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Wann muss man nicht Erden und Kurzschließen?

Gefragt von: Irmhild Hohmann  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Erden und kurzschließen an Freileitungen
Wer an einer Freileitung zwischen 1 und 30 kV arbeitet, muss mindestens an einer Anschlussstelle erden und kurzschließen, bei Freileitungen über 30 kV ist es an jeder Anschlussstelle nötig.

In welchem Fall ist das Erden und Kurzschließen nicht erforderlich?

In Niederspannungsanlagen bis 1000V, mit Ausnahme von Freileitungen, muss nicht geerdet und kurzgeschlossen werden, wenn die Arbeitsstelle freigeschaltet, gegen Wiedereinschalten gesichert und der spannungsfreie Zustand festgestellt wurde.

Warum erst Erden dann kurzschließen?

Das Erden und Kurzschließen bezieht sich grundsätzlich auf die Anlagenteile, an denen im spannungsfreien Zustand gearbeitet werden soll. Die Maßnahme dient dem unmittelbaren Schutz aller dort Beschäftigten gegen die Gefahren eines elektrischen Schlags.

Was sind die 5 Sicherheitsregeln gegen elektrische Gefährdung?

Die 5 Sicherheitsregeln auf einen Blick
  1. Freischalten. Als Freischalten bezeichnet man das allpolige Trennen einer elektrischen Anlage von spannungsführenden Teilen. ...
  2. Gegen Wiedereinschalten sichern. ...
  3. Spannungsfreiheit feststellen. ...
  4. Erden und Kurzschließen. ...
  5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.

Wann müssen die 5 Sicherheitsregeln angewendet werden?

Die fünfte Regel muss angewendet werden, wenn Sie in einem vordefinierten Annährungsbereich unter Spannung stehender Teile arbeiten. Dies gilt auch, wenn Sie diesen Bereich mit Werkzeugen wie beispielsweise einer Leiter betreten müssen.

5 Sicherheitsregeln der Elektrotechnik / 5 Sicherheitsregeln Strom - Video von M1Molter

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Was muss beim Freischalten beachtet werden?

Umsetzung der fünf Sicherheitsregeln in der Praxis
  • Freischalten. Anlagen bis 1.000 V. ...
  • Gegen Wiedereinschalten sichern. Isolierende Schutzplatten sind kein Schutz gegen Wiedereinschalten.
  • Spannungsfreiheit feststellen. ...
  • Erden und Kurzschließen. ...
  • Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.

Wer darf 10 KV schalten?

Nur vom Unternehmer oder einer beauftragten Führungskraft.

Wer darf an Schaltschrank?

Elektrische Anlagen und Betriebsmittel dürfen nur von Elektrofachkräften oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft errichtet, geändert oder instandgehalten werden (DGUV Vorschrift 3).

Wer darf freischalten?

Freischalten

Hat die aufsichtführende oder die allein arbeitende Person nicht selbst freigeschaltet, dann muss die schriftliche, fernschriftliche, fernmündliche oder mündliche Bestätigung der Freischaltung abgewartet werden.

Wo stellt man spannungsfreiheit fest?

An Anlagen mit einer Spannung von über 1.000 Volt wird die Spannungsfreiheit mit einem einpoligen Messgerät nach DIN VDE 0681 festgestellt. Dies ist in der Regel eine isolierte Lanze, die mehrere Meter lang sein kann und händisch an die Hochspannungsleiter herangeführt wird.

Wann muss geerdet werden?

Es ist in Deutschland vorgeschrieben, vor Arbeiten an elektrischen Anlagen mit gefährlichen Spannungen, zum Beispiel an Verteilern, Freileitungen oder Oberleitungen, die Spannung abzuschalten und danach alle elektrischen Leiter zu erden.

Was bedeuten die 5 Sicherheitsregeln?

b) gegen Wiedereinschalten sichern; c) auf Spannungslosigkeit prüfen; d) erden und kurzschliessen; e) gegen benachbarte, unter Spannung stehende Teile schützen.»

Wie heißen die 5 sicherheitsregel beim Arbeiten an elektrischen Anlagen?

gegen Wiedereinschalten sichern, Spannungsfreiheit allpolig feststellen, Erden und Kurzschließen, benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.

Warum kein Multimeter zu spannungsfreiheit?

Feststellen der Spannungsfreiheit gilt als Arbeiten unter Spannung. Die Verwendung von Vielfachmessgeräten hat an energiereichen Anlagenteilen zu hohem Unfallgeschehen geführt. Deshalb sind sie nicht zugelassen.

Was steht in der VDE 0105 100?

Die DIN VDE 0105-100 gilt für elektrische Anlagen aller Spannungsebenen, von Niederspannung bis Hochspannung. Voraussetzung ist, dass die Anlage der Erzeugung, Umwandlung, Übertragung, Verteilung oder Anwendung elektrischer Energie dient.

Was versteht man unter kurzschließen?

kurzschließen. Bedeutungen: [1] transitiv; Elektrotechnik: zwei elektrische Leitungen, die Spannung führen, direkt miteinander verbinden und dadurch einen Schalter, Widerstand oder dergleichen überbrücken; einen Kurzschluss hervorrufen, verursachen. [2] transitiv; übertragen: verbinden und aufeinander abstimmen.

Wer darf spannungsfrei schalten?

Kfz-Profis mit Q2 dürfen direkt und im spannungsfreien Zustand an der HV-Anlage arbeiten. Um ein HV-System zu deaktivieren (Service-Disconnect), muss es freigeschalten und als Spannungsfrei geprüft werden. Das Fahrzeug selbst ist zu kennzeichnen.

Ist man als Kfz Mechatroniker eine Elektrofachkraft?

beim Mechatroniker mußt du auch noch aufpassen. Da gibt es eine 12/24Volt-Version für den Kfz-Bereich. Der ist KEINE Elektrofachkraft. Der Industriemechatroniker gilt als Elektrofachkraft.

Warum Duspol?

Der Duspol eignet sich zum Feststellen einer Spannung an einer Leitung, die mit dem 230V-Netz oder mit kleineren Spannungsbereichen verbunden ist. Durch die zweipolige Prüfung liefert der Duspol eine sicherere Anzeige, als ein einpoliger Spannungsprüfer, wie der Phasenprüfer.

Was darf der elektrische Laie?

Rechte & Pflichten: Was darf ein elektrotechnischer Laie? Grundsätzlich darf jeder Laie Geräte und Anlagen an den dafür vorgesehenen Schalteinrichtungen bedienen. Dies umfasst sowohl das Ein- und Ausschalten von Anlagen als auch das Verbinden und Trennen von Steckern.

Wer darf Schaltschränke abnehmen?

Nein, Ein Meister oder ein Ingenier(Mit Zulassung der HWK) die eingetragen in der Handwerksrolle sind dürfen das Protokoll abnehmen.

Ist ein Schaltschrank eine elektrische Anlage?

Schaltschränke und Verteilungen im Allgemeinen gelten als abgeschlossene elektrische Betriebsstätte (DIN VDE 0100-410 iVm. DIN VDE 0105-100), wenn der Zugang nur mittels Werkzeug oder einem Schaltschrank-Schlüssel erfolgt.

Wann gilt man als Elektrofachkraft?

ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Normen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann.

Wer darf Elektriker führen?

Als Elektrofachkraft gilt, wer aufgrund seiner fachlichen Aus- bildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der ein- schlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen Arbeiten be- urteilen und mögliche Gefahren erkennen kann.

Wer darf an 400v Arbeiten?

An elektrischen Anlagen dürfen selbstständig nur Elektrofachkräfte arbeiten. Sie können die ihnen übertragenen Arbeiten beurteilen, mögliche Gefahrenquellen erkennen und geeignete Sicherheitsmaßnahmen treffen. Elektrotechnisch unterwiesene Personen dürfen nur unter Aufsicht und Leitung einer Elektrofachkraft arbeiten.