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Wann wird Bulimie gefährlich?

Gefragt von: Egon Janßen  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Trotz des meist normalen Körpergewichts kann die Krankheit schwere gesundheitliche Folgen haben: Häufiges Erbrechen schädigt dauerhaft Zähne und Speiseröhre. Es kommt zu Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushalts, was zu lebensbedrohlichen Symptomen wie Herzrhythmusstörungen führen kann.

Was passiert wenn man sich zu oft übergibt?

Wenn Sie wiederholt erbrechen, verliert Ihr Körper viel Flüssigkeit, was dazu führen kann, dass dieser austrocknet. Kleine Kinder, Ältere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind dabei besonders gefährdet.

Wie verhalten sich Menschen mit Bulimie?

Bulimie ist eine psychische Erkrankung, die zu den Essstörungen gehört. Die Betroffenen haben immer wiederkehrende Heißhungerattacken, in denen sie unkontrolliert essen. Nach solchen "Fressanfälle" haben sie große Angst zuzunehmen. Daher erbrechen sie sich, nehmen Abführmittel oder treiben exzessiv Sport.

Was passiert mit der Speiseröhre bei Bulimie?

Die sogenannte Refluxkrankheit tritt als Bulimie-Spätfolge auf, wenn der Schließmuskel des Magens durch häufiges Erbrechen geschädigt ist. Dann fließt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre. Das kann neben Sodbrennen eine schmerzhafte Entzündung der Schleimhaut verursachen.

Was tun nach Erbrechen Bulimie?

Nach Erbrechen gilt: Finger weg von der Zahnbürste

Sinnvoll ist es, den Mund mit einer neutralisierenden Flüssigkeit zu spülen. Am besten eignet sich dazu eine Lösung von Natriumhydrogencarbonat bzw. Basenpulver. Man mischt dazu einen halben Teelöffel des Pulvers in 1/4 Glas Wasser frisch an.

Was ist Bulimie? Anzeichen, Ursachen und Behandlung in diesem Video!

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Warum haben Leute mit Bulimie hamsterbacken?

Ein gesteigerter Bewegungsdrang und exzessive sportliche Betätigung stehen eventuell mit der Krankheit in Verbindung. Bei manchen Betroffenen fällt eine Schwellung im Gesichtsbereich, genauer der Speicheldrüsen auf, sie bekommen "Hamsterbacken" oder Zahnschäden.

Welche Mundspülung bei Bulimie?

Davor sollte mit einer neutralisierenden Flüssigkeit gespült werden. Ideal ist eine Lösung mit Natriumhydrogencarbonat bzw. Basenpulver (1/2 Teelöffel in 250 ml Wasser). Ansonsten eignet sich auch die Spülung mit einem fluoridhaltigem Mundwasser, Milch oder klarem Wasser.

Wie schaffe ich es alleine aus der Bulimie?

Bulimie ist eine gut behandelbare psychische Erkrankung. Rund ein Drittel der Betroffenen erreichen durch Psychotherapie wieder ein völlig normales Essverhalten. Bei einem weiteren Teil der Betroffenen kann zumindest eine Besserung der Symptome erreicht werden.

Was ist eine atypische Bulimie?

Die atypische Bulimie -Symptome

Ist die Körperwahrnehmung gestört, nehmen sich die Betroffenen in der Regel als übergewichtig wahr, auch wenn bereits das Gegenteil der Fall ist oder ihr Gewicht noch im Normalbereich liegt. Der wesentliche Faktor liegt dabei aber in der falschen oder verzerrte Selbstwahrnehmung.

Wie lange dauert es Bulimie zu heilen?

Die Dauer einer stationären Therapie ist sehr unterschiedlich. Sie hängt von den persönlichen Voraussetzungen und der Schwere der Krankheit ab, aber auch davon, was die Krankenkasse bewilligt. So kann ein Klinikaufenthalt zwischen sechs Wochen und sechs Monaten dauern.

Welche Krankheiten können durch Bulimie entstehen?

Trotz des meist normalen Körpergewichts kann die Krankheit schwere gesundheitliche Folgen haben: Häufiges Erbrechen schädigt dauerhaft Zähne und Speiseröhre. Es kommt zu Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushalts, was zu lebensbedrohlichen Symptomen wie Herzrhythmusstörungen führen kann.

Welche Arten von Bulimie gibt es?

Unterschieden werden: der Purging-Typ, bei dem Erbrechen, Abführmittel und Medikamente, um den Körper zu Entwässern zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden. und der Non-Purging-Typ, bei welchem das Gewicht durch Methoden wie Fasten, reduzierte Kalorienaufnahme und Bewegung reduziert werden soll.

Was sind Merkmale der Krankheit Bulimie?

Zentrale Merkmale sind die Essattacken und das anschließende Erbrechen, die unterschiedlich häufig auftreten können. Der Heißhungeranfall wird oft geplant und heimlich durchgeführt. Die Betroffenen empfinden vor einem Essanfall Gefühle wie Isolation, Langeweile und inneren Leere.

Wie fängt man mit Bulimie an?

Die Erkrankung ist durch wiederholte Heißhungerattacken, meist gefolgt von herbeigeführtem Erbrechen, gekennzeichnet. Bei den Essattacken werden in erster Linie fett- und kohlenhydratreiche Esswaren verzehrt, die ansonsten tabu sind. Bis zu 5000 Kalorien werden bei einer solchen Attacke "runtergeschlungen".

Wie lange nach Erbrechen nichts trinken?

Nach dem Erbrechen ca. 1 Stunde nichts zu trinken oder zu essen geben.

Welches Medikament bei Bulimie?

Die Therapie mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI wie Fluoxetin oder Fluvoxamin) zur Behandlung einer Bulimie hat sich in vielen Fällen als wirksam erwiesen, und zwar unabhängig davon, ob der Patient depressive Verstimmungen hat oder nicht.

Wie lange kann man mit Bulimie leben?

Oft wird sie erst im dritten Lebensjahrzehnt der Patienten - also nach längerer Krankheitsdauer - behandelt. Immerhin erreicht etwa die Hälfte der Patienten, die an Bulimie litten, eine vollständige Heilung, wenn auch meist erst nach mehrjährigem Krankheitsverlauf.

Was ist das Pica Syndrom?

Das Pica-Syndrom (lateinisch "pica": die Elster) ist eine Form der Essstörung, bei der die Betroffenen Dinge zu sich nehmen, die eigentlich nicht für den Verzehr geeignet sind – etwa Erde, Sand, Papier oder Textilien. Das Pica-Syndrom zeigt sich meist im Kleinkindalter, tritt aber manchmal auch bei Erwachsenen auf.

Was versteht man unter Biggerexie?

Damit gemeint ist der zwanghafte Wunsch, den “perfekten" Körper zu haben. Dabei spielt die Wahrnehmung eine große Rolle: der Körper wird trotz oftmals vorhandener Muskeln als zu schmächtig wahrgenommen, der Körperfettanteil wird dagegen als zu hoch betrachtet. Die Betroffenen sind ständig unzufrieden mit ihrem Körper.

Wer bekommt Bulimie?

Bulimie ist eine Essstörung, die mehr Mädchen als Jungen bekommen: Meistens in der Mitte oder am Ende der Pubertät mit 14, 15 oder 16 Jahren. Wer Bulimie hat, will viel Essen in sich hineinstopfen und versucht es danach sofort wieder auszubrechen.

Kann Bulimie geheilt werden?

Bulimie-Betroffene haben nach 5 Jahren eine Heilungsrate von 50 Prozent, 20 Prozent zeigen keine Besserung. Für die Binge-Eating-Störung sieht die Prognose am besten aus: Zwei Drittel können ihre Erkrankung erfolgreich überwinden.

In welchem Alter tritt die Bulimie am häufigsten auf?

Die Bulimie tritt vorwiegend bei Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren auf. Wie bei der Magersucht sind Frauen in den westlichen Gesellschaft mit vorherrschendem Schlankheitsideal betroffen. Die Ess-Brechsucht ist eine Essstörung, bei der es zu wiederholten Essanfällen kommt.

Wie lange nach Erbrechen nicht Zähneputzen?

Bitte spülen Sie Ihren Mund nach dem Erbrechen nur mit Wasser oder einer fluoridhaltigen Mundspülung aus. Warten Sie 30 Minuten mit dem Zähneputzen. Der Zahnschmelz wird durch die Magensäure angegriffen und muss sich erst regenerieren.

Welche Zahnpasta bei Bulimie?

Betroffene, die häufig erbrechen, sollten eine weiche Zahnbürste zur Zahnpflege verwenden und mit wenig Druck putzen. Fluoridhaltige Zahnpasta und die Anwendung eines Fluoridgels einmal wöchentlich stärken die Zähne und fördern die Mundgesundheit. Säurehaltige Lebensmittel sollten möglichst vermieden werden.

Warum können durch Bulimie die Zähne geschädigt werden?

Wie schadet Bulimie (Bulimia nervosa) den Zähnen? Das regelmäßige Erbrechen nach Essattacken führt zur Zerstörung der Zähne. Der ätzende Magensaft greift Zahnfleisch und Gebiss an, führt zu Zahnwurzelentzündungen und Erosion von Zahnschmelz.

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