Zum Inhalt springen

Warum feuchte Wundbehandlung?

Gefragt von: Corina Bader  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
sternezahl: 4.2/5 (71 sternebewertungen)

Ziel der feuchten Wundbehandlung ist es, ein ideales Wundheilungsmilieu zu schaffen, die Wunde vor Austrocknung und eindringenden Keimen zu schützen sowie einen ungehinderten Austausch von Gasen und Wasserdampf zu gewährleisten.

Warum müssen Wunden feucht gehalten werden?

„Das feuchte Wundmilieu unterstützt die Wundheilung. Wunden heilen schneller ab, da durch das feuchte Klima die frischen Gewebezellen und Blutgefäße schneller an ihren Zielort wandern. Zusätzlich senkt das feuchte Klima das Infektionsrisiko. Es bildet sich weniger Schorf.

Wann feuchte Wundversorgung?

Feuchte Wundauflagen für chronische Wunden

Bei grösseren oder nässenden Wunden hat sich die feuchte Wundversorgung bewährt. Insbesondere bei chronischen Wunden zeigt die phasengerechte Behandlung mit feuchten Wundauflagen gute Heilungschancen.

Sollen Wunden an der Luft trocknen?

Wunden heilen am besten an der Luft

Denn: das Austrocknen der Wunde an der Luft fördert Krusten und behindert dadurch die Wundheilung – zurück bleiben unschöne Narben. Auch die Empfehlung, Wunden trocken zu halten und mit Salben, Cremes oder Puder zu versorgen, ist veraltet.

Wann trockene Wundbehandlung?

Heute wird sie hauptsächlich in der Behandlung primär heilender, durch Naht oder andere Wundverschlusstechniken verschlossener Verletzungen und Operationswunden eingesetzt. In Ausnahmefällen kommt sie auch in der Behandlung anderer Wunden (etwa trockene Gangrän, oberflächliche Bagatellverletzungen) zur Anwendung.

Feuchte Wundbehandlung

17 verwandte Fragen gefunden

Warum sollen Wunden nicht nass werden?

Gefahren. Während das Duschen mit einer Wunde meist harmlos ist, kann das frühzeitige Baden ernsthafte Probleme mit sich bringen. Aufweichen der Wundränder: Sind die Wundränder aufgeweicht (Mazeration) verzögert sich die Heilung.

Warum dürfen Wunden nicht nass werden?

Dürfen Wunden nass werden? Wasser und Feuchtigkeit lassen die Haut aufquellen, dadurch kann nicht nur der Wundverschluss beeinträchtigt werden, sondern auch Bakterien und Keime können eindringen und das Risiko einer Wundinfektion zusätzlich begünstigen. Deshalb ist es wichtig, Wunden vor Wasser zu schützen.

Soll man nässende Wunden abdecken?

Größere bzw. nässende Schürfwunde feucht heilen lassen: Dazu sollten Sie die Wunde mit einer Wundauflage mit Hydrokolloidgel abdecken. Diese hält die Schürfwunde feucht und nimmt gleichzeitig Wundflüssigkeit auf. Es bildet sich weniger Schorf, der mit der Wundauflage verkleben könnte.

Ist wundflüssigkeit gut oder schlecht?

Wundsekret ist immer eine Gefahr für eine andauernde verlängerte Wundheilung, sekundäre Infektionen und natürlich für eine Sepsis.

Ist Wundwasser ein gutes Zeichen?

Nach einer Operation ist es durchaus normal, dass die Wunde noch etwas Wundwasser oder Blut abgiebt. Die abfließende Flüssigkeit sollte keine feuchte Kammer bilden können. Dazu sind saugfähige Verbände hilfreich.

Wie funktioniert feuchte Wundbehandlung?

Feuchthalten der Wunde beschleunigt den Heilungsprozess. Wunden heilen in einem feuchten Milieu besser und schneller. Das Verschorfen der Wunde bei trockener Versorgung behindert sogar den Heilungsprozess und fördert die Bildung sichtbarer Narben. Pflaster zur feuchten Wundheilung.

Was trocknet nässende Wunden aus?

Mit einer Trocknung von nässenden Wundenlässt sich vor allem verhindern, dass ein anaerobes Wundmilieu entsteht, das den Heilungsprozess stört. Wirkstoffe wie Zinkoxid werden neben ihrer antiseptischen Wirkung auch dafür verwendet, Flüssigkeit zu ziehen. Besonders Zinkoxid wirkt austrocknend.

Wann benutzt man Hydrogel?

Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften werden Hydrogele in der Wundversorgung verwendet. Sie sind dabei insbesondere zum Feuchthalten oder zur Rehydrierung trockener Wunden (z.B. Nekrosen oder Wunden in der Granulations- oder Epithelisierungsphase) geeignet.

Wie kann eine Wunde schneller heilen?

Feuchtigkeit und Wärme können die Wundheilung maßgeblich beschleunigen: Sie sorgen dafür, dass Bakterien aus der Wunde gespült und essentielle Immunzellen in die Wunde gelangen können. Außerdem fördert eine kontinuierliche Befeuchtung das Wachstum neuer Zellen.

Wie trocknet eine Wunde schneller?

Ein feuchtes Milieu beschleunigt die Wundheilung

Damit sich eine Wunde schließen kann, müssen neue Zellen gebildet werden. Doch das Wachstum dieser Zellen findet nicht nur am besten in einem feuchten Wundmilieu statt, sondern braucht dieses sogar: Nur in einer feuchten Umgebung kann sich die Haut optimal erneuern.

Soll man Kruste eincremen?

Wenn man die Kruste abreißt, entsteht eine zweite Wunde und die Narbenbildung verlangsamt sich zwangsläufig. Gegen das Auftreten von Krusten gibt es nichts Besseres als eine Wundheilcreme.

Ist es gut wenn Wundsekret austritt?

Zu viel Wundsekret kann die Wundheilung behindern und ist ein guter Nährboden für Mikroorganismen. Zu wenig Wundsekret wiederum führt zu einer Austrocknung im Wundbett und behindert sodann ein Fortschreiten der reparativen Prozesse.

Wie lange ist Wundsekret normal?

Eingewanderte weiße Blutkörperchen vom Typ der Makrophagen (Fresszellen) und Granulozyten unterstützen diesen Prozess: Granulozyten beseitigen wie Makrophagen Krankheitskeime. Die Fresszellen bauen auch Zelltrümmer ab. Die Dauer der Exsudationsphase beträgt in der Regel bis zu drei Tage.

Warum gibt es Wundwasser?

Denn unser Körper ist mit ca. 36 Grad Körpertemperatur eine Art Heizung von innen. Durch diese Wärme entsteht beim Heilungsprozess der Wunde das sogenannte Wundwasser. Wenn die Wunde durch einen Pflasterverband abgedeckt wird, kann das Wundwasser nicht abdunsten und es entsteht eine sogenannte ‚feuchte Kammer'.

Was tun wenn eine Wunde nicht aufhört zu nässen?

Größere, nässende Schürfwunden sollten mit einer sterilen Kompresse versorgt werden, auf die Kokosöl, Ringelblume, Aloe Vera, Honig, Kurkuma oder Wegerich aufgetragen wird. Die Kompresse wird anschließend mit einer Mullbinde fixiert.

Was ist das Weiße in einer Wunde?

Fibrin ist ein Eiweiß-Wundbelag, der nicht in Wasser löslich ist. Der Wundbelag entsteht, indem sich Blutplättchen zusammenschieben, bündeln und auf der Wunde ballen. Das ist hinsichtlich der Wundheilung wünschenswert, denn der Fibrinbelag ist so der Blutstillung förderlich.

Kann Wunde unter Pflaster heilen?

Im feuchteren Milieu unter einem Pflaster kann die Wunde „in Ruhe“ heilen, und es wird die vorzeitige Bildung einer Kruste verhindert, welche die Neubildung der Haut verzögern und sogar Narbenbildung begünstigen kann.

Wie behandle ich eine offene Wunde?

Befindet sich viel Schmutz in der Wunde, dann gründlich spülen und anschließend desinfizieren. Bei kleineren Schürfwunden anschließend einen Wundschnellverband aufbringen. Größere decken Sie am besten direkt mit einem Wundschnellverband oder einer sterilen Kompresse ab und lassen sie vom Arzt versorgen.

Wann ist eine Wunde aseptisch?

Wunden werden in abgestufte Besiedlungsgrade unterschieden. Aseptische Wunden heilen primär, sind fast keimfrei, zeigen keine Entzündungszeichen und entstehen durch Operationen oder Verletzungen (nicht älter als 4-6 Stunden). Sie haben glatte, durchtrennte Wundränder, die dicht beieinander liegen.

Wann darf eine Narbe nass werden?

Sind die Fäden bzw. Klammern entfernt, dürfen Sie ab dem Folgetag baden. Falls Ihre Wunden geklebt oder mit einem sich auflösenden Faden vernäht wurden, können Sie ab dem 2. Tag nach der Operation duschen und ab dem 10.

Vorheriger Artikel
Wie ist das Sperma bei Hodenkrebs?