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Warum hat Ukraine so viel Getreide?

Gefragt von: Giovanni Pape B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 1. Juli 2023
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2021 wurden 70 Millionen Tonnen Getreide exportiert
Das verdankt das Land seinen geologischen Gegebenheiten. Weite Teile vor allem der Süd- und Zentralukraine sind mit humusreichen und tiefgründigen Schwarzerdeböden ausgestattet. Zusammen mit einem günstigen Klima ermöglichen sie eine reichhaltige Ernte.

Warum hat die Ukraine so viel Getreide?

Sowohl Russland als auch die Ukraine waren bis 1993 Importeure von Getreide. Seit der Jahrtausendwende aber hat sich das Bild den Statistiken zufolge gedreht. Die Länder entwickelten sich zu den relevanten Exporteuren, die sie heute sind. Allein zwischen 2011 und 2021 hatten sie die Getreideausfuhren verdoppelt.

Warum ist Ukraine Kornkammer?

Ukraine: Die Kornkammer Europas

Grund dafür sind die ertragreichen Schwarzerde-Böden in dem osteuropäischen Land, die zu den fruchtbarsten weltweit gehören.

Wie wichtig ist Getreide aus der Ukraine?

Bei wichtigen Grundnahrungsmitteln wie Sonnenblumenöl und Weizen gehören die Ukraine und die Russische Föderation zu den größten Exportländern der Welt. Beispiel Weizen: Weltweit wurden nach Angaben der FAO im Jahr 2020 rund 760 Millionen Tonnen Weizen geerntet.

Welches Getreide baut die Ukraine an?

Die Ukraine ist einer der wichtigsten Getreideproduzenten der Welt - angebaut und ausgeführt werden vor allem Weizen, Mais und Gerste. Der Europäischen Kommission zufolge entfallen auf die Ukraine zehn Prozent des Weltweizenmarktes, 15 Prozent des Maismarktes und 13 Prozent des Gerstenmarktes.

KORNKAMMER EUROPAS BRENNT: Krieg in der Ukraine lässt Preise für Getreide in die Höhe schnellen

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Warum liefert Russland kein Getreide?

Russland hat die Getreidexporte in vier ehemalige Sowjetrepubliken gestoppt. Laut dem Kreml soll damit die heimische Versorgung gesichert werden. Die UN warnen vor einer Hungerkrise. Russland hat Beschränkungen für den Export von Getreide in vier ehemalige Sowjetrepubliken verhängt.

Wo kauft Deutschland Getreide?

Polen, Tschechien und Frankreich stellten im Jahr 2021 die drei führenden Herkunftsländer für Getreide in Deutschland dar. Allein aus Polen wurden rund 3,4 Millionen Tonnen Getreide importiert.

Warum kommt kein Getreide aus der Ukraine?

Rund 24 Millionen Tonnen Getreide lagern nach ukrainischen Angaben aktuell in der Ukraine und können wegen des Angriffskriegs und der daraus folgenden Blockade der Häfen nicht exportiert werden. Es droht eine weltweite Hungerkrise, denn die Ukraine gehört zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren weltweit.

Wird noch Getreide aus der Ukraine exportiert?

Über den sogenannten „Getreidekorridor“ wurden bis zum 3. Januar 2023 insgesamt 16,43 Mio. Tonnen landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine exportiert.

Wer kauft Getreide aus der Ukraine?

Risikoprämien beeinflussen den Export

Die größten Abnehmer von ukrainischem Mais waren in der Vergangenheit die Länder der EU und China sowie Ägypten - und dann mit einigem Abstand Südkorea, die Türkei und der Iran.

Wo ist die größte Kornkammer der Welt?

Die Ukraine ist mit Russland die Kornkammer der Welt. Jeden Monat konnten die ukrainischen Bauern mehr als vier Millionen Tonnen ihres Getreides exportieren.

Hat Ukraine Erdgas?

Die Ukraine ist der sechstgrößte Erdgasverbraucher der Welt, ihr Verbrauch beträgt etwa 73 Milliarden Kubikmeter jährlich. Etwa 25 Prozent ihres Erdgasbedarfs produziert die Ukraine selbst, weitere 40 Prozent bezieht sie über Russland aus Turkmenistan.

Wo ist der fruchtbarste Böden der Welt?

Die Ukraine besitzt die fruchtbarsten Böden der Welt, die Schwarzerde sorgt für ertragreiche Ernten.

Wer ist der größte Getreide Exporteur der Welt?

Russland gilt als führender Exporteur für Weizen. Für das Erntejahr 2022/2023 prognostizierte die USDA für Russland eine Exportmenge von rund 42 Millionen Tonnen Weizen. Die Europäische Union, Australien und Kanada folgen unter den größten Exporteuren des wertvollen Grundnahrungsmittels.

Wohin verkauft die Ukraine ihr Getreide?

Beim Weizen wurde die Ware vor Kriegsbeginn vor allem nach Ägypten, Indonesien, die Türkei, Bangladesch, die Philippinen und zahlreiche Länder Nordafrikas verkauft. Mehrere 100.000 Tonnen gingen außerdem auch nach Äthiopien, Kenia, Nigeria und den Sudan sowie nach Uganda und Mosambik.

Wie viel Getreide kommt aus der Ukraine für Deutschland?

Zweitens hat die Eisenbahnlogistik vergleichsweise geringe Kapazitäten. Zudem beklagen Logistiker die schleppende Abwicklung an den Grenzübergängen. Über den Landweg konnte die Ukraine rund 1,5 bis 2 Millionen Tonnen Getreide ausführen. In normalen Zeiten exportiert das Land 10 Millionen Tonnen Getreide über die Häfen.

Welche Lebensmittel kommen aus der Ukraine?

Neben Weizen ist die Ukraine auch ein wichtiges Erzeuger- und Exportland für Sonnenblumenöl. Im Jahr 2020/21 kam die Ukraine auf einen Marktanteil von nahezu 47 Prozent an den weltweiten Exporten des beliebten Speiseöls. Russland folgte mit einem Anteil von 29 Prozent auf dem zweiten Rang.

Hat Deutschland genug Getreide?

Insgesamt lag der Selbstversorgungsgrad bei Getreide im Jahr 2021/22 bei 109 Prozent. Unter den einzelnen Getreidesorten war der Selbstversorgungsgrad bei Weichweizen besonders hoch. So lag der Selbstversorgungsgrad hier bei 126 Prozent.

Woher bekommt Russland Getreide?

Doch nicht nur in afrikanischen Gebieten droht eine Verschärfung der Lebensmittelknappheit. Die Türkei kauft rund 65 Prozent ihres Weizens aus Russland. Eine Verschlechterung der Beziehungen könnte hier die Importe verteuern.

Kann Deutschland sich selbst versorgen?

Im Berichtsjahr 2020/21 lag der Selbstversorgungsgrad für Nahrungsmittel in Deutschland bei rund 87 Prozent. Der Selbstversorgungsgrad beziffert, wie viel Prozent der benötigten Agrarerzeugnisse im eigenen Land produziert werden. Im Fall einer Unterversorgung (weniger als 100 Prozent) sind Importe notwendig.

Welches Land baut am meisten Getreide an?

Die weltweit bedeutendsten Getreideanbauländer

Mais sicherte seine weltweit wichtigste Stellung als Getreideart mit einer Produktion von 1,21 Milliarde t. Die Hauptländer bei Mais waren die China, USA und Brasilien. In diesen drei Ländern wurden 47 % der weltweiten Maisernte eingefahren.

Warum muss Deutschland Weizen importieren?

Ein Fünftel der Ernte für die Ernährung – fast 60 Prozent sind Futter. Bei anderen auch für die Ernährung wichtigen Getreidearten wie Roggen, Hartweizen und Hafer, sind wir eben nicht ausreichend versorgt – hier müssen die Deutschen auch in normalen Jahren beträchtliche Mengen importieren.

Woher bezieht Polen Getreide?

Polen gehört auch in diesem Jahr zu den größten Getreideexporteuren der EU. Die Ausfuhr erfolgt in der Regel über die polnischen Ostseehäfen. In den ersten sechs Wochen haben die Polen bereits 550.000 Tonnen Weizen in Drittländer verkauft. Deutschland kommt gerade einmal auf 110.000 Tonnen.

Woher bezieht China sein Getreide?

In den letzten beiden Jahren waren Australien und Frankreich die wichtigsten Lieferanten von Weizen und Gerste nach China.