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Wann wurde die Kurrentschrift abgeschafft?

Gefragt von: Annelore Stumpf  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Da die Unterweisung in der Kurrentschrift, in der beinahe alle amtlichen und privaten Aufzeichnungen des deutschen Sprachraumes in den letzten vier Jahrhunderten abgefaßt sind, im Jahre 1941 abgeschafft wurde, beherrschen immer weniger Personen das Lesen dieser Schrift.

Warum wurde die Kurrentschrift abgeschafft?

Dass die Nationalsozialisten die Fraktur und Sütterlin abschafften und mit lateinischen Buchstaben ersetzten, hatte vermutlich nur einen Grund: Die Menschen in den während des Krieges besetzten Gebieten, in denen die deutschen Schriften nicht bekannt waren, sollten die Anweisungen der Nationalsozialisten lesen können.

Bis wann gab es die Kurrentschrift?

Sie war etwa seit Beginn der Neuzeit bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts (in der Schweiz bis Anfang des 20. Jahrhunderts) die allgemeine Verkehrsschrift im gesamten deutschen Sprachraum. Sie wird auch deutsche Schreibschrift oder deutsche Schrift genannt.

Was ist der Unterschied zwischen Sütterlin und Kurrentschrift?

Denn die deutsche Kurrentschrift ist eine Schreibschriftform, die sich im Laufe der Jahrhunderte aus dem gebrochenen Schriftbild der Schriften Textur, Fraktur oder Schwabacher Lettern entwickelte. Die Sütterlinschrift ist also lediglich eine Variante der deutschen Kurrentschrift.

Wann wurde altdeutsche Schrift abgeschafft?

Das Ende für die altdeutsche Schrift kam schließlich durch die Nazis: In einem geheimen Erlass von Hitlers Vertrautem Martin Bormann vom 3.1.1941 wurde „die sogenannte gotische Schrift“ abgeschafft.

Deutsche Kurrentschrift. Abriss ihrer Geschichte und Schriftbeispiele um 1810 (Grimm, Schlegel)

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Warum wurde die deutsche Schrift abgeschafft?

Der eigentliche Grund für das Verbot war die Überlegung, dass für das Ausland bestimmte Schriften, die in Frakturschrift gedruckt waren, für jene besetzte Bevölkerungsgruppen, die ansonsten Antiqua-Schrift zu lesen gewohnt waren, nur schwer oder gar nicht lesbar waren.

Wie heißt die aktuelle deutsche Schrift?

In Deutschland werden die Lateinische Ausgangsschrift, die Vereinfachte Ausgangsschrift, die Schulausgangsschrift und die Grundschrift verwendet.

Ist Sütterlin und altdeutsche Schrift das gleiche?

Ihre Experten für alte deutsche Handschriften

Beiden Schriften gemein ist es, dass sie zu den so genannten gebrochenen Schriften gehören. Dennoch ist die Sütterlin Schrift im eigentlichen Sinne nur eine Form der altdeutschen Schrift.

Warum muss über dem U ein Bogen sein?

Der Strich auf dem u wurde gemacht, damit man Worte wie z. B. "Aluminium" lesen konnte, weil das "m" auch wie das "u", nur eben mit einem Bogen mehr, geschrieben wurde.

Wie heißt die alte deutsche Schrift in Word?

Was heute allgemein als Altdeutsche Schrift betrachtet wird, wenn jemand einen Font für Word sucht, ist die Frakturschrift. Sie taucht auch immer in amerikanischen Filmen auf, wenn es mal wieder um Nazis, Kaiserzeit etc. geht. Eine weitere Altdeutsche Schrift, die es auch für Word gibt, ist Sütterlin.

Welche Schrift vor 100 Jahren?

Kurrent ist eine alte deutsche Schreibschrift. Bis vor 100 Jahren schrieb man diese Handschrift in ganz Deutschland.

Welche Schrift wurde im 18 Jahrhundert?

Im 18. Jahrhundert entwickelten der italienische Buchdrucker Giambattista Bodoni und sein französischer Konkurrent Firmin Didot Hunderte von Serifenschriften. Einige davon werden auch heute noch unter ihren Namen angeboten, wobei die klassische Bodoni eine DER Schriften schlechthin ist.

In welchem Jahr ist die Sütterlinschrift abgeschafft worden?

Sie wurde nur leicht abgewandelt, verlor einige Rundungen und bekam leicht schräg gesetzte Buchstaben und wurde so zur „Deutschen Volksschrift“, die jedes Kind zu lernen hatte. Bis zum 3. Januar 1941. An diesem Tag verbot ein Erlass sowohl Fraktur- und Sütterlinschrift.

Welche Schrift wurde ab 1930 in der Schule gelernt?

Die Sütterlin-Schrift wurde bald zum Standard, und in den 1930er Jahren wurde sie in fast allen deutschen Schulen gelehrt.

Welche Schriftart wurde im 3 Reich verwendet?

Die Tannenberg ist eine gebrochene-Grotesk-Schrift. Sie ist eine Akzidenzschrift und wurde zwischen 1933 und 1935 von Erich Meyer bei der Schriftgießerei D. Stempel AG in Frankfurt am Main entwickelt.

Ist die deutsche Schrift lateinisch?

Die deutsche Schrift basiert auf dem lateinischen Alphabet (siehe Schriftgeschichte), welches sich aus der Linie des phönizischen Alphabets entwickelt hat. Das deutsche Alphabet besteht aus je 26 Majuskeln und Minuskeln sowie Buchstabenkombinationen mit Umlauten und Akzentzeichen.

Was ist der stärkste Bogen der Welt?

Compoundbogen. Für viele Bogenjäger ist der Compoundbogen der beste Jagdbogen. Er zeichnet sich durch seine Präzision und Schnelligkeit aus. Durch die ausgefeilte Technik mit nockenähnlichen Kurvenscheiben (Cams) an den Enden des Bogens können mit nur geringem Kraftaufwand hohe Pfeilgeschwindigkeiten erzielt werden.

Wie weit schießt der stärkste Bogen?

Mit modernen Bögen wurden folgende Weiten erzielt: Recurve (1987, Don Brown, USA): 1222,0 m. Compound (1992, K. Strother, USA): 1207,4 m.

Wer hat die deutsche Schrift erfunden?

Die Sütterlinschrift, meist einfach Sütterlin genannt, ist eine im Jahr 1911 im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums von Ludwig Sütterlin entwickelte Ausgangsschrift für das Erlernen von Schreibschrift in der Schule.

Woher kommt unsere heutige Schrift?

Unsere Buchstaben kommen ursprünglich von der Halbinsel Sinai, zwischen Ägypten und Israel. Dort wurde vermutlich von Nomaden aus den ägyptischen Hieroglyphen ein Alphabet mit zwanzig verschiedenen Buchstaben geformt. geschrieben werden konnte. Die Schrift der Phönizier verbreitete sich schnell im Mittelmeerraum.

Wie heißt die gotische Schrift?

Fraktur (Schrift), vom 16. bis weit ins 20. Jahrhundert verbreitete gebrochene Schrift.

Wer kann alte Schriften lesen?

Wenn man sie denn lesen kann. Altdeutsche Handschriften kann heutzutage allerdings kaum noch jemand entziffern. Die EU-geförderte Software Transkribus schafft Abhilfe. Transkribus ist ein Projekt der Uni Innsbruck, das in Europa noch 13 weitere Partner hat und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Wie heisst unser Alphabet?

Deutsches Alphabet

Das deutsche Alphabet ist eine Variante des lateinischen Alphabets. Von diesem stammen die 26 Buchstaben A bis Z; hinzu kommen noch die Umlaute (Ä/ä, Ö/ö, Ü/ü) sowie das Eszett (ẞ/ß).

Wie kann man altdeutsche Schrift lesen?

Transkribus hilft Ihnen, alte Briefe, Dokumente und Chroniken aus alten deutschen Schriften wie Kurrent, Sütterlin, Fraktur oder Antiqua in lesbaren Text umzuwandeln. Die Transkribus-Software ermöglicht es Ihnen, alte Handschriften mit Hilfe von künstlicher Intelligenz automatisch zu übersetzen.