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Wann ist ein Haus Hochwassergefährdet?

Gefragt von: Gustav Seifert B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Vor allem muss das Haus auf Schwachstellen untersucht werden. Das fängt mit der Überprüfung der Lage an. Steht ein Haus etwa an einem Hang oder am Fuß einer Senke, ist es wahrscheinlicher, dass sich große Wassermassen bei einem Unwetter am Haus sammeln und dann über Kellerfenster und -türen ins Haus laufen.

Ist mein Haus Hochwasser gefährdet?

Mit dem Hochwasser-Pass können sich Hausbesitzer in ganz Deutschland ein Bild über ihr individuelles Überschwemmungs-Risiko machen. Dazu können Hausbesitzer auf der Internetseite des Hochwasser Kompetenz Centrums (HKC) einen Onlinefragebogen ausfüllen und per Selbstauskunft des Ist-Zustand ihres Hauses bewerten.

Wie kommt Hochwasser ins Haus?

Am häufigsten tritt Hochwasser auf den folgenden Wegen ins Gebäude ein:
  1. durch Kellerwände/Kellerboden und Bodenplatte.
  2. durch die Kanalisation/Leitungsrohre (Kanalrückstau)
  3. durch Hausanschlüsse oder bereits vorhandene Undichtigkeiten.
  4. durch Kellerfenster.
  5. durch die Hauswand.
  6. durch Fenster und Türen.

Wie kann ich mein Haus vor Starkregen schützen?

Mit dem Architekten sollten Bauherren besprechen, welche Maßnahmen notwendig sind – dies können sein:
  1. Versickerungsfähige Flächen erhalten. ...
  2. Haus höher bauen oder abschirmen. ...
  3. Zusätzliche Wasserspeicher anlegen. ...
  4. Rückstauklappe einbauen. ...
  5. Hauseingänge mit Stufen oder Schwellen schützen. ...
  6. Fenster, Türen und Wände abdichten.

Wie kann man eine Überschwemmung verhindern?

Bauvorsorge heißt, in hochwassergefährdeten Gebieten durch eine entsprechend angepasste Bauweise mit dem Hochwasser zu leben: Öltanks sollten gegen Auftrieb und Wasserdruck gesichert sein. Stromverteilerkästen sollten hochwassersicher angebracht werden. Mobiliar sollte „mobil“ bleiben.

Hochwasser – Wie man Gebäude davor schützt

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Wie kann ich mein Haus vor Hochwasser schützen?

Hochwasserangepasstes Bauen. Um sein Haus gegen Hochwasser zu schützen, sollte es, so eine Gefährdung besteht, baulich nachgerüstet werden. Dazu gehört zum Beispiel den Keller abzudichten sowie Schutzelemente für die Fenster und gegebenenfalls mobile Hochwasserschutzwände aus Edelstahlbalken anzuschaffen.

Was tun bei Hochwasser im Haus?

Halten Sie sich während des Hochwassers nicht im Keller auf, das ist lebensgefährlich. Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab. Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr.

Ist Starkregen ein Elementarschäden?

Schäden, die durch Überschwemmungen, etwa durch Starkregen, am Gebäude oder Ihrem Inventar verursacht werden, zählen zu den Elementarschäden und können bei der Allianz mitversichert werden.

Warum sollte man seinen Keller fluten?

Grundsätzlich ist das Fluten vom Hochwasser bedrohter Kellerräume mit Trinkwasser eine sinnvolle Ergänzung des Hochwasserschutzes. Sie stellt aber in der Regel nur die letzte Option dar, wenn ein Volllaufen des Kellers mit herkömmlichen Methoden nicht mehr vermeidbar ist.

Wie schützt man Kellerfenster vor Hochwasser?

  1. Sandsäcke und Dammbalken. Sandsäcke und Dammbalken sind eine preiswerte und mobile Lösung gegen Hochwasser. ...
  2. Fenster mit Festverglasung einbauen. Fenster mit Festverglasung eignen sich dann, wenn kein starker Wasserdruck erwartet wird. ...
  3. Hochwasserdichte Fenster. ...
  4. Lichtschacht abdecken.

Warum laufen Keller bei Starkregen voll?

Heftige Gewitter, anhaltender Regen und Hochwasser können die kommunale Kanalisation zum Überlaufen bringen. Deren Abwasserkanäle können dann die gewaltigen Niederschlagsmengen nicht mehr aufnehmen und ableiten. Die Folge: Tief liegende Hauseingänge, Keller und Souterrainräume unterhalb der Rückstauebene laufen voll.

Was passiert bei einem Rückstau?

Bei einem Rückstau läuft zuerst der Kanal voll und das Abwasser steigt in den Schächten bis auf Straßenniveau - auch Rückstauebene genannt - an und drückt in die Abwasserleitungen innerhalb der Gebäude bis zur Rückstauebene zurück.

Was tun gegen Rückstau?

Es muss ein weiteres WC oberhalb der Rückstauebene zur Verfügung stehen. Bei Rückstau muss auf die Benutzung der Ablaufstelle verzichtet werden können. Ein Rückstauverschluss wirkt wie ein Rückflussverhinderer. Er lässt Abwasser in Strömungsrichtung ungehindert durchfließen, sperrt aber den Rückweg ab.

Was kostet eine Wohngebäudeversicherung mit Elementarschäden?

Die Kosten für eine sehr gute bewertete Gebäudeversicherung mit Elementarschutz betragen zwischen 191 Euro und 1.245 Euro im Jahr. In einer teuren Wohngegend wird mit 300 Euro bis 2.337 Euro ein deutlich höherer Jahresbeitrag fällig als an günstigen Standorten.

Was fällt alles unter Elementarschäden?

Das Wichtigste in Kürze. Mit der Elementarschadenversicherung kannst Du Dich gegen Schäden aufgrund von Überschwemmungen (Flusshochwasser, Starkregen), Lawinen, Erdrutsch oder Erdbeben absichern. Diese Absicherung gegen Elementarschäden kannst Du zusätzlich zur Wohngebäude- oder Hausratversicherung abschließen.

Wer haftet wenn der Keller unter Wasser steht?

Wer haftet für Wasserschäden im Keller? Bei Schäden am Gebäude selbst ist die Gebäudeversicherung zuständig – bei einer Mietwohnung ist dafür also der Vermieter verantwortlich. Für Schäden am Hausrat ist der Mieter selbst verantwortlich. Hier hilft seine Hausratversicherung.

Was tun bei Hochwasser im Keller?

Hat Hochwasser zu Wasser im Keller geführt, müssen Sie mit dem Abpumpen warten, obwohl das sicher schwerfällt. Erst wenn der Stand des Grundwassers niedriger ist als die Bodenwanne des Hauses, darf das Wasser entfernt werden. Andernfalls kann diese durch nachdrückendes Wasser Schaden nehmen.

Wie pumpt man Wasser aus dem Keller?

Mit einer TWP-Schmutzwasser-Tauchpumpe können Sie den größten Teil des Wassers aus dem Keller abpumpen. Ist der Wasserspiegel auf etwa 20 Zentimeter gesunken, sollten Sie alle Kleinteile möglichst entfernen oder von der Pumpe fernhalten. Das weitere Abpumpen verläuft somit zügiger und die Pumpe verstopft nicht.

Wie viele Menschen starben bei der Flut?

Das verheerende Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Sommer 2021 stützt die düsteren Szenarien mit einer traurigen Realität: 189 Menschen starben bei der Flutkatastrophe, die finanziellen Schäden werden mit mehr als 29 Milliarden Euro beziffert.

Wann zahlt die elementarversicherung nicht?

Was deckt die Elementarversicherung nicht ab? Nicht versichert sind Schäden durch eine Sturmflut und Schäden durch Grundwasser, das z. B. stark gestiegen ist und dann von unten in das Mauerwerk eines Kellers eindringt.

Was ist der Unterschied zwischen Überschwemmung und Überflutung?

Generell spricht man von Überschwemmungen, sofern sich der Pegelstand eines Gewässers, in der Regel eines Flusses, erheblich über dem normalen Pegel- bzw. Wasserstand befindet und es infolgedessen zu Überflutungen angrenzender Landschaften kommt.

Ist eine Rückstauklappe Pflicht?

ist eine Rückstauklappe Pflicht? Es gibt keine grundsätzliche gesetzliche Verpflichtung zum nachträglichen Einbau einer Rückstauklappe.

Wo ist man bei Hochwasser am sichersten?

Mangroven-Pflanzen können Küsten vor Überflutungen schützen. Ein 200 Meter langer Mangroven-Wald reduziert die Kraft der Wellen um 75 Prozent! Das verschafft den Menschen mehr Zeit, um sich vor den Fluten in Sicherheit zu bringen. Außerdem siedeln zwischen den Pflanzen viele Fische, Muscheln und Krabben.

Wo ist man Hochwassergefährdet?

Erst Ruhr, Rur, Mosel, Rhein und nun Flüsse in Bayern und Sachsen – nach historischen Wasserständen an vielen Flüssen im Westen und Südwesten Deutschlands ist die Hochwasserlage inzwischen im Süden angekommen.

Was tun wenn eine Flut kommt?

Richtig Handeln bei Hochwasser - im Haus
  1. Behalten Sie die Ruhe und Besonnenheit. ...
  2. Räumen Sie die Kellerräume, in die Grundwasser eindringen kann oder die volllaufen können, aus.
  3. Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.
  4. Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab.