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Warum darf man nicht mehr Gutschrift schreiben?

Gefragt von: Ines Schulz  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Für den Fall, dass Rechnungskorrekturen zukünftig noch als Gutschriften bezeichnet werden droht, dass der Gutschriftempfänger zu Unrecht ausgewiesene Umsatzsteuer abführen muss. Zum anderen bleibt die durch die Korrektur erwünschte Reduzierung der umsatzsteuerlichen Bemessungsrundlagen aus.

Wann darf ich Gutschrift schreiben?

Eine Gutschrift liegt im umsatzsteuerrechtlichen Sinn allerdings nur dann vor, wenn die Beteiligten am Geschäft vorhervereinbaren, dass der Leistungsempfänger für die Leistung eine (umgekehrte) Rechnung ausstellt (§ 14 Abs. 2 Satz 2 UStG).

Warum Rechnungskorrektur statt Gutschrift?

Ein Beispiel hierfür sind Provisionszahlungen. Die Erstellung einer Gutschrift muss vertraglich vereinbart worden sein. Die Rechnungskorrektur oder auch "Stornorechnung" hingegen ist ausschließlich eine Gutschrift im kaufmännischen Sinn.

Wer darf Gutschriften erstellen?

Die rechtlichen Regelungen für eine Gutschrift findet man im Umsatzsteuergesetz (UStG) Paragraf § 14 Abs. 2 Satz 3. Darin ist festgehalten, dass der Empfänger einer Leistung ein solches Dokument ausstellen darf, wenn dieses Vorgehen vorab zwischen beiden Parteien vereinbart wurde.

Was ist bei einer Gutschrift zu beachten?

Gutschrift schreiben: Was beachten?
  • Dokument muss ausdrücklich das Wort „Gutschrift“ enthalten.
  • Vollständiger Name und Anschrift des Leistungsempfängers und Leistungserbringers.
  • Steuernummer oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.
  • Ausstellungsdatum.
  • Fortlaufende Rechnungsnummer.
  • Umfang und Art der Leistungen/Lieferungen.

Gutschrift, Rechnungskorrektur oder Storno? | Wann und wie erstellt man die?

29 verwandte Fragen gefunden

Sind Gutschriften erlaubt?

Seit dem 01.07.2013 darf die Rechnungskorrektur nicht mehr Gutschrift heißen, sondern müssen mit „Rechnungskorrekturen“, „Stornorechnungen“ oder „Korrekturrechnungen“ überschrieben werden.

Ist eine Gutschrift positiv oder negativ?

Bei einer Gutschrift handelt es sich also um eine negative Rechnung.

Ist eine Gutschrift ein Preisnachlass?

Eine Gutschrift unterscheidet sich von einem Preisnachlass in der Hinsicht, dass sie steuerrechtlich nicht anerkannt wird.

Ist eine Gutschrift eine Einnahme?

Zentral für Gutschriften und absolut notwendig für das Verständnis und die korrekte Buchung von Gutschriften ist folgendes: Eine Gutschrift ist (aus Sicht des Lieferanten/Rechnungsstellers) keine Ausgabe, sondern eine negative Einnahme.

Warum werden Gutschriften erstellt?

Erhalten Sie eine Gutschrift, so bedeutet dies, dass Sie der Dienstleister sind und von Ihrem Auftraggeber einen Nachweis für Ihre erbrachten Leistungen erhalten. Der Sinn der Gutschrift ist demnach, dem Leistungserbringer mitzuteilen, dass er Geld für seine Dienstleistungen erhält vom Leistungsempfänger.

Wann Storno und wann Gutschrift?

Die Gutschrift kann als umgekehrte Rechnung betrachtet werden. Sie kann jedoch nicht zur Stornierung einer Rechnung eingesetzt werden. Die Stornorechnung schreibt dem Kunden einen Betrag gut. Der Betrag dient dazu, eine Rechnung zu stornieren, die der Lieferant dem Kunden gestellt hatte.

Was ist der Unterschied zwischen Gutschrift und Rückerstattung?

Rückerstattung darf nicht mehr Gutschrift heißen

Wenn ein Unternehmer einen Rechnungsbetrag ganz oder teilweise rückerstattet, erteilt er in der Regel eine „Gutschrift„. Entsprechend war eine Rückerstattung in der Vergangenheit mit dem Begriff „Gutschrift“ vermerkt.

Wann Storno und wann Rechnungskorrektur?

  • Pflichtangaben einer ordnungsmäßigen Rechnung.
  • Rechnungskorrektur/Korrekturrechnung: Ihre Rechnung ist noch nicht verbucht.
  • Stornorechnung: Ihre Rechnung ist bereits verbucht.

Was heißt Rechnung gutschreiben?

Von einer Abrechnungsgutschrift wird gesprochen, wenn der Rechnungsempfänger dem Rechnungssteller eine Gutschrift für eine Lieferung oder Leistung sendet. Nicht der Kunde erhält eine Rechnung, sondern der Kunde schreibt dem Leistungsersteller eine Gutschrift.

Wie schreibt man eine korrigierte Rechnung?

Dieses muss keine bestimmte Form haben, jedoch einige Pflichtangaben enthalten, nämlich: Rechnungsdatum und Rechnungsnummer der ursprünglichen Rechnung. Die genaue Bezeichnung des Fehlers, der korrigiert wird. Adressdaten des Senders und Empfängers.

Was ist eine kaufmännische Gutschrift?

Kaufmännische Gutschriften werden vom Leistenden zu Zwecken der Rechnungskorrektur aus einem vorangegangenen Umsatz erteilt, z. B. wenn infolge von Mängeln des Liefergegenstandes zu viel bezahlte Beträge dem Kunden wieder gutgeschrieben werden.

Welche Arten von Gutschriften gibt es?

Es gibt zwei verschiedene Formen von Gutschriften: die Umsatzsteuerliche Gutschrift und die kaufmännische Gutschrift. Kaufmännische Gutschrift: Der Begriff Gutschrift wird neben dem umsatzsteuerlichen Sinne auch im allgemeinen Sprachgebrauch für eine Stornierung oder Korrektur einer zuvor begebenen Rechnung verwendet.

Wie schreibe ich eine Gutschrift?

Gutschrift schreiben: Pflichtangaben
  1. Bezeichnung „Gutschrift“
  2. Name, Anschrift Leistungsempfänger.
  3. Name, Anschrift des Leistenden.
  4. Steuernr. oder Umsatzsteuer-ID des Leistenden.
  5. Gutschriftsdatum.
  6. Gutschriftsnummer.
  7. Menge und Art der Lieferung/Leistung.
  8. Zeitpunkt der Lieferung/Leistung.

Werden Gutschriften vom Umsatz abgezogen?

Die Gutschrift gilt als Rechnung. Der Leistende schuldet 19 % Umsatzsteuer. Der Leistungsempfänger (Gutschriftsaussteller) darf nur die ausgewiesene Vorsteuer abziehen.

Sind Gutschriften steuerfrei?

Die Gutschrift gilt auch als Rechnung und ist anzuerkennen, wenn folgende Voraussetzungen vorliegen: Der leistende Unternehmer (Empfänger der Gutschrift) muss zum gesonderten Ausweis der Steuer in einer Rechnung berechtigt sein.

Wie wirkt sich eine Gutschrift auf den Erfolg aus?

In Abhängigkeit der festgestellten Mängel kommt es zur Rücksendung der Waren oder zu einem Preisnachlass. Der Verkäufer erteilt dem Käufer eine Gutschrift. Gutschriften mindern beim Verkäufer die Erlöse und die Umsatzsteuer. Ein kleiner Teil der Waren ist unbrauchbar und wird zurückgeschickt.

Ist eine Gutschrift brutto oder netto?

Für den Ersteller der Gutschrift ist der Nettobetrag der Gutschrift eine Betriebsausgabe, die seinen steuerlichen Gewinn mindert. Umgekehrt ist es beim Empfänger der Gutschrift: Die Gutschrift erhöht seine Betriebseinnahmen, seinen Gewinn und seine Zahllast bei der Umsatzsteuervoranmeldung und Umsatzsteuererklärung.

Hat eine Gutschrift eine Rechnungsnummer?

Die erforderliche fortlaufende Rechnungsnummer ist im Fall der Gutschrift durch den Gutschriftaussteller zu vergeben, sofern kein Fall des § 14 Abs. 2 Satz 4 UStG (Ausstellung durch einen Dritten) vorliegt.

Kann eine Rechnung negativ sein?

Negativ Betrag

Da dein Kunde eine Rückerstattung erhält, hat eine Stornorechnung einen negativen Betrag. Auf diese Weise kannst du den negativen Betrag der Rechnungskorrektur an deinen Kunden zurückerstatten. Wenn die Stornorechnung beispielsweise einen Betrag von -120€ hat, kannst du 120€ an den Kunden überweisen.

Wie lange darf eine Rechnung rückwirkend korrigiert werden?

Eine gesetzliche Frist für die Berichtigung einer Rechnung besteht nicht. Zwar verfristet der Anspruch des Rechnungsempfängers in Ermangelung spezialgesetzlicher Regelungen mit Ablauf von drei Jahren nach §§ 194 Abs.