Zum Inhalt springen

Warum ist Uran instabil?

Gefragt von: Denis Marquardt B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
sternezahl: 4.4/5 (47 sternebewertungen)

Ein Atomkern von Uran-235 fängt ein Neutron ein. Durch das zusätzliche Neutron wird der Kern instabil und bricht auseinander. Dabei entstehen zwei, manchmal auch drei kleinere Atomkerne – die sogenannten Spaltprodukte. Gleichzeitig werden Energie und zwei bis drei Neutronen freigesetzt.

Warum ist Uran 236 instabil?

Sie ist aufgrund der Größe der starken Wechselwirkung relativ hoch. U-236 ist instabil und gibt deshalb in etwa 10-14 Sekunden seine Anregungsenergie vorwiegend durch Spaltung an die zwei mittelschwere Kerne wieder ab. Diese Spaltprodukte sind positiv geladenen.

Warum sind radioaktive Atomkerne instabil?

Ein Kohlenstoff-Atom etwa besteht aus sechs Elektronen und sechs Protonen. Daneben enthält der Kern des Kohlenstoff-Atoms aber auch noch ungeladene Teilchen, die Neutronen. Wenn der Kern eines Atoms jedoch zu viele Neutronen enthält, wird er instabil. Das Atom kann dann zerbrechen – es zerfällt.

Warum zerfällt Uran?

Ausgangspunkt ist das Uranisotop Uran-238. Es zerfällt unter Abgabe von Alphastrahlung, der Folgekern ist Betastrahler usw. Schließlich entsteht nach einer Reihe von Kernumwandlungen das stabile Blei-206.

Warum lässt sich Uran 238 nicht spalten?

Das Isotop Uran 238 dagegen ist nicht ohne Weiteres spaltbar; es lässt sich allerdings durch Neutronenbeschuss in das leicht spaltbare Plutonium 239 umwandeln. Natururan besteht zum Großteil (ca. 99,3 %) aus dem Isotop Uran 238 (238U) und nur zu ca. 0,7 % aus dem leicht spaltbaren Uran 235.

Uran - DAS GEFÄHRLICHSTE METALL AUF DER ERDE!

30 verwandte Fragen gefunden

Wie viel kostet 1 kg Uran?

Für den Preis von bis zu 260 Dollar pro Kilogramm Uran würden sich auch Vorkommen erschliessen lassen, die aufwändiger im Abbau sind.

Was ist der Unterschied zwischen Uran und Uran 235?

Das Schwermetall Uran liegt natürlicherweise in unterschiedlichen Atomsorten (Isotopen) vor: Zu 99,3 Prozent als U 238. Diese Sorte enthält im Atomkern 92 Protonen und 146 Neutronen, macht zusammen 238 Kernbausteine. Nur zu 0,7 Prozent besteht das Metall hingegen aus U 235 mit drei Neutronen weniger.

Ist natürliches Uran radioaktiv?

vorkommt. Uran ist radioaktiv und zerfällt vorwiegend unter Aussendung von Alphastrahlen, die besonders biologisch wirksam sind. Die Reichweite der Alpha-Strahlung von Uran beträgt in Luft wenige Zentimeter und in Körpergewebe je nach Dichte wenige Millimeter bis Bruchteile von Millimetern.

Was sind die Töchter des Urans?

Es gibt drei natürliche radioaktive Zerfallsreihen. Die sehr langlebigen Mutternuklide sind Uran-238, Uran-235 und Thorium-232. Eines der instabilen Tochterelemente, das aus Uran-238 entsteht, ist Radon.

Wie viele Töchter hat Uran?

Die drei natürlichen Zerfallsreihen

Uran-238 die „(4n+2)-Reihe“ oder Uran-Radium-Reihe mit dem Endnuklid Blei-206, Uran-235 die „(4n+3)-Reihe“ oder Uran-Actinium-Reihe mit dem Endnuklid Blei-207, Thorium-232 die „(4n)-Reihe“ oder Thorium-Reihe mit dem Endnuklid Blei-208.

Was passiert mit einem instabilen Atom?

Der nukleare Zerfall (radioaktiver Zerfall) tritt auf, wenn ein instabiles Atom durch Emission ionisierender Strahlung Energie verliert. Der radioaktive Zerfall ist ein zufälliger Prozess auf der Ebene einzelner Atome, da es nach der Quantentheorie unmöglich ist, vorherzusagen, wann ein bestimmtes Atom zerfallen wird.

Warum fällt Atomkern nicht auseinander?

Einen großen Einfluss auf die Stabilität hat die Größe des Atomkerns. Überschreitet er einen gewissen Radius, erfährt ein Proton wegen der kurzen Reichweite nur noch die anziehende starke Kraft der direkt benachbarten Kernteilchen. Dagegen wirkt weiterhin die abstoßende Kraft aller Protonen.

Was ist der Unterschied zwischen stabilen und instabilen Atomkernen?

Diese unterscheidet man in stabile und instabile Kerne. Die stabilen Kerne können sich nicht von selbst in andere Kerne umwandeln (zerfallen), im Gegensatz zu den instabilen Kernen. Diese können nach einer endlichen Lebensdauer von selbst durch Abspaltung von Teilchen oder Strahlung in andere Kerne übergehen.

Was passiert wenn man Uran spaltet?

Kontrollierte Kettenreaktion

Ein Atomkern von Uran-235 fängt ein Neutron ein. Durch das zusätzliche Neutron wird der Kern instabil und bricht auseinander. Dabei entstehen zwei, manchmal auch drei kleinere Atomkerne – die sogenannten Spaltprodukte. Gleichzeitig werden Energie und zwei bis drei Neutronen freigesetzt.

Kann man jedes Atom spalten?

Radioaktive Stoffe zerfallen ganz von allein, und mit "roher Gewalt", also beispielsweise durch Bestrahlung mit Neutronen, lässt sich fast jeder Atomkern zertrümmern.

Wird Uran zu Blei?

Es gibt zwei Zerfallsreihen, die jeweils bei Uran-Isotopen beginnen und über mehrere Zwischenschritte bei Blei-Isotopen enden: Uran-Radium-Reihe: Uran 238U → … → Blei 206Pb (Halbwertszeit: 4,5 Milliarden Jahre)

Welches Atom zerfällt am schnellsten?

Elemente mit mehr als 104 Protonen im Kern gelten als superschwer und zerfallen schnell radioaktiv. Kernphysiker erwarten allerdings, dass es ab einer gewissen Protonenanzahl wieder langlebigere Elemente gibt, die sogenannte „Insel der Stabilität“.

Ist Radium radioaktiver als Uran?

Beispielsweise ist reines Uran-238 schwach radioaktiv (proportional zu seiner langen Halbwertszeit), aber ein Uranerz ist aufgrund seiner Tochterisotope (z. B. Radon, Radium usw.) etwa 13-mal radioaktiver als das reine Uran-238-Metall.

Ist es legal Uran zu besitzen?

Hintergrund: einige gewerbliche Mineralienhändler bieten beispielsweise Pechblende (Uraninit, Gehalt an Uran-238 ca. 80 %) in 20 bis 100 Gramm schwere Mineralien an, die Freigrenze dürfte hierbei deutlich überschritten sein. Darf ein Mineraliensammler so ein Stück genehmigungsfrei erwerben bzw.

Wie lange ist Tschernobyl noch verseucht?

Doch sie ist nur auf 100 Jahre ausgelegt. Die Explosion von Reaktor 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl in der heutigen Ukraine hat 150.000 Quadratkilometer Land stark verstrahlt.

Wie lange dauert es bis Tschernobyl wieder bewohnbar ist?

Die radioaktive Strahlung in Tschernobyl ist ein Erbe für Jahrhunderte. 35 Jahre nach der Nuklearkatastrophe ist das Gelände noch immer verseucht. Geht es nach dem Schweizer Unternehmen Exlterra, könnte damit in fünf Jahren Schluss sein. Denn das Start-Up will das Gebiet wieder bewohnbar machen.

Warum ist Uran Grün?

Uranglas (auch als Vaselineglas bezeichnet) ist eine Glasart, die Uranoxidverbindungen als Farbstoff enthält. Diese verleihen dem Glas hellgelbe (Anna-Gelb) bis hellgrüne (Eleonoren-Grün) transparente Farbtöne.

Kann man Uranium essen?

Uran kann wie andere Schwermetalle vor allem die Nieren schädigen, da es sich dort anreichert. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit hat die Weltgesundheitsbehörde einen Richtwert von 30 µg/l für die lebenslange tägliche Aufnahme abgeleitet.