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Wann wird eine Räumungsklage abgewiesen?

Gefragt von: Yvonne Buchholz  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Abgewiesen wird die Räumungsklage auch dann, wenn das Mietverhältnis zuvor nicht fristgerecht gekündigt wurde oder wenn der Eigenbedarf durch den Vermieter für nicht statthaft erklärt wird.

Wann hat Räumungsklage Aussicht auf Erfolg?

Das zuständige Gericht wird im Rahmen einer Räumungsklage die Wirksamkeit der Kündigung durch den Vermieter genauestens überprüfen. Denn nur wenn der Mietvertrag wirksam beendet wurde, besteht für die Mieter die Pflicht auszuziehen. Anderenfalls ist die Räumungsklage erfolglos.

Kann man eine Räumungsklage noch abwenden?

Nun kann er versuchen die Räumungsklage doch noch abzuwenden – beispielsweise indem er ausstehende Mietzahlungen leistet. Laut Bürgerlichem Gesetzbuch würden Kündigung und Räumungsklage dann unwirksam. Ab Zustellung der Räumungsklage bleiben dem Mieter zwei Monate Zeit, seine Mietschulden zu begleichen.

Wie lange kann man eine Räumungsklage hinauszögern?

Dies kann bei der Räumungsklage die Dauer erheblich verlängern. Vermieter sollten sich nicht der Illusion hingeben, dass mit einer Räumungsklage der Fall schnell erledigt wäre. Realistisch ist eine Verfahrensdauer von sechs Monaten bis zu einem Jahr. In Ausnahmen kann dies sogar auch zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Kann man gegen eine Räumungsklage Widerspruch einlegen?

Kann der Mieter gegen eine Räumungsklage Widerspruch einlegen? Ja, der Mieter kann gegen eine Räumungsklage Widerspruch einlegen. Tut er dies, wird ein Prozess eröffnet und das Gericht überprüft, ob die Kündigung und die Klage des Vermieters zulässig sind.

Räumungsklage - Das muss man wissen! So läuft das Gerichtsverfahren ab

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Kann man eine Räumungsklage gewinnen?

Eine Räumungsklage des Vermieters ist nur erfolgreich, wenn sie auch begründet ist. Das ist der Fall, wenn dem Vermieter tatsächlich ein Anspruch auf Räumung der Wohnung gegen den Mieter zusteht. Ein solcher Anspruch besteht nur, wenn der Räumungsklage eine berechtigte Kündigung zu Grunde liegt.

Wie widerspreche ich einer Räumungsklage?

Befindet der Mieter eine Räumungsklage für unrechtens, besitzt er das Recht, sich eigenständig oder mithilfe eines Anwalts zu verteidigen. Er darf seine Sicht der vorliegenden Vorwürfe des Vermieters schildern und Widerspruch gegen eine Kündigung beziehungsweise Einspruch gegen eine Räumungsklage erheben.

Wie lange dauert es bis zu einer Zwangsräumung?

Eine Räumungsklage dauert zwischen zwei Monaten und zwei Jahren. Die besten Chancen auf einen schnellen Urteilsspruch gibt es, wenn der Mieter nicht auf die Räumungsklage reagiert. Es kommt dann zu einem Versäumnisurteil, das im absoluten Idealfall nach zwei Monaten gesprochen wird.

Kann eine Zwangsräumung verhindert werden?

Wenn Sie sich gegen die Räumung Ihrer Wohnung zur Wehr setzen wollen, müssen Sie die Räumungsbenachrichtigung der Gerichtsvollzieherin/des Gerichtsvollziehers vorlegen. Räumungsschutz kann demnach nur dann gewährt werden, wenn die Räumung bereits durch die Gerichtsvollzieherin/den Gerichtsvollzieher angekündigt wurde.

Was passiert wenn der Mieter trotz Räumungsklage nicht auszieht?

Räumung der Wohnung: Zieht der Mieter nach dem Räumungsurteil nicht freiwillig aus, kann der Vermieter mit dem gültigen Räumungsurteil einen Gerichtsvollzieher beauftragen, der die Zwangsräumung durchführt. Der Hausrat des Mieters wird versteigert oder eingelagert.

Wie kann eine Räumung abgewendet werden?

Handelt man rechtzeitig, kann die Zwangsräumung so noch während des Gerichtsverfahrens abgewendet werden. Liegt ein Räumungstitel vor, ist die Räumungsfrist bereits abgelaufen, gibt es auch keinen Vollstreckungsschutz und ist noch keine neue Wohnung in Sicht, muss die Hilfe der Kommune in Anspruch genommen werden.

Wird eine Räumungsklage vermerkt?

Sie haben nach erfolgter Zustellung einer Räumungsklage nur wenig Zeit. Sie sollten vorsorglich auch den Zustellumschlag aufbewahren, mit dem Ihnen die Räumungsklage durch das Gericht zugestellt worden ist. Auf dem Zustellumschlag ist das Datum der Zustellung der Räumungsklage vermerkt.

Was ist ein Härtefall im Mietrecht?

Gemäß § 574 BGB liegt dann ein Härtefall vor, wenn der Umzug in eine neue Wohnung für die Mieter als unzumutbar einzustufen ist. Diese Sozialklausel im Mietrecht soll die Interessen der Mieter schützen und stellt sie unter Umständen über die Interessen der Vermieter.

Was kann ich machen wenn ich keine Wohnung findet?

Es gibt in jeder größeren Stadt Container zu mieten, in denen Sie Ihre Habseligkeiten unterbringen können. Sie selbst können in der Zeit entweder ein Hotel oder Hostel beziehen oder aber Couchsurfing betreiben. Versuchen Sie aber, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen und beginnen Sie rechtzeitig mit der Suche.

Wer entscheidet über Räumungsklage?

Die Räumungsklage ist in Bezug auf Wohnraum immer vor dem Amtsgericht einzureichen, in dessen Stadt sich die Wohnung befindet, unabhängig vom Streitwert. Bei einer Räumungsklage in Bezug auf eine Gewerbeeinheit entscheidet der Streitwert über die Zuständigkeit des Amts- oder Landgerichts.

Was folgt nach Räumungsklage?

Zwangsräumungen werden im Rahmen einer Räumungsklage durchgeführt. Der Vermieter erwirkt einen Räumungstitel. Zieht der Mieter dann trotzdem nicht aus, folgt die Zwangsräumung. Damit eine Zwangsräumung durchgesetzt werden kann, braucht der Vermieter also zunächst einen gültigen Räumungstitel.

Wer muss bei einer Zwangsräumung anwesend sein?

Praxishinweis: Die Anwesenheit des Schuldners bei der Zwangsräumung ist nicht erforderlich, da ihm die Sachherrschaft auch in seiner Abwesenheit genommen werden kann. Der Gläubiger muss ebenfalls nicht anwesend sein, wenn der Gerichtsvollzieher Maßregeln ergreift, die die Besitzeinweisung bei dem Gläubiger bewirken.

Was passiert wenn man keine neue Wohnung findet?

Den wichtigsten Härtegrund nennt das Gesetz ausdrücklich: Fehlender Ersatzwohnraum. Hierauf kann sich der gekündigte Mieter berufen, wenn er keine neue Wohnung zu zumutbaren Bedingungen findet.

Wann darf der Vermieter Zwangsräumen?

Ausstehende Mietzahlungen, Eigenbedarf, Verstöße gegen die Hausordnung oder wiederholte Ruhestörungen: Es gibt viele Gründe, ein Mietverhältnis zu beenden. Aber nicht jeder Mieter zieht danach freiwillig aus.

Wer zahlt Gerichtsvollzieher bei Räumungsklage?

4. Wie hoch sind die Kosten für eine Zwangsräumung, wer bezahlt? Der Vermieter muss in Vorleistung gehen und dem Gerichtsvollzieher einen Kostenvorschuss in Höhe der zu erwartenden Räumungskosten zahlen, damit dieser mit der Arbeit beginnt. Bei einer 3 Zimmer Wohnung beträgt der Vorschuss etwa 2.000 – 3.000 €.

Was ist ein Räumungsschutz?

Räumungsschutz bei gerichtlicher Entscheidung nach § 721 ZPO. § 721 ZPO gibt dem zur Räumung verurteilten Mieter die Möglichkeit, Räumungsschutz durch Einräumung einer Räumungsfrist zu beantragen, um ihn vor Obdachlosigkeit zu bewahren oder eine Ersatzwohnung zu finden.

Wer zahlt Kosten für Räumungsklage?

Wenn die Klage erfolgreich war, muss der Mieter sowohl die Gerichtskosten als auch die Kosten für den Anwalt des Vermieters übernehmen. Kann der Mieter sowohl die Anwalts- als auch die Gerichtskosten nicht begleichen, muss der Vermieter alle Kosten vorstrecken.

Wann ist ein Mieter unkündbar?

Demnach muss ein Mieter nicht ausziehen, wenn der Auszug für ihn eine übermäßige Härte bedeuten würde. Ein Härtefall liegt beispielsweise dann vor, wenn der Gesundheitszustand des Mieters oder einer dem Haushalt angehörigen Person durch einen Umzug gefährdet ist.

Welche Härtefälle gibt es?

13.1 7 weitere wichtige Themen für Mieter und Vermieter:
  • Härtefälle bei Wohnungskündigungen im Mietrecht § 574 BGB. ...
  • Was ist zu beachten: ...
  • Härtefall anerkannt: (Schwangerschaft der Mieterin) ...
  • Härtefall anerkannt (Sehschwäche des Ehegatten) ...
  • Härtefall anerkannt (Pflegefall) ...
  • Härtefall nicht anerkannt: (Soziale Verwurzelung)

Wann ist Eigenbedarf nicht möglich?

Beispiele für unzulässige Kündigungen wegen Eigenbedarfs

Dieser liegt zum Beispiel vor, wenn eine Person in eine unangemessen große Wohnung ziehen soll. Ebenso unzulässig ist befristeter Eigenbedarf, d.h., der Vermieter nutzt die Wohnung nur für kurze Zeit selbst und vermietet sie im Anschluss erneut.