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Warum islandponys für unser billiges Schnitzel bluten müssen?

Gefragt von: Carlo Rausch B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Damit in Deutschland die industrielle Schweinefleischproduktion wie am Fließband funktioniert, werden Hormone von Stuten benötigt. Die sorgen dafür, dass Säue pünktlich trächtig werden und so der Nachschub für die Fleischverarbeitungsbetriebe nicht abreißt.

Was hat Schweinefleisch mit pferdeblut zu tun?

Ausgeblutet für die Schweinemast

Aus dem Blut wird das Schwangerschafts-hormon PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin) gewonnen und auch nach Europa und sogar Österreich verkauft. Die Stuten leiden unter Blutarmut, verlieren ihre Fohlen und sterben nicht selten rasch an der Tortur.

Wie viel Blut haben Islandpferde?

Im Jahr kommen rund 40 Liter Blut pro Tier zusammen. Die Fohlen gelten als Nebenprodukt und werden als billiges Pferdefleisch vor allem nach Deutschland exportiert, wo es zu Katzen- und Hundefutter verarbeitet wird.

Was sind Blutstuten?

Aus dem Blut der trächtigen Stuten wird das Hormon PMSG (Pregnant Mare's Serum Gonadotropin) gewonnen. Das Hormon kommt in Europa in der Tierhaltung zum Einsatz - hierzulande überwiegend bei Zuchtsauen, aber beispielsweise auch bei Rindern und Schafen in der Biotechnologie.

Wie viel Liter Blut hat ein Pony?

Aufbau und Funktion des Blutes vom Pferd

Ein Pferd hat ungefähr 7% seines Körpergewichts an Blut. Das ergibt bei einem 650kg schweren Warmblutpferd also etwa 45 Liter Blut im Kreislaufsystem.

Island - Land der 5.000 Blutstuten

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Für was wird pferdeblut verwendet?

In der Schweinezucht wird PMSG in schätzungsweise 10 Prozent der Zuchtbetriebe zur Auslösung und Synchronisation der Brunst bei Mutterschweinen verwendet. Auch bei weiteren Tierarten wie Hund, Katze, Schaf oder Pferd wird PMSG eingesetzt, hauptsächlich zur Auslösung der Brunst.

Werden in Islandpferde gegessen?

Bei einer Lebendmasse von 320 bis 385 kg liegt die Schlachtausbeute bei etwa 55 bis 67 Prozent. Das Fleisch wird von den Isländern gern gegessen, aber auch nach Frankreich und Belgien exportiert.

Was macht Island mit den Pferden?

Vor allem nach Deutschland wurden und werden die beliebten Tiere am meisten exportiert oder dort ebenfalls gezüchtet. Hat aber ein Isländer jemals die Insel verlassen, darf dieses Pferd nie wieder auf die Insel zurück. Weltweit soll es nach einer Zählung im Jahr 2010 um die 300.000 Islandpferde geben.

Warum darf ein Islandpferd nicht mehr zurück?

Das liegt an einer Regel, die in Island gilt: Ein Islandpferd, das die Insel einmal verlassen hat, darf nie wieder nach Island zurückkehren. "Damit will man verhindern, dass Krankheiten auf die Insel kommen", erklärt Hulda.

Warum wird Pferden Blut abgenommen?

Was sind Blutfarmen? Auf sogenannten Blutfarmen in Uruguay und Argentinien werden laut Recherchen der Tierschutzorganisation AWF rund 10.000 bis 12.000 tragenden Stuten ca. elf Wochen lang etwa zehn Liter Blut pro Woche abgenommen. Daraus wird das Hormon PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin) gewonnen.

Wo ist Pmsg drin?

Das Hormon PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin) ist nur im Blut schwangerer Stuten enthalten und wird unter anderem als Rohstoff in der europäischen Schweinezucht eingesetzt – auch in Deutschland.

Wie alt ist das älteste Islandpferd?

Und das für viele Jahre, denn Islandpferde sind robust – und können richtig alt werden. Das älteste Islandpferd der Welt war die Stute von Andreas Larsen (Dänemark). Sie lebte von 1897-1954 und wurde somit stolze 57 Jahre alt. Übrigens: Wer über Isis als Ponys lächelt, muss vorsichtig sein.

Für wen sind Islandpferde geeignet?

Sie sind sehr gutmütige und genügsame Pferde, so dass sie auch für Reitanfänger und Kinder geeignet sind. Durch ihren muskulösen sowie robusten Körperbau und einem Durchschnittsgewicht von 300 bis 500 kg können auch erwachsene Reiter mühelos getragen werden.

Wie groß ist das größte Islandpferd der Welt?

Das größte Pferd der Welt war der Shire Horse Wallach "Sampson", der ein Stockmaß von 2,19cm besaß und 1524 kg wog, weshalb er später auch in "Mammoth" umbenannt wurde.

Sind Isländer schreckhaft?

Auch die Persönlichkeit der Islandpferde wird ausgiebig gelobt – insbesondere ihr munteres, aber sanftes Temperament. Da diese Tiere keine natürlichen Feinde in ihrer Umgebung haben, sind sie kaum schreckhaft und entsprechend kontaktfreudig und freundlich – und seien wir mal ehrlich, sie sehen einfach knuddelig aus!

Wie alt kann ein Isländer werden?

Vor allem Ponys der so genannten Robustpferderassen wie Fjord- und Islandpferde leben häufig länger als ihre großen Artgenossen und werden oft 30 bis 35 Jahre alt. Das liegt unter anderem daran, dass sie erst mit sieben bis acht Jahren ausgewachsen und somit spätreif sind.

Sind Isländer schwer zu reiten?

Gefühl und technik. Es wird oft die Meinung vertreten, dass Islandpferde leicht zu reiten wären. Wahr ist, dass es wegen ihres sanften und freundlichen Wesens und ihrer erschütterungsarmen Gangarten sehr einfach ist, ein Islandpferd zu reiten.

Wie viel kostet ein Isländer?

Jungpferde ab ca. 4000 €. Gerittene Pferde ab ca. 8000 € Die einzelnen Preise erhalten Sie auf Anfrage.

Warum haben Isländer 5 Gangarten?

Galopp. Pass. Die meisten Pferderassen besitzen drei Gangarten: den Schritt, den Trab und den Galopp. Islandpferde sind den normalen Rassen jedoch um vieles voraus: denn sie haben, aufgrund des unwegsamen Geländes in Island und der Bewältigung langer Strecken, zwei weitere Gangarten entwickelt.

Kann man mit Islandpferden springen?

Isländer können doch nicht springen!

Wie schlachtet man ein Pferd?

Die Schlachtung an sich

Die Betäubung erfolgt mit dem Bolzenschussgerät, dabei wird das Gehirn des Pferdes binnen Bruchteilen von Sekunden irreparabel zerstört. Das eigentliche, schmerzfreie Sterben des Tieres tritt durch Blutentzug binnen kürzester Zeit ein.

Was ist eine Blutfarm?

Blutfarmen sind südamerikanische Pferdefarmen, auf denen schwangere Pferde gehalten werden. Man nimmt ihnen dort Blut ab, um an das Hormon PMSG (Pregnant Mare's Serum Gonadotropin) zu kommen.

Wie werden die Tiere in der Massentierhaltung gehalten?

Die Tiere werden auf engstem Raum und in reizarmer Umgebung gehalten, in Käfigen (Legehennen, Kaninchen), in Ställen ohne Tageslicht (Puten, Masthühner), in Anbindehaltung (Milchkühe) oder in kleinen Buchten oder sogar Kastenständen (Sauen).

Ist ein Isländer ein Kaltblüter?

Nicht einmal ein ehemals dort gezüchtetes Islandpferd darf nach Verlassen der Insel wieder zurück. Durch diese Regelung wurde eine einzigartige Pferderasse erhalten, die allen Wettern trotzt: ein ursprünglicher Kaltblüter in Form eines starken, kleinen Tölters.

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