Zum Inhalt springen

Warum ist Sitzen schlecht für die Bandscheiben?

Gefragt von: Yvonne Kühn  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
sternezahl: 4.7/5 (55 sternebewertungen)

Ebenso schädlich ist langes und vor allem statisches Sitzen auf dem Bürostuhl. Es übt einen größeren Druck auf die Bandscheiben aus, als es beispielsweise im Stehen der Fall ist und verhindert eine Entlastung. Durch lange Zeit still sitzen verkrampfen die Muskeln und können sich sogar verkürzen.

Warum ist langes Sitzen schädlich für die Bandscheiben?

Denn Messungen zeigen, dass der Druck auf die Bandscheibe im Sitzen sehr viel höher ist als im Stehen oder Liegen. Viele Menschen kennen Rückenschmerzen vom Sitzen und haben Beschwerden, die unmittelbar darauf zurückzuführen sind, dass sie überwiegend sitzen.

Was ist besser bei Bandscheibenvorfall Sitzen oder liegen?

Bettruhe ist bei Bandscheibenvorfällen ist in den meisten Fällen der falsche Weg. Nur mit Bewegung kann zur Regeneration der natürlichen Pufferzonen beigetragen werde. Eine alltägliche Bewegung und plötzlich ein stechender Schmerz im unteren Rücken. Auf einmal geht gar nichts mehr.

Warum ist Sitzen schlecht für die Wirbelsäule?

Deine Muskulatur und umliegenden Faszien benötigen Bewegung, um nicht zu verhärten oder zu verkümmern. Statisches Sitzen (langes Verharren in einer Körperhaltung) begünstigt ebenfalls Rückenschmerzen – besonders, wenn Du dann auch noch in einer ungünstigen Körperhaltung dasitzt (zum Beispiel im Rundrücken).

Wann werden Bandscheiben im Sitzen belastet?

Bei einem 75 Kg schweren Menschen beträgt der Druck auf die unterste Bandscheibe im Stehen etwa 100 Kg, im Sitzen mit hohlem Kreuz etwa 140 Kg. Die Bandscheibe ist in diesem Fall gleichmässig belastet. Beim Sitzen mit Rundrücken kann die Belastung bis auf 180 Kg ansteigen.

Nicht nur Sitzen, sondern auch Stehen ist schlecht für die Bandscheiben!

17 verwandte Fragen gefunden

In welcher Position wird die Bandscheibe am meisten belastet?

Lendenwirbel (L4/L5), sowie zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein (S1). In diesen Bereichen ist die mechanische Belastung am höchsten. In manchen Fällen ist die Halswirbelsäule (HWS) betroffen, Ärzte sprechen hierbei von einem zervikalen Bandscheibenvorfall.

Was ist schlecht für die Bandscheibe?

Besonders schädlich für Ihre Bandscheiben ist starke Dauerlast, wie zum Beispiel beim langen Sitzen, besonders in Fehlhaltungen. Auch Übergewicht fördert den Verschleiß. Haben Sie zudem eine relativ schwache Rumpfmuskulatur, ist der Druck auf Ihre Bandscheiben enorm.

Wann wird die Bandscheibe am meisten belastet?

Beim Stehen ist die Bandscheibe der Lendenwirbelsäule einem Druck von 100 Prozent ausgesetzt, beim geraden Sitzen steigert sich das auf 140 Prozent, beim Sitzen in vorgebeugter Haltung sogar auf 190 Prozent.

Welche Körperhaltung belastet die Wirbelsäule am meisten?

Je aufrechter unsere Wirbelsäule ist, desto weniger wird sie beim Tragen belastet. Ein runder oder vorgeneigter Rücken wird dagegen stärker beansprucht (siehe Abb.).

Wie sitze ich richtig bei einem Bandscheibenvorfall?

Sitzen Sie aufrecht und nutzen Sie die Rückenlehne!

Die Muskulatur und die Bandscheiben sind somit gleichmäßig belastet. Zudem ist der Bauchbereich dann frei und ohne Druck, die Durchblutung der Beine wird nicht behindert. Grundsätzlich empfiehlt sich, stark vorgebeugtes Sitzen zu vermeiden und aufrecht zu sitzen.

Ist spazieren gehen gut für Bandscheibenvorfall?

Gehen Sie spazieren, sobald es die Schmerzen zulassen. Langsames Gehen bewegt die Rückenmuskulatur schonend und entspannt sie zugleich.

Kann sich eine Bandscheibe wieder aufbauen?

Denn in den meisten Fällen „heilt“ sich der Körper selbst und arrangiert sich etwa mit einer abgenutzten Bandscheibe, so dass nach einiger Zeit keine Schmerzen mehr auftreten. Besonders vielversprechend sind in diesem Zusammenhang drei neue Behandlungsformen. Das Stichwort heißt dabei bioregenerative Therapien.

Wie erholt sich eine Bandscheibe?

Bandscheibenvorfälle können spontan heilen

Das passiert nur, wenn das ausgetretene Gewebe auf einen Nerv drückt. Ist das der Fall, nehmen die Beschwerden üblicherweise nach sechs bis acht Wochen von selbst wieder ab.

Was ist besser liegen oder Sitzen?

Bei Menschen im Koma oder nach einem Schlaganfall sollten Ärzte und Pfleger versuchen, Betroffene aufrecht hinzusetzen. Denn Sitzen ist auch für das Gehirn besser als Liegen: Es ist leistungsfähiger, aufmerksamer, wacher - bereit zu kommunizieren.

Was passiert wenn man zu viel sitzt?

Durch langes Sitzen fährt der Stoffwechsel runter, sodass weniger Kalorien verbrannt werden - das Risiko für Übergewicht und Diabetes erhöht sich. Die Gefahr für Verkalkungen der Herzkranzgefäße und Herzinfarkte steigt zudem mit jeder Stunde, die der Mensch pro Tag sitzt.

Welche Sitzposition ist schädlich?

Beine überschlagen erhöht den Druck auf Nerven und Venen

Ein zweiter Minuspunkt der beliebtesten Sitzposition: Durch die gekreuzten Beine wird unter anderem der Wadenbeinnerv gequetscht, der direkt hinter dem Knie verläuft. Die Folge ist eine gestörte Durchblutung der Beine.

Wie Sitzen bei LWS Schmerzen?

Bleiben Sie beim Sitzen aktiv und stehen Sie oft auf, um die untere Wirbelsäule zu lockern. Achten Sie außerdem auf eine rückenfreundliche Körperhaltung: Das Becken sollte leicht nach vorne gekippt und die Beine in etwas mehr als einem 90-Grad-Winkel vor Ihnen aufgestellt sein.

Was kann man gegen Bandscheibenverschleiß machen?

THERAPIE. Die durch die abgenutzte Bandscheibe hervorgerufenen Schmerzen lassen sich sehr oft durch konservative Therapien wie Krankengymnastik, manuelle Therapie, Infusionen, Magnetfeldtherapie, Akupunktur oder Strombehandlung lindern. Seit über 10 Jahren gibt es Bandscheibenprothesen.

Was belastet die Bandscheibe?

Wer nun viel sitzt, oft schwere Lasten hebt, übergewichtig ist oder den Rücken falsch belastet, setzt den Bandscheiben zu. Dann kann der Faserring spröde und brüchig werden und der Gallertkern tritt heraus.

Wie ernähren sich die Bandscheiben?

Die Ernährung der Bandscheibe erfolgt über abwechselnde Be- und Entlastung. Ungefähr so wie bei einem Schwamm können die Bandscheiben dadurch nährstoffhaltige Flüssigkeit aus ihrer Umgebung aufsaugen. Konstanter Druck auf die Bandscheibe verhindert jedoch, dass sie genügend Nährstoffe aufnimmt.

Was passiert wenn ein Bandscheibenvorfall nicht behandelt wird?

Ein Bandscheibenvorfall kann unbemerkt bleiben, aber auch zu heftigen Rückenschmerzen führen. Ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbel kann auf den Ischiasnerv drücken und Schmerzen auslösen, die häufig über ein Bein bis in den Fuß ausstrahlen.

Wie lange dauert es bis sich ein Bandscheibenvorfall zurück bildet?

Etwa 99% aller Bandscheibenvorfälle werden heute mit Hilfe der modernen Kombinationstherapie aus ärztlicher Behandlung und Physiotherapie erfolgreich behandelt. Nur etwa 1% der Patienten mit einem Bandscheibenvorfall muss heute noch operiert werden. Im Mittel rechnet man etwa mit 12 Wochen Heilungszeit.

Was hält die Bandscheiben gesund?

Kalzium ist Hauptbestandteil der Knochen, stärkt die Bandscheiben und ist besonders wichtig für gesunde Knorpel. Ältere Menschen und Damen nach der Menopause sollten besonders auf eine ausreichende Kalziumzufuhr achten, da diese anfällig für Kalziummangel und Knochenbruch sind.

Welche Vitamine sind gut für Bandscheibe?

Nährstoffe wie Vitamin D und Kalzium unterstützen den Stoffwechsel der Bandscheiben.

Wie kann sich ein Bandscheibenvorfall verschlimmern?

Die Schmerzen werden oft als ziehend oder reißend mit Ausstrahlung in Hand und Arm beschrieben und können sich in der Nacht oder durch Positionswechsel verschlimmern. Zusätzlich können Ausfälle in den Bereichen Gefühl oder Kraft in bestimmten Regionen des Armes oder der Hand, zumeist einseitig, auftreten.