmelze zu verhindern, müssen die havarierten Reaktoren seitdem mit Wasser gekühlt werden.

Wird Fukushima noch gekühlt?

Zehn Jahre nach dem schweren Atomunfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist die Lage in den Reaktoren noch immer kritisch. Sie müssen weiterhin gekühlt werden, um die Kernschmelze unter Kontrolle zu halten.

Wie lange dauert es bis Fukushima wieder bewohnbar ist?

Obwohl Fukushima seit Ende März 2017 als wieder bewohnbar gilt, herrscht bei vielen Menschen Verunsicherung. Neben psychologischen Folgen und der äußeren Strahlenbelastung sind vor allem die Langzeitfolgen durch die Aufnahme kontaminierter Lebensmittel nicht klar definiert.

Wie lange wird Fukushima noch verstrahlt sein?

Die ganze Präfektur Fukushima wurde großflächig entseucht. Es galt, das Land von winzigen radioaktiven Staubpartikeln zu befreien. Vor allem geht es um das Isotop Cäsium-137 mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren. Im Jahr 2041 wird davon also erst die Hälfte zerfallen sein.

Fukushima: Die Katastrophe und ihre Folgen für die Atomkraft

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Kann Wasser radioaktiv verseucht sein?

Die Strahlenexposition durch radioaktive Stoffe im Trinkwasser ist in Deutschland im Durchschnitt als sehr gering einzuschätzen. Das Trinkwasser kann jedoch, je nach Geologie des Untergrunds, einen erhöhten Gehalt an natürlichen radioaktiven Stoffen aufweisen.

Ist Japan noch radioaktiv?

Heute sind fast keine Nahrungsmittel in Japan mehr radioaktiv belastet; und auch der Verzehr von in der Präfektur Fukushima erzeugten Nahrungsmitteln trägt heute nur noch vernachlässigbar zu zusätzlicher Strahlenbelastung bei. Sehr wenige Fischproben und Wildpilze weisen geringe Mengen erhöhter Radioaktivität auf.

Kann man in Fukushima wieder leben?

Vor der dadurch ausgesetzten radioaktiven Strahlung flüchteten Tausende Menschen. Heute gelten einige Orte des Bezirks Fukushima wieder als bewohnbar, die Regierung erklärte die Strahlenbelastung dort als unbedenklich.

Ist Fukushima noch im Betrieb?

Am Kernkraftwerk Fukushima herrscht aktuell wieder Betrieb, doch die Arbeit vor Ort ist keineswegs mit der Zeit vor 2011 vergleichbar. Täglich sind etwa 4500 Menschen im Einsatz, um die Folgen am Reaktor aufzuarbeiten: die Bergung von fast 900 Tonnen geschmolzenem Brennstoff und hochradioaktiven Trümmern.

Wie viele Tote gab es in Fukushima?

Die Unfallserie begann am 11. März 2011 um 14:46 Uhr (Ortszeit) mit dem Tōhoku-Erdbeben, das durch nachfolgende Flutwellen (Tsunami) über 22.000 Japaner tötete, 470.000 Menschen mussten in den folgenden Tagen evakuiert werden.

Was ist schlimmer Tschernobyl oder Fukushima?

Das Reaktorunglück von Tschernobyl wird oft als der schlimmste Atomunfall der Geschichte bezeichnet. Einige Wissenschaftler schätzen das Zerstörungsausmaß des Reaktorunfalls von Fukushima jedoch als größer ein. (Auf der IAEO-Skala finden sich nur Unfälle in Nuklearanlagen wieder.

Wie lange ist Wasser radioaktiv?

Die gefilterten Flocken werden dann etwa in Fässern gelagert, bis sie entsorgt werden können oder die Radioaktivität abgeklungen ist. Bei Jod dauert das etwa 80 Tage, bei Cäsium 300 Jahre.

Ist Kühlwasser radioaktiv?

Nein. Manche Abwässer der KKW, die je nach Anlage leicht radioaktiv sein können (z.B. aus der Wäscherei und aus Labors), werden speziell behandelt. In die Umwelt abgegeben wird nur gereinigtes und geprüftes Wasser.

Was passiert wenn man radioaktives Wasser trinkt?

März in Reaktor vier. Radioaktive Strahlung entwich in die Umwelt, verstrahltes Wasser floss ungehindert ins Meer. Der Betreiber Tepco schickte Experten nach Fukushima, um die Kernschmelzen unter Kontrolle zu bringen und mit den Aufräumarbeiten zu beginnen.

Wie gefährlich ist Fukushima?

Ein 14 Meter hohe Flutwelle traf auch das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, die Sicherheitssystem fielen aus, in drei Reaktorblöcken kam es zur Kernschmelze, radioaktive Stoffe wurden freigesetzt. Bis zu 160.000 Menschen mussten die Region vorübergehend oder dauerhaft verlassen.

Ist das Meer radioaktiv?

Vor allem in den 60er Jahren wurde in der Region Atommüll verklappt. Die Fässer liegen bis heute auf dem Meeresgrund. Bis heute geht rund 90 Prozent der radioaktiven Strahlung von Fässern im Nordatlantik aus, die meisten lagern nördlich von Russland oder vor der westeuropäischen Küste.

Was kostete Fukushima?

Anfang 2020 bezifferte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo diese Kosten für alle Reaktoren des Landes auf 13,460 Billionen Yen (106 Milliarden Euro) - die Kosten für den Rückbau von Fukushima Daiichi und die Dekontamination der Umgebung nicht eingerechnet.

Wird Fukushima wieder aufgebaut?

Seit der Nuklearkatastrophe in Fukushima ist viel passiert: Städte wurden wieder aufgebaut, Schutzmauern errichtet, die Arbeiten in dem havarierten Kernkraftwerk fortgesetzt.

Wie sieht es in Tschernobyl heute aus?

Die Internationale Atombehörde hat keine Verbindung mehr zu den Überwachungsgeräten der ukrainischen Atomruine Tschernobyl. Das AKW sei zudem von der Stromversorgung getrennt. Experten warnen vor dem Austritt radioaktiver Stoffe.

Ist Hiroshima noch verstrahlt?

Die Strahlenbelastung ist heute nicht über dem Niveau der gewöhnlichen Hintergrundstrahlung durch natürliche Radioaktivität und somit nicht höher als in anderen Gebieten der Erde.

Wie hoch ist die Strahlung in Fukushima heute?

In Gegenden, die dekontaminiert wurden, verringerte sich die Strahlenbelastung teilweise um 20 bis 80 Prozent. Dies zeigt sich zum Beispiel in Fukushima City, wo diese von etwa 3 Mikrosievert pro Stunde in 2011 auf derzeit etwa 0,11 Mikrosievert pro Stunde zurückgegangen ist.

Wie groß ist die Sperrzone in Fukushima?

Seit Beginn der atomaren Katastrophe in Fukushima wird über die Evakuierungszone gestritten. Offiziell hat sie einen Radius von 20 Kilometern, im Umkreis von 30 Kilometern sollten die Menschen entweder in ihren Häusern bleiben oder die Gegend freiwillig verlassen - so die Empfehlung der japanischen Regierung.

Kann man in Japan das Leitungswasser trinken?

Leitungswasser kann ihne bedenken getrunken werden. Das Leitungswasser ist in vielen japanischen Bergregionen in der Tat ein frisches, sauberes Produkt der umliegenden Gipfel und erfüllt seine Einwohner mit Stolz. Wer durch diese Regionen reist, sollte sich nicht entgehen lassen, einmal davon zu kosten.

Wie viel Sievert sind in Fukushima?

Im havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima ist die radioaktive Strahlung an manchen Stellen so hoch wie seit der Atomkatastrophe 2011 nicht mehr. Der Betreiber Tepco hat im Innern eines Reaktorbehälters 530 Sievert pro Stunde gemessen. Schon sechs Sievert lösen eine tödliche Strahlenkrankheit aus.

Welcher Filter gegen Radioaktivität?

HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filter, Hochleistungs-Partikelfilter) wurden im Zuge der Atomwaffenforschung in den 1940er Jahren entwickelt. Die neue Technologie sollte im Stande sein, selbst kleinste radioaktive Partikel aus der Luft zu entfernen.

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