Zum Inhalt springen

Warum explodieren Strompreise?

Gefragt von: Herr Leo Jost  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
sternezahl: 4.4/5 (65 sternebewertungen)

Dass der Strompreis derzeit so durch die Decke steigt, liegt insbesondere an der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Denn Strom wird noch immer zu großen Teilen aus Erdgas und Steinkohle gewonnen. Beide Rohstoffe haben in den vergangenen Monaten eine starke Preisentwicklung verzeichnen können.

Warum steigen die Strompreise so extrem?

Die Strompreise am Spotmarkt steigen deutlich an. Berlin Die Strompreise am Spotmarkt sind wegen der Gaskrise, der aktuellen Hitzewelle und fehlenden Windstroms weiter gestiegen. Am Montag kostete die Megawattstunde Strom gut 330 Euro – und damit gut 40 Euro mehr als eine Woche zuvor.

Warum steigt der Strompreis 2022?

Der durchschnittliche Strompreis 2022 liegt aktuell bei 37,14 Cent/kWh (Stand April 2022). Experten gehen davon aus, dass durch den Ukraine-Konflikt, sprich der Invasion Russlands in die Ukraine, Handelsbeziehungen mit Russland belastet werden.

Werden Strompreise wieder fallen?

Der Strompreis ist im zweiten Halbjahr 2022 leicht zurückgegangen, nachdem im ersten Halbjahr Rekordpreise zu beobachten waren. Im Juli 2022 kostet Strom 38,53 Cent/kWh für Verbraucher. Das ist etwas weniger als noch Anfang des Jahres, als Strom um die 40 Cent/kWh kostete.

Warum gehen die Energiepreise so hoch?

Für die gestiegenen Preise lassen sich mehrere Gründe finden: Einerseits hat mit einer wieder höheren Industrieproduktion die Energie-Nachfrage zugenommen, seit sich die Weltwirtschaft nach dem Corona-Einbruch erholt hat. Gleichzeitig erhöhen sich die Preise für CO2-Emissionen.

Die Strompreiskrise - Warum unsere Strompreise explodieren.

45 verwandte Fragen gefunden

Wann beruhigt sich der Strompreis?

Energieexperten rechnen damit, dass die Energiepreise in Europa auch künftig auf sehr hohem Niveau bleiben werden. Die Strompreise könnten nur wieder sinken, wenn der Staat Strom- und Mehrwertsteuer absenkt. Seit 1. März 2022 gilt das neue Gesetz für faire Verbraucherverträge.

Wie lange bleibt Energie teuer?

Im März 2021 betrugen die Kosten noch 4043 Euro. Experten rechnen damit, dass die Preise für Energie in den nächsten Jahren auf einem hohen Niveau bleiben könnten. Denn neben unerwarteten Einflüssen wie dem Ukrainekrieg ist eine Verteuerung fossiler Rohstoffe auch politisch geplant.

Wird der Strompreis 2023 sinken?

Laut Recherchen von Plusminus könnte der Strompreis bis 2023 von aktuell 32 auf 37 Cent je Kilowattstunde steigen. Energie-Experten sind sich einig, dass vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien diesen Preisanstieg verhindern könnte.

Wird Strom wieder billiger 2022?

2022 müssen Verbraucher nochmal tiefer in die Tasche greifen. Zahlten Haushalte 2021 im Schnitt 31,9 Cent pro Kilowattstunde, waren es Anfang 2022 34,6 Cent. Wie das Portal Strom-Report ausgerechnet hat, liegt der Durchschnittspreis bei Neuverträgen im Juni 2022 bereits bei 41 Cent pro kWh.

Wie teuer wird Strom 2025?

Die Strompreise in Deutschland werden einer Studie zufolge bis zum Jahr 2025 um 70 Prozent steigen. Schuld daran seien die Kosten für die Energiewende und der geplante Ausstieg aus der Atomkraft, heißt es in dem Gutachten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Wann sinken die Strompreise wieder 2022?

Im Sommer 2022 sind die Preise an der Strombörse im Vergleich zum Vorjahr rund viermal so hoch. Dafür ist die EEG-Umlage auf den Strompreis zum 1. Juli weggefallen. Das entlastet den Strompreis um rund 4,4 Cent pro Kilowattstunde.

Werden die Energiepreise wieder sinken?

In Bezug auf Öl könnten die Preise, nach einem Preis-Peak im Jahr 2022, deutlich zurückgehen. Der Preis sinkt im Szenario ohne russische Importe bis 2026 auf ein Niveau im oberen Bereich der historischen Großhandelspreise (Öl = ∅ 2016 bis 2021 ca. 50 EUR/MWh und Steinkohle = ∅ 2016 bis 2021 ca. 10 EUR/MWh).

Wie entwickelt sich der Strompreis in den nächsten 10 Jahren?

Strompreisentwicklung 2010 bis 2022

Lag er 2010 noch bei durchschnittlich 23,69 ct/kWh (Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh), liegt er zu Beginn des Jahres 2020 bereits bei 31,37 ct/kWh. Das ist eine Preissteigerung von mehr als 30 % innerhalb von 10 Jahren.

Was kostet Strom 2030?

Der im vergangenen Jahr realisierte Durchschnittsstrompreis in Höhe von 97 EUR/MWh lag bereits deutlich über dem für 2030 prognostizierten Wert in Höhe von 93 EUR/MWh.

Was am meisten Strom verbraucht?

Neben Heizungen weist die elektrische Wasseraufbereitung für Küche und Bad mit durchschnittlich 1.000 kWh pro Jahr den höchsten Energieverbrauch im Haushalt auf.

Sollte man jetzt den Stromanbieter wechseln?

Wer eine Preiserhöhung erhält, sollte prüfen, wie viel Ersparnis durch einen Wechsel möglich wäre. Trotz Preiserhöhung kann es sein, dass ein Anbieterwechsel nicht lohnt. Auch der Grundversorgungstarif kann aktuell eine Option sein – das hängt von Ihrem Wohnort ab.

Wie stark darf der Strompreis steigen?

Plusminus-Recherchen Versorgungslücke könnte Strompreis steigern. Bis 2023 könnte der Strompreis von derzeit knapp 32 auf 37 Cent je Kilowattstunde steigen. Das zeigen exklusive Recherchen von Plusminus. Verantwortlich ist laut Experten vor allem der langsame Ausbau der erneuerbaren Energien.

Warum ist der Strom in Deutschland so teuer?

Bürger und Wirtschaft leiden unter hohen Strompreisen. Als Ursache gilt teures Erdgas, das zur Stromerzeugung benötigt wird. Tatsächlich liegt es an der Strombörse - und Rekordgewinne bei Kraftwerkbetreibern sind die Folge.

Wann fällt die EEG weg?

EEG-Umlage noch nicht komplett gekippt

Formal abgeschafft ist die EEG-Umlage noch nicht. Vielmehr ist ihre Herabsetzung auf null Euro zunächst bis zum 31. Dezember 2022 befristet. Wie die Zukunft der EEG-Umlage ab dem Jahr 2023 aussieht, muss politisch erst noch entschieden werden.

Wird Strom billiger als Gas?

Heizen mit Gas ist im Allgemeinen kosteneffizienter

Dieser Unterschied kommt in den Energiekosten zum Ausdruck. Während der Preis für eine Kilowattstunde Erdgas bei etwa 14 Cent liegt (Durchschnitt 1. Halbjahr 2022), fällt der Strompreis mit rund 40 Cent je Kilowattstunde deutlich höher aus.

Wird Strom auch knapp?

Kann nach dem Gas bald auch der Strom knapp werden? Genau kann das noch niemand sagen. Eine erst vor wenigen Tagen vom Wirtschaftsministerium veröffentlichte Analyse zur Stromversorgung kommt zwar zu dem Ergebnis, "dass ein sicherer Betrieb des Elektrizitätsversorgungsnetzes im Winter 2022/23 gewährleistet ist".

Was ist günstiger Heizen mit Strom oder Gas?

Im Vergleich zwischen Gas und Elektrizität wird Gas traditionell als die billigere Art des Heizens angesehen, schließlich ist eine Kilowattstunde Gas deutlich günstiger als die gleiche Menge Strom. In Bezug auf die Kosteneffizienz kann die elektrische Heizung jedoch die Nase vorn haben.

Was ist teurer Strom oder Öl?

Heizöl ist mit 5,07 Cent pro Kilowattstunde (Stand April 2020 bei Abnahme von 3.000 l) zwar recht teuer. Der Preis liegt aber immer noch deutlich unter den Strompreisen für eine Stromheizung. Denn mit dieser zahlen Verbraucher zwischen 20 und 30 Cent pro Kilowattstunde an Stromkosten.

Wie falle ich in die Grundversorgung?

Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie in eine Wohnung einziehen, für die kein Energieliefervertrag besteht, und einfach Strom oder Gas nutzen. Solange Sie nicht tätig werden, sind Sie automatisch Kunde in der Grundversorgung.

Was kostet Strom 2040?

Den Prognosen des Fraunhofer ISE nach sinken die Stromgestehungskosten von Onshore Windkraft langfristig auf 3,40 bis 6,97 €Cent/kWh. Bei PV-Anlagen sollen diese bereits bis 2040 auf bis zu 1,92 €Cent/kWh fallen.