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Wann muss eine Photovoltaikanlage dem Finanzamt gemeldet werden?

Gefragt von: Frau Dr. Rosita Jansen MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Für Sie besteht ab dem Jahr der Inbetriebnahme grundsätzlich die Verpflichtung, Ihre Einkommensteuererklärung bis zum 31. Juli des Folgejahres an Ihr Finanzamt zu übermitteln.

Bis wann muss eine PV-Anlage beim Finanzamt anmelden?

PV-Anlage beim Finanzamt melden

Die Inbetriebnahme selbst gilt als Aufnahme einer solchen unternehmerische Tätigkeit und sollte dem zuständigen Finanzamt daher innerhalb des ersten Monats gemeldet werden.

Wie muss ich eine Photovoltaikanlage beim Finanzamt anmelden?

Wenn das Finanzamt den Betrieb deiner Anlage als unternehmerische Tätigkeit einstuft, musst du Einkünfte aus dem Betrieb der Anlage versteuern. Die Meldung der Inbetriebnahme kann formlos an das Finanzamt erfolgen. Es ist jedoch möglich, dass das Finanzamt die Ausfüllung eines Fragebogens verlangt.

Kann man eine PV-Anlage ganz ohne das Finanzamt betreiben?

Wollen Sie Photovoltaik ganz ohne Finanzamt betreiben, sollten Sie bei der Anmeldung die Kleinunternehmerregelung wählen. Diese befreit Sie von der Umsatzsteuer. Ihr Jahresumsatz darf dafür 22.000 Euro nicht übersteigen. Mit der Vereinfachungsregelung (Liebhaberei) umgehen Sie zudem die Zahlung der Einkommensteuer.

Wie groß darf eine PV-Anlage sein ohne Anmeldung?

Für Personen, die ihr Balkonkraftwerk zur Selbstversorgung betreiben, hat die Bundesnetzagentur jedoch zumindest die jährliche Meldepflicht erlassen, sofern die Geräte insgesamt über weniger als 600 Watt Maximalleistung verfügen.

Photovoltaikanlage beim Finanzamt anmelden - So wird es gemacht

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Was passiert wenn man die PV-Anlage nicht angemeldet?

Was passiert, wenn ich meine Anlage nicht fristgerecht ins Register eintrage? Für das Marktstammdatenregister besteht eine Meldepflicht. Wenn Sie Ihre Anlage nicht fristgerecht eintragen, droht der Verlust Ihrer Vergütung nach dem EEG oder KWKG und ein Bußgeld.

Welche PV Anlagen müssen nicht gemeldet werden?

Als vertraulich eingestufte Daten können nicht öffentlich eingesehen werden. Dazu gehören Daten natürlicher Personen und genaue Standorte von Photovoltaikanlagen, die über eine Leistung unter 30 kWp verfügen. Private, die Strom als solare Eigenversorger produzieren, können so nicht öffentlich eingesehen werden.

Wie viel KW sind steuerfrei?

Betreiber kleiner Anlagen an oder auf Gebäuden bis 10 Kilowatt Leistung sind dabei seit 2020 von der Gewerbesteuer befreit (§ 3 Punkt 32 GewStG). Sie müssen damit auch kein Gewerbe anmelden.

Was bedeutet die 10 kWp Grenze?

Mit dem EEG 2021 sind jetzt auch Photovoltaikanlagen größer 10 Kilowatt-Peak (kWp) von der Zahlung der EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch befreit. Im EEG 2017 endete die Befreiung ab einer Anlagenleistung größer 10 kWp und mehr als 10.000 kWh (Kilowattstunden) Eigenstromverbrauch pro Jahr.

Warum unter 10 kWp bleiben?

Die 10-kWp-Grenze kann daher relevant für die Entscheidung der Größe einer PV-Anlage sein. Für die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage spielt die Höhe der Einspeisevergütung heute keine große Rolle mehr. Es geht vielmehr darum, die eigenen Stromkosten mit günstigem Solarstrom zu reduzieren.

Wie wird der Eigenverbrauch besteuert?

Angenommen der Nettostrombezugspreis liegt bei 25 Cent je Kilowattstunde (rund 30 Cent brutto), muss der Betreiber 4,75 Cent Umsatzsteuer an das Finanzamt entrichten. Je teurer der Einkaufspreis für Strom in Deutschland wird, desto höher wird auch die abzuführende Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch ausfallen.

Was ändert sich 2022 bei Photovoltaik?

Im Jahr 2022 fallen Photovoltaikanlagen, die 2001 als eine der ersten ans Netz gingen, aus der Förderung. Betreiber bekommen keine Einspeisevergütung mehr und sollten prüfen, ob sich die Volleinspeisung weiterhin lohnt. Wer nicht handelt, erhält weitere sieben Jahre eine Vergütung in Höhe des Jahresmarktwerts Solar.

Was ist bei einer PV-Anlage größer 10 kWp zu beachten?

Bei einer Anlagengröße von größer 10 kWp, also schon ab 10,01 kWp, muss für jede eigenverbrauchte kWh die „verminderte“ EEGUmlage in Höhe von 40 % an den Verteilnetzbetreiber abgeführt werden. Im Jahr 2020 sind das pro kWh eigenverbrauchten PV-Strom 2,702 Ct (= 40 % der EEG Umlage in 2020 von 6,756 Ct/kWh).

Was sich 2021 für Photovoltaik Betreiber Steuerlich ändert?

Nach einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums von Anfang Juni 2021 werden Betreiber solcher Anlagen auf Antrag von der Steuerpflicht befreit. Dann müssen sie Einnahmen aus der Anlage nicht mehr versteuern, können aber auch keine Abschreibungen oder sonstige Kosten steuersparend geltend machen.

Was muss ich steuerlich bei einer Photovoltaikanlage beachten?

Die Abschreibung der Photovoltaikanlage

Die Abschreibung erfolgt gleichmäßig verteilt auf die gesamte Nutzungsdauer. Dabei entspricht sie fünf Prozent der Netto-Anschaffungskosten. Bei einer PV Anlage, die für 20.000 Euro angeschafft wurde, können jährlich 1.000 Euro als Abschreibung geltend gemacht werden.

Wann lohnt sich die Kleinunternehmerregelung bei Photovoltaik?

Wann greift die Kleinunternehmerregelung bei Photovoltaik? Die Kleinunternehmerregelung (§19 UstG) ist eine steuerliche Erleichterung, wenn Sie geringe Umsätze erzielen. Ihr Vorjahresumsatz darf bei maximal 22.000 Euro brutto liegen und im laufenden Kalenderjahr 50.000 Euro Umsatz nicht überschreiten.

Ist Nulleinspeisung erlaubt?

A: Systemabhängig ist eine „Nulleinspeisung“ technisch möglich. Allerdings wird die Nulleinspeisung je nach Gebiet vom Netzbetreiber nicht genehmigt. Dieser wird auch im Falle einer Nulleinspeisung einen Zweirichtungszähler einbauen, worüber eine Einspeisung ins öffentliche Netz gemessen wird.

Wann fällt die 10 kWp Grenze?

Die 10 Kilowatt Peak Grenze entfällt mit dem EEG 2021

Mit dem neuen erneuerbaren Energien Gesetz für das Jahr 2021 (EEG 2021) wird ein wichtiges Problem für Betreiber von Photovoltaikanlagen gelöst. Die EEG-Umlage auf Eigenverbrauch ist nun für die meisten Hausbesitzer obsolet.

Was kostet eine 10 kWp PV-Anlage mit Speicher Förderung?

Eine 10 kWp-Anlage kostet also zwischen 15.000 und 22.000 Euro, zuzüglich der erwähnten Nebenkosten. Ein Preis, der durch Fördermittel und steuerliche Optimierung reduziert werden kann. Dank der Einsparung bei den Stromkosten und der Einspeisevergütung amortisiert sich die Investition innerhalb von etwa 10 Jahren.

Was plant die Ampel bei Photovoltaik?

Die Ampel-Koalition hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: 200 Gigawatt (GW) Photovoltaik bis 2030. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren insgesamt nur 54 GW installiert. Das bedeutet also fast eine Verdreifachung der installierten Kapazität in weniger als zehn Jahren.

Warum muss ich selbst erzeugten Strom versteuern?

Wird Strom der Photovoltaikanlage selbst verbraucht, ist das im Sinne der OFD ein "unternehmensfremder Zweck". Der Eigenverbrauch wird daher als "unentgeltliche Wertabgabe" betrachtet und muss dementsprechend versteuert werden. Die Bemessungsgrundlage dafür errechnen Sie anhand des Wiederbeschaffungswerts - siehe oben.

Warum muss man selbst erzeugten Strom versteuern?

Selbst erzeugter Photovoltaik-Strom, den Sie nutzen, hat einen Wert, der zu Ihrem Einkommen dazu zählt. Das müssen Sie versteuern. Sollten Sie einen Teil des selbst erzeugten Solarstroms an andere verkaufen, gelten Sie als Unternehmer. Sobald Sie Gewinn durch Verkauf erzielen, fällt Einkommensteuer an.

Wann muss man Eigenverbrauch versteuern?

Für Anlagen bis zu einer Leistung von 10 Kilowatt besteht in der Regel seit 2020 keine Steuerpflicht mehr. Verbraucher können sich hier von der Steuer befreien lassen, wenn sie nachweisen können, dass weniger als 10 Prozent des Stromes ins Netz eingespeist wird.

Wie selbst verbrauchter Solarstrom steuerlich erfasst wird?

Die in Rechnung gestellten Ausgaben des Stromunternehmens für den selbst verbrauchten Strom stellen Betriebsausgaben des Jahres dar, in dem die Zahlung erfolgt. Die hierbei in Rechnung gestellte Umsatzsteuer kann als Vorsteuer geltend gemacht werden.