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Warum keine deutsche Steinkohle?

Gefragt von: Herr Prof. Norbert Bartsch  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Die deutsche Steinkohle hat prinzipiell einen gravierenden Nachteil: Sie muss aus Tiefen von über 1000 Metern unter schwierigen geologischen Bedingungen ans Tageslicht befördert werden. Das macht sie extrem teuer.

Warum keine Steinkohle aus Deutschland?

Gefährlich für Mensch und Umwelt

Das ist günstiger, als sie selbst abzubauen. Zudem ist die Arbeit gefährlich, da Bergleute unter der Erde verschüttet werden können. Kohle ist auch schlecht für die Umwelt. Daher soll in Deutschland nun keine Steinkohle mehr abgebaut werden.

Warum keine Steinkohle mehr?

Auslöser dafür war der Bergbau, der häufig für Beben sorgt. Bottrop. In einem Jahr schließt mit Prosper Haniel die letzte deutsche Zeche. Endzeitstimmung herrscht 1200 Meter unter der Erde nicht: Hightech-Maschinen bauen die Kohle ab.

Hat Deutschland keine Steinkohle?

Der Abbau von Steinkohle in Deutschland endet, nicht aber deren Einsatz. Der geht weiter mit Steinkohle aus dem Ausland. Die ist viel günstiger, allerdings nur, wenn man die wahren Kosten nicht mit einrechnet: In vielen Förderländer gelten viel geringere Sicherheits-, Umwelt- und Sozialstandards.

Warum ist die deutsche Steinkohle nicht konkurrenzfähig?

Der große Teil kommt aus Übersee. Dort liegt die Kohle nur knapp unter der Erdoberfläche, während sie hierzulande in Tiefen von 1000 Metern und mehr abgebaut wird. Der hohe Aufwand mache die Förderung teuer, international ist deutsche Kohle nicht konkurrenzfähig.

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Wird in Deutschland noch Steinkohle abgebaut?

Deutschland fördert Kohle seit vielen Hundert Jahren. Doch damit ist Schluss. 2018 hat die letzte Zeche geschlossen. Der größte Teil der Steinkohle wird aus Ländern wie Russland oder Polen importiert.

Warum importiert Deutschland Steinkohle?

Zunächst wurde nach der „Wende“ noch mehr Steinkohle importiert, um die rückläufige Förderung der Kohle im Inland zu kompensieren. Dieser gegenläufige Prozess ist mittlerweile allerdings zu einem Ende gekommen.

Wo wird in Deutschland noch Steinkohle gefördert?

Die wichtigsten deutschen Lagerstätten befinden sich in Nordrhein-Westfalen im Ruhrgebiet und im Tecklenburger Land (Ibbenbürener Steinkohlenrevier) sowie im Saarland (Saarrevier).

Woher kommt Steinkohle für Deutschland?

50 Prozent der Kohle kommt aus Russland

Die Bundesrepublik importierte im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt Kohle im Wert von rund 2,2 Milliarden Euro aus Russland. Das entspricht mehr als 50 Prozent der gesamten Einfuhren von Steinkohle nach Deutschland.

Wo findet man Steinkohle in Deutschland?

In Europa liegen die größten Abbaugebiete in Russland, Polen und der Ukraine. In Deutschland wurde zuletzt noch in zwei Bergwerken der RAG Deutsche Steinkohle AG Steinkohle abgebaut (Prosper-Haniel in Bottrop und Anthrazit Ibbenbüren).

Warum wurde der Bergbau eingestellt?

In den 1950er Jahren wurden etwa 20 Prozent der deutschen Erzproduktion auf der Zeche Auguste Victoria gefördert (1956: 349.000 Tonnen Erz). 1962 wurde der Abbau eingestellt, nachdem er unwirtschaftlich geworden war.

Wie lange gibt es noch Steinkohle?

Bei Kohle und Erdgas ist die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) optimistisch, dass sie noch mehrere Jahrzehnte ausreichend zur Verfügung stehen. Allein aus den gesicherten Reserven ließen sich demnach noch 133 Jahre lang Steinkohle und 270 Jahre lang Braunkohle gewinnen.

Wird in Deutschland noch Kohle gefördert?

Der Kohleausstieg in Deutschland kommt - bis zum Jahr 2038 soll der komplette Ausstieg aus der Kohle in Deutschland abgeschlossen werden. Im Jahr 2021 wurden noch rund 126 Millionen Tonnen Braunkohle in den Tagebauen der vier Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt gefördert.

Wie viel Steinkohle importiert Deutschland aus Russland?

Einfuhr von Steinkohle aus Russland in Deutschland bis 2021

Im Jahr 2021 wurden mehr als 20 Millionen Tonnen Steinkohle aus Russland in Deutschland importiert.

Wird im Ruhrgebiet noch Kohle abgebaut?

Der Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet besaß seinen Höhepunkt im Jahre 1939, als kriegsbedingt auf 151 Zechen 130 Mio. t Kohle gefördert wurden (Huske 2006). Heute sind im Ruhrgebiet nur noch vier Zechen in Betrieb (Gesamtförderung im Jahr 2008: 14,2 Mio.

Woher importiert China Kohle?

China blockiert aus politischen Gründen den Import von Kohle aus Australien und importiert stattdessen aus Indonesien, so der VDKi.

Wer beliefert Deutschland mit Kohle?

Für ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit und Effizienz wird Braunkohle lagerstättennah genutzt. Die Steinkohlenförderung in Deutschland ist mit Ende des Jahres 2018 eingestellt worden. Steinkohle wird daher importiert, überwiegend aus den USA , Australien und Kolumbien – sowie aus Russland.

Wie viel Steinkohle lagert noch in Deutschland?

Die Unternehmen der deutschen Steinkohleindustrie operieren nach wie vor mit dieser Zahl. Doch neuerdings spricht die Bundesanstalt nur noch von Steinkohle-Reserven in Höhe von 152 Millionen Tonnen.

Warum ist die Importkohle günstiger als heimische Kohle?

Die Beschaffungskosten für die Kohle beeinflussen den Preis der erzeugten elektrischen Energie in direkter Weise: So betragen die Brennstoffkosten je Kilowattstunde aus heimischer Steinkohle etwa zehn Pfennig, die Brennstoffkosten für die Kilowattstunde Strom aus billiger Importkohle dagegen nur vier Pfennig.

Warum ist Steinkohle so teuer?

Hintergrund ist der große Anteil Russlands an den Kohleimporten der EU. Der Kohleverbrauch wird dieses Jahr weltweit steigen. Der Weltmarktpreis für Kohle hat sich seit Beginn des Jahres verdreifacht. Im Januar kostete die Tonne Steinkohle für die Stromerzeugung im australischen Hafen Newcastle noch 140 US-Dollar.

Wird in Österreich noch Kohle abgebaut?

Kohlestrom Keine Kohle mehr in Österreich. Nun hat auch Österreichs letztes Kohlekraftwerk in in Mellach in Graz-Umgebung den Betrieb eingestellt. Damit soll die Ära des Kohlestroms in Österreich zu Ende gehen. Das letzte Kohlekraftwerk Österreichs in Mellach in Graz-Umgebung hat den Betrieb eingestellt.

Welche Kohle kommt aus Russland?

Jede zweite Tonne Steinkohle aus Russland

Die Zahlen umfassen sowohl Steinkohle als auch das Kohleprodukt Koks, das zum Beispiel in der Stahlherstellung genutzt wird. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums machte vor dem Ukraine-Krieg russische Kohle rund 50 Prozent des deutschen Steinkohleverbrauchs aus.

Wie viel Kohle liefert Russland nach Deutschland?

Russland exportiert jährlich rund 100 Millionen Tonnen Kohle nach Europa – einen Großteil davon nach Deutschland. Neben den niedrigen Löhnen stützen offenbar auch schwache Umweltstandards den Export, mit schweren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Trotzdem will die russische Regierung den Kohleexport weiter steigern.

In welchen Ländern wird heute noch Steinkohle abgebaut?

Die weltweit wichtigsten Förderländer von Steinkohle waren 2005 die Volksrepublik China (2,1 Milliarden Tonnen), die USA (952 Millionen Tonnen) und Indien (407 Millionen Tonnen). In Europa liegen die größten Abbaugebiete von Steinkohle in Russland, Polen und der Ukraine.

Wann wird Kohle verboten?

In den Jahren 2026, 2029 und 2032 wird die Bundesregierung prüfen, ob die Zeitpunkte für die Stilllegungen von Kraftwerken, die ab 2030 vorgesehen sind, jeweils drei Jahre vorgezogen werden können. In diesem Fall könnte Deutschland bereits 2035 endgültig aus der Kohleverstromung aussteigen.