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Wann ist der Kunde im Zahlungsverzug?

Gefragt von: Herr Adalbert Beck B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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„Ein Kunde kommt in Verzug, wenn ein nach dem Kalender bestimmbarer Zahlungstermin überschritten wurde. Allerdings muss der Zahlungstermin im Gesetz festgelegt oder vertraglich vereinbart worden sein – auch in der Weise, dass die Zahlung eine bestimmte, angemessene Zeit nach einem Ereignis stattzufinden hat.

Warum geraten Kunden in Zahlungsverzug?

Wir sind alle Menschen und vergessen von Zeit zu Zeit auch manchmal wichtige Dinge. Beispielsweise die Fälligkeit einer Rechnung. Das ist wohl mit der häufigste Grund, in Zahlungsverzug zu geraten. Reagieren Kunden dann nicht auf eine Mahnung und die Nichtzahlung besteht weiterhin, kommt es zum Inkassoverfahren.

Wann kann man jemanden in Verzug setzen?

Wenn ein Schuldner nach dem Eintritt der Fälligkeit vom Gläubiger erfolglos gemahnt wird, setzt der Gläubiger den Schuldner in Verzug (§ 286 BGB). Somit hat eine Mahnung den Zweck, den Geschäftspartner in Verzug zu setzen. Dabei reicht bereits eine Mahnung aus.

Wann kommt der Schuldner in Verzug?

Wenn der Zeitpunkt des Zugangs der Rechnung oder Zahlungsaufstellung unsicher ist, kommt der Schuldner, der nicht Verbraucher ist, spätestens 30 Tage nach Fälligkeit und Empfang der Gegenleistung in Verzug.

Wann Zahlungsverzug Rechnung?

Eine Rechnung ist grundsätzlich sofort zur Zahlung fällig, wenn nichts anderes vereinbart wurde. Nach § 286 Abs. 3 BGB kommt der Schuldner spätestens in Verzug, wenn er nicht innerhalb von 30 Tagen nach Fälligkeit und Zugang der Rechnung oder einer gleichwertigen Zahlungsaufstellung leistet.

5.1 Zahlungsverzug des Kunden

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Wann beginnt der Zahlungsverzug Beispiel?

Mit dem Tag des Zugangs der Mahnung oder mit Ablauf des Tages, an dem die Leistung fällig war, beginnt der Verzug. Wurde kein Zahlungsziel eingeräumt oder keine Mahnung ausgestellt, wird die Rechnung am Tag des Zugangs fällig – nach 30 Tagen tritt der Verzug ein.

Welche Rechte habe ich bei Zahlungsverzug?

Ist ein Schuldner in Zahlungsverzug geraten, so kann der Gläubiger ein Mahnverfahren einleiten. Dazu kann er zunächst zwischen einer und drei außergerichtlichen Mahnungen versenden. Das ist eine eindeutige Aufforderung an den Schuldner, die geschuldete Leistung – in den meisten Fällen eine Bezahlung – zu erbringen.

Was sind die Voraussetzungen für einen Verzug?

Verzug setzt voraus, dass der Gläubiger gegen den Schuldner eine Forderung besitzt, die fällig und einredefrei ist. Die Art der Forderung ist hier zweitrangig, es kann sich um eine Forderung auf Zahlung eines Geldbetrages oder auch auf Lieferung einer Gattungs- oder Stücksache handeln. Die Forderung muss fällig sein.

Wie oft mahnen bei Zahlungsverzug?

Gesetzlich erforderlich ist grundsätzlich nur eine Mahnung. In einigen gesetzlich geregelten Fällen kommt der Schuldner auch ohne Mahnung in Verzug (siehe dazu Ziffer 1.2.2). Bis zu drei Mahnungen je nach Bonität des Kunden entsprechen jedoch der kaufmännischen Gepflogenheit.

Wie viele Mahnungen bis Inkasso?

Eine gesetzliche Pflicht zu drei Mahnungen oder einer letzten Mahnung vor der Einleitung weiterer Schritte gibt es nicht. Ob ein Unternehmen das Recht hat, einen Inkassodienstleister zu beauftragen oder ein gerichtliches Mahnverfahren zu erwirken, ist in der Hauptsache eine Frage des Zahlungsverzuges.

Was ist ein Zahlungsverzug einfach erklärt?

Als einen Zahlungsverzug bezeichnet man den Zustand des Schuldner, der eine fällige und durchsetzbare Geldforderung (nach Mahnung und Zahlungsfrist) nicht beglichen hat und die Verzögerung der Zahlung zu verantworten hat.

Wann liegt Fälligkeit vor?

Der Begriff Fälligkeit bezeichnet den Zeitpunkt, zu dem ein Schuldner die vereinbarte Leistung erbracht haben muss. Spätestens dann kann der Gläubiger die Leistung verlangen. Bei Geldschulden markiert die Fälligkeit den Zeitpunkt, bis zu dem die Rechnung bezahlt sein muss.

Was heißt in Verzug gesetzt?

Ein Schuldner kommt nach § 286 BGB in Verzug, wenn er die versprochene Zahlung nicht leistet (Zahlungsverzug). Der Verzug tritt unabhängig von der Mahnung oder der Zustellung eines Mahnbescheids automatisch 30 Tage nach Fälligkeit ein. Durch den Zahlungsverzug entsteht Schadensersatzpflicht.

Wie viele Mahnungen sind gesetzlich vorgeschrieben?

Die Mahnung ist an keine besondere Form gebunden. Sie kann schriftlich, mündlich oder auch durch schlüssiges Verhalten erfolgen. Gesetzlich erforderlich ist nur eine einzige Mahnung, bis zu drei Mahnungen je nach Bonität des Kunden entsprechen jedoch der kaufmännischen Gepflogenheit.

Wann gilt die 30 Tage Regelung?

Die 30-Tage-Regelung – „automatischer“ Verzug

Der Käufer kommt spätestens in Verzug, wenn er nicht eralb von 30 Tagen nach Fälligkeit und Zugang einer Rechnung oder gleichwertigen Zahlungsaufstellung leistet. Die Frist beginnt insofern mit dem Zugang der Rechnung beim Schuldner zu laufen.

Was passiert wenn man vergessen hat eine Rechnung zu zahlen?

Verlangen können Schuldner nur den Ersatz eines Verzugsschadens. Dieser kann auch Kosten umfassen, die entstehen, um von euch das geschuldete Geld einzutreiben. Damit ihr in Verzug geratet, muss der Gläubiger euch allerdings in der Regel eine Aufforderung schicken, den geschuldeten Betrag endlich zu bezahlen.

Wie lange muss eine mahnfrist sein?

Im § 286 Abs. 3 BGB hat der Gesetzgeber die so genannte 30-Tage Regelung vorgegeben. Diese besagt, dass ein Schuldner spätestens dann in Verzug gerät, wenn er eine Rechnung nicht innerhalb von 30 Tagen nach Fälligkeit und Zugang bezahlt.

Wie lange bis zur ersten Mahnung?

Es ist gängige Unternehmerpraxis bei der ersten Mahnung eine Frist von zehn bis 14 Tagen zu gewähren. Ist nach dieser Zeit die Rechnung noch immer unbezahlt, gibt es zwei Möglichkeiten: Der Selbstständige verschickt Mahnung Nummer 2 und 3 und setzt immer kürzere Zahlungsfristen – beispielsweise eine Woche bei der 2.

Welche Folgen hat ein Zahlungsverzug?

Demnach kann der Gläubiger bei Zahlungsverzug des Vertragspartners neben den gesetzlichen Zinsen auch den Ersatz anderer, vom Schuldner verschuldeter und dem Gläubiger erwachsener Schäden, insbesondere die Kosten außergerichtlicher Betreibungs- oder Einbringungsmaßnahmen geltend machen.

Was begründet Verzug?

(1) 1Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, die nach dem Eintritt der Fälligkeit erfolgt, so kommt er durch die Mahnung in Verzug. 2Der Mahnung stehen die Erhebung der Klage auf die Leistung sowie die Zustellung eines Mahnbescheids im Mahnverfahren gleich.

Was bedeutet Verzug Rechnung?

Sie kommen grundsätzlich in Verzug, wenn Sie eine Rechnung nicht zum vereinbarten oder gesetzlich festgelegten Zahlungstermin begleichen und trotz einer Mahnung des Gläubigers die versäumte Zahlung nicht nachholen.

Was bedeutet ohne Mahnung in Verzug?

PRAXISHINWEIS | Am ehesten lässt sich der Verzug ohne Mahnung begründen, wenn der Gläubiger beim Vertragsabschluss mit dem Schuldner vereinbart, dass die Zahlung in Abhängigkeit vom Zugang der Rechnung (Ereignis) an einem nach dem Kalender bestimmten Tag zu zahlen ist (z. B. „Zehn Tage nach Zugang der Rechnung“).

Wann gilt eine Zahlung als geleistet?

Die Leistung (Zahlung) ist rechtzeitig erbracht, wenn sie innerhalb der Leistungszeit erfolgt. Ist eine Zeit für eine Leistung weder bestimmt noch aus den Umständen zu entnehmen, so kann der Gläubiger die Leistung sofort verlangen (§ 271 Abs. 1 BGB@).

Wann Gerät der Käufer in Verzug?

Grob gesagt, tritt Verzug unter folgenden Voraussetzungen ein: Der Verkäufer hält den vereinbarten Liefertermin nicht ein oder überschreitet seinen Lieferzeitraum. Hierfür trägt er auch die Schuld. Er leistet auch nach einer Mahnung Ihrerseits nicht.

Was kommt nach der 1 Mahnung?

Nachdem der Schuldner mit der ersten Mahnung oder nach Ablauf der 30 Tage Frist in Verzug geraten ist, kann der Gläubiger der Geldschuld das gerichtliche Mahnverfahren einleiten. Auch wenn es in der Praxis häufiger so gehandhabt wird, dass eine Rechnung bis zu drei Mal abgemahnt wird.

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