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Wann muss Fahrzeit bezahlt werden?

Gefragt von: Frau Prof. Ayse Schmid B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Die gesetzliche Vergütungspflicht tritt ein. Wenn die eigentliche Arbeitsstätte außerhalb des Betriebs liegt ist die Fahrzeit zwischen dem Betrieb und dem Einsatzort primär fremdnützig. Dies ist etwa bei Kundendienstmonteuren oder anderen Handwerkern der Fall. Der Arbeitgeber muss zahlen.

Wann zählt Fahrzeit zur Arbeitszeit?

Es müssen die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes eingehalten werden. Die Fahrzeit gilt dann als Arbeitszeit, wenn der Arbeitgeber das Lenken eines Kfz oder die Wahrnehmung bestimmter Aufgaben anordnet. Von der am Zielort verbrachten Zeit ist das Arbeitszeit, was für geschäftliche Angelegenheiten aufgewendet wird.

Wird die Fahrzeit zur Baustelle bezahlt?

Erhalten Sie dort Arbeitsanweisungen oder müssen Sie Baumaterial oder Werkzeug einladen und fahren anschließend erst zur Baustelle, beginnt Ihre Arbeitszeit bereits im Betrieb. Dementsprechend ist die Fahrzeit, die Sie von der Betriebsstätte zur Baustelle benötigen, zu vergütende Arbeitszeit.

Sind die Fahrzeiten von der Firma zur Baustelle Arbeitszeit?

Die Fahrt zur Arbeit ist normaler- weise keine Arbeitszeit. Wenn die Beschäftigten aber zu einer weit entfernt liegenden Baustelle fahren, kann ihre Fahrzeit teilweise oder sogar vollständig als Arbeitszeit gewertet werden.

Welche Fahrten muss der Arbeitgeber bezahlen?

Unternehmen können ihren Arbeitnehmern für die Entfernung zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte 30 Cent pro Kilometer und Arbeitstag zurückerstatten. Dabei wird immer die einfache und kürzeste Strecke berücksichtigt. Von diesem Betrag werden pauschal 15 Prozent Lohnsteuer abgeführt. Sozialabgaben fallen weg.

Ist Reisezeit Arbeitszeit? Was sagt die Rechtsprechung? | Betriebsrat Video

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Wie werden Fahrzeiten bezahlt?

Wie muss Fahrzeit vergütet werden? Weder das Gesetz noch die Rechtsprechung haben diesbezüglich bislang eine klare Regelung aufgestellt. Es ist somit durchaus legitim, Fahrzeiten geringer zu vergüten als die sonstige Arbeitszeit, allerdings gilt auch hier der Mindestlohn als erlaubte Untergrenze.

Ist Fahrzeit Arbeitszeit Handwerker Rechnung?

Die Personalkosten: Fahrzeit ist Arbeitszeit. „Deshalb dürfen Betriebe ihren Kunden die Fahrtzeit zum üblichen Stundenlohn in Rechnung stellen“, sagt der Jurist. Abgerechnet werden könnten alle Mitarbeiter, die im Auto sitzen und auf der Baustelle arbeiten.

Wann beginnt die Arbeitszeit und wann endet sie?

§ 2 Abs. 1 ArbZG definiert die Arbeitszeit als die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne die Ruhepausen. Arbeit in diesem Sinne ist jede Tätigkeit, die als solche der Befriedigung eines fremden Bedürfnisses dient.

Wann beginnt die Arbeitszeit bei einsatzwechseltätigkeit?

Die Fahrtzeiten zum Kunden und zurück stellen daher vergütungspflichtige Arbeitszeiten dar, unabhängig davon, ob Fahrtantritt und Fahrtende vom Betrieb des Arbeitgebers oder von der Wohnung des Arbeitnehmers aus erfolgen.

Was ist eine Wegezeitentschädigung?

Anspruch auf eine Wegezeitentschädigung haben Arbeitnehmer im Bauunternehmen, die auf wechselnden Baustellen eingesetzt werden. Sie erhalten die Entschädigung für Wegezeiten, die nicht arbeitsvertraglich als Arbeitszeit gelten und daher nicht tariflich vergütet werden.

Was gehört zur Arbeitszeit was nicht?

Kurze Ruhepausen

Kurz einen Kaffee holen, eine Bildschirmpause oder eine schnelle Dehnübung für den verspannten Nacken machen: „Streng genommen gehört das nicht zur Arbeitszeit und ist eine Pause“, sagt Alexander Birkhahn.

Ist Kaffee holen Arbeitszeit?

Generell gilt, dass Pausen nicht zur Arbeitszeit gerechnet werden, da in dieser Zeit der Mitarbeiter schließlich keine Arbeitsleistung erbringt. Wer seinen Kaffee in der Küche holt und dann die Tasse am Arbeitsplatz während des Arbeitens trinkt, hat keine Pause im eigentlichen Sinne gemacht.

Kann der Chef verlangen früher zu kommen?

Existiert keine Regelung, kommt es darauf an, ob der Mitarbeiter ein Extra den Umständen nach erwarten durfte. Das ist nach der Rechtsprechung dann der Fall, wenn sein Gehalt die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung nicht übersteigt - so wie bei Ihnen.

Wann dürfen Anfahrtskosten berechnet werden?

Anfahrtskosten: Handwerker können für die Anfahrt eine Pauschale verlangen oder auf den Kilometer genau abrechnen. Entscheidend ist, was vorher vereinbart wurde. Bei kilometergenauer Abrechnung darf die tatsächlich gefahrene Strecke nicht überschritten werden.

Was darf ein Handwerker für die Anfahrt berechnen?

Heißt: Betriebe dürfen ihren Kunden die Fahrtzeit zum üblichen Stundenlohn in Rechnung stellen. Das sind bei einem Gesellen etwa 40 Euro pro Stunde. Für eine Anfahrt von 15 Minuten sind etwa zehn Euro an Personalkosten zu zahlen. Plus die Fahrzeugkosten in unserem Fall, also rund 20 Euro.

Wie hoch darf die anfahrtspauschale sein?

Anfahrtskosten, was darf berechnet werden.

Diese sollte bei einem seriösen Handwerker 0,50 Euro pro Kilometer nicht übersteigen. Die Anfahrtzeit wird bei kundenfreundlichen Unternehmen auf 15 Minuten genau berechnet und beträgt knapp 55 Euro in der Stunde.

Sind 15 Minuten schon eine Überstunden?

Das heißt: Niemand darf seine Arbeitnehmer dazu auffordern, mehr als sechs Stunden am Stück pausenlos zu arbeiten. Ab neun Stunden kommen dann nochmal 15 Minuten obendrauf – mehr als zehn Stunden am Tag dürfen es sowieso laut Gesetz nicht werden – Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.

Was darf der Chef nicht sagen?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

Kann ich an meinem freien Tag gezwungen werden zu arbeiten?

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung. Dieses kann er aber nur einmal „verbrauchen“ – indem er die Arbeitszeit im Dienstplan festlegt.

Wie lange darf eine Kaffeepause sein?

Meist wird eine Tragedauer von 75 Minuten empfohlen. Danach sollte es eine Tragepause von 30 Minuten geben. Diese Pausenzeiten zählen dann zur Arbeitszeit und werden in der Regel auch bezahlt.

Kann der Chef Kaffee trinken verbieten?

Fazit: Es ist durchaus erlaubt während der Arbeitszeit ein paar Tässchen Kaffee zu trinken. Nicht erlaubt ist hingegen eine Kaffeepause während der eigentlichen Arbeitszeit einzuschieben. Diese darf nur in den geregelten Pausenzeiten stattfinden.

Wie lange darf man bei der Arbeit stehen?

Pausen - Niemand darf länger als sechs Stunden ohne Pause arbeiten. Dann steht ihm eine Auszeit von einer halben Stunde zu (§ 4 ArbZG). Wer länger als neun Stunden arbeitet, muss eine Pause von 45 Minuten einlegen.

Wie lange darf man an der Kasse sitzen?

Re: kassieren an der kasse

Die tägliche Höchstarbeitszeit liegt bei acht Stunden (§3 Arbeitszeitgesetz). Sie kann aber zeitweise auf zehn Stunden verlängert werden.

Ist in 8 Stunden Arbeitszeit Pause inklusive?

Wer maximal bis zu sechs Stunden am Stück arbeitet, dem steht vom Gesetz her gar keine Pause zu. Wer mindestens sechs Stunden aber höchstens neun Stunden arbeitet, hat einen Anspruch auf 30 Minuten Pause. Arbeitet jemand neun bis zehn Stunden, dann hat er einen Anspruch auf mindestens 45 Minuten Pause.

Ist Vorbereitungszeit gleich Arbeitszeit?

Obligatorische Vorbereitungen als Arbeitszeit? Laut Arbeitsgericht Magdeburg sind Arbeitsvorbereitungen, die systembedingt zu treffen sind, zur Arbeitszeit zu zählen und zu vergüten. Allerdings sind nicht alle Tätigkeiten, die in Verbindung mit der Arbeitszeit stehen, zur tatsächlichen Arbeitszeit zu zählen.

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