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Warum kein Aufhebungsvertrag?

Gefragt von: Edeltraut Röder MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Der Arbeitgeber möchte das Arbeitsverhältnis beenden. Was ist besser für den Arbeitnehmer – Kündigung oder Aufhebungsvertrag? Unterschreibt der Arbeitnehmer einen Aufhebungsvertrag, so riskiert er eine Sperre beim Arbeitslosengeld. Außerdem gefährdet er damit seine Möglichkeiten, Kündigungsschutzklage zu erheben.

Warum sollte man keinen Aufhebungsvertrag machen?

Die Nachteile eines Aufhebungsvertrags im Überblick

Keine Anhörung durch den Betriebsrat. Keine Kündigungsschutzklage möglich. Meist geringere Abfindung. Sperrzeit beim Arbeitslosengeld droht (bis zu 3 Monaten).

Welche Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag?

Nachteile eines Aufhebungsvertrags

Es findet keine Anhörung durch den Betriebsrat statt. Der besondere Kündigungsschutz für Schwangere oder Schwerbehinderte gilt nicht. Du riskierst eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld, wenn Du den Aufhebungsvertrag unterzeichnest.

Warum ist ein Aufhebungsvertrag besser als eine Kündigung?

Aber: Durch den Aufhebungsvertrag verliert die Kündigung an Wirksamkeit. Da es sich bei einer Kündigung um eine einseitige Beendigung des Vertragsverhältnisses handelt, während der Aufhebungsvertrag eine beiderseitige Beendigung vorsieht, wird die Kündigung mit der Unterzeichnung des Aufhebungsvertrages aufgehoben.

Wann lohnt sich ein Aufhebungsvertrag?

Aufhebungsverträge sind in der Regel dann sinnvoll und ratsam, wenn es schneller als mit einer Kündigung gehen soll, wenn Sie kein Interesse am Fortbestand des Arbeitsverhältnisses mehr haben und/oder wenn keine sozialrechtlichen Nachteile beim Arbeitslosengeld zu befürchten sind.

Der Aufhebungsvertrag - Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer

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Kann ich als Arbeitnehmer auf einen Aufhebungsvertrag bestehen?

Grundsätzlich haben Sie als Arbeitnehmer keinen Anspruch auf einen Aufhebungsvertrag. Stimmt der Arbeitgeber dem Aufhebungsvertrag nicht zu, können Sie ihn nicht dazu zwingen. Ein Aufhebungsvertrag kann nur geschlossen werden, wenn sich beide Parteien einig darüber sind.

Kann ein Aufhebungsvertrag vom Arbeitgeber abgelehnt werden?

Wenn Ihr Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag verweigert, können Sie ihn auf die daraus resultierenden Konsequenzen hinweisen. Geht er auf Ihre Bitte nämlich nicht ein, müssen Sie die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten oder widerrechtlich fristlos kündigen.

Wie überzeuge ich meinen Chef von einem Aufhebungsvertrag?

Überzeugen Sie Ihren Chef von der Dringlichkeit eines Aufhebungsvertrages. Sodann sollte folgendes beachtet werden, damit der Aufhebungsvertrag eine runde Sache wird: Zur Sicherheit, zu Beweiszwecken und weil es das Gesetz verlangt, muss der Aufhebungsvertrag immer schriftlich abgefasst werden.

Welche Vor und Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag?

Die Vorteile eines Aufhebungsvertrages für Arbeitnehmer auf einen Blick: Die Kündigungsfristen müssen nicht eingehalten werden, sodass man schnell in einem neuen Job beginnen kann. Wenn dies vertraglich vereinbart wurde, steht dem Arbeitnehmer mit dem Aufhebungsvertrag ein qualifiziertes, gutes Arbeitszeugnis zu.

Wie fragt man am besten nach einem Aufhebungsvertrag?

Sie haben die Möglichkeit, eine Bitte um einen Aufhebungsvertrag mündlich gegenüber Ihrem Chef zu äußern. Sie können den Antrag aber auch schriftlich formulieren und Ihrem Chef ausgedruckt in die Hand drücken oder schicken ihm das Schreiben per E-Mail zu.

Welche Vorteile hat ein Aufhebungsvertrag für den Arbeitgeber?

Ein Aufhebungsvertrag bietet für Arbeitgeber den Vorteil, dass die Kündigungsfristen grundsätzlich keine Anwendung finden, wobei bei Nichteinhaltung der Arbeitgeberkündigungsfrist für den Arbeitnehmer, eine Sperre,- bzw. das Ruhen des Arbeitslosengeldes bedeuten kann.

Warum will der Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag?

Der Abschluss eines Aufhebungsvertrags kann für Arbeitgeber wie auch für Beschäftigte eine gute Alternative zur Kündigung sein. Meist endet das Arbeitsverhältnis so für beide Seiten zufriedenstellender und risikoloser, da sich so aufwendige Gerichtsverfahren vermeiden lassen.

Sollte man einen Aufhebungsvertrag unterschreiben?

In einem Aufhebungsvertrag kommen Sie mit Ihrem Arbeitnehmer einvernehmlich überein, das Arbeitsverhältnis zu beenden. Im Gegensatz zur Kündigung stimmt der Arbeitnehmer dem Aufhebungsvertrag also freiwillig zu. Die Kehrseite: Der Arbeitnehmer ist nicht verpflichtet, den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben.

Was sollte auf jeden Fall in einem Aufhebungsvertrag stehen?

Im Aufhebungsvertrag müssen das Datum des Beschäftigungsendes, die beiden Parteien sowie der Ort und das Datum stehen. Hinsichtlich des genauen Inhalts gibt es großen Gestaltungsspielraum. Ratsam sind Regelungen zum Resturlaub, einer Abfindungszahlung, zum Arbeitszeugnis und einer Freistellung.

Wer zahlt Krankenversicherung bei Aufhebungsvertrag?

Wie lange besteht nach einem Aufhebungsvertrag die Krankenversicherung weiter? Die Krankenversicherung ist mit sofortiger Wirkung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erloschen. In der Regel ist der Arbeitnehmer dann durch die Arbeitsagentur versichert.

Habe gekündigt und will nicht mehr zur Arbeit?

Wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nach Ausspruch der Kündigung nicht mehr im Betrieb beschäftigen möchte, kann er ihn von der Arbeitspflicht freistellen. Dann ist der Arbeitnehmer nicht mehr verpflichtet, im Betrieb zu erscheinen. Er behält dabei aber seinen Anspruch auf Lohn, obwohl er nicht mehr arbeiten muss.

Was kann ich tun wenn ich möglichst schnell aus dem Arbeitsvertrag raus möchte?

4 Wege, um vorzeitig aus dem Arbeitsvertrag zu kommen
  1. Aufhebungvertrag. ...
  2. Außerordentliche fristlose Kündigung. ...
  3. Verzicht auf noch bestehenden Urlaubsanspruch. ...
  4. Überstunden nutzen.

Kann ich meinen Chef darum bitten mich zu kündigen?

Der Wunsch nach einer Kündigung ist damit unbeachtlich. Arbeitgeber können nicht wirksam kündigen, wenn ein Arbeitnehmer den Ausspruch einer Kündigung fordert. Eine Kündigung ist nur wirksam, wenn Gründe nach dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) vorliegen.

Wie bekomme ich einen Aufhebungsvertrag?

Um einen Aufhebungsvertrag bitten dürfen beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Allerdings müssen auch beide zustimmen, damit der Vertrag gültig wird. Der Arbeitgeber ist allerdings nicht dazu gezwungen. Das heißt: Du hast keinen Anspruch auf den Aufhebungsvertrag.

Wie lange hat man Zeit wenn man Aufhebungsvertrag zu unterschreiben?

Ohne Ihre Unterschrift geht nichts

Aufhebungsverträge können nur schriftlich geschlossen werden. Ohne Ihre Unterschrift geht also gar nichts. Das bedeutet auch, dass Sie es sich – so lange Sie noch nicht unterschrieben haben – immer noch anders überlegen können.

Wie lange Zeit Bedenkzeit für Aufhebungsvertrag?

Die Bedenkzeit sollte so bemessen sein, dass der Arbeitnehmer die Möglichkeit hat, das Arbeitsamt und auch einen Rechtsanwalt aufzusuchen, um sich umfassend beraten zu lassen. Im Regelfall reichen 2 Wochen aus. Zudem sollte der Arbeitnehmer noch zusätzlich an die Agentur für Arbeit verwiesen werden.

Was ist besser Aufhebungsvertrag oder fristlose Kündigung?

Eine außerordentliche fristlose, vorsorglich auch ordentliche fristgemäße Kündigung hat den Nachteil, dass sie mit einer Kündigungsschutzklage angegriffen werden kann. Der Aufhebungsvertrag ist die bessere Variante, die schnell Rechtssicherheit schafft.

Was passiert mit Urlaub bei Aufhebungsvertrag?

Aufhebungsvertrag: Den Resturlaub auszahlen lassen

Können Sie aus betrieblichen Gründen nicht für den restlichen Zeitraum Ihres Arbeitsverhältnisses freigestellt werden und somit nicht den restlichen Urlaub „in Natur“ nehmen, ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, Ihren Resturlaub abzugelten.

Welche Fristen bei Aufhebungsvertrag?

Muss im Aufhebungsvertrag eine Kündigungsfrist eingehalten werden? Wenn Sie mit Ihrem Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag schließen wollen, sind Sie an keine Fristen gebunden. Sie können sich also frei auf einen Tag einigen, an dem das Arbeitsverhältnis enden soll.

Ist ein Aufhebungsvertrag sofort gültig?

Ein Aufhebungsvertrag kann sofort oder zu einem zukünftigen Zeitpunkt wirksam werden. Ein rückwirkender Aufhebungsvertrag – also das Beenden des Arbeitsverhältnisses zu einem bereits vergangenen Zeitpunkt – ist nur dann zulässig, wenn dieses bereits außer Vollzug gesetzt war.