Zum Inhalt springen

Warum gibt es keine Sonderschulen mehr?

Gefragt von: Isolde Brenner-Lauer  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
sternezahl: 4.7/5 (34 sternebewertungen)

Im Jahr 2008 hat Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ratifiziert und sich verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem zu schaffen. Die Konvention verbietet Sonderschulen nicht explizit.

Warum gibt es keine Förderschulen mehr?

Land will Förderschulen schließen

Hintergrund des Schließungsbeschlusses: Der Bundestag hat 2009 die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert und damit in Deutschland verbindlich gemacht. „Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung“, so heißt es in Artikel 24.

Werden Sonderschulen abgeschafft?

Der Formelkompromiss lautet: Die Förderschulen sollen langfristig abgeschafft werden, aber nicht sofort. Denn bis zum Schuljahr 2023 sollen die Kommunen noch über die Aufnahme in der Klasse 5 entscheiden können, danach nicht mehr.

Was ist der Unterschied zwischen Förderschule und Sonderschule?

Als Förderschule wird in Deutschland eine Schulvariante der Pflichtschule bezeichnet, historisch hieß sie Hilfsschule. Je nach Bundesland wird sie auch Sonderschule, Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt oder Förderzentrum genannt.

Wer entscheidet über Sonderschule?

Seit dem Schuljahr 2015/16 können Eltern von Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf selbst entscheiden, ob sie ihr Kind auf eine Sonderschule oder Regelschule schicken. Unser Erklärfilm zeigt, wie die Inklusion an unseren Schulen funktioniert. Zu unserer Gesellschaft gehören Menschen mit und ohne Behinderung.

Keine Sonderschule

31 verwandte Fragen gefunden

Kann man Förderschule ablehnen?

Sind Eltern mit der Entscheidung der Schulaufsichtsbehörde nicht einverstanden, bleibt ihnen meist nur die Option, Widerspruch beim zuständigen Verwaltungsgericht einzulegen. Um den Wechsel auf eine Förderschule zu verhindern, werden dann Eilanträge gestellt.

Welche Kinder gehen in eine Sonderschule?

Kinder/Jugendliche mit körperlicher oder geistiger Behinderung oder einer Lernschwäche können anstelle einer Integrationsklasse in der Volksschule, Mittelschule oder AHS-Unterstufe eine Sonderschule besuchen.

Wann muss ein Kind auf die Förderschule?

Aber auch Kinder, die Schwierigkeiten in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung oder Lernbehinderungen aufzeigen, haben Anspruch auf den Besuch einer Förderschule. Neben der sonderpädagogischen Förderung der Kinder sollen auch die Eltern bei der Betreuung und Erziehung der Kinder unterstützt werden.

Was kommt nach der Sonderschule?

Die meisten Jugendlichen wechseln nach der Förderschule an eine berufliche Schule, um im VAB oder BFPE nach Möglichkeit einen „Hauptschulabschluss“ nachzuholen. Je nach Reife der Jugendlichen beginnen diese eine berufliche Ausbildung (Vollausbildung oder Fachpraktikerausbildung).

Wie viele Sonderschulen gibt es in Deutschland?

Die Statistik zeigt die Anzahl der Förderschulen in Deutschland in den Jahren von 2002 bis 2020. Im Jahr 2020 gab es in Deutschland 2.806 Förderschulen.

Sollen Kinder mit Behinderung besser in Förderschulen oder in Regelschulen gehen?

So kommen Wissenschaftler vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zu dem Schluss, dass Kinder mit Förderbedarf mehr und besser lernen, wenn sie mit nichtbehinderten Kindern gemeinsam unterrichtet werden.

Was ist keine Regelschule?

Als Regelschule wird in der Bundesrepublik Deutschland jede allgemeinbildende Schulart wie Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gesamtschule oder Gymnasium mit Ausnahme der Förderschule bezeichnet, welche sich in öffentlicher Trägerschaft (Staat/Bundesland bzw. kommunale Gebietskörperschaft) befinden.

Warum Regelschule?

Kinder mit der Diagnose zeigen oft massive Verhaltensauffälligkeiten, Sprachdefizite oder Lernprobleme. Das Ergebnis der Analyse: Kinder mit einem SPF in Regelschulen haben einen deutlichen Vorsprung gegenüber ihren Altersgenossen, die in Förderschulen verblieben sind - im Durchschnitt etwa ein halbes Schuljahr.

Warum gibt es Förderschulen?

Förderschulen haben das gleiche Ziel wie alle Schulen: Sie sollen Kinder und Jugendliche unterrichten, fördern und betreuen. Schüler können dort auch allgemeine Schulabschlüsse machen, wie zum Beispiel Hauptschul- oder Realschul-Abschlüsse.

Wie kann Inklusion in Schulen umgesetzt werden?

Für eine erfolgreiche Inklusion müssen eben bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Es braucht den Rückhalt durch die Politik, d.h Land und Kommunen müssen Reformen in der Schulorganisation ermöglichen. Seien es bauliche Veränderungen oder neue Unterrichtskonzepte.

Was versteht man unter dem Begriff Inklusion?

Inklusion heißt, dass Menschen mit Behinderung ihr Leben nicht mehr an vorhandene Strukturen anpassen müssen. Vielmehr ist die Gesellschaft aufgerufen, Strukturen zu schaffen, die es jedem Menschen – auch den Menschen mit Behinderung – ermöglichen, von Anfang an ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein.

Kann man nach der Schule 1 Jahr Pause machen?

Ja, du kannst nach der Schule auf jeden Fall ein Jahr Pause machen. Wichtig ist, dass du diese Zeit nicht nur mit Nichtstun verstreichen lässt, sondern sie sinnvoll für dich nutzt, beispielsweise, indem du ein Freiwilliges Soziales Jahr machst, Auslandserfahrung sammelst oder arbeiten gehst.

Wie nennt man den Abschluss der Förderschule?

Mit dem Förderschulabschluss können sich Jugendliche oft ebenso auf Ausbildungen und weiterführende Schulen bewerben wie Schüler von anderen Schulen auch. Allerdings hängt das auch vom Bundesland und dem Förderstatus ab. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Artikel.

Was ist ein Förderkind?

Förderungsfähig sind Kinder, deren Eltern leistungsberechtigt in Form von ALG II, Wohngeld etc. sind. Dazu gehören auch die Familien, die den Antrag auf Leistung für Bildung und Teilhabe bewilligt bekommen. Jeder Antrag wird von uns auf Förderungsfähigkeit geprüft.

Warum muss man auf die Sonderschule?

Die Vorteile von Förder- bzw. Sonderschulen liegen darin, dass Schüler, die aufgrund ihrer Behinderung in einer normalen Schule einen Sonderstatus einnehmen, unter ihresgleichen sind. Sie sind also nicht der Gefahr des Mobbings ausgesetzt, erhalten aber vor allem eine gezielte Betreuung durch geschulte Pädagogen.

Ist eine Lernbehinderung eine geistige Behinderung?

Von einer sog. geistigen Behinderung unterscheidet sich die Lernbehinderung durch das geringere Missverhältnis zwischen den Möglichkeiten eines Individuums und den Erwartungen seiner Umwelt, besonders der Schule.

Wie erkennt man eine Lernbehinderung?

Zu diesen Symptomen zählen:
  1. Eingeschränkte Sprachfähigkeit.
  2. Beeinträchtigte/ vereinfachte Wahrnehmungs- bzw. Vorstellungsfähigkeit.
  3. Schwierigkeiten der Gefühlsregulation.
  4. Emotionale Instabilität.
  5. Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressivität oder Distanzlosigkeit.

Was ist an einer Förderschule anders?

Die Förderschule oder Sonderschule ist eine Einrichtung, in der Schüler mit besonderen Ansprüchen wie einer Behinderung oder einer sozialen Entwicklungsstörung separat unterrichtet werden. Ziel solcher Schulen ist es, auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kinder besser eingehen zu können und sie dadurch zu fördern.

Was bedeutet Allgemeine Sonderschule?

Die Allgemeine Sonderschule (ASO) besteht aus zwei Klassen, die nach dem Allgemeinen Sonderschul Lehrplan unterrichtet werden. Die Kinder haben die Möglichkeit im Anschluss einen Aufbaulehrgang zu besuchen und einen KMS (Kooperative Mittelschule) Abschluss zu erwerben.

Wann bekommt man einen SPF?

Ein Antrag auf Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs ist einzubringen, sobald abzusehen ist, dass das Kind auf Grund einer Beeinträchtigung dem Unterricht in der Volks- oder Hauptschule, Neuen Mittelschule oder in der Polytechnischen Schule ohne besondere Förderung nicht folgen kann.

Vorheriger Artikel
Ist das Bett machen ungesund?