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Wann verliert Ackerland seinen Status?

Gefragt von: Karl-Ludwig Burkhardt  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Im Rahmen der GAP wird Deutschland ab 2023 auch die Regeln zum Grünlanderhalt ändern. Das Problem ist altbekannt: Wird Ackerland fünf Jahre lang mit Ackerfutter genutzt oder brachgelegt, gilt die Fläche grundsätzlich als „Dauergrünland“ (DGL) und der Ackerstatus geht verloren.

Wie wird Ackerland zu Grünland?

Demnach kann eine Fläche nur als Grünland bezeichnet werden, wenn auf ihr über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren keine betriebliche Fruchtfolge erfolgt ist. Erst dann wird der Acker zur Grünfläche!

Wann muss Ackergras umgebrochen werden?

In der vorigen Woche hatte der Umweltausschuss des bayerischen Landtags über einen Antrag der CSU-Fraktion beraten, der den Bauern Planungssicherheit bringen soll: Danach soll Dauergrünland, das nach dem 1.1.2021 auf Ackerflächen neu entstanden ist, nicht mehr zwangsweise umgebrochen werden müssen.

Kann man aus Grünland Ackerland machen?

Januar 2015 den förderrechtlichen Dauergrünlandstatus hatten, stehen einer Umwandlung in Ackerland keine fachrechtlichen Belange entgegen. Nach den Bestimmungen des Direktzahlungen-Durchführungsgesetzes kann ein Landwirt derartige Dauergrünlandflächen nur mit Genehmigung umwandeln.

Wann wird eine Fläche Dauergrünland?

Grünland (Wiesen und Weiden) sind ökologisch wertvolle Flächen in der Agrarlandschaft und Bestandteil einer multifunktionalen Landwirtschaft. Als Dauergrünland gelten Wiesen und Weiden, die mehr als fünf Jahre nicht als Acker genutzt wurden. Der Flächenanteil hat seit Anfang der 1990er Jahre abgenommen.

Realer Irrsinn: Weide muss sich vom Acker machen | extra 3 | NDR

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Wie viel kostet 1 ha Ackerland?

2020 betrug für Deutschland der durchschnittliche Pachtpreis 329 € je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche, bei Ackerland lag der Wert bei 375 € je Hektar und bei Dauergrünland bei 198 € je Hektar.

Was ist der Unterschied zwischen Ackerland und Grünland?

Grünland unterscheidet sich vom Ackerland durch das Fehlen einer jährlichen Bodenbearbeitungs- und Ansaatnotwendigkeit. Dauergrünland umfasst Wiesen- oder Weideflächen (Dauerweidewirtschaft), die dauerhaft keiner anderen Nutzung zugeführt werden.

Wann ist man Kleinerzeuger?

Mehr als drei Viertel der landwirtschaftlichen Betriebe in der Europäischen Union (EU) gelten mit einer Fläche von unter 10 Hektar als Kleinerzeuger. Viele von ihnen verfügen über weniger als fünf Hektar.

Warum ist der grünlandumbruch verboten?

Grünland wird aber als ökologisch wertvoller angesehen, da die Nutzung mit weniger Pflanzenschutzmitteln und ohne Bodenbearbeitung stattfindet. Daher beschlossen Bayern und andere Bundesländer, wie in einer EU-Verordnung festgelegt, den Umbruch von Grünland genehmigungspflichtig zu machen.

Wie hoch ist die flächenprämie für Grünland?

Für die ersten 30 Hektar/Zahlungsansprüche wird ein Prämiensatz in ungefährer Höhe von 50 € je Hektar/Zahlungsanspruch gewährt, für die folgenden 16 Hektar/Zahlungsanspruch beläuft sich der Prämiensatz auf ungefähr 30 € je Hektar/Zahlungsanspruch.

Kann man Ackerland in Wald umwandeln?

Erstaufforstungen sind erlaubnispflichtig. Eine Erstaufforstung muss stets mit den landschaftsplanerischen Vorgaben (z.B. Erhalt der Kulturlandschaft in waldreichen Regionen) und naturschutzrelevanten Zielen (z.B. Biotopschutz) abgewogen werden.

Wann darf ich Grünland umbrechen?

Besitzt ein Landwirt eine Fläche mit Ackerstatus, nutzt sie aber als Grünland, muss er sie nach fünf Jahren umbrechen und neu ansäen. Sonst verliert die Fläche den Ackerstatus und wird zu Dauergrünland.

Was ist ein Umbruchrecht?

„Umbruchrechte“ ist ein umgangssprachlicher Begriff, den es in der offiziellen Verordnungsterminologie nicht gibt. Unter bestimmten Bedingungen muss der Umbruch einer Grünlandfläche zwar genehmigt werden, dafür erteilt die zuständige Behörde jedoch keine Rechte, sondern lediglich eine Genehmigung.

Kann ein Nichtlandwirt ein landwirtschaftliches Grundstück kaufen?

Nach dem Grundstückverkehrsgesetz ist zwar der Verkauf von landwirtschaftlichen Grundstücken an Nichtlandwirte gemäß § 8 Grundstückverkehrsgesetz genehmigungspflichtig. Die Genehmigung darf nach § 9 Grundstückverkehrsgesetz jedoch nur in eng begrenzten Ausnahmefällen versagt werden.

Warum müssen Ackerflächen brach liegen?

Konjunkturelle, jährliche Stilllegung

Bei der obligatorischen Stilllegung müssen die Landwirte einen Teil ihrer Ackerflächen stilllegen, damit sie Direktzahlungen im Rahmen der Agrarförderung ausgezahlt bekommen können. Im Erntejahr 2008 war diese erstmals ausgesetzt und wurde zum Erntejahr 2009 abgeschafft.

Was ist mehr wert Acker oder Grünland?

Dabei kommt heraus: Gegenüber der letzten Erfassung wurde Ackerland im Mittel aller Bundesländer für 375 Euro je Hektar verpachtet – das sind knapp 50 Euro je Hektar bzw. reichlich 14 Prozent mehr als 2016. Für Grünland mussten die Bauern im Schnitt 198 Euro je Hektar zahlen – das sind 23 Euro mehr als vor vier Jahren.

Was darf auf Ackerflächen angebaut werden?

Auf dem Acker werden Kulturen wie Weizen, Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln oder verschiedene Gemüse angebaut. Dauergrünland, darunter Wiesen und Weiden, macht 28,5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche aus. Der Rest kommt dem Anbau von Obst, Wein und anderen Dauerkulturen zu.

Was ist der Unterschied zwischen Wiese und Grünland?

Als Wiese im engeren Sinne wird landwirtschaftliches Grünland bezeichnet, das im Gegensatz zur Weide nicht durch das Grasen von Tieren, sondern durch Mähen zur Erzeugung von Heu oder Grassilage genutzt und erhalten wird. Im weiteren Sinne bezeichnet Wiese allgemein eine grasbewachsene, „meist größere“ Fläche.

Was darf ich auf meinem Grünland machen?

Als Grünland werden im deutschen Sprachraum landwirtschaftliche Flächen bezeichnet, auf denen überwiegend Gräser oder krautige Pflanzen angebaut werden und deren Biomasseaufwuchs durch Beweidung oder Mahd für die Viehwirtschaft oder geringfügig zur Produktion von Energiepflanzen genutzt wird (Grünlandwirtschaft).

Was ändert sich 2023 in der Landwirtschaft?

Flächenstilllegung ist Pflicht. Aufgrund der neuen Regelungen ist im Rahmen der Konditionalität ab 2023 eine zu erbringende einzelbetriebliche Stilllegung von 4% des Ackerlands verpflichtend. Die Landschaftselemente werden dann zur Stilllegung hinzugerechnet, sofern diese auf oder an einer solchen Brache liegen.

Wie viel Prämie pro Hektar?

Die Basisprämie des aktuellen Systems entspricht im Prinzip der früheren Betriebsprämie. Sie basiert auf Zahlungsansprüchen, die dem Inhaber eines Landwirtschaftsbetriebs pro Hektar beihilfefähiger Fläche zustehen. 2019 lag die Basisprämie in Deutschland regional einheitlich bei rund 175 Euro pro Hektar.

Wie hoch ist die basisprämie pro Hektar?

Nach Angaben von Hemmerling leitet sich daraus für 2023 als erstes Jahr der neuen Förderperiode ein Wert von rund 156 €/ha ab, der dann bis 2027 auf knapp 148 €/ha sinkt.

Was muss ich beachten wenn ich Ackerland kaufe?

Doch anders als beim Erwerb von Immobilien genügt es nicht, vor einem Notar einen Grundstückskaufvertrag abzuschließen. Für landwirtschaftliche Flächen ist eine gesonderte amtliche Genehmigung erforderlich. Trägt die Veräußerung zur ungesunden Verteilung von Grund und Boden bei, wird sie nicht erteilt.

Kann man verpachteten Acker verkaufen?

‍Verkaufen Sie ein verpachtetes Grundstück geht der Pachtvertrag automatisch auf den Käufer über. Er ist an die Konditionen gebunden, die im Pachtvertrag stehen. Selbstverständlich darf der neue Eigentümer dem Pächter kündigen, muss sich aber dabei an die Vertragsbedingungen halten.

Was bezeichnet man als Ackerland?

Ackerland, Ackerfläche, in der deutschen Bodennutzungserhebung alle Flächen, die in die Fruchtfolge einbezogen sind, einschließlich Hopfen und Tabak, Gemüse, Erdbeeren, Zierpflanzen und sonstige Gartengewächse im feldmäßigen Anbau und im Erwerbsgartenbau (auch unter Glas).