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Wann muss ich eine Baulast eintragen lassen?

Gefragt von: Margaretha Wiese  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Baulasten werden im öffentlichen Interesse in Baulastenverzeichnis eingetragen, sind zur Erteilung von Baugenehmigungen erforderlich. betreffen konkrete Grundstücke und schränken deren Nutzbarkeit und Bebauung ein; Beispiele sind Abstandsflächen-, Vereinigungs- oder Erschließungsbaulasten.

Was wird zur Eintragung einer Baulast benötigt?

Die Baulasten werden durch schriftliche Erklärung gegenüber der Bauaufsichtsbehörde übernommen. Die Unterschrift muss öffentlich beglaubigt oder von einer Vermessungsstelle oder vor der Bauaufsichtsbehörde geleistet oder vor ihr anerkannt werden.

Wird eine Baulast im Grundbuch eingetragen?

Es gibt keine Baulasten und kein Baulastenverzeichnis. Die entsprechenden Verpflichtungen werden dort als Grunddienstbarkeiten oder beschränkte persönliche Dienstbarkeiten bezeichnet und zugunsten des Trägers der Baubehörde in Abteilung II des Grundbuchs eingetragen.

Was bedeutet es wenn eine Baulast eingetragen ist?

Der Begriff Baulast stammt aus dem Bauordnungsrecht und bedeutet, dass der Eigentümer eines Grundstücks bestimmte öffentlich-rechtliche Auflagen zu erfüllen hat. Er kann gegenüber der Baubehörde verpflichtet sein, Dinge auf seinem Grundstück zu dulden, zu unterlassen oder auszuführen.

Was sind typische Baulasten?

Typische Baulasten sind das Wegerecht zugunsten des Nachbarn oder die Verpflichtung, eine bestimmte Abstandsfläche zum Grundstück des Nachbarn freizuhalten. Die Grundbücher enthalten in der Regel keine Angaben zu diesen Lasten.

??Wo sind eigentlich Baulasten eingetragen???

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Welche Nachteile hat eine Baulast?

Ein möglicher Nachteil könnte zum Beispiel in einer stärkeren Verschattung des Nachbargrundstücks liegen. Oft wird eine Baulast als Risiko für Immobilienkäufer gesehen, was eine Minderung des Kaufpreises rechtfertigt. Den Umfang der möglichen Wertminderung kann am besten ein Sachverständiger vor Ort beurteilen.

Kann man eine Baulast ablehnen?

Eine auf dem Nachbargrundstück eingetragene Baulast gibt allein der Behörde eine rechtliche Handhabe, nicht dem Bauherrn, für dessen Baugenehmigung die Baulast notwendig ist. Ohne eine Zustimmung des Nachbarn wird keine Baulast eingetragen.

Welche Konsequenzen hat eine Baulast?

In aller Regel wirkt sich eine Baulast nicht wesentlich auf die Kaufpreishöhe aus. Dies ergibt sich schon daraus, dass sich kein Eigentümer verpflichten würde, eine Baulast zu übernehmen die gleichzeitig den Wert seines Grundstücks wesentlich mindert und damit die Verkäuflichkeit des Grundstücks gefährdet.

Was ist bei einer Baulast zu beachten?

Baulasten sind rechtlich bindende Verpflichtungen gegenüber der Baurechtsbehörde, die auf einem Grundstück ruhen. Sie gelten dauerhaft, auch wenn sich der Eigentümer einer Immobilie ändert. Die Gewährung einer Baulast muss immer freiwillig vom Eigentümer erfolgen. Niemand kann dazu gezwungen werden.

Wer muss Baulast beantragen?

Der Eigentümer eines Grundstücks verpflichtet sich dazu, bestimmte Dinge auf seinem Grundstück zu tun, zu unterlassen oder zu dulden. Damit eine Baulast wirksam ist, muss diese in das Baulastenverzeichnis eingetragen werden.

Wie teuer ist eine Baulasteintragung?

Abhängig von diesen vielfältigen Faktoren, den unterschiedlichen Gebührenordnungen und Regelungen in den einzelnen Bundesländern können die Kosten für die Eintragung einer Baulast in der Praxis zwischen rund 50 EUR und 1.500 EUR liegen.

Wie lange ist eine Baulast gültig?

Erlöschen nur bei Verzicht

Sofern für das Entstehen einer Baulast die Eintragung in das Baulastenverzeichnis notwendig ist, wird der Verzicht nach der Löschung der Baulast im Baulastenverzeichnis wirksam. Die Baulast erlischt nicht aufgrund eines erteilten Zuschlags im Zwangsversteigerungsverfahren.

Ist grenzbebauung eine Baulast?

Für die Grenzbebauung Baulast aufnehmen

Neben der Abstandsbaulast ist eine Anbaubaulast möglich. Diese kommt zustande, wenn Sie beispielsweise eine Garage an die Grundstücksgrenze bauen möchten. Ihr Nachbar kann dann bei eigenen Bauvorhaben dazu verpflichtet sein, an die von Ihnen erbaute Garage anzubauen.

Wie lange dauert eine Baulasteintragung?

Wie lange dauert die Bereitstellung einer Baulastenauskunft? Die Bereitstellung der Baulastenauskunft dauert zwischen 1 bis 8 Wochen. In Einzelfällen kann die Bearbeitungsdauer abweichen, d.h. kürzer oder länger dauern.

Wer trägt die Baulast?

Mit dem Kauf und dem Eigentumserwerb geht die Verpflichtung aus der Baulast auf den neuen Eigentümer des Grundstücks über. Eine vom Verkäufer verschwiegene Baulast ändert an der Verpflichtung nichts, der Käufer kann höchstens einen Mangel geltend machen, was aber aufwändig ist.

Wie beantrage ich eine Baulast?

Um eine neue Baulast eintragen zu lassen, wenden Sie sich an die örtliche Bauaufsicht, die das Baulastenverzeichnis führt. Für die Eintragung einer neuen Baulast im Baulastenverzeichnis benötigen Sie die folgenden Unterlagen: Antrag für das zu belastende Grundstück mit Unterschrift des Antragstellers.

Wer muss unterschreiben wenn eine Baulast eingetragen wird?

Wer muss zur Abgabe der Baulasterklärung erscheinen? Für die Unterschrift einer Baulasterklärung müssen sämtliche Eigentümer des belasteten Grundstückes erscheinen. Falls ein Erbbaurecht auf dem belasteten Grundstück ruht, sind auch die Unterschriften der Erbbauberechtigten erforderlich.

Was geschieht mit einer Baulast bei Eigentümerwechsel?

Änderungen bei Eigentümerwechsel

Der neue Eigentümer muss diese bauliche Maßnahme nur dulden, wenn sie auch im Grundbuch eingetragen ist. Ansonsten kann er eine Beseitigung verlangen. Selbst eine Eintragung als Baulast im Baulastenverzeichnis genügt hier nicht, wie das Oberlandesgericht Oldenburg 2014 entschied.

Was ist eine Baulast wert?

Baulast bei der Wertermittlung

Ist ein Grundstück beispielsweise in seiner Bebaubarkeit durch eine Baulast eingeschränkt, kann dies eine erhebliche Wertminderung für den Eigentümer mit sich ziehen. Jedoch führt nicht jede Baulast zwingend zu einer Wertminderung.

Was ist der Unterschied zwischen Baulast und grunddienstbarkeit?

Grunddienstbarkeit ist vorteilhafter

Sicherer und klarer ist die Bestellung einer inhaltsgleichen Grunddienstbarkeit. Diese regelt dann die zivilrechtlichen Verhältnisse zwischen den Nachbarn, während die Baulast im Wesentlichen nur verwaltungsrechtlich im Verhältnis Bauaufsichtsbehörde – Baulastübernehmer wirkt.

Was ist besser Wegerecht oder Baulast?

Nur Baulast reicht nicht

Damit ist nur die verwaltungsrechtliche Seite der Erschließung geklärt. Deshalb ist eine privatrechtliche Vereinbarung zwischen den Eigentümern des Wegegrundstücks und des eingeschlossenen Grundstücks unverzichtbar. Das Beste ist eine sogenannte dingliche Sicherung des Wegerechts.

Was ist eine Abstandsflächenbaulast?

Unter dem Begriff der Abstandsflächenbaulast versteht der Gesetzgeber die Verpflichtung des Eigentümers eines Gebäudes, bestimmte Flächen auf seinem Grundstück nicht zu bebauen, damit der Nachbar seine Abstandsflächen einhalten kann. Auf dem Nachbargrundstück wird dafür eine sogenannten Baulast eingetragen.

Was kostet die Löschung einer Baulast?

Diese belaufen sich auf 50 € bis 1.500 €.

Was ist eine Eigenbaulast?

Eigenbaulast handelt es sich um eine Belastung auf dem eigenen Grundstück. Bei der Fremdbaulast hingegen spricht man von einer begünstigenden Baulast auf einem fremden Grundstück.

Ist eine Mauer grenzbebauung?

Grenzbebauungen werden juristisch als Einfriedung bezeichnet. Sie dienen dazu, ein Grundstück eindeutig von den Nachbargrundstücken abzugrenzen und fungieren meist gleichzeitig als Sichtschutz. Eine derartige Grenzeinrichtung ist: eine Mauer.

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