Zum Inhalt springen

Warum keine Steinkohle aus Deutschland?

Gefragt von: Herr Prof. Richard Dietz  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
sternezahl: 4.4/5 (22 sternebewertungen)

Gefährlich für Mensch und Umwelt
Das ist günstiger, als sie selbst abzubauen. Zudem ist die Arbeit gefährlich, da Bergleute unter der Erde verschüttet werden können. Kohle ist auch schlecht für die Umwelt. Daher soll in Deutschland nun keine Steinkohle mehr abgebaut werden.

Warum keine deutsche Steinkohle?

Die deutsche Steinkohle hat prinzipiell einen gravierenden Nachteil: Sie muss aus Tiefen von über 1000 Metern unter schwierigen geologischen Bedingungen ans Tageslicht befördert werden. Das macht sie extrem teuer.

Warum wurde Steinkohle abgeschafft?

Voraussetzung für den Ausstieg aus Atom und Kohle ist der verstärkte Einstieg in die Erneuerbaren Energien. Ziel der Bundesregierung ist es, den Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen.

Hat Deutschland keine Steinkohle?

Der Abbau von Steinkohle in Deutschland endet, nicht aber deren Einsatz. Der geht weiter mit Steinkohle aus dem Ausland. Die ist viel günstiger, allerdings nur, wenn man die wahren Kosten nicht mit einrechnet: In vielen Förderländer gelten viel geringere Sicherheits-, Umwelt- und Sozialstandards.

Wird in Deutschland noch Steinkohle abgebaut?

Deutschland fördert Kohle seit vielen Hundert Jahren. Doch damit ist Schluss. 2018 hat die letzte Zeche geschlossen. Der größte Teil der Steinkohle wird aus Ländern wie Russland oder Polen importiert.

neuneinhalb – Deine Reporter: Das Ende der Steinkohle | WDR

22 verwandte Fragen gefunden

Warum kauft Deutschland Steinkohle?

Die Nutzer der importierten Steinkohle sind heutzutage je zur Hälfte die Kraftwerke und die Stahlindustrie. Dabei hat sich allerdings die Bedeutung der Kraftwerke in den vergangenen drei Jahren halbiert. Dies wiederum ist dann doch wieder ein Resultat der Diskussionen um Umwelt- und Klimaschutz.

Warum die deutsche Steinkohle nicht mehr konkurrenzfähig war?

Der große Teil kommt aus Übersee. Dort liegt die Kohle nur knapp unter der Erdoberfläche, während sie hierzulande in Tiefen von 1000 Metern und mehr abgebaut wird. Der hohe Aufwand mache die Förderung teuer, international ist deutsche Kohle nicht konkurrenzfähig.

Wo wird in Deutschland noch Steinkohle gefördert?

In Europa liegen die größten Abbaugebiete in Russland, Polen und der Ukraine. In Deutschland wurde zuletzt noch in zwei Bergwerken der RAG Deutsche Steinkohle AG Steinkohle abgebaut (Prosper-Haniel in Bottrop und Anthrazit Ibbenbüren). Beide wurden 2018 stillgelegt.

Wann wurde die letzte Steinkohle in Deutschland gefördert?

Alleiniger Betreiber der deutschen Steinkohlebergwerke war zuletzt die RAG Deutsche Steinkohle AG. Am 17. August 2018 wurde zum letzten Mal Kohle im Bergwerk Ibbenbüren gefördert, und am 21. Dezember 2018 wurde als letzte Zeche das Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop geschlossen.

Wo gibt es Steinkohle in Deutschland?

Steinkohlereviere
  • Aachener Revier (NRW, Belgien, Niederlande) Inderevier. ...
  • Döhlener Bergbaurevier (Freital, Sachsen)
  • Ibbenbürener Steinkohlenrevier (NRW)
  • Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (Sachsen)
  • Rheinisch-Westfälisches Steinkohlerevier (NRW)
  • Saarrevier (Saarland, Frankreich)
  • Zwickauer Steinkohlenrevier (Sachsen)

Hat Deutschland genug Kohle?

Zur Stromgewinnung sind derzeit noch 151 Kohle-Kraftwerksblöcke in Deutschland am Netz. Bei der Braunkohle wäre Deutschland komplett unabhängig - von dem Rohstoff, der im Tagebau im Rheinland, in Mitteldeutschland und in der Lausitz gewonnen wird, gibt es noch genug. Steinkohle wird komplett aus dem Ausland importiert.

Was ist schlimmer Braunkohle oder Steinkohle?

Kein anderer Energieträger erzeugt beim Verbrennen mehr Kohlendioxid als Kohle; weder Öl noch Gas reichen an die Klimaschädlichkeit von Kohle heran. Schlimmer noch als Steinkohle ist Braunkohle, der Energieträger, der in Deutschland lange Zeit als Garant für Wohlstand und Sicherheit galt.

Warum ist Steinkohle besser als Braunkohle?

Braunkohle bietet normalerweise einen Heizwert von 5 bis 6 kWh/kg, während es die dichtere Steinkohle auf 7,5 bis 9 kWh/kg bringt. Damit ist die Energieeffizienz der Steinvariante recht hoch und der Braunkohle deutlich überlegen. Somit ist Steinkohle ein sehr guter Energieträger.

Wird in Österreich noch Kohle abgebaut?

Kohlestrom Keine Kohle mehr in Österreich. Nun hat auch Österreichs letztes Kohlekraftwerk in in Mellach in Graz-Umgebung den Betrieb eingestellt. Damit soll die Ära des Kohlestroms in Österreich zu Ende gehen. Das letzte Kohlekraftwerk Österreichs in Mellach in Graz-Umgebung hat den Betrieb eingestellt.

Warum importiert Deutschland Kohle aus Russland?

Die russische Steinkohle wurde in Deutschland als Brennstoff für Kraftwerke und in der Industrie verwendet. Die in der Industrie benötigte Steinkohle wird aus anderen Teilen der Welt importiert, der Bedarf der Kraftwerke kann durch Braunkohle ersetzt werden.

Wie viel Steinkohle importiert Deutschland aus Russland?

Einfuhr von Steinkohle aus Russland in Deutschland bis 2021

Im Jahr 2021 wurden mehr als 20 Millionen Tonnen Steinkohle aus Russland in Deutschland importiert.

Warum gibt es keine Kohlen zu kaufen?

Kohlebriketts als Heizmittel sind wieder im Kommen

Zum einen unterliegen ab 2023 auch Braunkohlebriketts der CO2-Besteuerung, zum anderen wird sich der Markt verknappen. Denn im März wird aufgrund des Kohle-Ausstiegs im rheinischen Revier die Produktion der "Union"-Briketts eingestellt.

Wird im Ruhrgebiet noch Kohle abgebaut?

Der Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet besaß seinen Höhepunkt im Jahre 1939, als kriegsbedingt auf 151 Zechen 130 Mio. t Kohle gefördert wurden (Huske 2006). Heute sind im Ruhrgebiet nur noch vier Zechen in Betrieb (Gesamtförderung im Jahr 2008: 14,2 Mio.

In welchen Ländern wird heute noch Steinkohle abgebaut?

Die weltweit wichtigsten Förderländer von Steinkohle waren 2005 die Volksrepublik China (2,1 Milliarden Tonnen), die USA (952 Millionen Tonnen) und Indien (407 Millionen Tonnen). In Europa liegen die größten Abbaugebiete von Steinkohle in Russland, Polen und der Ukraine.

Warum ist Steinkohle so teuer?

Hintergrund ist der große Anteil Russlands an den Kohleimporten der EU. Der Kohleverbrauch wird dieses Jahr weltweit steigen. Der Weltmarktpreis für Kohle hat sich seit Beginn des Jahres verdreifacht. Im Januar kostete die Tonne Steinkohle für die Stromerzeugung im australischen Hafen Newcastle noch 140 US-Dollar.

Wie lange reicht die Kohle in Deutschland?

Bei Kohle und Erdgas ist die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) optimistisch, dass sie noch mehrere Jahrzehnte ausreichend zur Verfügung stehen. Allein aus den gesicherten Reserven ließen sich demnach noch 133 Jahre lang Steinkohle und 270 Jahre lang Braunkohle gewinnen.

Warum wurde der Bergbau im Ruhrgebiet eingestellt?

In den 1950er Jahren wurden etwa 20 Prozent der deutschen Erzproduktion auf der Zeche Auguste Victoria gefördert (1956: 349.000 Tonnen Erz). 1962 wurde der Abbau eingestellt, nachdem er unwirtschaftlich geworden war.

Was ist im Ruhrgebiet mit der Steinkohle passiert?

Die letzte Zeche im Ruhrgebiet ist dicht, Deutschland baut keine Steinkohle mehr ab. Doch der Bergbau wird das Land noch lange beschäftigen. Auch am letzten Förderturm ist nun Ruh: Seit diesem Jahr holt Deutschland keine Steinkohle mehr aus der Tiefe empor.

Wer braucht Steinkohle in Deutschland?

Hauptverbraucher von Steinkohle sind in Deutschland die Kraftwerke und die Stahlindustrie.

Welche Kohle kommt aus Russland?

Jede zweite Tonne Steinkohle aus Russland

Die Zahlen umfassen sowohl Steinkohle als auch das Kohleprodukt Koks, das zum Beispiel in der Stahlherstellung genutzt wird. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums machte vor dem Ukraine-Krieg russische Kohle rund 50 Prozent des deutschen Steinkohleverbrauchs aus.