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Warum gibt es zwei Bodenrichtwerte?

Gefragt von: Frau Prof. Karoline Ullrich B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 6. Juli 2023
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Zur Vermeidung einer zu kleinteiligen Aufteilung von Bodenrichtwertzonen und zur Wahrung der Übersichtlichkeit werden in Bereichen mit stark durchmischten unterschiedliche Strukturen Doppelwerte in der Bodenrichtwertkarte dargestellt.

Warum habe ich 2 Bodenrichtwerte?

HINWEIS: Da ein Flurstück in unterschiedlichen Bodenrichtwertzonen liegen kann, werden Ihnen für ausgewählte Flurstücke mehrere Bodenrichtwerte zur Auswahl angezeigt. Diese unterscheiden sich je nach Nutzungsart der Fläche.

Was bedeutet die Zahl beim Bodenrichtwert?

Die Angabe „1800/0,6 W“ bedeutet beispielsweise, dass der Preis bei 1.800 €/m² bezogen auf eine Geschoßflächenzahl (GFZ) von 0,6 lag und es sich um ein „reines Wohngebiet“ handelt. Die GFZ sagt dabei aus, wie viele qm Vollgeschoßfläche pro qm Grundstücksfläche in dieser Lage üblicherweise realisierbar sind.

Was tun bei mehreren Bodenrichtwerten?

Erstreckt sich ein Grundstück auf mehrere Bodenrichtwertzonen, ist zusätzlich Zeile 5 auszufüllen. Bei unbebauten Grundstücken ist außerdem in Zeile 6 der Entwicklungszustand des Gebäudes anzugeben. Anzugeben ist der Bodenrichtwert je Quadratmeter, also nicht der Gesamtbetrag für die Grundstücksfläche.

Was ist der Unterschied zwischen Bodenrichtwert und Bodenwert?

Bodenwert vs. Bodenrichtwert: Wo liegt der Unterschied? Während der Bodenrichtwert lediglich eine Angabe zum Wert pro Quadratmeter macht, wird mit dem Bodenwert das gesamte Grundstück betrachtet. Dabei gilt: Je größer das Grundstück, desto niedriger ist der Bodenrichtwert pro Quadratmeter.

Bodenrichtwert: Grundstückswert für Immobilien | Einfach erklärt

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Ist der Bodenrichtwert höher als der Grundstückspreis?

Je höher der Bodenrichtwert, desto höher ist auch der mögliche erzielbare Grundstückspreis. Der Bodenrichtwert alleine reicht jedoch nicht zur Grundstückswertermittlung aus, denn es spielen noch andere Parameter wie etwa Lage, Bodenbeschaffenheit oder Nutzungs- und Bebauungsmöglichkeiten mit hinein.

Wie realistisch ist der Bodenrichtwert?

Der Bodenrichtwert kann als Grundlage der Berechnung für den Grundstückswert dienen, jedoch basiert er häufig auf veralteten Basiswerten. In vielen Bundesländern wird der Bodenrichtwert nur alle zwei Jahre zu einem bestimmten Stichtag neu ermittelt und bezieht sich somit nicht auf aktuelle Marktgegebenheiten.

Warum gibt es unterschiedliche Bodenrichtwerte?

Durch unterschiedliche Nutzungsarten kann der Bodenrichtwert in verschiedenen Richtwertzonen stark abweichend sein. Es handelt sich nicht um den Verkehrswert der Immobilie, sondern lediglich um einen unverbindlichen, aus der Vergangenheit erhobenen Grundstückswert.

Hat der Bodenrichtwert Auswirkungen auf die Grundsteuer?

Die Höhe der jährlichen Grundsteuer wird unter anderem durch die Höhe des Bodenrichtwerts beeinflusst. Sind die Bodenpreise hoch, steigt auch die Grundsteuer. Das ist selbstverständlich nur in den Bundesländern der Fall, für den der Bodenrichtwert relevant ist, und für unbebaute und bebaute Grundstücke der Fall.

Kann man gegen den Bodenrichtwert Einspruch erheben?

Sobald Musterklagen gegen die Grundstücksbewertung für die neue Grundsteuer vor einem Finanzgericht anhängig sind, können Sie mit Verweis auf den jeweiligen Rechtsstreit Einspruch einlegen. Die Einsprüche müssen vom Finanzamt dann bis zur Entscheidung im Klageverfahren ruhend gestellt werden.

Was bedeutet ein Bodenrichtwert von 600?

Heißt: Wie viel Fläche jedem Vollgeschoss im Vergleich zur Größe des Grundstücks zusteht. Beispiel: Ein Grundstück hat 600 m² Fläche und eine GFZ von 0,6. Wird dieses Grundstück nun bebaut darf die Wohnfläche aller Etagen nicht über 0,6 x 600 m² = 360 m² liegen.

Was bedeutet Bodenrichtwert 500?

Wie wird der Bodenrichtwert ermittelt? Ein Beispiel: Der Bodenrichtwert beträgt für Ihr 500 Quadratmeter großes Grundstück 500 Euro pro Quadratmeter. Die Rechnung lautet dann: 500 x 500 = 250.000. Der Bodenwert beträgt also 250.000 Euro für Ihr gesamtes Grundstück.

Was mindert den Wert eines Grundstücks?

Weiterhin gilt: Altlasten im Boden oder im Grundwasser sowie abrissbedürftige Gebäude auf dem Grundstück mindern den Wert eines Grundstücks in Höhe der Kosten, die die Beseitigung verursacht. Altlasten sind in der Lage, den Wert stark zu mindern.

Was sagt ein hoher Bodenrichtwert aus?

Am stärksten wird der Bodenwert dadurch bestimmt, wie gut die Bebaubarkeit des Grundstücks ist und welche Wohnfläche errichtet werden kann. Der Wert eines Grundstücks steigt mit der Größe der Wohnfläche, die darauf gebaut werden kann und damit, welchen Preis diese Fläche am Markt erzielt.

Wie stelle ich den Bodenrichtwert fest?

Die Ermittlung der Bodenrichtwerte erfolgt auf der Basis von tatsächlichen Kauffällen. Beurkundende Stellen sind nach dem Baugesetzbuch verpflichtet, Kopien der Kaufverträge an die Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte zu senden.

Was drückt der Bodenrichtwert aus?

Was besagt der Bodenrichtwert? Im Zuge einer Ermittlung des Wertes eines Grundstückes dient der Bodenrichtwert als Hilfswert und drückt den durchschnittlichen Lage Wert je Quadratmeter Grundstücksfläche aus. Für die Festlegung dieses Wertes ist im jeweiligen Landkreis der Gutachterausschuss (GAA) zuständig.

Was wenn der Bodenrichtwert falsch ist?

Ein Fehler, den Sie unbedingt auch vermeiden sollten, ist ein veralteter Bodenrichtwert (BRW). Der ist in vielen Bundesländern bei der Grundsteuer ein zentrales Element und kann starke Auswirkungen auf die Höhe der Grundsteuer haben, die Sie ab 2025 zahlen müssen.

Welche Fehler sollte man bei der Grundsteuererklärung nicht machen?

Diese vier Fehler sollten Sie deshalb bei der Grundsteuererklärung vermeiden:
  • Fehler: Stichtag 1. Januar 2022 für Ihre Angaben missachten.
  • Fehler: Veraltete Angaben zum Bodenrichtwert machen.
  • Fehler: Die Abgabefrist versäumen.
  • Fehler: Wohn- und Nutzflächen falsch berechnen.

Wird der Bodenrichtwert in Euro angegeben?

Der Bodenrichtwert ist angegeben in Euro pro Quadratmeter. Grundstücksbesitzer müssen Sie also lediglich den Bodenrichtwert je Quadratmeter mit der Anzahl der Quadratmeter Ihres Grundstücks multiplizieren.

Können Bodenrichtwerte wieder sinken?

Amtlicher Wert zur Preisbestimmung von Grund und Boden

Ob direkt am See, im ruhigen Stadtviertel oder an einer Schnellstraße gelegen: Grundstückspreise können mitunter stark variieren und umständehalber immer wieder steigen oder sinken.

Wie wird der Bodenrichtwert für die Grundsteuer berechnet?

Bodenrichtwert für die Grundsteuer

Aktuell wird die Steuer auf Eigentum anhand von Einheitswerten aus den Jahren 1965 (alte Bundesländer) oder 1935 (neue Bundesländer) ermittelt. In Zukunft, ab 2025, spielt der aktuelle Bodenrichtwert (Stichtag 1. Januar 2022) in den meisten Bundesländern eine Rolle.

Was bedeutet Mehrgeschossig bei Bodenrichtwert?

Bei mehrgeschossiger Bebauung sollte der Elbblick in allen oberirdischen Geschossen vorhanden sein. Der Elbblick muss auch nicht ein komplettes Elbpanorama enthalten, aber doch mehr als nur einen „Schlitzblick“.

Welche Faktoren beeinflussen den Bodenrichtwert?

Neben den Kaufpreisen in der Region und individuelle Gegebenheiten, gibt es auch noch weitere Faktoren, die den Bodenrichtwert beeinflussen: Lages des Grundstücks. Erschließungsgrad. Form und Größe des Grundstücks.

Wie oft werden Bodenrichtwerte angepasst?

Der Bodenrichtwert für Bauland wird, abhängig von den Rechtsvorschriften in den einzelnen Bundesländern, mindestens zum Ende jedes zweiten Kalenderjahres ermittelt (§ 196 BauGB).

Wie verbindlich sind Bodenrichtwerte?

Ist der Bodenrichtwert bindend? Nein, der Bodenrichtwert ist nicht gleichzusetzen mit dem Verkehrswert, also dem aktuellen Marktwert einer Immobilie. Es handelt sich lediglich um einen Richtwert, der auch nicht bindend ist.