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Wann lohnt es sich eine KG zu gründen?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Romy Fiedler MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Vor- und Nachteile der Kommanditgesellschaft
Sehr gute finanzielle Ausstattung durch die beliebig mögliche Aufnahme von Kommanditisten. Hohe Kreditwürdigkeit durch die persönliche Haftung der Komplementäre. Nur beschränkte Haftung der Kommanditisten. Kein Mindestkapital für die Gründung notwendig.

Wann sollte man eine KG gründen?

Wenn du allein als Chef*in tätig sein möchtest, gleichzeitig aber jemanden brauchst, der Kapital in die Firma einbringt, ist die Kommanditgesellschaft, kurz KG, die richtige Wahl. Die KG besteht aus dem/der Komplementär*in (oder mehreren Komplementär*innen) sowie dem/der Kommanditist*in (ebenfalls mehrere möglich).

Für wen lohnt sich eine KG?

Geeignet für: Jede Art von Handelsgewerbe, bei dem Kapitalgeber als Kommanditisten ohne Mitspracherecht und mit beschränktem Haftungsrisiko aufgenommen werden sollen. Auch für Vermögensverwaltungen sowie für Familienunternehmen.

Wieso sollte man eine KG gründen?

Weitere Argumente für die KG

Durch den Ausschluss privater Haftung ist der Kommanditist vor dem Durchgriff auf das Privatvermögen geschützt. Der Einfluss der Arbeitnehmer aufgrund der Mitbestimmungsgesetze ist bei der KG geringer als bei einer GmbH. Keine notarielle Beurkundung bei Vertragsänderungen nötig.

Welche Nachteile hat eine KG?

Vor der Gründung einer KG sollten Sie sich Gedanken über die Vor- und Nachteile der Gesellschaft machen. Sie brauchen zwar kein Mindestkapital. Ein Nachteil ist aber z.B., dass die Komplementäre mit ihrem Privatvermögen haften.

GmbH & Co KG vs. GmbH - Ab wann lohnt sich was? - Exkurs OHG

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Kann ein Kommanditist Gehalt beziehen?

Als Geschäftsführer einer UG müssen Sie kein Gehalt beziehen. Als Kommanditist erhalten Sie jedoch grundsätzlich kein Gehalt von der KG , sondern Sie können lediglich Entnahmen tätigen. Steuerpflichtig sind jedoch nicht die Entnahmen, sondern der Gewinn der KG .

Wie viel Eigenkapital für KG?

Eine Kommanditgesellschaft findet man des öfteren bei derartigen Familienbetrieben. Das Eigenkapital der KG ist üblicherweise in der Bilanz in zumindest 2 Posten unterteilt: Kapitalanteile persönlich haftender Gesellschafter 50.000 € Kapitalanteile Kommanditisten 200.000 €.

Welche Steuern muss eine KG zahlen?

Die KG ist gewerbesteuerpflichtig und umsatzsteuerpflichtig. Entsprechend kann sie auch die Vorsteuer in ihrer Umsatzsteuervoranmeldung geltend machen. Die Einnahmen ihrer Gesellschafter unterliegen der Einkommensteuerpflicht.

Welche Vorteile hat ein Kommanditist?

Ein Kommanditist (Teilhafter) haftet bei Verlusten anders als ein Komplementär (Vollhafter) nur mit seiner Einlage. Er haftet also nicht mit seinem Privatvermögen. Diese Haftungsbegrenzung schützt das Privatvermögen des Kommanditisten aber nur dann, wenn dieser seine Einlage auch tatsächlich erbracht hat.

Warum KG statt GmbH?

KG wird die vorteilhafte Haftungsbegrenzung einer Kapitalgesellschaft mit den steuerlichen Belastungsvorteilen einer Personengesellschaft kombiniert. Ein großer Unterschied zwischen der GmbH und der GmbH und Co. KG ist also das geringere Steuerrisiko seitens der Personengesellschaft.

Was kostet eine KG?

Für eine erstmalige Eintragung einer KG entstehen Kosten in Höhe von 100 Euro (für bis zu drei Gesellschafter). Für jeden weiteren Gesellschafter berechnet das zuständige Gericht eine zusätzliche Gebühr von 40 Euro.

Wie wird der Gewinn bei einer KG verteilt?

Das Wichtigste in Kürze. Die Gewinnverteilung in der KG regelt das Handelsgesetzbuch (HGB). Demnach erhalten alle Gesellschafter einen Anteil am Jahresgewinn in Höhe von vier Prozent ihres Kapitalanteils.

Was braucht man für eine KG?

Für die Gründung der KG ist der Zusammenschluss von mindestens zwei Gesellschaftern notwendig. Es bedarf eines Kommanditisten und eines Komplementärs. Der Komplementär übernimmt die Geschäftsführung und haftet indessen in voller Höhe mit seinem Privatvermögen.

Warum KG statt OHG?

OHG (Offene Handelsgesellschaft)

Hauptunterschied zwischen KG und OHG sind die unterschiedlichen Haftungsbedingungen: Während es in der KG in der Regel nur einen Komplementär gibt und lediglich dieser uneingeschränkt haften muss, haften in der OHG alle Gesellschafter unmittelbar, unbegrenzt und gesamtschuldnerisch.

Wer ist der Geschäftsführer einer KG?

Bei der KG ist die Geschäftsführung Sache der Komplementäre. Kommanditisten sind mangels abweichender Vertragsbestimmung von der Geschäftsführung ausgeschlossen.

Wer ist der Eigentümer einer KG?

Grundsätzlich darf davon ausgegangen werden, dass bei einer GmbH & Co. KG der Komplementär wirtschaftlicher Eigentümer ist. Der Kommanditist ist nur dann wirtschaftlicher Eigentümer, wenn er eine kontrollierende Stellung hat.

Wie lange dauert es eine KG zu gründen?

Wir können Ihnen einen Gesellschaftsvertrag innerhalb von 24h erstellen. Danach wird der Notartermin zur Beurkundung vereinbart. Ab (nachgewiesener) Zahlung der Stammeinlage auf das Bankkonto ist bis zur Eintragung in das Handelsregister mit einer Dauer von ca. 10 Tagen zu rechnen.

Bei welcher Unternehmensform zahlt man am wenigsten Steuern?

In den ersten Jahren nach der Existenzgründung ist das Einzelunternehmen oder eine Partnergesellschaft (z. B. GbR) meist die steuerlich günstigste Rechtsform. Eine Kapitalgesellschaft wie die GmbH ist erst dann zu empfehlen, wenn das Unternehmen mehr Gewinne erwirtschaftet.

Was hat ein Kommanditist für Einkünfte?

Die Gewinnanteile eines Kommanditisten gehören zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb (§ 15 EStG).

Wann ist eine KG Vermögensverwaltend?

Die vermögensverwaltende Personengesellschaft ist eine Sonderform der Personengesellschaft, die ausschließlich eigenes Kapitalvermögen oder eigenes unbewegliches Vermögen nutzt. Sie hat keine Erträge im Sinne des Gesetzgebers und gilt als nicht gewerblich.

Was darf ein Kommanditist nicht?

(1) Der Kommanditist ist berechtigt, die abschriftliche Mitteilung des Jahresabschlusses zu verlangen und dessen Richtigkeit unter Einsicht der Bücher und Papiere zu prüfen. (2) Die in § 118 dem von der Geschäftsführung ausgeschlossenen Gesellschafter eingeräumten weiteren Rechte stehen dem Kommanditisten nicht zu.

Kann ein Angestellter gleichzeitig Kommanditist sein?

Vor ein paar Jahren war das nicht so, jedoch sollen sich jetzt die Gesetze entsprechend geändert haben, dass man nicht mehr gleichzeitig sozialversicherungspflichtig angestellt und Kommanditist sein darf.

Welche Arten von KG gibt es?

Im Unterschied zur offenen Handelsgesellschaft und zur Gesellschaft bürgerlichen Rechts gibt es zwei verschiedene Arten von Gesellschaftern: die Kommanditisten und die Komplementäre.

Ist ein Kommanditist sozialversicherungspflichtig?

Hingegen unterliegen Kommanditisten der Sozialversicherungspflicht, wenn sie weder aufgrund ihrer Kapitalbeteiligung noch nach den ihnen im Gesellschaftsvertrag eingeräumten Befugnissen maßgeblichen Einfluss in der Kommanditgesellschaft besitzen.

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