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Wann wollen Kinder nicht mehr gestillt werden?

Gefragt von: Antonio Vetter-Wimmer  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Der Saugreflex der Kinder - und damit zumindest theoretisch auch das Bedürfnis nach der Brusternährung - bleibt bis zum vierten oder sogar sechsten Lebensjahr erhalten. Die meisten Kinder, die über die Dauer ihrer Stillzeit frei entscheiden dürfen, stillen sich im Alter von zwei bis vier Jahren selber ab.

Wie merkt man dass das Kind nicht mehr gestillt werden will?

Anzeichen für eine Saugverwirrung

Es hat Probleme, richtig anzudocken oder nuckelt nur anstatt richtig zu saugen. Es gibt häufig schnalzende Geräusche von sich oder bildet beim Trinken Grübchen in den Wangen. Dein Baby saugt zu schwach und trinkt dadurch nicht genügend.

Wann stillen Kinder sich von selber ab?

Ob sich das Kind nun mit 15 oder 30 Monaten oder noch später komplett abstillt, ist höchst individuell. Das natürliche Abstillalter von Menschenkindern beginnt in der Regel erst bei zweieinhalb Jahren und geht weit darüber hinaus.

Wann sollte man nicht mehr stillen?

WHO, UNICEF und die Nationale Stillkommission raten dazu, mindestens sechs Monate voll zu stillen und dann langsam damit zu beginnen, andere Nahrung zuzufüttern. Sofern Mütter und Kinder es wollen, rät die Nationale Stillkommission, mit entsprechender Beikost bis zum Ende des ersten Lebensjahres weiter zu stillen.

Warum empfiehlt die WHO 2 Jahre zu stillen?

Weiterstillen. Häufiges Stillen nach Bedarf sollte mindestens bis zum Alter von zwei Jahren fortgesetzt werden, da Muttermilch weiterhin eine wichtige Quelle für viele Nährstoffe ist. Muttermilch ist während Erkrankungen des Kindes besonders wichtig, wenn das Kind das Essen verweigert, nicht aber die Brust.

Was tun, wenn mein Kind die Schule verweigert?

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Wie alt ist das älteste gestillte Kind?

Abstillen fand üblicherweise während der Schwangerschaft mit dem nächsten Kind statt. Gab es keine weitere Schwangerschaften mehr, konnte das Stillen länger als 5 Jahre andauern, in Einzelfällen sogar 8 Jahre und länger.

Was passiert wenn Kinder zu lange gestillt werden?

Eine zeitliche Obergrenze für das Stillen gibt es nicht - im Hinblick auf die Dauer der Stillzeit können Mutter und Kind ausschließlich ihrem eigenen Rhythmus folgen. Gesundheitliche Nachteile für Mutter und Kind sind mit dem Langzeitstillen nicht verbunden.

Wie stille ich mein Kind 2 Jahre ab?

Wenn das Kind schon richtig wach ist, kann man wie beim Abstillen tagsüber auch versuchen, es mit etwas anderem abzulenken. Ein Buch anschauen oder das Kuscheltier gemeinsam zudecken und in den Schlaf begleiten etwa.

Wie bekomme ich mein Kind von der Brust weg?

Wenn Sie planen, Ihr Baby auf sanfte Weise abzustillen, ersetzen Sie zunächst eine Brustmahlzeit durch eine Flaschenfütterung oder - wenn das Alter Ihres Kindes dies bereits erlaubt - durch einen Babybrei und anschließendes "Auffüllen" der Mahlzeit durch (Mutter)Milch.

Was ändert sich nach dem Abstillen?

Depressionen während und nach dem Abstillen

Viele junge Mütter lernen ungewollt, dass Schlaflosigkeit, nächtliche Schweißausbrüche und allgemeine Nervosität zur Phase des Abstillens dazugehören. Doch nur wenige wissen, dass es sich dabei um ernstzunehmende Depressionen handeln kann.

Sind gestillte Kinder anhänglicher?

Daß anhängliche Kinder begeisteter vom Stillen sind. So würde es zumindest bei meinen beiden Töchtern passen: die anhänglichere von beiden wurde/wird länger gestillt (ist 2 Jahre alt und wird immer noch gestillt) als die "selbständigere" (11 Monate gestillt).

Wie bringe ich mein Kind ohne stillen zum Schlafen?

Eine empfehlenswerte und für Eltern angenehme Möglichkeit ist es, wenn das Kind lernt, im Körperkontakt zu ihnen einzuschlafen. Indem es entspannt einschläft, weil Mama oder Papa neben ihm liegen, kann es auch nachts, wenn es wach wird, ruhig weiterschlafen, solange sich eine Bindungsperson spürbar neben ihm befindet.

Wie bringe ich mein Baby ohne Brust zum Schlafen?

Es ist ein weit verbreitetes Phänomen, dass Kinder, die dem Säuglingsalter schon entwachsen sind, nur an der Brust oder mit dem Fläschchen im Mund einschlafen können. Dabei ist ein Baby ab dem sechsten Lebensmonat körperlich eigentlich weit genug entwickelt, um die Nacht ohne Nahrungszufuhr durchzuschlafen.

Was ist die Brustschimpfphase?

Der Stillstreik, auch Brustschimpfphase oder Brustschreiphase genannt, tritt bei manchen Babys meist um den 3./4. Lebensmonat auf. Dieses Stillproblem ist auf den Entwicklungsstand des Babys zurückzuführen, das in diesem Alter seine Umwelt zunehmend wahrnimmt und die täglichen Eindrücke verarbeitet.

Kann man einfach so aufhören zu stillen?

Körperlich schonend ist für Sie und für Ihr Kind, wenn Sie langsam nach dem sechsten Monat eine Stillmahlzeit nach der anderen durch Beikost ergänzen und später ganz ersetzen. Stillen Sie ergänzend dazu vor und nach den ersten Beikost-Mahlzeiten, bis Ihr Baby sich an die neue Nahrung gewöhnt hat.

Warum 3 Jahre stillen?

In anderen Ländern und Kulturen wird ebenfalls länger gestillt und gehört einfach zum Alltag dazu. Beim Stillen von Kleinkindern gelten die Vorteile der Muttermilch nach wie vor. Auch ein Kleinkind ist noch gegen Infektionen geschützt, da es weiterhin die Antikörper mit der Muttermilch erhält.

In welchem Land wird am längsten gestillt?

Die meisten stillenden Mütter gibt es in Norwegen mit 99 Prozent. Das ist auch weltweit ein Top-Wert, der nur noch von Sri Lanka (99,4), Bhutan (99,3) und Nepal (99,1) überboten wird. In diesen Ländern werden auch auch mit sechs Monaten 82 und 51 Prozent aller Babys gestillt.

Werden stillkinder weniger krank?

Die schützenden Eigenschaften deiner Muttermilch können Krankheit natürlich nicht vollständig verhindern, sorgen aber dafür, dass gestillte Babys weniger häufig krank werden1 und sich schneller wieder erholen als Babys, die mit Säuglingsnahrung gefüttert werden.

Wie lange darf eine Frau stillen?

Aktuelle deutsche Empfehlung zum Stillen

Monats ausschließlich – also volle 4 Monate mindestens. Auch nach Einführung von Beikost – spätestens mit Beginn des 7. Monats – sollen Säuglinge weitergestillt werden. Wie lange insgesamt gestillt wird, bestimmen Mutter und Kind.

Wie ersetze ich Einschlafstillen?

Das Einschlafstillen etwa kann durch Kuscheln ersetzt werden (vielleicht am Anfang mit einem Fläschchen oder Schnuller mit dabei). Oder durch Tragen. Das Tragen durch Kuscheln. Das Hoppeln auf dem Pezziball durch das gemeinsame Liegen im Bett.

Sind stillkinder glücklicher?

Stillen fördert aber offenbar auch die geistige Entwicklung, unabhängig vom sozialen Umfeld der Kinder. Menschen, die als Babys gestillt wurden, schneiden einer Studie im Magazin Lancet zufolge im Erwachsenenalter in Intelligenztests besser ab und verdienen mehr Geld.

Haben stillkinder eine engere Bindung als flaschenkinder?

Stillen stärkt die Bindung

Eine wichtige Rolle bei der Bindungsentwicklung spielen bereits die ersten Stunden nach der Geburt. Zum einen ist der innige Erstkontakt zwischen Mutter und Kind nach der Geburt ein emotional intensiver und verbindender Moment.

Sind stillkinder anders?

Zahlreiche Studien konnten nachweisen, dass gestillte Kinder weniger Infektionen durchmachen und seltener übergewichtig sind, auch in der kognitiven Entwicklung und in der Schule schnitten sie oft besser ab als die sogenannten Flaschenkinder.

Was tun wenn man nicht mehr stillen möchte?

Milchstau
  1. Schnelles Abstillen vermeiden und ganz langsam damit aufhören.
  2. Nach der Breimahlzeit noch kurz die Brust geben.
  3. Durch sanftes Massieren der Brust das Druckgefühl minimieren.
  4. Kühle Umschläge oder Quarkwickel auf die Brust legen.
  5. Pfefferminz- oder Salbeitee trinken, da diese die Milchbildung etwas hemmen.

Soll ich Abstillen oder nicht?

Kein Grund zum Abstillen

Solange Sie und Ihr Baby zufrieden sind, gibt es kaum Gründe, das Baby vorzeitig von der Brust zu entwöhnen. So ist es heute selten notwendig, wegen einer Erkrankung abzustillen. Bei Unklarheiten sollten Sie sich hier mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten.

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