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Warum Entrappen?

Gefragt von: Verena Hennig-Hofmann  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Entrappen (auch Abbeeren) ist das Ablösen und Entfernen der Beeren vom Rappen. Dies erfolgt meist maschinell. So wird verhindert, dass die im Stiel enthaltenen Gerbstoffe in den Wein gelangen. Durch das Entrappen kann der Gerbstoffanteil um 20 Prozent gesenkt werden.

Was versteht man unter dem Begriff Entrappen?

Unter Entrappen versteht man das Trennen der Trauben von den Stielgerüsten, die sogenannten Rappen. Direkt nach der Lese werden die Trauben mit Hilfe von Abbeer- oder Entrappungsmaschinen von den Stielen getrennt. Die Gerbstoffe und Tannine die man in den Stielen wiederfindet sind sehr intensiv.

Warum wird bei der Rotweinherstellung Entrappt?

Entfernen der Traubenstiele von den Beeren (auch Rebeln oder Abbeeren genannt). Damit wird verhindert, dass die besonders in grünen Traubenstielen geschmacklich unangenehmen Gerbstoffe in den Most gelangen.

Werden Trauben mit Stiel gekeltert?

Dabei werden die Trauben mittels einer Entrappungsmaschine mechanisch von den Stielen getrennt, anschließend werden sie gekeltert, also gemahlen, und schließlich wird bei weißen Trauben die so erhaltene Maische abgepresst, um den erhaltenen Saft im Tank oder im Holzfaß zu Wein zu vergären, Rotweine kommen dagegen mit ...

Wie wird Rotwein gekeltert?

Beste Qualität gewährleistet auch wie beim Weißwein eine kontrollierte Gärung bei gleichzeitiger Temperaturkontrolle. Erst nach der Gärung wird der Rotwein gekeltert. Zunächst gewinnt man den Wein, der ohne Druck beziehungsweise Pressung von selbst frei aus dem Gärbehälter abläuft.

Wie man Rotwein macht | SWR Handwerkskunst

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Wann kommt der Zucker in den Wein?

Der Zucker wird von den Gärhefen wie natürliche Glucose beziehungsweise Fructose angesehen und zu Alkohol verarbeitet. Das heißt: Der Wein ist nach Beendigung der Gärung trocken. Damit 100 Liter Wein ein Grad Alkohol mehr bilden, müssen diesem 2,4 Kilogramm Zucker zur Vergärung beigemischt werden.

Wie lange liegt Rotwein auf der Maische?

Umgekehrt ist es auch bei hochwertigen, aber modern ausgerichteten Rotweinen durchaus üblich, die Maische vor der Gärung auf etwa 5 °C herunterzukühlen und mehrere Tage lang stehen zu lassen.

Was ist Tannin im Wein?

Tannin ist ein wichtiger Bestandteil des Rotweins. Es verhindert die Oxidation und macht ihn haltbar. Tannin verleiht dem Wein ausserdem eine raue Note von Trockenheit, die sogenannte Adstringenz.

Werden Trauben vor dem Pressen gewaschen?

Trauben immer gründlich waschen

Bei der Verarbeitung von Wein- und Tafeltrauben zu Saft oder Rosinen werden die Trauben nach dem Entfernen der Stiele, dem sogenannten Entrappen gewaschen. Bei der Most- und Weinbereitung werden die Trauben direkt in der Traubenmühle zu Maische gemahlen.

Wie nennt der Winzer das Auspressen der Weintrauben?

Keltern (von lateinisch calcare, deutsch mit den Füßen treten) bezeichnet das Pressen von Weintrauben oder anderen Früchten. Die Früchte liegen meist in bereits zerkleinerter Form als Maische vor, um die Saftgewinnung zu erleichtern.

Wie nennt man das Quetschen von Weintrauben?

Unter Mahlen versteht man das Quetschen der Trauben: Sie werden über zwei gegeneinanderlaufende Gummirollen geschickt, so daß die Zellen des Fruchtfleisches aufbrechen und ein Teil des Mostes frei abfließt: etwa 30 Prozent. Dieser Vorlaufmost ergibt den hochwertigsten Wein.

Was ist Keltern bei Wein?

Keltern ist ein Begriff aus dem Weinbau, der oft als Synonym für Weinherstellung verwendet wird. Beim Keltern wird die Maische, also die Mischung aus Fruchtfleisch, Kernen, Schalen und Saft, in einer Kelter zerdrückt. Das ist eine Weinpresse, die den Most schonend aus der Maische abpresst.

Was ist mazeration bei Wein?

Mazeration beschreibt das Auslaugen aus Feststoffen durch eine Flüssigkeit: bei der Weinbereitung von Aromen und Gerbstoffen aus den Schalen und Beeren durch den Most. Bei Rotweinen kann eine Mazeration vor, während und nach der Gärung stattfinden.

Wie nennt man viele Trauben?

Das ganze "Bündel" ist die (Wein-)Traube ... die einzelne Beere ist die Weinbeere ... Dann ist aber die Weintraube ein ziemlich missverständlicher Begriff, denn die meisten Menschen (mich eingeschlossen) verstehen unter einer Weintraube die einzelne Beere und nich das ganze "Gehänge".

Wie lange dauert es Wein herstellen?

Dieser Vorgang dauert in der Regel 6-8 Tage. In den meisten Kellereien wird dieser Prozess in temperaturgesteuerten Gärtanks allerdings auf ca. zwei Wochen ausgedehnt, je nach Weintyp auch noch länger. Die Temperatur spielt bei der Gärung eine wichtige Rolle.

Wie heißen die in Trauben enthaltenen Gerbstoffe?

Tannine werden auch als pflanzliche Gerbstoffe, Gerbsäure oder Gallusgerbsäure bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Inhaltsstoff verschiedener Pflanzenteile (sekundäre Pflanzenstoffe), die auch in Tee, Nüssen, Kakao oder Weintrauben vorzufinden sind.

Werden Trauben nach der Lese gewaschen?

Die schmuddelige Wahrheit: Die überwiegende Zahl der Winzer wäscht ihre Trauben gar nicht. Sondern schickt das Lesegut in der Regel so, wie es geerntet wird, direkt in die Presse – unabhängig davon, ob sich Fliegendreck, Vogel-Aa oder noch ganz anderes auf der Beerenschale befindet.

Warum sollte man Weintrauben waschen?

Es ist ratsam, Weintrauben erst kurz vor dem Verzehr zu waschen, um den Duftfilm (einen weißen Schleier) zu erhalten, der sie vor dem Austrocknen schützt. Damit ihr jegliche schädlichen Bestandteile möglichst weitgehend entfernt, wascht ihr die Trauben bestenfalls unter fließendem lauwarmen bis warmen Wasser ab.

Wie stabilisiert man Wein?

Damit der Wein später nicht trüb wird, muß er nach dem Ausbau stabilisiert werden. Dazu werden verschiedene Mittel verwendet: beim Weißwein Schwimmblase von Stör oder Wels, beim Rotwein Tonerde, Eiweiß oder Gelatine. Diese Substanzen binden Schwebeteilchen im Wein und verhindern die Bildung eines Depots.

Wie schmeckt man Tannine?

Natürlicher Inhaltsstoff der Weintraube und des Weins. Je nach Konzentration und Reife schmeckt das Tannin leicht bitter, hinterlässt auf der Zunge einen mehr oder minder pelzigen Eindruck und zieht den Gaumen zusammen (adstringierender Geschmack).

Hat Primitivo viel Tannin?

Heute wächst sie als Primitivo in den Regionen Mittel- und Süditaliens. Die meisten und besten Primitivo gedeihen in Apulien im Süden - kein Wunder, dass er dort der beliebteste Rotwein ist. Die Weine sind fruchtig-aromatisch, körperreich und mit eher weichen Tanninen ausgestattet.

Wie schädlich ist Tannin?

Für Widerkäuer sind Tannine in zu großen Mengen schädlich und verursachen Magen- und Darmschmerzen, weil sie die Nährstoffaufnahme hemmen. Tannine reagieren als Säuren und bewirken, dass sich die Schleimhäute zusammenziehen.

Wann Maische Umrühren oder nicht?

Während der stürmischen Gärung sollten Sie die Maische täglich umrühren. Später den Deckel nicht mehr öffnen, um unnötigen Sauerstoffeintrag zu verhindern. Nach dem Gärende sollte die Maische rasch destilliert werden.

Wie viel Zucker in die Maische?

Erste Zuckerbeigabe: ein Drittel der ermittelten Zuckermenge werden in die Maische gegeben und sorgfältig verrührt (ca. 30 Minuten; der Zucker muss vollständig gelöst sein). Die anderen beiden Drittel Zucker fügen Sie der Maische im Abstand von 4-5 Tagen hinzu bzw. spätestens dann, wenn die Gärung deutlich nachlässt.

Wann fängt Wein an zu gären?

Die meisten Winzer vergären Weißwein bei 15 bis 18 °C und Rotweine bei 22 bis 25 °C. Je länger die Gärung dauert, desto frischer und schlanker wirkt der Wein, umgekehrt wird der Wein kräftiger, wenn er bei höherer Temperatur vergoren wird.

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