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Wann muss man ein Auto als Unfallwagen angeben?

Gefragt von: Helga Marquardt  |  Letzte Aktualisierung: 6. Juli 2023
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Kurz & knapp: Das Wichtigste zum Unfallwagen
Laut Bundesgerichtshof führt jeder erhebliche Schaden oberhalb der Bagatellgrenze von 750 Euro zum einem Unfallfahrzeug. Das ist laut BGH Urteil (Aktenzeichen VII ZR 330/06) der Fall, wenn es sich nicht nur um ganz geringfügige, oberflächliche Lackschäden handelt.

Wann gilt das Auto als Unfallwagen?

Nach grober Definition ist ein Unfallfahrzeug jeder Wagen, der mindestens einmal durch äußere Einwirkung beschädigt worden ist, unabhängig davon, wie groß der Schaden ausfällt. Solche Fahrzeuge werden auch als “nicht unfallfrei” bezeichnet.

Bis wann gilt ein Auto als unfallfrei?

Was ist unter „Unfallfreiheit“ zu verstehen? Ein Fahrzeug darf als unfallfrei bezeichnet werden, solange dieses im Zuge einer Kollision keinen erheblichen Schaden erlitten hat. Entstand durch einen Unfall nur ein Bagatellschaden, gilt das Fahrzeug also in der Regel weiterhin als unfallfrei.

Welche Unfälle müssen beim Autoverkauf angegeben werden?

Das heißt im Umkehrschluss: Bei allen Schäden, die durch äußere Einwirkung im Rahmen eines Unfalls entstanden sind und über minimale kosmetische Makel hinausgehen, handelt es sich um Unfallschäden und das Fahrzeug muss beim Verkauf zwingend als “Unfallwagen” deklariert werden.

Was ist ein Unfallfahrzeug?

Die Definition Unfallwagen selbst besagt, dass jedes Fahrzeug als Unfallwagen zählt, das in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen ist. Aus juristischer Sicht muss zwischen einem reinen Bagatellschaden und einem schweren Unfallschaden unterschieden werden.

Wann und zu welchem Preis darf ich ein Unfallauto verkaufen?

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Ist ein Bagatellschaden ein Unfallschaden?

Grundsätzlich sind alle Schäden, die durch äußere Einwirkung am Fahrzeug entstanden sind, "Unfallschäden". Aber: Rechtlich wird feinsinnig zwischen Unfallschaden und Bagatellschaden unterschieden. Auch ein Bagatellschaden wie ein Parkrempler entsteht durch einen Unfall, gilt aber nicht als Unfallschaden.

Was bedeutet unfallfrei beim Autoverkauf?

Wann gilt ein Fahrzeug als unfallfrei? Ein Auto kann trotz Schadensereignis weiter unfallfrei sein, wenn der Schaden nicht erheblich ist und die Reparaturkosten deutlich unter der Bagatellgrenze von 750 Euro liegen. Nicht jeder Kratzer oder Blechschaden führt automatisch zum Verlust der Unfallfreiheit.

Was bedeutet unfallfrei laut Vorbesitzer?

„Unfallfrei laut Vorbesitzer“ bedeutet: Das Fahrzeug ist – soweit der Verkäufer weiß – unfallfrei. Die Angabe bezieht sich auf die Zeit, in der der Vorbesitzer Eigentümer des Wagens war. Ähnliche Formulierungen lauten „Unfallschaden unbekannt“ oder „Unfallschaden nicht bekannt“.

Wann ist es ein Bagatellschaden?

Zu Bagatellschäden am Auto zählen kleine Unfallschäden wie Kratzer im Lack oder Dellen im Blech, die eine bestimmte Schadenshöhe nicht überschreiten. Als grober Richtwert gilt: bis 750 Euro Reparaturkosten. Bei diesen kleinen Blechschäden ist in der Regel kein Sachverständigengutachten nötig.

Wie viel Wert verliert ein Unfallwagen?

Die Wertminderung orientiert sich am prozentualen Verhältnis zwischen Reparaturkosten und Wiederbeschaffungswert. Diese sind in die drei Kategorien 10 bis 30 Prozent, 30 bis 60 Prozent und 60 bis 90 Prozent untergliedert.

Wann Unfallwagen verkaufen?

Der Markt für Unfallautos ist durchaus da, es kann sich also lohnen, auch ein stark beschädigtes Auto noch zu verkaufen, anstatt es verschrotten zu lassen. Wenn der Schaden mehr als 200 Euro betragen hat, sind Sie dazu verpflichtet dem Käufer oder der Käuferin vom Unfall zu erzählen.

Ist ein parkrempler ein Unfall?

Ein Parkrempler gilt als kleiner Unfallschaden. Daher sollte man sich gewissenhaft verhalten und 30 bis 60 Minuten am Unfallort warten. Zusätzlich muss die Polizei informiert werden. Lediglich einen Zettel mit Telefonnummer zu hinterlegen, reicht als Unfallverursacher nicht aus.

Wie kann ich prüfen ob Auto unfallfrei ist?

Zehn Tipps, wie Sie ein Unfallauto erkennen
  1. Ungleichmäßiger Lack. Der erste Eindruck ist wichtig. ...
  2. Technische Hilfsmittel. ...
  3. Spaltmaße sind nicht einheitlich. ...
  4. Schweißstellen im Motorraum. ...
  5. Beulen im Kofferraum. ...
  6. Fehlende Abnutzungsspuren. ...
  7. Unterboden kontrollieren. ...
  8. Lenkrad und Fahrwerk.

Was gilt als reparierter Unfallschaden?

Mehr als 5.000 Euro sind keine Bagatellreparatur

Dies gilt selbst dann, wenn sie fachgerecht repariert wurden. Lediglich über Bagatellschäden müsse nicht aufgeklärt werden. Das sind ganz geringfügige äußere Schäden, beispielsweise im Lack, erläuterte das Gericht.

Ist ein reparierter Unfallschaden schlimm?

Repariertes Unfallauto kaufen – Darauf ist zu achten

Wenn es sich um einen leichten Schaden handelt, der fachmännisch behoben wurde, sollte nichts dagegen sprechen, einen reparierten Unfallwagen zu kaufen. Nach schweren Schäden, die etwa die Karosserie oder die Achsaufhängung betreffen, ist jedoch Vorsicht angeraten.

Ist eine neue Stoßstange ein Unfallschaden?

Von Unfallfreiheit bei einem gebrauchten Fahrzeugen wird gesprochen, wenn es keine erheblichen Vorschäden erlitten hat. Dies beurteilt sich nach der Verkehrsauffassung. Reine Lackschäden und Reparaturkosten deutlich unter 1.000 € schließen die Unfallfreiheit in der Regel nicht aus.

Was passiert wenn man einen Unfall nicht meldet?

Meldet er den Schaden nicht, so wird ihm Fahrerflucht nach Paragraph 142 des Strafgesetzbuches (StGB) vorgeworfen werden. Dies gilt auch für den oben angenommen Fall, wenn der Unfallgegner sich vom Unfallort entfernt, ohne den anderen Beteiligten dich Chance zu geben, seine Daten aufzunehmen.

Wann übernimmt die Versicherung den Schaden nicht?

Manchmal ist der Schaden durch die Versicherungspolice nicht gedeckt oder es liegt eine Unterversicherung vor oder der Schaden ist zu spät gemeldet oder nicht ausreichend belegt worden. Aber auch weitere Gründe wie zum Beispiel bewusste schleppende Regulierung des Versicherers treten immer wieder auf.

Was ist ein kleiner Unfall?

Wann ist ein Schaden ein Bagatellschaden? Ein Bagatellschaden am Auto liegt vor, wenn nach einem Unfall oder einem Parkmanöver an den beteiligten Fahrzeugen nur kleine, oberflächliche Dellen, Kratzer oder Schrammen zu sehen sind. Deren Reparatur darf nicht mehr als 700 bis 750 Euro kosten.

Ist eine Lackierung ein Unfallschaden?

Eine Nachlackierung beruhe außerdem nur dann auf einem "Unfallschaden" im Sinne der BGH-Rechtsprechung, wenn der Schaden am Gebrauchtwagen über einen Bagatellschaden hinausging. Hierüber sei der Käufer aufzuklären. Von "Bagatellschäden" ist bei einem Pkw laut ZDK nur bei ganz geringfügigen Lackschäden auszugehen.

Ist ein Unfallwagen schlecht?

Ist vom Kauf eines Unfallwagens per se abzuraten? Nein, nicht unbedingt. Reparierte Unfallwagen sind zwar weniger wert, müssen aber nicht unbedingt mängelbehaftet sein. Vielmehr ist die Schwere des behobenen Schadens ausschlaggebend.

Ist ein Auffahrunfall ein Unfallschaden?

Unfälle auf dem Parkplatz oder mit anderen parkenden Fahrzeugen am Straßenrand sind nicht selten. Schnell stößt eine Autotür gegen ein anderes Auto oder es gibt einen kleinen Auffahrunfall. Diese Parkschäden werden jedoch nicht als Unfallschaden bezeichnet, da daraus in der Regel keine großen Reparaturkosten entstehen.

Kann man ein Auto nach einem Unfall verkaufen?

Einen Unfallwagen zu verkaufen ist sowohl privat als auch an einen Händler möglich. Ist ein Fahrzeug in einen Unfall verwickelt, hat dies immer einen Wertverlust zur Folge. Dieser macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn Sie das Unfallfahrzeug verkaufen möchten.

Kann man ein Unfallauto kaufen?

Wo kann ich ein Unfallauto kaufen? Unfallautos können überall dort erworben werden, wo es auch Gebrauchtwagen gibt. Im Internet haben sich aber mittlerweile Online-Portale etabliert, auf denen spezifisch Unfallautos angeboten werden. Darunter finden sich sogar Autos, deren Schäden noch nicht repariert wurden.

Was passiert wenn man bei einem Unfall nicht die Polizei ruft?

Bei einem Autounfall ohne Polizei liegt kein offizieller Unfallbericht vor. Für die Versicherung kann dies ein Grund sein, die Leistungen zu drosseln. Allerdings ist es bei kleineren Unfällen, die über einen geringen Sachschaden nicht hinausgehen, nicht zwingend erforderlich, die Polizei zu rufen.

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