Zum Inhalt springen

Warum gibt es in Deutschland Ärztemangel?

Gefragt von: Julian Breuer MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
sternezahl: 4.1/5 (69 sternebewertungen)

Junge Ärzte wandern teilweise aus Deutschland ins Ausland ab; im Jahr 2010 waren insgesamt 17.000 Ärzte im Ausland tätig. Die Abwanderung von in Deutschland tätigen Ärzten lag Ende der 2000er bei jährlich etwa 2.560. Laut Bundesärztekammer waren rund 16.000 Ärzte im Zeitraum zwischen 2001 und 2008 ausgewandert.

Warum gibt es nicht genug Ärzte?

Ein Faktor: die Demographie. Denn nicht nur die Ärzte werden immer älter, auch die Patienten werden im Schnitt betagter. "Und ältere Patienten haben mehr chronische Erkrankungen, benötigen also eine intensivere medizinische Betreuung", erklärt Kaplan. Auch die ungleiche Verteilung ist ein Problem.

Warum gibt es immer weniger Hausärzte?

Grund für den generellen Mangel seien neben dem demografischen Wandel auch die jungen Medizinerinnen und Mediziner, die sich eher für Angestelltenverhältnisse und Teilzeitarbeit entscheiden würden als für Einzelpraxen.

Warum gibt es so wenige landärzte?

Dies liegt zum einen an der Altersstruktur der Bevölkerung. Durch die zunehmende Verstädterung ist die Zahl alter und multimorbider Patienten auf dem Land höher als in den stadtnahen Regionen, und mit ihr auch der Heilmittelbedarf.

Wie hoch ist der Ärztemangel in Deutschland?

Bis zum Jahr 2035 werden – laut einer Studie der Robert Bosch Stiftung – in Deutschland rund 11 000 Hausärzte fehlen. Infolgedessen werden fast 40 Prozent der Landkreise von Unterversorgung bedroht oder sogar betroffen sein. Vor allem in ländlichen Regionen könnte die ärztliche Versorgung zum Problem werden.

Warum es in Deutschland zu wenig Studienplätze für Medizin gibt | REPORT MAINZ

25 verwandte Fragen gefunden

Haben wir zu wenig Ärzte?

Mai 2021 – Im Jahr 2035 werden bundesweit etwa 11.000 Hausärzte fehlen. Eine Studie der Robert Bosch Stiftung GmbH zeigt nun erstmals, welche Städte und Landkreise besonders von dem Hausarztmangel betroffen sein werden.

Hat Deutschland zu viele Ärzte?

Ende des Jahres 2021 verzeichnete die Bundesärztekammer deutschlandweit rund 416.120 berufstätige Ärzte. Damit setzte sich der sukzessive Anstieg der Arztzahlen der letzten Jahre fort: Verglichen mit dem Jahr 1990 hat sich die Zahl berufstätiger Ärzte um rund 65 Prozent erhöht.

Welche Ärzte fehlen in Deutschland?

Die Top-3 der Fachbereiche, in denen aktuell die meisten Fachärztinnen und Fachärzte fehlen, sind die Psychiatrie und Psychotherapie (245) sowie mit großem Abstand die Innere Medizin mit ihren untergeordneten Fachbereichen (449) und – auf Platz eins – die Allgemeinmedizin (467).

Wie lockt man Ärzte aufs Land?

Ebenso wie die Landesregierung Brandenburg vergeben die Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf lukrative Stipendien, um Ärzte aufs Land zu bekommen. Die Krankenhäuser sprechen dafür vermehrt regionale Abiturienten und Studierende an. Die Förderung beträgt monatlich zwischen 300 und 400 € bei einer Dauer von zwölf Semestern.

Warum so viele ausländische Ärzte in Deutschland?

Insbesondere für ausländische Ärzte liegt daher der Reiz, nach Deutschland auszuwandern und dort zu arbeiten. Die Zahl der in Deutschland gemeldeten Ärzte aus dem Ausland lag 2013 nach der Bundesärztekammer noch bei etwa 31.000, im Jahr 2018 bei bereits rund 55.000.

Wie viel Zeit hat ein Arzt pro Patient?

Im Durchschnitt nimmt sich ein deutscher Hausarzt rund siebeneinhalb Minuten Zeit für einen Patienten. Im internationalen Vergleich ist das bestenfalls Mittelmaß – auf Augenhöhe mit Simbabwe und Bahrain. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die jetzt im Fachmedium BMJ veröffentlicht wurde.

Wie viel Ärzte fehlen in Deutschland?

Die Abwanderung von in Deutschland tätigen Ärzten lag Ende der 2000er bei jährlich etwa 2.560. Laut Bundesärztekammer waren rund 16.000 Ärzte im Zeitraum zwischen 2001 und 2008 ausgewandert. Mehr als 3000 Ärzte verließen Deutschland im Jahr 2008 während im selben Jahr rund 10.000 ihr Medizinstudium abschlossen.

Ist der Arztberuf attraktiv?

Die Partnervermittlung Elitepartner hat ermittelt und herausgefunden: 42 Prozent der Frauen finden Ärzte attraktiv. Die Männer wählten an zweiter Stelle mit 37 Prozent Krankenschwestern. Noch besser gefallen 45 Prozent von ihnen aber Ärztinnen.

Wo ist der Ärztemangel am größten?

Größtes Problem droht Rheinland-Pfalz

Das größte Problem damit droht laut Statistik in Rheinland-Pfalz, das die bundesweit ältesten Hausärzte (im Schnitt 56,4 Jahre) hat - fast jeder fünfte (18,9 Prozent) ist schon älter als 65.

Wie viel Prozent der Deutschen sind Ärzte?

Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Ärzte ist auch im Jahre 2020, der Tendenz der letzten Jahre entsprechend, weiter angestiegen und liegt inzwischen bei 48,1 Prozent.

Wie viel Prozent der Bevölkerung sind Ärzte?

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, kamen somit 4,5 Ärztinnen und Ärzte auf je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Jahr 2019 kamen auf 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner noch 4,4 Ärztinnen und Ärzte.

Warum will ich Landarzt werden?

Sie arbeiten als angehende Landärzte in einer Gemeinschaftspraxis. Ihnen gefallen die Nähe zu den Menschen und die Abwechslung im Job. Sie sind zur Stelle, wenn sie gebraucht werden, in der Praxis und bei Hausbesuchen.

Was zählt als Landarzt?

Ein Landarzt ist ein Hausarzt, der in einer ländlichen Region tätig ist. Es kann sich hierbei um Fachärzte für Allgemeinmedizin, um hausärztlich tätige Internisten oder (in Deutschland auslaufend) um Praktische Ärzte handeln.

Was ist die landarztquote?

Aus der im Masterplan Medizinstudium 2020 festgeschriebenen geplanten “Stärkung der Allgemeinmedizin” resultierte die sogenannte “Landarztquote”, die den Ländern ermöglichen soll einen weiteren Anreiz dafür zu schaffen, dass sich junge Ärztinnen und Ärzte im ländlichen Raum als Allgemeinmediziner niederlassen.

Welche Facharztausbildung ist am schwierigsten?

Emotionale/seelische Belastung. Auch ohne Blut, Schmerzen und den akuten Überlebenskampf kann Medizin sehr belastend sein. Daher gelten für viele Ärzte Bereiche wie die Onkologie – speziell die Kinderonkologie – und die Palliativmedizin als schwierigste/schwerste medizinische Fachrichtungen.

Wie viele Ärzte wandern aus?

Dabei emigrierten 1 881 deutsche Ärzte, 558 ausländische Ärzte kehrten in ihr Heimatland zurück. Das mit Abstand beliebteste Auswanderungsland für deutsche Ärzte ist die Schweiz, gefolgt von Österreich, den USA und Großbritannien.

Woher kommen die meisten Ärzte in Deutschland?

So sei die Zahl der in Deutschland gemeldeten ausländischen Ärztinnen und Ärzte im vergangenen Jahr um rund 3800 auf 58.168 gestiegen. Häufigste Herkunftsländer sind Rumänien (4433), Syrien (4486) Griechenland (2811), Russland (2321) und Österreich (2381). Aus der Türkei kommen 1213 berufstätige Ärzte.

Wie viel verdient ein Oberarzt in Deutschland?

eine Oberärztin genau? Die Gehälter für Oberärzte und -ärztinnen sind in der Regel durch einen Tarifvertrag geregelt. Zwischen verschiedenen Arbeitgebern gibt es da Unterschiede. Bei der Einstellung als Oberarzt können Sie mit einem Verdienst zwischen circa 7.700 Euro und 8.170 Euro rechnen.

Vorheriger Artikel
Können rote Haare braun werden?