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Warum gibt es keine Impfung gegen Dengue?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Anastasia Wendt  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Dennoch kommt der Impfstoff für Touristen nicht infrage. Die WHO empfiehlt ihn nur für Länder, in denen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung Antikörper gegen Dengue-Viren hat. Das hat seinen Grund: Der Nachweis von Antikörpern zeigt an, ob sich die Betroffenen bereits einmal mit Dengue-Viren infiziert haben.

Kann man sich gegen Denguefieber impfen lassen?

Seit Oktober 2018 ist der Impfstoff von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) auch für den Europäischen Markt zugelassen. Die Zulassung ist jedoch beschränkt auf Personen im Alter von 9 bis 45 Jahren, die in einem Endemiegebiet leben und zuvor bereits eine laborbestätigte Dengue-Infektion durchgemacht haben.

In welchen Ländern gibt es Denguefieber?

In 2020 wurde eine Zunahme von Dengue Fieber Fällen in folgenden Ländern registriert: Bangladesh, Brasilien, Cook Inseln, Ecuador, Indien, Indonesien, Malediven, Mauritanien, Mayotte, Nepal, Singapur, Sri Lanka, Sudan, Thailand, Timor-Leste und Jemen. Auch in Europa kommt das Dengue Fieber-Virus immer häufiger vor.

Wie oft kann man Dengue bekommen?

Gefährlich ist auch eine Zweitinfektion mit Dengue-Viren: Nach einer Dengue-Fieber-Infektion ist man gegen den jeweiligen Typ des Dengue-Virus ein Leben lang immun. Man kann sich aber mit einem der anderen drei Virustypen infizieren und erneut erkranken.

Wie kann man sich vor Denguefieber schützen?

Vorbeugen: Wie kann man sich vor Denguefieber schützen? Für Reisende ist die einzige Möglichkeit zur Vorbeugung ein guter Mückenschutz. Zu beachten ist hier, dass die übertragenden Mücken auch tagaktiv sind. Grundsätzlich sollte die Kleidung die Haut möglichst weitgehend bedecken.

Dengue-Fieber: Wie schützt man sich?

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Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit Denguefieber zu bekommen?

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Dengue-Fieber zu einem DHF/DSS entwickelt, liegt bei ein bis zwei Prozent (Wilder-Smith 2005). Oft liegen die Zahlen noch wesentlich niedriger. Betroffen von der schweren Verlaufsform sind vor allem Kinder, die in Verbreitungsgebieten wohnen und sich jedes Jahr erneut infizieren.

Kann man Denguefieber zweimal bekommen?

Ein besonderes Problem ist, daß man Dengue-Fieber mehrfach bekommen kann. Es gibt vier unterschiedliche Dengue-Virus-Typen (1, 2, 4, 5), und nach einer durchgemachten Dengue besteht nur wenige Wochen bis Monate eine Kreuzimmunität.

Was hilft bei Dengue?

Das Dengue-Fieber lässt sich nur symptomatisch behandeln, das heißt, man bekämpft die Beschwerden. Eine gezielt gegen das Dengue-Virus gerichtete Therapie gibt es nicht. So kann der Arzt schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente verordnen.

Wie tödlich ist Denguefieber?

Die Sterblichkeit (Letalität) beim DHF liegt zwischen sechs und 30 Prozent. Noch gefährlicher ist das DSS: Ohne adäquate Behandlung sterben 40 bis 50 Prozent der Patienten an dieser schwer verlaufenden Form von Dengue-Fieber. Bei rechtzeitiger Therapie sinkt die Sterblichkeit dagegen auf ein Prozent oder weniger.

Welche Medikamente bei Dengue?

Eine spezielle Behandlung (Therapie) gegen Dengue-Fieber gibt es nicht. Medikamente gegen das Dengue-Virus sind bisher nicht vorhanden. Der Facharzt für Infektiologie kann deshalb nur die Symptome lindern und nicht die Ursachen bekämpfen.

Ist Denguefieber heilbar?

Es gibt keine spezifische Therapie gegen das Denguefieber, da keine spezifischen antiviralen Medikamente gegen das Denguevirus vorhanden sind. In der Regel sollte man sich schonen und viel Flüssigkeit trinken.

Hat jede Tigermücke Dengue?

Besonderes Augenmerk gilt jenen, in tropischen Ländern heimischen Infektionskrankheiten, die von der Tigermücke übertragen werden können: Dengue-, Chikungunya-, West-Nil- und Zika-Fieber.

Wie gefährlich ist Dengue?

In ungefähr zwei bis vier Prozent der Fälle nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf (innere Blutungen, Schock) und es kann zu einem tödlichen Ausgang kommen. Der schwere Verlauf tritt oft nach einer wiederholten Ansteckung mit Dengue-Virus auf.

Ist Denguefieber das gleiche wie Gelbfieber?

Der Gelbfieberausbruch tritt derzeit parallel zu einem Dengue Fieber-Ausbruch auf. Bereits Anfang Juni wurden 130 Dengue Fieber-Erkrankungen gemeldet, darunter zwei Todesfälle. Beide Viruserkrankungen werden durch die gleiche Überträgermücke auf den Menschen übertragen.

Wie lange sind Dengue Antikörper nachweisbar?

Nach Einsetzen des Fiebers sind bei 50 % der Patienten und bis zum 10. Tag in 99 % der Fälle IgM-Antikörper nachweisbar und zeigen das Vorliegen einer akuten Infektion an.

Welche Mücken übertragen Dengue?

Die Viren werden von tagaktiven Stechmücken der Gattung Aedes, insbesondere Aedes aegypti (Gelbfiebermücke) und Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke), übertragen. Diese Mücken leben vorwiegend in Städten, so dass es dort zu großen Ausbrüchen kommen kann, wenn die Mücken in der Regenzeit zahlreicher werden.

Wann bricht Denguefieber aus?

Die Inkubationszeit beträgt zirka 3 - 6 Tage, manchmal bis zu 14 Tage. Infizierte entwickeln etwa nach einer Woche hohes Fieber und grippeähnliche Symptome, bei schweren Verläufen (Dengue Hämorrhagisches Fieber, Dengue Schock Syndrom) kann die Erkrankung zum Tod führen.

Ist Dengue ansteckend?

Das Dengue-Virus wird so auf andere Menschen übertragen (sogenannte lokale Übertragung). Einzelne infizierte Stechmücken können mehr als eine Person beißen und dadurch das Risiko einer Infektion bei mehreren Personen erhöhen.

Wie viele Menschen sterben jährlich an Denguefieber?

Die WHO schätzt, dass jährlich 50 bis 100 Millionen Personen erkranken, 500.000 Personen einen schweren Krankheitsverlauf durchleiden und 22.000 Personen an Denguefieber sterben; die meisten der Todesopfer sind Kinder.

Wie erkennt man Denguefieber?

Eine Dengue-Infektion äußert sich oftmals als akute fiebrige Krankheit mit stark erhöhter Temperatur sowie starken Kopf-, Muskel-, Knochen- und Gliederschmerzen - daher auch der Name "breakbone fever". Meist erholen sich die Betroffenen innerhalb weniger Tage wieder.

Was tun nach Tigermücken Stich?

Stich beobachten!

Nicht kratzen und kühlen hilft bei allen Mückenstichen. Nach zwei bis drei Tagen sollten sie abgeschwollen sein. Sollte der Mückenstich aber sehr groß werden und sich heiß anfühlen, kann dies auf eine ernstere allergische Reaktion oder eine Infektion hindeuten.

Was zieht Tigermücken an?

Tigermücken hängen laut Deutscher Welle stark vom Geruchssinn ab, wenn es um die Ernährung geht, aber auch bei der Paarung. Heißt: Wer viel Parfüm nutzt, Kosmetika oder stark duftende Duschgels zieht Mücken an.

Was passiert wenn man von einer Tigermücke gestochen wird?

Für folgende Erkrankungen kann die Tigermücke unter anderem als Überträger dienen: Dengue-Fieber. Zika-Virus-Infektion. West-Nil-Fieber.

Warum kein Aspirin bei Dengue?

„Die Einnahme von ASS erhöht die Gefahr von Blutungen bei einigen tropischen Infektionen wie beispielsweise beim Dengue-Fieber. Darüber hinaus kann ASS einen Abfall der Blutplättchen bei einer Infektion verstärken, einer gefürchteten Begleiterscheinung der schweren Malaria", warnt Prof.

Wann sollte man Aspirin nicht nehmen?

Wenn du gerinnungshemmende Medikamente zu dir nimmst oder zu Blutungen neigst, solltest du kein Aspirin nehmen. Bei einer unbehandelten Herzschwäche, einem Nieren- oder Leberschaden solltest du zuvor mit deinem Arzt sprechen. Dies gilt auch bei Asthma, Nasenpolypen und Allergien.