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Wann verschreibt der Arzt ein Blutzuckermessgerät?

Gefragt von: Lisa Weidner B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Ein Blutzuckermessgerät hilft Patienten mit Diabetes mellitus, die Blutzuckerwerte zu kontrollieren und ihre Insulinmenge zu dosieren. Die AOK übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen dafür die Kosten.

Wer bekommt ein Blutzuckermessgerät auf Rezept?

Insulinpflichtige Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes haben einen Anspruch auf Blutzuckermessgeräte als Hilfsmittel und bekommen die Teststreifen von der Krankenkasse bezahlt. Sie müssen sich mehrmals am Tag Insulin verabreichen und ihre Blutzuckerwerte immer im Blick haben.

Wann dürfen Blutzuckerteststreifen verordnet werden?

Blutzuckerteststreifen werden sozialrechtlich als Arzneimittel angesehen. Die Kosten fließen in die Berechnung der Arzneimittelausgaben ein. Blutzuckerteststreifen können verordnet werden, sofern die Kontrolle durch den Patienten1 indiziert ist und durch die Messung eine Therapieanpassung erfolgen kann.

Wann braucht man ein Blutzuckermessgerät?

Zusätzliche Blutzuckermessungen können notwendig werden bei:

Symptome einer Unterzuckerung, zum Beispiel: Schwitzen, Herzjagen, Zittern, Unruhe, Heißhunger, Konzentrationsschwäche, pelziges Gefühl um den Mund. Körperlicher Aktivität (deshalb Blutzucker vor, während und nach dem Sport messen)

Werden Blutzuckerteststreifen vom Arzt verschrieben?

Ärzte dürfen ihren Patienten im Rahmen ihrer Therapiefreiheit die Menge an Teststreifen verschreiben, die sie nach ärztlicher Einschätzung benötigen. Nur bei nicht insulinpflichtigen Diabetikern ist die Verordnungsfähigkeit auf 50 Teststreifen pro Behandlung begrenzt.

Blutzucker messen

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Wird ein Blutzuckermessgerät von der Krankenkasse bezahlt?

Ein Blutzuckermessgerät zählt zu den Hilfsmitteln. Versicherte ab 18 Jahren übernehmen dafür eine Zuzahlung. Sofern Sie von Zuzahlungen nicht befreit sind, beteiligen Sie sich deshalb mit 10 Prozent an den Kosten, mindestens jedoch mit 5, maximal mit 10 Euro.

Was steht mir als Diabetiker von der Krankenkasse zu?

Erkrankt ein Mitglied einer privaten Krankenversicherung während der Versicherungszeit an Diabetes, so erstatten die Versicherer selbstverständlich die Kosten für alle notwendigen Medikamente, Hilfsmittel und Geräte. Auch notwendige Operationen oder stationäre Behandlungen werden gezahlt.

Wie hoch dürfen die Werte bei Diabetes Typ 2 sein?

Bei einem Typ-2-Diabetiker liegt der Nüchtern-Blutzuckerwert vor einer Mahlzeit bestenfalls zwischen 80 und 120 mg/dl liegen. Liegt er höher, muss die Medikation angepasst werden.

Wie fühlt man sich wenn der Zucker zu hoch ist?

Ein stark erhöhter Blutzuckerspiegel kann aber folgende Symptome verursachen:
  • starkes Durstgefühl.
  • häufiges Wasserlassen.
  • Müdigkeit.
  • Antriebsschwäche.
  • Übelkeit.
  • Schwindel.

Welcher zuckerwert ist gefährlich?

Von Hyperglykämie spricht man bei einem Blutzuckerwert von über 250 mg/dl (13,8 mmol/l). Bedrohlich werden die Werte ab 400 mg/dl, Werte ab 600 bis 1.000 mg/dl können zu Bewusstseinstrübungen bis hin zum lebensgefährlichen diabetischen Koma führen.

Wie viele Teststreifen dürfen verordnet werden?

Wie viele Teststreifen können pro Quartal verordnet werden? Die Verordnungsmenge von 50 Teststreifen bezieht sich auf die instabile Stoffwechsellage. Wenn beispielsweise mehrere interkurrente Erkrankungen, wie Infektionen im Quartal auftreten, können auch mehrmals bis zu 50 Teststreifen verordnet werden.

Welchen Grad der Behinderung bei Diabetes Typ 2?

Die Blutzuckerselbstmessungen und Insulindosen (beziehungsweise Insulingaben über die Insulinpumpe) müssen dokumentiert sein. Der GdB beträgt 50.

Was sind die Anzeichen für Zucker?

Symptome: Diabetes bleibt oft lange unentdeckt
  • starker Durst.
  • vermehrter Harndrang.
  • Schwäche, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen.
  • Juckreiz, trockene Haut.
  • Heisshungerattacken.
  • Sehstörungen.
  • Geschwächtes Immunsystem und Infektanfälligkeit.

Sind Blutzuckermessgeräte verschreibungspflichtig?

Wird ein Blutzuckermessgerät rezeptiert, handelt es sich demnach um eine Hilfsmittelverordnung. Mischverordnungen sind nicht zulässig – ein Arzneimittel und ein Hilfsmittel dürfen nicht zusammen auf einem Rezept stehen.

Wie viel kostet ein Zuckermessgerät?

Preise: etwa 20 bis 69 Euro.

Kann man mit Diabetes früher in Rente?

Vorzeitige Altersrente

Schwerbehinderte Menschen können gem. § 37, 236a SGB XII grundsätzlich mit 65 Jahren ohne Abzug vorzeitig in Altersrente gehen. Mit Abzug ist die Rente bereits ab 62 Jahren möglich: allerdings werden für jeden Monat eines Beginns vor Vollendung des 65.

Ist ein zuckerwert von 140 Schlimm?

Wer nach 2 Stunden einen Blutzucker über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) hat, ist zuckerkrank. Zwischen 140 mg/dl und 200 mg/dl (7,7 und 11,1 mmol/l) liegt der Bereich des Prädiabetes/pathologische Glucosetoleranz.

Wie bekomme ich Diabetes weg?

Wer Gewicht verliert, kann Diabetes-Typ-2 stoppen

Lange Zeit dachte man: Einmal Diabetes, immer Diabetes. Doch eine Studie von britischen Forschern hat gezeigt: Ein erheblicher Anteil aller Typ-2-Diabetiker könnte die Krankheit wieder loswerden – allein mit mehr Bewegung und einer Ernährungsumstellung.

Wie oft Harndrang bei Diabetes?

Eine überaktive Blase plagt jede zweite Frau mit Diabetes und 59 Prozent der männlichen Diabetiker. Drei Symptome gelten als Merkmal: Mindestens neunmaliges Wasserlassen während des Tages, mindestens zweimal pro Nacht und imperativer Harndrang mit und ohne Dranginkontinenz.

Was sollten Diabetiker abends nicht Essen?

Ernährungsplan Diabetes: Das Abendessen

Das Abendessen unterscheidet sich nicht wesentlich vom Mittagessen. Gemüse und sättigende Proteine mit gesunden Fetten bilden auch hier die Basis. Wer schnell Probleme bei blähenden Lebensmitteln bekommt, sollte diese am Abend nicht in großen Mengen verzehren.

Wie hoch darf der Blutzucker bei 60 Jährigen sein?

Bei Betroffenen ab 60 Jahren empfehlen Geriater:innen (Spezialistinnen und Spezialisten der Altersmedizin) folgende Blutzuckerwerte : not below six (nicht unter sechs): im nüchternen Zustand immer über 6 mmol/l (108 mg/dl) never below five (nie unter fünf): im weiteren Tagesverlauf nie unter 5 mmol/l (90 mg/dl)

Welches Obst senkt den Blutzucker?

Blutzuckerspiegel immer im Blick

Empfehlenswert sind frische Äpfel, Birnen, Beeren, Kirschen, Kiwis oder Orangen. Sie weisen neben einem hohen Wasseranteil auch einen hohen Gehalt an Ballaststoffen auf, die einen rasanten Anstieg des Blutzuckers verhindern.

Wird eine Fußpflege bei Diabetes von der Krankenkasse bezahlt?

Werden die Kosten für die medizinische Fußpflege übernommen? Ja, wenn die medizinische Fußpflege aufgrund krankhafter Veränderungen am Fuß infolge von Diabetes mellitus (Diabetisches Fußsyndrom ohne Hautdefekt), Neuropathien oder eines Querschnittsyndroms erforderlich wird.

Wie oft Fußpflege bei Diabetes?

Tägliche Kontrolle der Füße bei Diabetes mellitus

Bei Veränderungen an einem der Füße oder ein vermindertes Gefühl von Schmerz im Fuß sollte medizinischer Rat eingeholt werden.

Wie oft Blutzucker messen bei Diabetes Typ 2?

Nimmt ein Typ 2 Diabetiker keine Antidiabetika ein, muss er den Insulinwert für gewöhnlich täglich messen. Sobald die Patientin oder der Patient Insulin spritzt, sind Blutzuckermessungen täglich notwendig.