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Wann ist der Mieter verpflichtet zu renovieren?

Gefragt von: Herr Prof. Gilbert Peter  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Starre Renovierungsfristen – etwa Formulierungen wie: „Der Mieter ist verpflichtet, Schönheitsreparaturen in Küche, Bad und Toilette spätestens alle drei Jahre, in Wohn- und Schlafräumen alle fünf Jahre und in Nebenräumen alle sieben Jahre durchzuführen.

Ist der Mieter verpflichtet bei Auszug zu renovieren?

Im Mietrecht gibt es keine Regelung, die besagt, dass die Mieterin oder der Mieter die Wohnung bei Auszug renovieren muss. Ganz im Gegenteil: die Instandhaltung der Mietwohnung ist Sache des Vermieters. Der Vermieter kann jedoch die Instandhaltungspflicht – zumindest teilweise – auf den Mieter übertragen.

Wann ist der Vermieter verpflichtet zu renovieren?

Es gibt keine festgeschriebene Regel, wann ein Vermieter ein Bad sanieren muss. Bestehende Mängel muss er nach Paragraf 535 BGB sofort beheben, dazu ist in der Regel aber keine vollständige Badsanierung notwendig. Aufgrund eines veralteten und unmodernen Designs haben Mieter kein Recht auf eine Sanierung.

Wann ist ein Mieter verpflichtet zu streichen?

Als Richtlinie gelten folgende Abstände: Streichen der Küche und Badezimmer alle drei Jahre. Streichen der Wohnräume alle fünf Jahre. Streichen der Schlafräume alle fünf Jahre.

Wann muss renoviert werden bei Auszug?

Renovierungsklauseln: Wann diese (un-)gültig sind

In folgenden Fällen entfällt die Renovierung bei Auszug: Bei starren Renovierungsfristen in Mietverträgen, beispielsweise „Das Bad muss spätestens alle 5 Jahre, die Küche alle 7 Jahre komplett gestrichen werden“.

Darf ich aus einer Mietwohnung ausziehen, ohne zu renovieren? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Kann der Vermieter eine Renovierung verlangen?

Theoretisch kann der Mieter nun vom Vermieter verlangen, die Wohnung zur renovieren. Wenn er dies allerdings tut, wäre die Wohnung nach der Renovierung in einem besseren Zustand, als ursprünglich vereinbart. Einen besseren als den vertraglich vereinbarten Zustand schuldet der Vermieter allerdings nicht.

Kann Vermieter streichen verlangen?

Starre Fristen: der Mieter darf nicht – unabhängig vom Zustand der Wohnung – in regelmäßigen Abständen zu einer Renovierung verpflichtet werden. 2. Farbklausel: Der Vermieter darf lediglich einen Anstrich in neutralen und hellen Farben verlangen. Eine Vorschrift die „weiß“ als Farbe festlegt, ist nicht gestattet.

Bin ich verpflichtet die Wohnung zu streichen?

FAQs: Häufige Fragen zum Thema Streichen bei Auszug

Es ist zulässig, dass im Mietvertrag festgehalten wird, dass Mieter:innen die Wände der Wohnung in einer hellen, neutralen Farbe streichen müssen. Konkrete Vorgaben, wie z.B. das Streichen aller Wände mit weißer Farbe, sind unzulässig.

Wer muss Wohnung nach Auszug streichen?

Wurde eine Wohnung nicht unrenoviert übernommen und die Klauseln bezüglich Schönheitsreparaturen im Mietvertrag sind wirksam, muss der Mieter oder die Mieterin beim Auszug der Pflicht nachkommen und die Wohnung streichen.

Was muss der Vermieter nach 20 Jahren Renovieren?

Dinge, die beim normalen Gebrauch einer Mietsache nach 20 Jahren abgewohnt sind, muss der Mieter nicht ersetzen. Dazu gehört beispielsweise abgelaufene Auslegeware. Bereits nach zehn Jahren gilt Teppich als abgewohnt. Das gilt auch für Laminat.

Welche Renovierungsarbeiten muss der Vermieter übernehmen?

Schönheitsreparaturen wie das Streichen und Tapezieren von Wänden, Fußböden, Heizkörpern oder Innentüren während der Mietdauer sind dagegen Aufgabe des Vermieters. Je nach Mietvertrag kann aber auch der Mieter dafür zuständig sein.

Wann gilt eine Wohnung als Unrenoviert?

Unrenoviert ist eine Wohnung nicht bereits dann, wenn sie nicht frisch renoviert ist, sondern erst dann, wenn sie einen insgesamt abgewohnten Eindruck macht. Lediglich geringe Abnutzungsspuren, die bei lebensnaher Betrachtung nicht ins Gewicht fallen, können vernachlässigt werden.

Was sind normale Abnutzungen Wohnung?

Häufige Beispiele für eine herkömmliche Abnutzung:

Schatten auf Tapeten aufgrund angebrachter Bilder. abgelaufene Teppichböden (in einem normalen Maße) Verfärbungen an den Fugen im Bad. Dübellöcher in der Wand (in einem üblichen Maße)

Welche Schönheitsreparaturen müssen beim Auszug gemacht werden?

Im Mietrecht sind Schönheitsreparaturen das Tapezieren, Anstreichen und Kalken der Wände und Decken, das Streichen von Fußböden, Heizkörpern einschließlich Heizungsrohren und das Streichen der Innentüren sowie der Fenster und Außentüren von innen.

Wie muss ich die Wohnung nach Auszug hinterlassen?

Der Mieter muss die Wohnung leer und sauber übergeben. Er darf nach dem Mietrecht bei Auszug auch keine Gegenstände zurücklassen. Tut er dies doch, kann der Vermieter eine Entrümpelungsfirma auf Kosten des Mieters beauftragen.

Wann ist die Renovierungsklausel unwirksam?

Klausel zu Renovierung bei Auszug

Eine Formularklausel, nach der der Mieter die Mieträume bei Beendigung der Mietzeit unabhängig von Zeitpunkt der letzten Schönheitsreparaturen renoviert zurückgeben muss, ist unwirksam.

Was kann der Vermieter bei Auszug verlangen?

Der Vermieter darf im Mietvertrag nicht vorgeben, dass Sie alle Räume beim Auszug neu streichen oder tapezieren müssen. Er kann aber verlangen, dass Sie die Wände beim Auszug in neutralen Tönen streichen, wenn Sie vorher zum Beispiel eine Wand in knalligem Pink angestrichen hatten.

Was heißt ordnungsgemäßer Zustand bei Auszug?

Häufig muss der Mieter laut Vertrag die Wohnung in einen "ordnungsgemäßen Zustand" versetzen. "Konkret heißt das, dass grobe Mängel und Schäden zu beseitigen sind, die während der Mietzeit aufgrund von Fahrlässigkeit entstanden sind", sagt Annett Engel-Lindner vom Immobilienverband Deutschland IVD.

Was passiert wenn ich bei Auszug nicht renoviert?

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat 2015 weitreichende Grundsatzurteile zur Wohnungsrenovierung verkündet. Danach dürfen Vermieter die Instandhaltung nicht auf den Mieter übertragen, wenn die Wohnung bei Einzug unrenoviert wurde. Dadurch würden Mieter unangemessen benachteiligt, so das Gericht.

Wer muss streichen Mieter oder Vermieter?

Mieter oder Vermieter: Wer muss streichen? Grundsätzlich ist der Vermieter dafür verantwortlich, die Wohnung in einem guten Zustand zu halten. Allerdings ist es zulässig und auch üblich, diese Pflicht zu Schönheitsreparaturen auf den Mieter abzuwälzen. Das muss aber im Mietvertrag festgehalten und geregelt sein.

Wie weiß müssen die Wände beim Auszug sein?

Der Vermieter kann verlangen, dass eine Wohnung bei Auszug in hellen und neutralen Farben gestrichen wird. Er kann jedoch nicht explizit verlangen, dass sie weiß gestrichen wird.

Was muss ich nach 2 Jahren Renovieren?

Zieht der Mieter nach 2 Jahren aus und ist die Wohnung nicht renovierungsbedürftig, müssen keine Schönheitsreparaturen durchgeführt werden. Der Vermieter darf keine sog. starren Fristen für die Renovierung fordern ("Küche, Bad und übrige Räume müssen alle 3, 5 bzw. 7 Jahre renoviert werden").

Welche Mängel muss der Vermieter hinnehmen?

Bei Übergabe der Wohnung muss der Vermieter normale Gebrauchsspuren hinnehmen. Kratzer im Boden oder Verfärbungen auf Fliesen oder Fugen sind keine Mängel und müssen nicht vom Mieter beseitigt werden. Außerdem muss die Übergabe einer Mietwohnung nur besenrein erfolgen. Gründlich geputzt werden muss also nicht.

Was gilt als Mängel bei Wohnungsübergabe?

Mängel an der Mietsache: In diesen Fällen haftest Du als Vermieter! Fleckige Wände, zerkratztes Parkett oder ein Sprung in den Badezimmerfliesen – während einer Wohnungsübergabe werden häufig Schäden festgestellt. Für viele Mängel an der Mietsache musst Du als Vermieter die Verantwortung übernehmen.

Welche Schäden muss der Vermieter akzeptieren?

Verschleißerscheinungen, die auf die vertragsmäßige Nutzung der Mietsache zurückzuführen sind, muss der Vermieter akzeptieren. Schäden, die fahrlässig, mutwillig oder durch die unsachgemäße Nutzung der Mietsache entstanden sind, muss der Mieter ersetzen.