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Warum ist Wasserstoff schädlich für die Umwelt?

Gefragt von: Lilli Kruse  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Blauer Wasserstoff ist eine fossile und klimaschädliche Energiequelle, weil er aus Erdgas hergestellt wird. Bei Förderung und Transport wird durch Leckagen klimaschädliches Methan freigesetzt. Und auch die Herstellung von blauem Wasserstoff erfolgt nicht völlig emissionsfrei.

Ist Wasserstoff schädlich für das Klima?

Erstens: Der Wasserstoff selbst hat praktisch keine Auswirkungen aufs Klima, glaubt Martin Schultz. Vor drei Monaten hatten US-Forscher genau das Gegenteil behauptet. Sie hatten angenommen, dass in einer globalen Wasserstoffwirtschaft der Wasserstoff in großem Maße aus Leitungen und Tanks entweicht.

Warum ist Wasserstoff schädlich?

Die Forscher aus Cornell und Stanford kommen zu dem Fazit, dass die Produktion von blauem Wasserstoff in etwa 20 Prozent mehr Treibhausgase entstehen lässt als das Verbrennen von Kohle. Im Vergleich zum Kraftstoff Diesel würden bei der Entwicklung von blauem Wasserstoff sogar 60 Prozent mehr Treibhausgase freigesetzt.

Was ist schlecht an Wasserstoff?

Die Entzündlichkeit von Wasserstoff ist tatsächlich extrem hoch. Eben weil es so viel leichter als Luft ist, konkret 14 Mal. Eine Aufheizung kann Brände verursachen – so wie Benzin, Diesel oder überhaupt alle Materialien.

Ist Wasserstoff schädlich für die Atmosphäre?

Liane Metzler/Unsplash.comWasserstoff kann in der Atmosphäre bis zu elfmal stärkere Erderwärmungseffekte hervorrufen wie CO2, rechnet eine Studie der britischen Regierung vor. Wasserstoff ist nicht nur das leichteste Gas, sondern auch das flüchtigste.

Was ist Wasserstoff und wie wichtig ist es für die Umwelt?

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Ist Wasserstoff schädlicher als CO2?

Eine neue Studie zeigt jedoch, dass Wasserstoff klimaschädlicher sein kann. Eine britische Studie zeigt dramatische Erkenntnisse: Wasserstoff, der in die Atmosphäre entweicht, treibt die Erderwärmung elf Mal schneller voran als CO2 – doppelt so viel wie zuvor angenommen.

Warum Wasserstoff nicht die Zukunft ist?

Der Anteil an nachhaltigem Wasserstoff beträgt weltweit aber heute gerade einmal 2 Prozent. Und es gibt noch ein Problem: Das grüne Verfahren ist nicht besonders effizient: Bis zu einem Drittel der nutzbaren Energie geht verloren – vor allem durch Abwärme.

Was sind die Nachteile von Wasserstoff?

Der größte Nachteil ist der niedrige Wirkungsgrad für die Bereitstellung von Wasserstoff (Erzeugung, Lagerung, Transport, Betankung), wodurch ein hoher Energieaufwand notwendig ist. Beim Laden von Elektroautos gibt es weniger Energieverluste.

Warum ist Wasserstoff umstritten?

Seit gut 150 Jahren ist die Technik bekannt, durchgesetzt hat sich der Wasserstoff als Energieträger trotzdem nicht. Der Grund: Energie aus Kohle, Erdöl oder Erdgas zu gewinnen ist bisher viel billiger.

Warum wird nicht auf Wasserstoff gesetzt?

Grund für die hohen Preise: Die Entwicklung ist teuer, und die verkauften Stückzahlen sind gering. Erst bei hohen Stückzahlen würden die Kosten pro Fahrzeug sinken. "Das reine Wasserstoffauto ist für den Privatkunden derzeit außer Reichweite", sagt Dudenhöffer.

Wie giftig ist Wasserstoff?

Wasserstoff ist ein farbloses, geruch- und geschmackloses Gas und daher mit den menschlichen Sinnesorganen nicht wahr- nehmbar. Wasserstoff ist nicht giftig.

Ist Wasserstoff gefährlicher als Erdgas?

“ Dabei hängt den Brennstoffzellen-Autos auch noch der Ruf an, gefährlich zu sein. „Wasserstoff selbst ist zwar explosiv, aber leicht und flüchtig“, so Groos. Im Vergleich zu flüssigen Brennstoffen oder auch Batterien stelle das Gas daher keine grundsätzlich höhere Gefahr dar.

Ist Wasserstoff nachhaltig?

Kurz- bis mittelfristig kann diese Art klimafreundlichen Wasserstoffs eine relevante Rolle einnehmen. Grauer Wasserstoff, der aus Strom mit wesentlichen Anteilen aus fossilen Energieträgern erzeugt wird, steigert die Treibhausgasemissionen gegenüber dem aus Erdgas hergestellten Wasserstoff und ist nicht nachhaltig.

Was passiert mit Wasserstoff in der Atmosphäre?

Entweicht molekularer Wasserstoff (H2) in die Atmosphäre, gelangt er durch globale Transportmuster in die sehr trockene Stratosphäre (ca. 10 - 50 km Höhe) und wird dort chemisch in Wasserdampf umgewandelt. Wasserdampf ist das wichtigste Treibhausgas in der Atmosphäre.

Ist Wasserstoff ein umweltfreundlicher Energieträger?

Wasserstoff hinterlässt beim Verbrennen praktisch keine Abgase. Das macht das Gas zur umweltfreundlichen Alternative zu Kohle, Öl und Erdgas.

Ist Wasserstoff schädlich für die Ozonschicht?

Aber auch Wasserstoff ist eben ein Ozonkiller, weil er wegen seines geringen Gewichts rasch in die Stratosphäre aufsteigt und dort mit Sauerstoff zu Wasser reagiert.

Warum produziert Deutschland keinen Wasserstoff?

Aktuell macht die hohe Abgaben- und Steuerlast auf Strom den Betrieb von Elektrolyseuren zur Wasserstofferzeugung betriebswirtschaftlich unrentabel. Notwendig könnte zudem eine Kostensenkung der Wasserstofferzeugung auf unter 500 Euro/kW sein.

Woher kommt das Wasser für die Wasserstoffherstellung?

Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse von Wasser hergestellt, wobei für diese Wasserelektrolyse ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz kommt.

Ist grüner Wasserstoff explosiv?

Das macht ihn für viele zum Wundermittel für die Energiewende. Aber: Das flüchtige Gas ist hochexplosiv.

Was spricht gegen Wasserstoffantrieb?

Was gegen den Antrieb mit Wasserstoff spricht

Der Wirkungsgrad: Die Technologie der Brennstoffzelle ist verlustreich. Die größten Posten dabei sind die Wasserstoff-Gewinnung durch Elektrolyse aus Ökostrom, die 30 Prozent verbraucht, sowie die Kompression oder Verflüssigung, die weitere 20 bis 30 Prozent erfordern.

Warum Batterie statt Wasserstoff?

Damit kommt das batteriebetriebene E-Auto je nach Modell auf einen Wirkungsgrad von 70 bis 80 Prozent. Beim wasserstoffbetriebenen E-Auto sind die Verluste deutlich größer: 45 Prozent der Energie gehen bereits bei der Gewinnung von Wasserstoff durch die Elektrolyse verloren.

Hat Wasserstoff eine Zukunft?

Derzeit kostet die Herstellung von grünem Wasserstoff mehr als doppelt so viel als das vergleichsweise schmutzige, graue Gegenstück. Aber das wird sich ändern. Je mehr erneuerbare Energien wir haben - und der weltweite Anteil soll bis 2040 auf 45 Prozent steigen -, desto erschwinglicher wird grüner Wasserstoff werden.

Kann Wasserstoff Benzin ersetzen?

Wasserstoff kann auch in Benzinmotoren verwendet werden. Es wird viel Energie bei der Wasserstoffproduktion benötigt.

Was ist die Zukunft Wasserstoff oder Elektro?

Weltweit gewinnt die E-Mobilität an Fahrt. Doch ins klimatechnische Paradies fährt uns auch der Akku nicht. Denn: Je höher die Reichweite, desto weniger „sauber“ sind E-Autos.