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Warum Elternzeit 7 Wochen Frist nicht eingehalten?

Gefragt von: Frau Dr. Isabell Zimmer  |  Letzte Aktualisierung: 20. September 2022
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Ausnahmsweise muss die 7-Wochen-Frist nicht eingehalten werden, wenn die Arbeitnehmerin die Elternzeit unmittelbar im Anschluss an die Mutterschutzfrist nach § 3 Abs. 2 und 3 MuSchG antreten will und sie aus einem von ihr nicht zu vertretenden Grund nicht rechtzeitig geltend machen kann.

Welche Fristen gelten für die Beantragung von Elternzeit?

Die Anmeldefrist für die Elternzeit innerhalb der ersten drei Lebensjahre des Kindes beträgt sieben Wochen vor Beginn der Elternzeit. Für Elternzeit, die zwischen dem dritten Geburtstag und der Vollendung des achten Lebensjahres des Kindes genommen werden soll, beträgt die Frist 13 Wochen vor deren Beginn.

Kann man nur volle Monate Elternzeit nehmen?

Wie lange Sie in Elternzeit gehen, können Sie frei entscheiden. Sie können die ganzen 3 Jahre Elternzeit nehmen oder nur einen Teil davon. Elternzeit ist auch für einzelne Monate, Wochen oder sogar Tage möglich. Zur genauen Berechnung Ihrer Elternzeit können Sie sich an Ihre zuständige Elterngeldstelle wenden.

Wann muss die Dauer der Elternzeit festgelegt werden?

Anträge auf Elternzeit vor dem dritten Geburtstag des Kindes müssen spätestens sieben Wochen vor Beginn beim Arbeitgeber eingehen. Es gilt dann ein Bindungszeitraum: Der Arbeitnehmer muss sich für einen Zeitraum von zunächst zwei Jahren verbindlich festlegen, wie er die Elternzeit gestalten möchte (§ 16 BEEG).

Wann darf der Arbeitgeber Elternzeit ablehnen?

Väter und Mütter haben beide einen gesetzlichen Anspruch auf Elternzeit. Der Arbeitgeber kann den Antrag grundsätzlich nicht ablehnen. Zudem darf er Arbeitnehmenden nur in Ausnahmefällen während der Elternzeit kündigen.

▶ Elternzeit für Väter: Das sind eure Rechte, Vorteile & Nachteile

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Was sind dringende betriebliche Gründe Ablehnung Elternzeit?

Erforderlich ist, dass dringende betriebliche Gründe dem Tätigwerden in Elternteilzeit entgegenstehen (§ 15 Abs. 7 Nr. 4 BEEG). Die entgegenstehenden betrieblichen Interessen müssen von erheblichem Gewicht sein und sich gleichsam als zwingende Hindernisse für die beantragte Verkürzung der Arbeitszeit darstellen.

Was passiert wenn der Arbeitgeber die Elternzeit nicht bestätigt?

Achtung: Gehen Sie in Elternzeit, obwohl Sie die Elternzeit nicht rechtzeitig und formwirksam (schriftlich) geltend gemacht haben, dann bleiben Sie unberechtigter Weise der Arbeit fern und riskieren eine Kündigung! Bis Sie Ihr Versäumnis nachgeholt haben, besteht der besondere Kündigungsschutz nach § 18 BEEG nicht.

Ist Elternzeit 4 Wochen oder 1 Monat?

Elterngeld wird für Lebensmonate Ihres Kindes gezahlt und nicht für Kalendermonate. Um finanzielle Nachteile zu vermeiden, sollte die Elternzeit daher entsprechend den Lebensmonaten Ihres Kindes genommen werden.

Bis wann kann Vater 2 Monate Elternzeit nehmen?

Grundsätzlich kann dein Mann seinen zweiten Monat Elternzeit auch nach 15 Monaten nehmen. Tatsächlich ist das sogar bis zum 8. Geburtstag eures Kindes möglich! Aber Achtung: Mit Blick auf das Elterngeld solltet ihr beachten, dass dein Mann nur bis einschließlich Lebensmonat 14 Basiselterngeld beziehen kann.

Kann man die Elternzeit nachträglich ändern?

Damit Ihr Arbeitgeber dies gut planen kann, sind Sie für 2 Jahre an Ihre Anmeldung gebunden. Falls Ihr Arbeitgeber damit einverstanden ist, können Sie Ihre Elternzeit auch in diesen 2 Jahren nachträglich ändern. Sie haben jedoch keinen Anspruch darauf, dass Ihr Arbeitgeber jeder nachträglichen Änderung zustimmt.

Kann Elternzeit auch wochenweise genommen werden?

Ja, Elternzeit kannst du auch wochenweise nehmen. Sogar taggenau! Bedenke aber, dass Elternzeit (ohne Zustimmung des AG) nur in 2 Abschnitte aufgeteilt werden kann. Ein weiterer Abschnitt kann also abgelehnt werden.

Ist Elternzeit ab Geburtsdatum gebunden?

Der Anspruch auf Elternzeit entsteht ab der Geburt für beide Elternteile. Die Beantragung der El- ternzeit ist weder bei der Mutter noch beim Vater an den Geburtstag des Kindes gebunden.

Kann Elternzeit Vater mitten im Monat beginnen?

Beginn der Elternzeit als Vater: Ab der Geburt des Kindes können Sie sich unbezahlt freistellen lassen. Insgesamt 36 Monate können Väter nach der Geburt ihres Kindes in Elternzeit gehen. Das Wichtigste dabei vorneweg: Den frühesten Beginn der Elternzeit als Vater können sie direkt auf den Tag der Geburt legen.

Warum Elternzeit nach Lebensmonaten beantragen?

Damit es bei gleichzeitigem Elterngeldbezug während der Elternzeit nicht zur Überschneidung von Kalender- und Lebensmonaten kommt, beantragt man Elternzeit am besten auch nach Lebensmonaten seines Kindes. Man darf seine Elternzeit stückeln, gleichzeitig oder überlappend mit dem anderen Elternteil in Anspruch nehmen.

Wie Arbeitgeber über Elternzeit informieren?

Wichtige Frist:

Möchten Sie Elternzeit nehmen, müssen Sie diese mit einer Frist von sieben Wochen bei Ihrem Arbeitgeber anmelden. Beantragen Sie die Elternzeit zwischen dem 3. und vollendeten 8. Lebensjahr, beträgt die Frist 13 Wochen.

Kann Vater 2 Monate Elternzeit aufteilen?

Der Gesetzgeber begrenzt die Dauer der Elternzeit auf maximal 36 Monate. Es ist zwar möglich, die Elternzeit als Vater zu splitten, allerdings beginnt sie frühestens mit der Geburt des Kindes und muss mindestens 2 Monate betragen, wenn Sie Elterngeld beanspruchen möchten.

Kann die Elternzeit verschoben werden?

Jeder Elternteil hat einen Rechtsanspruch auf Elternzeit. Dieser gilt grundsätzlich bis das zu betreuende Kind sein drittes Lebensjahr vollendet hat. Bis zu 24 Monate dieser Zeit können jedoch auch auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden – allerdings nicht über das Alter von acht Jahren des Kindes hinaus.

Können Mutter und Vater gleichzeitig in Elternzeit gehen?

Können beide Elternteile gleichzeitig Elternzeit nehmen? Wenn die Elternzeit von Vater und Mutter gleichzeitig genommen werden soll, stellt dies rein rechtlich kein Problem dar. Grundsätzlich müssen beide Eltern die Elternzeit beim Arbeitgeber spätestens sieben Wochen vor dessen Beginn schriftlich anmelden.

Wie viel Geld bekommt Vater in Elternzeit?

Die Höhe der Auszahlung während deiner Elternzeit als Vater hängt vom Gehalt ab, das du in den zwölf Monaten vor der Geburt deines Kindes bezogen hast. Das Basiselterngeld liegt bei mindestens 300 Euro und bei höchstens 1.800 Euro im Monat. Für das ElterngeldPlus bedeutet das die Hälfte, also 150 bzw. 900 Euro.

Wie berechne ich die Elternzeit aus?

Wichtig für die Berechnung: Bei Müttern wird die Zeit des Mutterschutzes nach der Geburt des Kindes, die je nach Situation zwischen 8 bis 12 Wochen beträgt, von der Elternzeit abgezogen. Dies bedeutet, dass Mütter die Elternzeit maximal für 2 Jahre und 9 Monate oder 2 Jahre und 10 Monate beantragen können.

Was ist ein voller Kalendermonat Elternzeit?

Voller Kalendermonat ist die Dauer vom ersten bis zum letzten Tag eines Monats (z.B. 1.06. -30.06.). Wenn die Elternzeit also während des Monats beispielsweise am 13.07.2016 beginnt, dann darf dieser Monat nicht gekürzt werden.

Wann beginnt meine Elternzeit?

Der Anspruch auf Elternzeit beginnt am Tag der Geburt des Nachwuchses. Die Mutterschutzfrist nach der Geburt, die acht Wochen lang dauert, verbietet eine Beschäftigung der Mutter während dieser Zeit. Sie wird auf die Elternzeit angerechnet.

Kann der Arbeitgeber den Beginn der Elternzeit bestimmen?

Auf die Frage, ob er Mitspracherecht beim Beginn der Elternzeit habe, hat Johannes Schipp eine klare Antwort: „Nein“, sagt der Fachanwalt für Arbeitsrecht aus Gütersloh. Denn die Elternzeit wird nicht vom Arbeitgeber festgelegt.

Was versteht man unter dringende betriebliche Gründe?

Nach der Begründung des Gesetzentwurfs zu § 28b Abs. 7 IfSG sollen „zwingende betriebliche Gründe“ nur dann vorliegen, wenn Betriebsabläufe anderenfalls erheblich eingeschränkt würden oder gar nicht aufrechterhalten werden könnten. Dies kann entweder auf technische oder organisatorische Gründe zurückzuführen sein.

Kann Arbeitgeber Rückkehr aus Elternzeit ablehnen?

Der Arbeitgeber ist bis auf die unten beschriebenen Ausnahmen grundsätzlich nicht verpflichtet, dem Wunsch auf Verkürzung der Elternzeit nachzukommen. Da er den Rückkehrwunsch allerdings nicht willkürlich ablehnen darf, kann er vom Arbeitnehmer eine Begründung des Rückkehrwunsches verlangen.

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