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Wann ist man Sozialversicherungsfrei?

Gefragt von: Herr Prof. Karl-Friedrich Meißner  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Versicherungsfrei sind Arbeitnehmer, deren regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt die allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG 2022: 64.350 EUR, 2021: 64.350 EUR) bzw. die besondere JAEG (2022: 58.050 EUR, 2021: 58.050 EUR) überschreitet.

Wann ist man von der Sozialversicherung befreit?

Per Gesetz sozialversicherungsfrei sind: Personen, die hauptberuflich selbstständig erwerbstätig sind und nicht zu den sozialversicherungspflichtigen Selbstständigen gehören. Beamte, Richter, selbstständige Lehrer und Erzieher. Geringfügig Beschäftigte (sogenannte „Minijobber“) bis zu einem Einkommen von 450 Euro.

Welche Personen sind nicht sozialversicherungspflichtig?

Nicht zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen dagegen Beamtinnen und Beamte, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige, Berufs- und Zeitsoldaten; desgleichen die ausschließlich geringfügig Beschäftigten.

Wer muss keine Sozialabgaben zahlen?

Ausgenommen von der Sozialversicherungspflicht sind Arbeitnehmer im Rahmen von geringfügigen Beschäftigungen. Diese leisten daher auch keine Sozialabgaben, sondern nur einen geringeren Beitrag zur Rentenversicherung. Von dieser Pflicht kann man sich auf Antrag aber auch befreien lassen.

Wie viele Stunden arbeiten für sozialversichert zu sein?

Es gibt keine gesetzlichen Bestimmungen, die die Sozialversicherungspflicht an einer Mindestzahl zu leistender Arbeitsstunden festmachen. Daher kann auch eine Teilzeitstelle eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sein, sofern der Beschäftigte ein monatliches Einkommen von mehr als 520 Euro erzielt.

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Bin ich bei 15 Stunden krankenversichert?

Ja, auch Teilzeitkräfte müssen eine Krankenversicherung abschließen. Wann sind Teilzeitkräfte von der Krankenversicherungspflicht befreit? Verdienen Sie bei Ihrem Job in Teilzeit weniger, als es bei einem Minijob bzw. einer geringfügigen Beschäftigung üblich ist, profitieren Sie von einer Versicherungsfreiheit.

Ist man in Teilzeit sozialversichert?

Antwort. Wenn Sie in Ihrer Teilzeittätigkeit als Angestellte mehr als geringfügig (450 Euro im Monat) verdienen, sind Sie in allen Bereichen der Sozialversicherung über das Arbeitsverhältnis abgesichert.

Ist man mit 450 Euro Job sozialversichert?

Alle Gehälter ab 450 Euro sind sozialversicherungspflichtig. Durch Beitragszahlung werden eigene Ansprüche in der Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung erworben. Beispielsweise Krankengeld bei längerer Krankheit (länger als sechs Wochen) und Kinderkrankengeld, wenn ein Kind erkrankt ist.

Was passiert ohne Sozialversicherung?

Verstößt ein Arbeitgeber vorsätzlich oder leichtfertig gegen die Meldepflicht zur Sozialversicherung, liegt eine Ordnungswidrigkeit vor. Es kann ein Bußgeld bis zu 25.000 Euro verhängt werden (§ 111 Abs.

Ist jeder Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig?

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte umfassen alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die kranken-, renten-, pflegeversicherungspflichtig und/oder beitragspflichtig nach dem Recht der Arbeitsförderung ( SGB III ) sind oder für die Beitragsanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung oder nach dem Recht der ...

Wie viel muss ich verdienen um sozialversichert zu sein?

Dabei gilt: Wenn Sie insgesamt - mit allen Ihren Jobs - mehr als 450 Euro monatlich verdienen, werden Sie als Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig, und es fallen Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung an.

Welche Einkommen sind sozialversicherungspflichtig?

Zu den beitragspflichtigen Einkommen gehören unter anderem:
  • Laufendes Arbeitsentgelt aus einer versicherungspflichtigen Beschäftigung (inkl. ...
  • Gewinn aus selbstständiger Tätigkeit.
  • Beamtenbezüge.
  • Versorgungsbezüge, wie Renten (unter anderem gesetzliche Rente, Betriebsrente und ausländische Renten)
  • Miet- oder Pachteinnahmen.

Wo bin ich sozialversicherungspflichtig?

Wenn Sie in mehreren Mitgliedstaaten der EU oder in einem Mitgliedstaat der EU und der Schweiz erwerbstätig sind, dann sind Sie im Wohnland sozialversicherungspflichtig, sofern die Tätigkeit im Wohnland „wesentlich“ ist. Dies ergibt sich aus Artikel 13 der EU-Verordnung 883/2004.

Ist steuerfrei auch Sozialversicherungsfrei?

Grundsätzlich geht die Sozialversicherungsentgeltverordnung davon aus, dass steuerfreie Zuwendungen auch beitragsfrei in der Sozialversicherung sind. Nicht zu verwechseln ist der Begriff der steuerfreien Zuwendung mit dem Begriff "kein Arbeitslohn".

Wie viele Stunden bei 520 Euro Job?

Arbeitgeber müssen bei geringfügig entlohnten Beschäftigten den Grenzbetrag von 520 Euro prüfen (Maximalstundenzahl von 43,333 Stunden pro Monat; 43 Stunden und 20 Minuten). Arbeitsverträge sind frühzeitig anzupassen. Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung haben die Geringfügigkeits-Richtlinien überarbeitet.

Was ist der Unterschied zwischen Minijob und 450-Euro-Job?

Eine geringfügige Beschäftigung wird auch Minijob genannt, weil sie dem Gesetz nach geringfügig ist. Rechtlich ist dazu alles im § 8 SGB IV geregelt. Als Minijob wird eine Beschäftigung dann bezeichnet, wenn sie bezüglich Lohnsteuer und Abgaben zur Sozialversicherung Besonderheiten unterliegt.

Wer zahlt SV bei Minijob?

Aufgrund der geringen Einkommenshöhe müssen Arbeitnehmer in einem Minijob zur Sozialversicherung keine Beiträge leisten. Diese Aufgabe übernimmt der Arbeitgeber.

Ist man mit einem 20 Stunden Job krankenversichert?

Grundsätzlich beitragspflichtig in der Krankenversicherung sind: Arbeitsverhältnisse mit mehr als 20 Std./Woche außerhalb der Semesterferien. Arbeitsverhältnisse mit einer Dauer von mehr als 26 Wochen innerhalb eines Jahres.

Ist man bei 20 Stunden krankenversichert?

Meldet der Arbeitgeber mehr als 20 Wochenstunden, wird man wie ein normaler Arbeitnehmer versicherungspflichtig und es müssen eigene Beiträge zur Krankenversicherung abgeführt werden, die bei rund 14-15 % vom Einkommen liegen – eine Hälfte zahlt der Arbeitgeber, die andere Hälfte zahlt man selbst.

Sind 15 Stunden die Woche Teilzeit?

Teilzeit bedeutet, weniger Stunden als die Kollegen zu arbeiten. Das können 15 bis hin zu 38 Stunden sein. Der Urlaubsanspruch bemisst sich nach den Arbeitstagen, nicht nach den Stunden. Wer an fünf Tagen pro Woche arbeitet, hat auch in Teilzeit genauso viel Urlaub wie Vollzeitbeschäftigte.

Wann muss ich mich selbst krankenversichern?

Pflichtmitglieder in der GKV sind insbesondere alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Bruttoeinkommen unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (im Jahr 2022: 64.350 Euro) und über der Geringfügigkeitsgrenze (450 Euro monatlich, beziehungsweise 520 Euro ab dem 1. Oktober 2022) liegt.

Sind 10 Stunden in der Woche Teilzeit?

Alles was unterhalb einer Vollzeitbeschäftigung liegt, ist Teilzeit. In diesem Fall hat der Arbeitnehmer einen Anspruch darauf, mindestens zehn Wochenstunden in Teilzeit eingesetzt zu werden. Setzt der Arbeitgeber Sie in Teilzeit für weniger Stunden ein, können Sie den Lohn für zehn Arbeitsstunden pro Woche verlangen.

Was verdiene ich bei 20 Stunden in der Woche?

Möchtest du diesen Stundenlohn nun auf deinen Verdienst bei einer 20-Stunden-Woche umrechnen, gehst du wie folgt vor. Als Hochschulabsolvent:in kannst du bei einer 20-Stunden-Woche also mit einem durchschnittlichen Gehalt von 22.420 Euro brutto im Jahr rechnen.

Was passiert wenn Sozialversicherungsbeiträge nicht gezahlt werden?

Wer als Arbeitgeber der Einzugsstelle Beiträge des Arbeitnehmers zur Sozialversicherung einschließlich der Arbeitsförderung, unabhängig davon, ob Arbeitsentgelt gezahlt wird, vorenthält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Wie prüft die Krankenkasse Einkommen?

Gesetzlich versicherte Selbstständige können ihrer Krankenkasse ein gesunkenes Einkommen nur durch Vorlage des neuen Einkommensteuerbescheides nachweisen. Bei Selbstständigen, die freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, wird der Beitrag nach dem Gewinn festgesetzt.

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